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Schreibkompetenzen in der Fremdsprache - Группа авторов


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für Sprachen (GER; Europarat, 2001). Dabei spielen auch die zahlreichen den GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen begleitenden und ergänzenden Materialien und Aktivitäten eine wichtige Rolle, wie z.B. bei professionellen Testanbietern das vom Europarat online zur Verfügung gestellte Handbuch Relating Language Examinations to the Common European Framework of Reference for Languages (Council of Europe, 2009; vgl. auch z.B. Cambridge University Press, 2013; Europarat & ALTE, 2012; Hilpisch, 2012; Kecker, 2016; North, 2014). Auch die BildungsstandardsBildungsstandards für die erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), auf die wir im Folgenden noch genauer eingehen, sowie die kürzlich vorgelegten BildungsstandardsBildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch/Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife nehmen expliziten Bezug auf den GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen. Insgesamt ist der GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen unter Einschluss seiner zahlreichen Ergänzungen zu einem zentralen – allerdings nicht präskriptiv gedachten – Instrument der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im Bereich des Evaluierens fremdsprachlicher Kompetenzen geworden (vgl. auch Kapitel 5 und 6).

      Die meiste Beachtung haben die GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen-NiveaustufenbeschreibungenNiveaustufe (A1-C2) zu den kommunikativen Aktivitäten und sprachlichen Kompetenzen gefunden. Diese sind zumeist als Kann-Aussagen formuliert und basieren auf der Vorstellung, dass die sprachliche Handlungsfähigkeit das Hauptziel fremdsprachlichen Unterrichts darstellt. Die Lernenden sollen durch den Fremdsprachenunterricht vor allem befähigt werden, in unterschiedlichen Situationen und Lebensbereichen sprachlich zu handeln, also kommunikativeKompetenzkommunikativ Aktivitäten auszuführen. Das heißt, sie sollen andere verstehen und sich anderen gegenüber verständlich machen können. Sie sollen mit Menschen anderer Kulturen sprachlich angemessen umgehen und am gesellschaftlichen Leben im zielsprachlichen Kontext teilnehmen können. Wie gut diese sprachlichen Handlungen jeweils ausgeübt werden können, wird an den unterschiedlichen Beschreibungen der KompetenzniveausKompetenzniveau deutlich. Insgesamt gesehen werden Handlungs-, KompetenzKompetenz- und Aufgabenorientierung damit zu zentralen Prinzipien beim Unterrichten und Überprüfen von Fremdsprachen. Auf die genannten Prinzipien wird in Kapitel 5 „TestkonstruktTestkonstrukt und TestspezifikationenTestspezifikation“ noch weiter eingegangen.

      Die Autoren des GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen weisen im Zusammenhang mit den vertikalen NiveaustufeNiveaustufen nachdrücklich darauf hin, dass Lernfortschritt allerdings mehr ist als das „Vorankommen auf einer vertikalen Skala“ (Europarat, 2001, S. 28). Lerner können auch Fortschritte machen, indem sie ihre Sprachkompetenzen auf einer bestimmten Stufe verbreitern und vertiefen, z.B. im Hinblick auf Flüssigkeit und Umfang der eingesetzten sprachlichen Mittel. Zudem verbreitert sich das Spektrum der Aktivitäten, Fertigkeiten und sprachlichen Mittel mit aufsteigendem Skalenniveau. Deshalb sind die GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen-NiveausNiveaustufe auch nicht als eine lineare Mess-Skala zu interpretieren. Entsprechend werden Niveaustufenskalen zuweilen als Diagramm im „Eistütenformat“ illustriert, d.h. als ein dreidimensionaler Konus, der nach oben breiter wird (vgl. Europarat, 2001, S. 29 sowie die entsprechende Abbildung in Grotjahn & Kleppin, 2015, S. 23).

      Gerade im unterrichtlichen Kontext benötigt man häufig noch weitere, feinere Differenzierungen innerhalb der sechs GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen-Stufen A1-C2. Für entsprechende Zwecke haben die Autoren des GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen ein flexibles Verzweigungsmodell vorgesehen (vgl. Europarat, 2001, S. 40–42), in dem die Stufen jeweils in zwei oder mehr Unterstufen wie z.B. A1.1 und A1.2 oder B1 und B1+ aufgeteilt werden. Dieses System hat bisher vor allem in der Schweiz Verwendung gefunden (vgl. z.B. EDK, 2011); es wird aber zunehmend auch im deutschen Kontext eingesetzt, so z.B. in den vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQBIQB) vorgelegten integrierten KompetenzstufenmodellenKompetenzstufenmodell (siehe Kapitel 2.3).

      Speziell zum Schreiben findet man im GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen an unterschiedlichen Stellen eine Reihe von Skalen, in denen z.T. ebenfalls innerhalb einer Stufe zwischen einem unteren und einem oberen NiveauNiveaustufe unterschieden wird. Auf einige dieser Skalen werden wir in den Kapiteln 5 und 6 noch genauer eingehen.

      2.3 BildungsstandardsBildungsstandards

      BildungsstandardsBildungsstandards definieren verbindliche Zielerwartungen und dienen der Orientierung u.a. der Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie der bildungspolitischen Entscheidungsträger. Sie bilden die Basis für Leistungsüberprüfungen, um z.B. im Fall von festgestellten Defiziten Maßnahmen zur Unterrichtsentwicklung und zur individuellen Förderung ergreifen zu können. Insgesamt sollen sie zur Weiterentwicklung eines handlungsorientierten, auf interkulturelleKompetenzinterkulturell kommunikativeKompetenzkommunikativ Kompetenzen abzielenden Fremdsprachenunterrichts beitragen (vgl. IQBIQB, 2014, S. 2f.; KMK, 2005a sowie auch Fulcher, 2016; Harsch, 2016).

      Für den Fremdsprachenunterricht hat die Kultusministerkonferenz (KMK) bisher bundesweit geltende BildungsstandardsBildungsstandards für folgende spezifische Kontexte vorgelegt:

       2003: Mittlerer SchulabschlussMittlerer Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) in Englisch/Französisch als erste Fremdsprache (KMK, 2004)

       2004: HauptschulabschlussHauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) in Englisch/Französisch als erste Fremdsprache (KMK, 2005b)

       2012: Allgemeine Hochschulreife in Englisch/Französisch als fortgeführte Fremdsprache (KMK, 2014)

      Die genannten Dokumente beziehen sich explizit auf den GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen und dessen Kann-Beschreibungen. Für den Mittleren Schulabschluss gilt als angezieltes NiveauNiveaustufe B1/B1+, wobei beim LeseverstehenLeseverstehen auch Teilkompetenzen auf dem NiveauNiveaustufe B2 genannt werden. Für den HauptschulabschlussHauptschulabschluss wird das NiveauNiveaustufe A2 angezielt. Für die Allgemeine Hochschulreife gilt schließlich das NiveauNiveaustufe B2, wobei für Englisch in den rezeptiven KompetenzenKompetenzrezeptiv auch teilweise das NiveauNiveaustufe C1 erwartet wird. Da im vorliegenden Band der Schwerpunkt auf Schreibkompetenzen im Bereich der GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen-NiveausNiveaustufe A2/B1 liegt, werden wir auf die BildungsstandardsBildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife nur am Rande eingehen.

      Es handelt sich dabei jeweils um einen sogenannten Regelstandard. Darüber hinaus lassen sich auch noch ein Regelstandard plus, ein Mindeststandard (zuweilen auch als Basisstandard oder Grundkompetenz bezeichnet) und ein Optimalstandard (zuweilen auch als Maximalstandard bezeichnet) unterscheiden. Eine empirisch begründete Zuordnung der genannten Standards zu den GERGemeinsamer europäischer Referenzrahmen-Stufen hat Ende 2014 das IQBIQB in der Form integrierter KompetenzstufenmodelleKompetenzstufenmodell für den HauptschulabschlussHauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss jeweils für die Teilkompetenzen HörverstehenHörverstehen und Leseverstehen im Fach Englisch vorgelegt (siehe auch KMK, 2010, S. 12). HörverstehenHörverstehen und LeseverstehenLeseverstehen unterscheiden sich dabei lediglich in den Punktwerten, die für die Zuordnung zu einer bestimmten Stufe gelten. Die Stufenzuordnungen sind in Tabelle 1 aufgeführt.

      In diesem fünfstufigen Modell bezieht sich der Mindeststandard „auf ein definiertes Minimum an Kompetenzen, das alle Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Bildungsabschnitt erreicht haben sollen“ (IQBIQB, 2014, S. 13). Der Optimalstandard definiert dagegen ein Anspruchsniveau, das nur „unter sehr guten bzw. ausgezeichneten individuellen Lernvoraussetzungen und der Bereitstellung gelingender Lerngelegenheiten innerhalb und außerhalb der Schule erreicht werden kann …“ (KMK, 2010, S. 12).

KompetenzstufenmodellKompetenzstufenmodell für den
Stufe Unterstufe HauptschulabschlussHauptschulabschluss Mittleren Schulabschluss
A1 A1.1 unter Mindeststandard unter Mindeststandard
A1.2
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