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Beleuchtung in Innenräumen - Human Centric Integrative Lighting. Tran Quoc KhanhЧитать онлайн книгу.

Beleuchtung in Innenräumen - Human Centric Integrative Lighting - Tran Quoc Khanh


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Wochen oder Monate nach der Lichtinstallation ein. Diese lichttechnischen Aktivitäten sind wichtig und aufeinander angewiesen, um das HCL-Ziel zu erfüllen. Eine passende, mit viel Erfahrung und Sorgfalt realisierte Lichtplanung ohne optimale und HCL-förderliche Lichtprodukte ist im Endeffekt limitiert. Umgekehrt können die besten technischen Lichtsysteme ohne gute Lichtplanung und mit wenig Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse die beabsichtige Lichtwirkung nicht hervorrufen.

      Die aus dem spektralen Strahlungsfluss der Lichtquellen (Lampen, Leuchten) oder den spektralen Verteilungen an den Wänden oder auf der Arbeitsebene gewonnenen Kenngrößen in der Abb. 3.17 können demnach in die drei Gruppen visuelle Leistung, Farbqualität und nicht visuelle (melanopische) Wirkungen unterteilt werden. Dabei erzeugen die beiden ersten Gruppen eine sofortige Wirkung (innerhalb weniger Minuten erkennbar) und Impression über die beleuchteten Szenen und die Raumumgebung (z. B. „Die Szene ist angenehm“, „Der Raum ist harmonisch beleuchtet“, „Die Szene ist hell und klar“, „Der Raum ist geräumig“), die über längere Zeit auch eine langzeitige Wirkung erzeugen können.

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      Das HCL-System beginnt laut Abb. 3.18 mit den Einflussparametern (Uhrzeit, Jahreszeit, Zeitdynamik, Wetter, Geografie, Gebäudebeschaffenheit, Fensterorientierung) und berücksichtigt die Anwendungen mit deren spezifischen Inhalten (z. B. Schulen, Krankenhäuser, Industriehallen, Büros). Alle Nutzer/-innen haben dabei eine eigene Lebensgeschichte und Individualität (Gewohnheiten, Kultur, Geschlecht, Alter, Lichtsensitivität) und äußern sich in ihrer Lichtempfindung und Lichtwahrnehmung mit der visuellen Leistung (z. B. Lesezeit, Sehschärfe), der psychologischen und subjektiven Raumbewertung (z. B. zu hell, dunkel, angenehm, bevorzugt, nicht schön) und den physiologischen Biosignalen (Herzfrequenz, EEG, Blutdruck, Melatoninspiegel, Stresshormonspiegel).

      Für die Ermittlung der notwendigen Sehleistungen bzw. Arbeitsleistungen wurden psychophysische und arbeitswissenschaftliche Methoden und Werkzeuge seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute entwickelt und angewandt. Diese Methoden werden ausführlich in Kap. 4 erörtert. Für die Ermittlung der farbqualitätstechnischen Merkmale einer Beleuchtungsszene werden einige Fragebögen in Kap. 6 im direkten Kontext mit den dort beschriebenen Farbexperimenten vorgestellt. In diesem Abschn. 3.7. werden einige Methoden und Werkzeuge zur Ermittlung der nicht visuellen Lichtwirkungen und der Beleuchtungsqualität zusammengefasst. Die Leser/-innen, die sich detaillierter informieren möchten, erhalten an den passenden Stellen Literaturhinweise auf Fachartikel.

      3.7.1 Fragebögen zur umfassenden subjektiven Bestimmung der Beleuchtungsqualität von Innenräumen

      Der Fragebogen [36] umfasst 25 Fragen, deren Beantwortung ca. 10 min dauert. In Laborversuchen wird eine siebenstufige Skala verwendet und das Feld „keine Angabe“ soll entfernt werden. In Feldversuchen werden die fünfstufige Skala und das Feld „keine Angabe“ verwendet. Außerdem werden persönliche Daten der Testpersonen wie Alter (in Jahren oder Geburtsjahr), Geschlecht und Brille abgefragt.

      3.7.2 Fragebögen zum Schlafverhalten, Schläfrigkeit, Wachheit – subjektive Basis

      Die Testperson wird dabei (s. Abb. 3.19) zu einem gewählten Zeitpunkt nach ihrer Schläfrigkeit gefragt und sie soll ihre Schläfrigkeit anhand der vorgegeben ausformulierten Skala einschätzen. In den Laborstudien oder Feldstudien wird oft stündlich der Stand der Schläfrigkeit mit diesem Fragebogen ermittelt.

      Der Fragebogen Munich Chrono Type Questionnaire (MCTQ) verfolgt das Ziel, anhand der subjektiven Bewertung von Testpersonen das Schlafverhalten und den Chronotyp zu ermitteln [38]. Der Fragebogen wird in das Geschehen an den Werktagen und an den freien Tagen sowie an Wochenendtagen unterteilt. Dabei werden die Arbeitsbelastung (Anzahl der Arbeitstage pro Woche), Schlafverhalten zum Schlafbeginn (Uhrzeit, bei der die Test-person ins Bett geht, Zeit des Schlafbeginns, Schlaflatenzzeit) sowie nach dem Aufwachen (Zeitpunkt des Aufwachens, Zeitdauer zum Aufstehen nach dem Aufwachen), die Zeitdauer des Aufenthalts im Außenbereich unter dem Tageslicht sowie Trinkgewohnheiten u. ä. abgefragt.


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