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Unser Fräulein Doktor Teil 2. Wolf- Dieter ErlbeckЧитать онлайн книгу.

Unser Fräulein Doktor Teil 2 - Wolf- Dieter Erlbeck


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habe Monika gestern mit einem Trick daran gehindert dich vom Boxen abzuholen!“

      Anschließend erzählte sie mir ihre kleine Intrige. Ich konnte ihr aber nicht mehr böse sein, fasste sie zärtlich an der Schulter, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging, sie noch immer an der Schulter haltend in Richtung Schulgebäude, wo die Klingel längst das Ende der großen Pause eingeläutet hatte.

      Ich ging bewusst langsam um nicht zu früh im Klassenraum zu sein, weil ich nach wie vor Angst vor Hartmuts unbequemen Fragen hatte.

      Auf Herrn Paul war wie immer Verlass, wenn es um Pünktlichkeit und Gewohnheiten ging.

      So auch heute! Er betrat fast gemeinsam mit Babsi und mir den Klassenraum und schloss die Tür hinter sich.

      „Dann wollen wir mal“, sprach er, ergriff den überdimensional langen Zeigestab und begab sich auf den Weg, den Gang auf und ab zu rennen.

      Schon in der zweiten Runde hätte er fast den Kranz getroffen, ihn aber nur ganz knapp verfehlt.

      Das gab mir Hoffnung.

      Ich nickte Babsi aufmunternd zu und sie hob auch sofort den Finger.

      „Ja Barbara, was ist?“

      „Ich habe da ein Problem bei der dritten Quadratwurzel.“

      Herr Paul kam, wie von uns erwartet, mit hocherhobenem Zeigestock auf sie zu.

      „Das ist aber doch ganz einfach.“

      Er erklärte ihr nahezu alles äußerst genau und fuchtelte nach wie vor, wie gewöhnlich, mit dem Zeigestock in der Luft herum. Nur er traf einfach nicht den Kranz.

      Ich glaubte schon an ein Scheitern als er erneut mit einer einladenden Handbewegung die Einfachheit der Mathematik beweisen wollte und dabei voll mit dem Stab gegen den Kranz donnerte, der augenblicklich herunterrasselte und auf seinen breiten Schultern zum Liegen kam. Er sah aus wie ein siegreicher Boxer dem der Lorbeerkranz umgehängt wurde. Spontan applaudierte ich und einige schlossen sich lachend und grölend an.

      Babsi konnte gerade noch den Kopf wegnehmen um nicht auch getroffen zu werden dann setzte wie erwartet riesiges Gejohle und Gelächter ein.

      Herr Paul stand wie vom Donner gerührt mitten im Gang und wusste noch immer nicht was passiert war. Er blickte nach oben und sah, kein Adventskranz mehr an der Decke, stattdessen einer über seinen Schultern.

      Nachdem sich das Gelächter etwas gelegt hatte und Herr Paul noch immer an derselben Stelle stand, erhoben sich Rüdiger und Wolfgang und befreiten Herrn Paul von seiner grünen Last.

      „Wie bekommen wir das Ding wieder dort oben hin“, fragte Rüdiger und Herr Paul, so langsam wieder der Alte, sprach:

      „Melde dich mal beim Hausmeister der besitzt eine Klappleiter und damit soll er einmal vorbeikommen.“

      Rüdiger tat wie ihm geheißen und nach zehn Minuten kam tatsächlich der Hausmeister mit der Leiter.

      „Ich kann mir das gar nicht erklären wie der herunterfallen konnte“, entschuldigte er sich gleich bei Herrn Paul.

      „Schon gut Schulze, hängen sie das Ding wieder auf, aber diesmal richtig.“

      „Ja, selbstverständlich Herr Paul!“

      Ich konnte nicht umhin, meinen Senf dazuzugeben, indem ich sagte:

      „Eigentlich haben Sie Riesenglück gehabt, Herr Paul!“

      „Weil er mir nur auf die Schultern gefallen ist“, fragte er?

      „Nein! Weil die Kerzen nicht gebrannt haben!“

      Ein allgemeines Lachen ertönte im Raum.

      Bis der Kranz wieder richtig hing, alle Wogen geglättet und Spuren beseitigt waren, ging auch der Unterricht ohne weitere Störungen zu Ende.

      Die restlichen Stunden verliefen ohne Besonderheiten. Das Thema Adventskranz machte mal wieder seine Runde und niemand, vor allem nicht von den älteren Semestern, konnte und wollte so richtig daran glauben, dass er ohne Manipulation einfach so herabfiel! Da die Zahl der Wissenden mit nur Babsi, Hartmut und mir aber sehr gering blieb, erhob zumindestens in unserer Klasse keiner den Verdacht auf irgendwelche Manipulationen.

      Hartmut schien sich mit seinem Schicksal nicht bei Babsi landen zu können, abgefunden haben. Allerdings sprach er auch nicht mehr mit mir.

      Monika saß still und emotionslos die Stunden ab und schaute zur Seite wenn ich ihren Blick suchte.

      Eine Freundin gewonnen, einen Freund und eine Freundin verloren? Zugegeben ein hoher Preis, eigentlich ein zu hoher Preis! Aber wie sagt man so schön, kommt Zeit kommt Rat.

      Vielleicht würde sich ja am späten Nachmittag bei unserem Treffen, dummerweise diesmal wieder bei Babsi, eine Gelegenheit zum Aussprechen ergeben.

      Ich konnte ja nicht wissen, dass sich diese Möglichkeit sogar noch eher ergab.

      Jetzt endete zunächst einmal unser heutiger Schultag und ich verabschiedete mich von Babsi mit einem zärtlichen Kuss, bevor wir beide unsere unterschiedlichen Heimwege antraten.

      Schon eine Häuserzeile weiter entdeckte ich Monika, die mit gesenktem Kopf langsam nach Hause trippelte. Ich wusste nicht ob sie absichtlich so langsam gegangen war, um mich abzufangen oder ob sie die Zeit brauchte, um sich mit den neuen Umständen vertraut zu machen und ins Reine zu kommen?

      Ich beschleunigte auf jeden Fall meinen Schritt und tauchte dann neben mir auf.

      „Hallo Moni, ich muss mit dir sprechen!“

      „Ich auch mit dir!“

      „Gut, wer fängt an?“

      „Da wir ja wohl über dasselbe Thema referieren wollen, fange ich mal an.“

      „Ok, ich höre.“

      „Deine neue Freundin Babsi, warum auch immer Babsi...“, ich wollte etwas sagen aber sie sprach einfach weiter, „...lud mich gestern scheinheilig zum Eis ein, fingierte einen Telefonanruf und erzählte mir dir geht es nicht gut und du möchtest allein sein...“

      „Ich weiß“, unterbrach ich sie.

      „Was? Du wusstest davon?“

      „Nein, Babsi gestand mir heute ihre kleine Intrige.“

      „Ach, kleine Intrige nennst du das? Ich bezeichne es als bodenlose Frechheit! Sie hat uns auseinandergebracht um mit dir allein zu sein und dich mit ihren Krallen in ihr Bett zu ziehen!“

      „Moni bitte!“

      „Für dich bitte ab sofort nur noch Monika. Stimmt das vielleicht nicht?“

      „Du kennst meine Einstellung. Selbst wenn es so wäre, ich würde nicht darüber sprechen.“

      „Musst du auch nicht, denn so schlau wie deine Babsi bin ich schon lange. Oder glaubst du ich habe ihr das Telefonat abgenommen?“

      „Warum nicht“, fragte ich, wie man dümmer nicht fragen konnte?

      „Weil ich auch ein Handy habe und du zu dieser Stunde noch immer mich angerufen hättest wenn dir nicht gut ist.“

      „Das ist richtig. Aber warum bist du dann nicht gekommen, um mich abzuholen? Du hättest vielleicht einiges verhindern können.“

      „Ich habe dich ja abholen wollen, entdeckte dann aber Babsi und das Jagdfieber packte mich.“

      „Du hast uns verfolgt?“

      „Nicht nur das, du alter Lügner. Ich stand die halbe Nacht vor ihrem Haus und habe geweint, während ihr euch geliebt habt.“

      „Moni!“

      „Monika bitte!“

      „Also gut, ich will keinen Streit. Monika. Wir haben mehr als einmal davon gesprochen, dass Babsi mich nicht kampflos aufgeben wird. Warum hast du mir nicht geholfen?“

      „Wie


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