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Sieben Schritte zur Ewigkeit. Stephen TuroffЧитать онлайн книгу.

Sieben Schritte zur Ewigkeit - Stephen Turoff


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warum. Aber trotz seiner Körpergröße sah ich die Angst auf seinem Gesicht und die Verwirrung in seinen Augen.

      »Lass uns reden«, sagte er. Wir gingen ein paar Schritte und ich erklärte ihm, wie ich hierher gekommen war und seine Ankunft beobachtet hatte. »Es ist doch lachhaft. Ich kann doch nicht tot sein!«, sagte Bill. »Ich habe eine Frau und drei Kinder. Was werden sie ohne mich machen?«. »Ich weiß nicht«, gab ich zurück, »ich weiß es einfach nicht. Es muss doch eine Antwort auf all diese Fragen geben.« Wir gingen weiter.

      »So wie ich es sehe, können wir nicht die Einzigen sein, die gestorben sind. Es muss noch andere geben. Ist dir eigentlich aufgefallen, dass es hier weder hell noch dunkel ist, sondern nur neblig? Ich weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist, auch nicht, wie spät es ist. Und schon gar nicht, was hier los ist.«

      Der Boden unter unseren Füßen war hart. Der Kriegslärm hinter uns nahm immer mehr ab. Wir kämpften uns durch den Nebel. Ich blieb stehen und sah Bill an. »Ich glaube, wir haben uns verlaufen, und ich weiß nicht, wohin wir gehen sollen.« Aber Bill hörte gar nicht zu, sondern sah woanders hin. »Was ist los?«, fragte ich.

      »Da kommt ein Licht auf uns zu«, gab er zur Antwort. »Vielleicht kommt Hilfe.« Das Licht wurde langsam größer und ich hörte Stimmen darin. »Bill, kannst du das hören?«, flüsterte ich. »Ja. Hinter dem Licht ist jemand. Sieh mal, da sind ein paar Menschen. Vielleicht können sie uns helfen.«

      »Hallo, ihr da!«, rief ich. Könnt ihr uns sehen?«.

      »Ja«, kam es zurück. Ein Offizier trat vor und mit ihm ein anderer Herr, der Kleidung trug, die ich noch nie gesehen hatte.

      »Hallo, Sir«, sagte ich. »Könnten Sie uns sagen, was passiert ist und wo wir sind?« »Man wird Ihnen später alles erklären. Zuerst müssen wir weg von hier«, antwortete der Hauptmann.

      Wir folgten dem Hauptmann und dem merkwürdigen Mann, der ein Licht trug. Unterwegs blieben wir ab und zu stehen, um andere aufzulesen, denen es genauso ging wie uns. Allmählich lichtete sich der Nebel und der Boden unter unseren Füßen wurde weicher. Jetzt sah alles anders aus; Bäume tauchten auf. Es schien zwar keine Sonne, aber es war warm. Beim Weitergehen fielen mir zerfurchte, bräunlich-grüne Grasflecken und ein paar zum Teil zerstörte Gebäude auf–vermutlich Überbleibsel aus dem Krieg.

      Wir gingen auf eine große Wellblechbaracke zu, an deren Eingang eine Gruppe junger Soldaten unruhig wartete. Ich wollte Bill gerade fragen, was er davon hielt. Aber als ich sein Grinsen sah, fragte ich stattdessen: »Was ist denn daran so lustig?« »Ich überlege gerade«, antwortete er. »Ob hier wohl die Flügel und die Harfe ausgeteilt werden? Ich brauche dann aber ziemlich große!«

      »Machen Sie sich nichts vor, Soldat«, ertönte eine Stimme. Wir drehten uns um und sahen den Hauptmann dort stehen. »Mag sein, dass Sie ganz gut begriffen haben, was mit Ihnen passiert ist, aber ich will es einmal ganz deutlich sagen«, fuhr er fort. »Wir sind alle tot, na ja, auf jeden Fall körperlich hinüber. Ich bin schon eine ganze Weile hier und helfe Leuten wie Ihnen, sich an ein neues Zuhause zu gewöhnen. Ich weiß, Sie haben eine Menge Fragen, die auch garantiert beantwortet werden. Gehen Sie jetzt alle in dieses Gebäude, dort finden Sie Sitzgelegenheiten. Setzen Sie sich einfach hin und entspannen Sie sich.« Daraufhin entfernte sich der Hauptmann mit dem Herrn, der das Licht trug.

      Wir betraten einen riesigen, lauten Saal mit hunderten Stühlen, auf denen meistens Männer, aber auch ein paar Frauen saßen. Manche unterhielten sich, andere lachten oder weinten. Einige starrten einfach stumm geradeaus. Vorn stand ein Rednerpult. »Hoffentlich bekommen wir hier Antworten auf unsere Fragen«, sagte ich zu Bill.

      Plötzlich ertönten sphärische Klänge und es wurde still im Saal. Ich kann den Klang nicht beschreiben, aber er hatte etwas Friedliches, Beruhigendes an sich. Ich sah zu Bill hinüber und bemerkte, wie die Angst aus seinem Gesicht wich. Über jeden im Saal senkte sich Frieden. Nach zehn oder zwanzig Minuten verstummte die Musik.

      Vom Rednerpult drang die Stimme eines hoch gewachsenen Offiziers. »Guten Tag, meine Damen und Herren. Mein Name ist Marsh und ich möchte Ihnen erklären, wo Sie sind. Sie haben inzwischen sicher gemerkt, dass Ihnen etwas zugestoßen ist. Sie befinden sich mittlerweile an einem anderen Ort und merken nun auch, dass dieser Ort sehr real ist.

      Sie befinden sich auf der Ebene zwischen Himmel und Erde, genannt Astralebene, aber machen Sie sich im Augenblick keine großen Gedanken darüber, denn dies ist ein Ort, an dem Sie sich ausruhen und eingewöhnen können. Es wird so sein, als gingen Sie wieder in die Schule. Es gibt hier für Sie viel zu lernen. Wahrscheinlich war diese Ebene für viele von Ihnen ein Schock, weil Sie gesehen haben, dass das Leben weitergeht. Was Sie Tod nennen, ist lediglich ein Ortswechsel.

      Dieser Saal hier ist einer von vielen, die in der niederen Astralebene errichtet wurden, als Hilfe für diejenigen, die im Krieg sterben. Hier unterstützt man Sie dabei, diese Übergangsphase Ihres neuen Lebens zu akzeptieren. Vermutlich fragen Sie sich, was dem Feind zugestoßen ist. Wenn dies mir widerfährt, was ist dann mit ihm? Nun, Gott macht keinen Unterschied. Sie werden später verstehen, dass alle seine Kinder sind.

      Am Ausgang werden Sie in Gruppen aufgeteilt und einquartiert werden. Ihrer Gruppe wird jemand zugeteilt werden, der mit Ihnen über Sie sprechen wird. Anschließend werden Sie lernen, Ihre Willenskraft einzusetzen, denn in diesem Leben wird es auf den Willen des Einzelnen ankommen. Schauen Sie doch einmal nach, ob hinten auf Ihren Stühlen eine Zahl steht. Bitte merken Sie sich diese Zahl, wenn Sie den Saal verlassen. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine Ansprache halten, aber jetzt verabschiede ich mich erst einmal.«

      Wir gingen zu einem der Ausgänge. Ich drehte mich nach Bill um und sah ihn direkt hinter mir. »Alles in Ordnung, Bill?«, fragte ich.

      »Klar, Jim. Welche Nummer hast du?«, fragte er.

      »Nicht zu fassen–1901!«, erwiderte ich. »19 und 1 ergibt mein Alter. Zuerst bekommen wir eine Nummer, wenn wir eingezogen werden. Und jetzt, wo wir tot sind, bekommen wir noch eine.«

      Eine laute Stimme unterbrach mich. »Alle mit den Nummern 1900 bis 1950, bitte mitkommen.« Ich sah hoch und stellte fest, dass die Stimme einem Feldwebel gehörte. Ich bemerkte zu Bill: »Nicht einmal hier wird man sie los.« »Du hast Recht«, sagte er, »aber ich glaube, wir sollten ihm besser folgen.« Wir überquerten ein paar Felder und näherten uns einer großen Baracke.

      »Also, Jungs«, sagte der Feldwebel, »Ihr werdet fürs Erste hier einquartiert. Drinnen findet ihr Betten, macht es euch also bequem. Ich bin gleich zurück.« Als ich eintrat, sah ich Betten auf beiden Seiten des Raumes und steuerte auf eines zu, während Bill das neben mir nahm. Ich drehte mich zu ihm um und sagte: »Ich glaube, ich lege mich hin.«

      Ich legte mich aufs Bett und begann mich zu entspannen, während mir die letzten Stunden durch den Kopf gingen, die mich weiter zurückdenken ließen. Ich frage mich, ob meine Mutter weiß, dass ich tot bin. Es wird ihr das Herz brechen, wenn sie es erfährt. Sie wollte nicht, dass ich zur Armee gehe, aber ich wollte nicht auf sie hören. O, Mama, es tut mir so Leid. Hätte ich doch nur auf dich gehört, dann wäre ich jetzt nicht hier und könnte dir sagen, dass ich am Leben und nicht tot bin. Ich merkte, wie ich in eine Art Depression versank, als ich die Stimme des Feldwebels hörte. Es war, als hätte er meine Gedanken gelesen.

      »Also, Jungs«, sagte er, »hört ihr mir mal zu? Ihr müsst eine Menge lernen, und je schneller wir damit anfangen, desto besser. Das Erste, was ihr vermissen werdet, sind die Menschen, die ihr liebt. Es wird eine Zeit lang dauern, bis ihr darüber hinweg seid, aber mit unserer Hilfe und eurer Selbstbeherrschung werdet ihr diese Emotionen in den Griff bekommen. Ich lasse euch jetzt allein, damit ihr euch ausruhen könnt, aber ich bin in ein paar Stunden wieder zurück.« Dann ging er.

      Da ich sehr müde war, legte ich mich wieder hin und schlief ein. Die Stimme des Feldwebels weckte mich. »Los, raus aus den Federn. Hopp, hopp, alle aufstehen!« Nach dem Schlaf fühlte ich mich erfrischt und ausgeruht. Beim Aufstehen merkte ich, dass ich immer noch dasselbe trug wie bei meiner Ankunft, aber seltsamerweise rochen weder ich noch meine Kleidung.

      »Alles in Ordnung, Jim?«, rief Bill mir zu. Ich sah ihn an.

      »Ja,


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