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Die Syntax-Pragmatik-Schnittstelle. Sonja MüllerЧитать онлайн книгу.

Die Syntax-Pragmatik-Schnittstelle - Sonja Müller


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(das hier die Einstellung des Bedauerns des Sprechers zur Proposition kodiert), in (g) durch ein rahmensetzendes AdverbialRahmensetzer (das die ganze Proposition lokal verankert). Stehen andere Typen von Adverbialen im Vorfeld (vgl. (6)), sind die Sätze hingegen markiert.

(6) a. Im Görlitzer Park hat Eva den Grill aufgebaut.
b. Mit der Axt hat Otto den Baum gefällt. (Frey 2006: 238)

      Im Görlitzer Park ist ein ereignisbezogenes lokales AdverbialEreignisbezogenes lokales Adverbial, mit der Axt ein instrumentales AdverbialInstrumentales Adverbial. Beide Adverbiale modifizieren die vom Verb ausgedrückte Handlung (zu Typen von Adverbialen vgl. z.B. Pittner 1999).

      Die entscheidende Frage ist, was der Unterschied zwischen den Strukturen ist, die je nach im Vorfeld positioniertem Objekt bzw. Adverbial markiert bzw. unmarkiert bewertet werden. (7) und (8) zeigen erneut die unmarkierten Strukturen, (9) und (10) die markierten.

(7) a. Fast jeder Kollege schätzt den Hans.
b. Leider hat keiner dem alten Mann geholfen.
c. Fast überall spielen Jungen gern Fußball.
(8) a. Dem Karl hat das Spiel gut gefallen.
b. Einem Mitbewohner wurde die Geldbörse entwendet.
(9) Fast jeden Kollegen schätzt der Hans.
(10) a. Im Görlitzer Park hat Eva den Grill aufgebaut.
b. Mit der Axt hat Otto den Baum gefällt.

      Freys Antwort auf diese Frage ist, dass in den Fällen, in denen die Positionierung im Vorfeld zu einer unmarkierten Struktur führt, die Basisposition der vorangestellten Elemente die höchste Mittelfeldposition ist. Diese Annahme lässt sich überprüfen, indem man die unmarkierte Wortstellung im Mittelfeld bestimmt. Die Beispiele in (11) bis (13) weisen nach, dass die Objekte von Psychverben und passivischen Verben sowie das Subjekt unter Auftreten eines transitiven Verbs unmarkiert im linken Mittelfeld stehen. Dies sind genau die Konstituenten, die in den obigen Beispielen (vgl. (7) und (8)) problemlos vorangestellt werden können.

(11) a. dass [dem Karl] [das Spiel] gut gefallen hat
b. #dass [das Spiel] [dem Karl] gut gefallen hat
(12) a. dass [einem Mitbewohner] [die Geldbörse] entwendet wurde
b. #dass [die Geldbörse] [einem Mitbewohner] entwendet wurde
(13) a. dass [fast jeder Kollege] [den Hans] schätzt
b. #dass [den Hans] [fast jeder Kollege] schätzt

      In der Literatur wird angenommen, dass verschiedene Typen von Adverbialen im Satz an verschiedenen Stellen stehen. Frey & Pittner (1998: 516ff.) argumentieren, dass SatzadverbialeSatzadverbial wie leider und rahmensetzende AusdrückeRahmensetzer wie fast überall, die – wie (7b) und (c) illustrieren – unmarkiert das Vorfeld besetzen können, hohe AdverbialeHohes Adverbial sind, die Instrumentaladverbialen und ereignisbezogenen Adverbialen linear vorangehen, d.h. weiter links im Mittelfeld und damit höher in der Phrasenstruktur stehen.

      

Auf alle unmarkierten Vorfeldbesetzungen aus (3) trifft folglich zu, dass dort dasjenige Element im Vorfeld platziert wurde, dessen Basisposition im Mittelfeld die höchste Position einnimmt. Im Gegensatz dazu ist die Basisposition der Elemente, die in den markierten Strukturen ins Vorfeld versetzt werden, nicht die höchste Position im Mittelfeld.

      Die Markiertheit von (9) folgt daraus, dass die Basisposition des Objekts tiefer als die des Subjekts ist (vgl. (14)).

(14) a. dass [der Hans] [fast jeden Kollegen] schätzt
b. #dass [fast jeden Kollegen] [der Hans] schätzt

      Der markierte Status der Beispiele in (10) erklärt sich, da (15) und (16) nachweisen, dass ereignisbezogene LokaladverbialeEreignisbezogenes lokales Adverbial und instrumentale AdverbialeInstrumentales Adverbial zwischen dem Subjekt und dem Objekt eines transitiven Verbs stehen.

(15) a. dass [Eva] [im Görlitzer Park] [den Grill] aufgebaut hat
b. #dass [im Görlitzer Park] [Eva] [den Grill] aufgebaut hat
(16) a. dass [Otto] [mit der Axt] [den Baum] gefällt hat
b. #dass [mit der Axt] [Otto] [den Baum] gefällt hat

      Aus diesen Beobachtungen leitet Frey ab, dass es einen Mechanismus gibt, durch den das Vorfeld mit der höchsten Konstituente des Mittelfeldes gefüllt werden kann. Die semantisch-pragmatischen Eigenschaften der vorangestellten Phrasen bleiben erhalten. Eine besondere Akzentuierung der Vorfeld-Konstituenten liegt nicht vor. Der Mechanismus hat folglich nicht den Effekt, eine ganz bestimmte DiskursfunktionDiskursfunktion zu lizenzieren. Es handelt sich um einen rein formalen Mechanismus, der das höchste Mittelfeldelement ins Vorfeld umstellt. Frey vertritt folglich, dass nicht jede Vorfeldbesetzung durch die Lizenzierung einer Diskursfunktion bedingt ist. Weitere Evidenz für diese Annahme stammt aus Sätzen wie in (17).

(17) Es regnet.

      Es, dessen lexikalischer Gehalt sehr arm ist, lässt sich keinerlei Diskursfunktion zuschreiben: Es ist weder Topik noch Fokus.

      

Die Art der Bewegung, die das höchste Mittelfeldelement ins Vorfeld voranstellt, ohne dessen Diskursfunktion zu verändern, bezeichnet Frey (2006:
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