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Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Bernd-Jürgen FischerЧитать онлайн книгу.

Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« - Bernd-Jürgen Fischer


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zwischen Proust (im Pelz) und Joyce (im Vollrausch) zu hören, als die beiden Großmeister der Sprache einander nichts zu sagen wussten.9

      In der folgenden Übersicht über die wichtigsten Lebens- und Publikationsdaten sind am Ende jedes Jahres-Absatzes die Veröffentlichungen aus dem jeweiligen Jahr aufgelistet.

      1871 10. Juli: Geburt von Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust.

      1873 24. Mai: Geburt von Marcel Prousts einzigem Geschwister Robert.

      1878 Osterferien in Illiers.

      1881 Proust hat seinen ersten Asthmaanfall. Im Herbst der erste Theaterbesuch.

      1882 Oktober: Eintritt in die Quinta des Lycée Condorcet.

      1886 Proust beantwortet das erste Mal einen der berühmten Fragebögen (s. unten, S. 52–56) und liest Augustin Thierrys Aux temps mérovingiens. Im September Aufenthalt in Illiers. Oktober: Er muss die Sekunda wiederholen, weil er im Vorjahr zu lange gefehlt hat.

      1887 Proust spielt mit Marie de Bérnadaky in den Champs-Élysées. Im Oktober Versetzung in die Unterprima, wo er einen Aufsatz über Racine verfasst: »Racine leidenschaftlich zu lieben wäre ganz einfach die tiefste, zärtlichste, schmerzlichste, die aufrichtigste Empfindung …« Zusammen mit Daniel Halévy gründet er die monatliche, hektographierte Schülerzeitschrift Le Lundi. Revue artistique et litteraire, von der dreizehn Nummern erscheinen.

      1888 Im Oktober Versetzung in die Philosophieklasse (Oberprima). Proust liest Barrès, Renan, Leconte de Lisle, Loti und belegt den Philosophie-Kurs von Alphonse Darlu, mit dem er auch später noch in Verbindung blieb, und schreibt im Unterricht Liebesbriefe an seine Klassenkameraden Jacques ­Bizet und Daniel Halévy.

      1889 Ernest Renan widmet ihm sein Buch La vie de Jésus. Seine Großmutter väterlicherseits stirbt. Im Juli Gymnasial-Abschluss (»bachelier ès lettres«). Ab November Wehrdienst in Orléans – den Proust »freiwillig« leistete, um den unfreiwilligen zu vermeiden.

      1890 Im Januar stirbt seine Großmutter mütterlicherseits an Ur­ämie. Im November Beendigung des Wehrdienstes. Proust schreibt sich in die Faculté de droit de Paris und in die École libre des sciences politiques ein. Er lernt Maupassant kennen.

      1891 Urlaube in Cabourg und in Trouville. Er lernt Oscar Wilde, André Gide und Maurice Barrès kennen und schreibt Betrachtungen und Novellen für Le Mensuel.

      1892 Proust und seine Schulfreunde Fernand Gregh, Robert Dreyfus, Daniel Halévy und Horace Finaly gründen die literarische Zeitschrift Le Banquet, in der er im wesentlichen die Texte aus der späteren Sammlung Les Plaisirs et les Jours (1896) publiziert. Er beantwortet den zweiten Fragebogen (s. unten, S. 52–56); im Juli fertigt Jacques-Émile Blanche sein berühmtes Porträt an.

      1893 Veröffentlichungen in Le Banquet, das allerdings im gleichen Jahr eingestellt wird. Proust lernt Robert de Montesquiou kennen und beginnt seine Mitarbeit bei der Revue blanche. L’Indifférent, ein entfernter Vorläufer zu Un amour de Swann, entsteht in dieser Zeit, wird aber erst 1896 veröffentlicht. Urlaube in Sankt Moritz, Évian und Trouville. Er schließt sein Jura-Studium erfolgreich ab (»licence en droit«).

      – Violante ou la mondanité, in Le Banquet.

      – La Conférence parlementaire de la rue Serpente, in Le Banquet.

      – Mondanité de Bouvard et Pécuchet, in La Revue blanche.

      – Mélancholique villégiature de Mme de Breyves, in La Revue blanche.

      – Avant la nuit, in La Revue blanche.

      – Souvenir, in La Revue blanche.

      1894 Beginn der Dreyfus-Affäre. Proust lernt Reynaldo Hahn und Lucien Daudet kennen.

      – Mensonges, Gedicht mit Musik von Léon Delafosse, bei Heugel.

      – Une fête littéraire à Versailles, in Le Gaulois.

      – Bouvard et Pécuchet II: Mélomanie (publ. 1919 in Les Plaisirs et les Jours).

      1895 Proust schließt sein Philosophie-Studium erfolgreich ab (»licence ès lettres«) und nimmt eine Stellung bei der Bibliothèque Mazarine an. Urlaub im Sommer in Bad Kreuznach mit seiner Mutter, im August in Dieppe mit Reynaldo Hahn, wo er Saint-Saëns kennenlernt. Im September Aufenthalte, ebenfalls mit Reynaldo Hahn, auf der Belle-Île-en-mer und in Beg-Meil. Er beginnt die Arbeit an Jean Santeuil.

      – Portraits de peintres, in Le Gaulois.

      – La Mort de Baldassare Silvande, in La Revue hebdomadaire.

      – Figures parisiennes: Camille Saint-Saëns, in Le Gaulois.

      1896 Prousts Onkel Louis Weil stirbt an Lungenentzündung, wie später Proust selbst, der die Symptome wiedererkennt. Beginn der Freundschaft mit Lucien Daudet. Mit Contre l’obscurité erteilt Proust dem Symbolismus und Mallarmé eine Absage. Urlaube in Mont-Dore (Auvergne) und in Fontainebleau. Proust liest Dumas, Balzac, Sainte-Beuve, Rousseau, Shakespeare, Goethe, Eliot und lernt Marie Nordlinger kennen.

      – Les Plaisirs et les Jours, bei Calmann-Lévy.

      – Contre l’obscurité, in La Revue blanche.

      1897 Duell mit Jacques Lorrain. Ein zweiter Urlaub in Bad Kreuznach mit der Mutter gilt heute als zweifelhaft.

      – Silhouette d’artiste, in La Revue d’art dramatique.

      – Sur M. Alphonse Daudet, in La Presse.

      – Adieux, in La Presse.

      1898 Die Dreyfus-Affäre gelangt mit Zolas J’accuse auf ihren Höhepunkt; am Tag nach dem Erscheinen unterzeichnet Proust eine Petition für die Revision des Verfahrens; stattdessen findet ein Verfahren gegen Zola statt. Seine Mutter durchleidet eine Krebsoperation; er begleitet sie anschließend nach Trouville. Im Oktober Reise nach Amsterdam zur Rembrandt-Ausstellung. Im November besichtigt er das Haus Moreaus, das zu einem Museum umgewandelt wurde.

      – Robert de Flers, in La Revue d’art dramatique.

      1899 Proust gibt den Jean Santeuil auf und widmet sich ganz seinen Ruskin-Studien und der Übersetzung von dessen The Bible of Amiens. Urlaub in Évian. Er lernt Hauptmann Picquart kennen und freundet sich mit Antoine Bibesco an. Urlaub mit seinen Eltern in Évian.

      – Lettres de Perse et d’ailleurs, in La Presse.

      1900 Ruskin stirbt; Proust veröffentlicht mehrere Artikel über ihn. Er gibt seine Stelle in der Bibliothèque Mazarine auf und fährt mit seiner Mutter nach Padua und Venedig, wo er Marie Nordlinger und Reynaldo Hahn trifft. Im Herbst fährt er noch einmal, jetzt allein, nach Venedig, während seine Familie vom Boulevard Malesherbes Nr. 9 in die Rue de Courcelles Nr. 45 umzieht; diese zweite Venedigreise wird heute allerdings angezweifelt.

      – John Ruskin, in La Chronique des arts et de la curiosité (27. Januar).

      – Pèlerinages ruskiniens en France, in Le Figaro (13. Februar).

      – Ruskin et Notre-Dame d’Amiens, in Mercure de France (April).

      – John Ruskin (I), (II), in La Gazette des beaux-arts (1. April, 1. August).

      1901 Mit Léon Yeatman nach Amiens und nach Abbeville. Im Dezember bietet Proust dem Verlag Ollendorff seine Übersetzung von Ruskins Bible of Amiens an.

      1902 Wiederaufnahme der Arbeit an Jean Santeuil. Proust hört Tristan und Isolde. Charles Haas stirbt. Kurze Reisen nach Amboise, Chartres und Brügge, wo er die Ausstellung flämischer Malerei der Renaissance besichtigt; später eine Reise mit Bertrand de Fénelon nach Brügge und dann allein weiter nach Holland, wo er in Haarlem die Gemälde von Frans Hals besichtigt und in Den Haag zum ersten Mal Vermeers Ansicht von Delft sieht. Im Dezember verabschiedet sich Fénelon zu Prousts großem Schmerz nach Konstantinopel.

      1903 Robert Proust heiratet Marthe Dubois-Amiot, die sich nach Marcels und Roberts Tod um eine Vernichtung des Angedenkens an ihren verhassten Schwager bemühen wird. Proust lernt den


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