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Die Syntax-Pragmatik-Schnittstelle. Sonja MüllerЧитать онлайн книгу.

Die Syntax-Pragmatik-Schnittstelle - Sonja Müller


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pragmatische Schluss ein, dass die genannten alle sind, auf die die Aussage zutrifft. (Zu ImplikaturenImplikatur vgl. z.B. Meibauer 1994: 24–43). Daten wie in (22) legen folglich die Annahme nahe, dass lang bewegte Topiks im Deutschen eine kontrastive Interpretation erhalten.

      Eine Frage, die sich anschließt, ist, ob alle direkt ins Vorfeld bewegten Phrasen kontrastiv interpretiert werden. Sie können schließlich nicht über Formale BewegungFormale Bewegung ins Vorfeld gelangt sein, weil sie niemals aus der höchsten Mittelfeldposition eines Satzes in seine Vorfeldposition bewegt werden. Die Frage lässt sich beantworten, indem man untersucht, welche Interpretation Elemente im Vorfeld erhalten, die nicht im linken Mittelfeld des gleichen Satzes stehen können. Dies gilt z.B. für Elemente wie grün oder unfreundlich wie in (24) und (25).

(24) a. dass Maria die Tür grün streichen wird
b. *dass Maria grün1 die Tür t1 streichen wird
(25) a. dass Otto sehr oft unfreundlich gewirkt hat
b. *dass Otto unfreundlich1 sehr oft t1 gewirkt hat (Frey 2006: 246)

      Das heißt, für diese Ausdrücke kann man nicht annehmen, dass sie in der höchsten Position des Mittelfeldes zu stehen kommen, um von dort über Formale Bewegung ins Vorfeld zu wandern. Sie können aber im Vorfeld stehen (vgl. (26)), wobei sie dann akzentuiertAkzentuierung und kontrastivKontrast interpretiert werden müssen.

(26) a. Grün1 wird Maria die Tür t1 streichen.
b. Unfreundlich1 hat Otto sehr oft t1 gewirkt. (Frey 2006: 246)

      Weitere Evidenz für die Annahme, dass die direkte Bewegung ins Vorfeld stets zu einer kontrastiven Interpretation führt, liefern die im Folgenden diskutierten Beispiele.

(27) Was hat Otto heute auf dem Markt gekauft?
a. [Zwei Kilo Äpfel]1 hat Otto heute auf dem Markt t1 gekauft.
b. ??Otto hat [zwei Kilo Äpfel]1 heute auf dem Markt t1 gekauft. (Frey 2006: 247)

      (27b) zeigt auf, dass eine Phrase, die eine w-Frage beantwortet, nicht im Mittelfeld gescrambeltScrambling werden kann. In (27a) kann diese Phrase folglich nicht über Formale BewegungFormale Bewegung aus der höchsten Mittelfeldposition ins Vorfeld gelangt sein. Vor dem Hintergrund der gängigen Annahme, dass eine w-Fragew-Frage semantisch eine Menge von Möglichkeiten eröffnet, aus der mit der Antwort eine Untermenge ausgewählt wird, lässt sich auch im Falle dieser Vorfeldbesetzung die kontrastiveKontrast Interpretation nachweisen. (28) zeigt, dass die antwortende Konstituente auch in ihrer Basisposition verbleiben kann.

(28) Was hat Otto heute auf dem Markt gekauft?
Otto hat heute auf dem Markt zwei Kilo Äpfel gekauft. (Frey 2006: 247)

      Zwischen (28) und (27a) scheint kein Unterschied zu bestehen. Die Antwort in (28) wird ebenfalls kontrastiv interpretiert.

      Unterschiede zwischen der Positionierung in der Basisposition und im Vorfeld lassen sich allerdings in anderen Strukturen feststellen. In (29) z.B. gibt die Frage eine kontrastive Interpretation vor, indem sie eine Menge von (zwei) Alternativen anbietet. Frey (2006: 247) schreibt, dass Sprecher in diesem Kontext (29b) für präferiert halten.

(29) Wen hat Maria getroffen, den Karl oder den Otto?
a. Maria hat den Karl getroffen.
b. [Den Karl]1 hat Maria t1 getroffen. (Frey 2006: 247)

      Teilt man diese Einschätzung Freys, zeigt (29), dass bei einer kontrastiven InterpretationKontrast die Positionierung im Vorfeld bevorzugt wird.

      Evidenz für diese Annahme liefern auch Fälle, in denen sprachliches Material wie z.B. jedoch oder aber eine Konstituente explizit als kontrastiv auszeichnet. Wie der Vergleich von (30) und (31) aufzeigt, stehen derartige Konstituenten schlecht im Mittelfeld.

(30) a. [Bügeln jedoch] möchte Maria dem Otto beibringen.
b. [Den Hans aber] sollten wir einladen.
(31) a. ??Maria möchte dem Otto [Bügeln jedoch] beibringen.
b. ??Wir sollten [den Hans aber] einladen. (Frey 2006: 248)

      

Neben der Voranstellung der höchsten Mittelfeldkonstituente (Formale Bewegung) und der Basisgenerierung im Vorfeld stellt die echte A'-Bewegung die dritte Möglichkeit dar, das Vorfeld zu füllen. Diese Art der Bewegung kann lang (d.h. über eine Nebensatzgrenze hinweg) oder kurz (d.h. innerhalb des gleichen Satzes) erfolgen, sie geht aber entscheidenderweise stets mit Akzentuierung und kontrastiver Interpretation einher.

      Im folgenden Abschnitt wird sich zeigen, dass dies tatsächlich die einzigen drei Möglichkeiten sind, das Vorfeld zu besetzen.

      2.1.4 Beispielanalyse

      Die drei Möglichkeiten der Vorfeldfüllung sollen im Folgenden anhand der (in)akzeptablen Beispiele in (32) durchgespielt werden.

(32) Hans und Maria haben geheiratet.
a. Bald wird ein Baby schreien.
b. #Ein Baby wird bald schreien. (Frey 2006: 250)

      Wenn Formale Bewegung, Basisgenerierung und Echte A'-Bewegung die einzigen drei Typen der Vorfeldbesetzung im Deutschen darstellen, muss es unter Bezug auf diese drei Operationen möglich sein, sowohl abzuleiten, warum bald in (32a) im Vorfeld stehen kann, als auch, warum ein Baby diese


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