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Pubertät für Dummies. Michelle DostalЧитать онлайн книгу.

Pubertät für Dummies - Michelle Dostal


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sie eigentlich sind – weder Kind noch erwachsene Person

       wie sie sich in gewissen Situationen am besten verhalten

       wo sie hingehören – deshalb auch die große Angst vor Ablehnung

      Im Umgang mit den Eltern kommt zu der allgemeinen Unsicherheit auch der natürliche Wunsch nach Abnabelung dazu. Vielleicht wissen sie gerade nicht, wer oder wie sie eigentlich sein wollen – wie die eigenen Eltern aber ganz bestimmt nicht! Deshalb empfinden sie es häufig als peinlich, wenn Mutter oder Vater für Freunde, Bekannte oder auch einfach nur die Öffentlichkeit sichtbar werden.

      Das große Schämen für die eigenen Eltern ist aber nur eine Phase und wird meistens schon nach relativ kurzer Zeit wieder besser, wenn die Jugendlichen mehr Selbstvertrauen erlangt haben.

      

Als Eltern kommen Sie am besten damit klar, wenn Sie die Sache mit Humor und ein wenig Selbstironie nehmen. Beleidigt zu sein, bringt nichts.

      

Familie Theobald verbringt ein gemeinsames Wochenende in Berlin. Die dreizehnjährige Eileen ist allerdings scheinbar nur damit beschäftigt, sich für ihre Eltern und ihren kindischen Bruder zu schämen. Bei der Stadtrundfahrt sind sie zu laut, im Restaurant bestellen sie die falschen Sachen und wie Papa sich heute angezogen hat, ist sowieso nur peinlich. Doch die anderen nehmen es mit Humor. »Wie viele Peinlichkeitspunkte bekomme ich für meine Kappe?«, fragt ihr Vater sie und Eileen geht darauf ein. So entwickelt sich schließlich ein lustiges Spiel, bei dem Eileen und ihr Bruder den Eltern Punkte für die peinlichsten Aktionen geben – und die Laune bessert sich.

       Kontra geben – aber richtig!

      Nicht immer lassen sich schwierige Situationen in der Familie mit Humor lösen und oft lassen zickige oder aggressive Teenager sich gar nicht auf Versuche ein, die Situation zu entschärfen. Manchmal provozieren sie auch die Eskalation, meistens, weil sie ein Ventil für angestaute schlechte Gefühle brauchen. Das kann die elterlichen Nerven ganz schön strapazieren. Hier ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, die

       deeskalierend wirken

       Ihre Grenzen und die Ihres Kindes wahren

       langfristig zu einer Lösung von Problemen führen

      

Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, alles sofort lösen zu können oder zu müssen. Halten Sie auch nicht an einem möglichen Wunsch nach ständiger Harmonie in Ihrer Familie fest. Pubertät ist Chaos. Aber keine Sorge – es wird immer wieder harmonische Phasen geben, über die Sie sich umso mehr freuen können.

      Gibt es häufig Streit in der Familie oder Anlass zur Sorge wegen riskantem Verhalten eines Teenagers, geraten andere Familienmitglieder leider schnell aus dem Fokus.

      Häufig ist es auch so, dass die größte Aufmerksamkeit die Person bekommt, die den meisten Streit provoziert oder am lautesten ist. So haben nicht nur jüngere Geschwister Schwierigkeiten, zu ihrem Recht zu kommen, auch solche mit einem eher introvertierten Gemüt können leicht übersehen werden. Und auch Sie als Eltern dürfen sich selbst nicht vergessen! Im Familientrubel gehen eigene Bedürfnisse häufig unter, zu viele Eltern stellen sich selbst hinten an. Dadurch kann Frust entstehen, der auch die Paarbeziehung belasten kann.

      

Nutzen Sie die freie Zeit, die dadurch entsteht, dass Ihr Teenager jetzt viel Zeit mit seiner Clique in seinem Zimmer verbringt, für Ihre Bedürfnisse, Wünsche und zur Stärkung Ihrer Beziehung!

       Jüngere Geschwister nicht vergessen

      Alle Kinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, jüngere brauchen sie genauso wie ältere, dazu brauchen sie aber noch häufiger den direkten Kontakt, etwa für Spiele, Körperpflege, Kuscheln oder gemeinsame Aktivitäten.

      Durch häufigen Streit zwischen Eltern und pubertierendem Geschwisterkind kann auch das Verhältnis zwischen Eltern und jüngerem Geschwisterkind überschattet werden.

Wenn der Haussegen oft schief hängt, können jüngere Kinder einen sehr eingeschränkten Blick auf die Zeit der Pubertät bekommen und sich vielleicht sogar davor fürchten, selbst in dieses »schwierige« Alter zu kommen. Daher sollten Sie, je nach Alter, mit jüngeren Geschwistern über die Phase sprechen, die der große Bruder oder die große Schwester gerade durchmacht. Erklären Sie ihnen, dass die Pubertät eine herausfordernde Zeit ist, legen Sie den Fokus aber auch auf die schönen Seiten, etwa darauf, dass ältere Kinder mehr Freiheiten haben und selbstständiger sind.

      Jüngere Kinder brauchen die Sicherheit, dass die Beziehung von Eltern und Geschwisterkind durch einen Streit nicht zerstört wird. Die Angst davor kann sie sehr verunsichern.

      

Führen Sie ein, dass die Familienmitglieder sich an jedem Abend »Gute Nacht« sagen, auch wenn ein Streit noch nicht geklärt wurde. Das zeigt allen, dass Sie die Differenzen, so schwer sie auch sein mögen, von Ihrer Beziehung zueinander trennen. Bleiben Sie konsequent dabei und wünschen Sie Ihrem Teenie auch dann eine gute Nacht, wenn er Ihnen nicht antwortet. Letztendlich gibt das auch ihm Sicherheit.

       Streit zwischen Geschwistern

      Auch das Verhältnis zwischen Geschwistern in der Familie kann in der Pubertät leiden. Die älteren Geschwister verlieren jetzt oft das Interesse an den jüngeren oder verhalten sich unfair ihnen gegenüber, etwa um sich abzureagieren.

      

Schreiten Sie ein, wenn es nötig ist, denken Sie aber auch daran, dass das jüngere Geschwisterkind sich gegenüber dem älteren schnell minderwertig fühlen kann. Es braucht also auch die Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen.

      Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Problematik. Erklären Sie Ihrem Teenie in einem günstigen Moment, wie sein Bruder oder seine Schwester sich fühlt, wenn er sich so benimmt. Und weisen Sie das jüngere Geschwisterkind auch immer mal wieder auf schöne Momente hin, die es zwischen den beiden sicherlich auch einmal gibt.

       Ältere Geschwister als Wegweiser

      Ältere Geschwister können ein Vorbild für Jugendliche sein und, ähnlich wie junge Erwachsene, eine gewisse Faszination auf sie ausüben. Sie können Orientierung geben und sicherlich auch eine wertvolle Stütze sein, etwa wenn das Verhältnis zwischen Teenager und Eltern gerade so angespannt ist, dass er lieber mit jemand anderem reden möchte.

      Verdonnern Sie ältere Geschwister nicht dazu, sich mit den Jüngeren zu beschäftigen, ihnen Ratschläge zu geben oder sich ihre Probleme anzuhören. Die Jüngeren merken das sowieso und fühlen sich dann in der Regel nicht wohl dabei.

      

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