Эротические рассказы

Ironische Geschichten. Walter RuppЧитать онлайн книгу.

Ironische Geschichten - Walter Rupp


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oder widerspenstigste Pferd gefügig machen kann.

      Sehr viel profitierte ich vom Stabhochsprung. Man muss sich dabei ganz darauf konzentrieren, wie man seine Kraft für das Hochkommen einsetzt und beim Absprung den Druck nach unten weitergibt.

      Jedem, der sich gegenüber Konkurrenten durchsetzen muss, empfehle ich das Bogenschießen. Da lernt man, bevor man Pfeile abschickt, ein Auge zu schließen, weil man mit einem zugekniffenen Auge Schwachstellen besser erkennen und vor allem sehr viel genauer zielen kann.

      In letzter Zeit verbringe ich viel Zeit mit dem Gleitschirmfliegen. Das Glücksgefühl, das man empfindet, wenn man von den Winden nach oben getragen wird, ist unbeschreiblich. Die Risiken, denen man sich dabei aussetzt, werden gewöhnlich übertrieben. Es kommt höchst selten vor, dass einer, der einmal oben ist und nicht zu viele Fehler macht, bevor er landen möchte, abstürzt. Man muss eigentlich nichts tun, sich nur widerstandslos den Winden überlassen, aus welcher Richtung sie auch kommen.

      Wer den Ehrgeiz hat, beruflich voranzukommen, hat keine andere Wahl. Das Vorankommen wird ihm ohne Erfahrungen im Zehn-Kampf nicht gelingen.

      Spaßgesellschaft

       Widersprüche

      Wozu brauchen wir die Hintertüren,

      wenn doch alle durch die Hauptportale gehen?

      Warum brauchen wir Augenlinsen,

      wenn die Leute ihren Nachbarn doch nicht sehen?

      Warum hat man in den Häusern Treppen,

      wenn man bequem in Lifte steigen kann?

      Warum werden an den Türen Klingeln angebracht?

      Es wird damit doch nur ein Hund nervös gemacht?

      Warum errichtet man Fußgängerzonen,

      wo jeder das Gehen nach Kräften meidet?

      Warum baut man teure Sportarenen,

      solange der Wohlstandsbürger an Bewegungsarmut leidet?

      Warum gibt es rote Ampeln,

      obwohl der fließende Verkehr nur steht?

      Warum läuten sonntagmorgens Glocken,

      wo doch jeder eine Uhr hat, der zur Kirche geht?

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      Warum schickt man Kinder in die Schule?

      Obwohl Diskotheken für sie interessanter sind?

      Warum gibt es Nachtprogramme,

      obwohl der Arbeitstag um acht beginnt?

      Warum baut man in die Häuser Fenster ein,

      wenn doch nur schlechte Luft eindringt?

      Warum erwirbt man teure Bücher,

      wo doch die Zeitung alles Wissenswerte bringt?

      Weshalb braucht man Spülmaschinen?

      Weshalb Mikroherde, weshalb eine Küche?

      Wo es doch Mac Donalds gibt!

      Warum diese Widersprüche?

      Die Schlaraffen-Republik

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      Es gab einmal ein besseres Deutschland, auf das alle Nachbarn neidisch blickten, weil seine Regierung allein das Wohl aller Werktätigen im Auge hatte, und jede Art von Unzufriedenheit abschaffte, ja die Vergangenheit so radikal bewältigte, dass im ganzen Land weder ein Faschist noch ein Kapitalist oder Menschenrechtsverletzer gefunden werden konnte.

      Schon die kleinsten Kinder durften mit ihrem ersten Lebensjahr das Recht auf staatliche Erziehung in einer Kinderkrippe in Anspruch nehmen und die Jugendlichen bei den zahlreichen völkerverbindenden Aufmärschen, die Woche für Woche stattfanden, ihre überschwängliche Begeisterung ungehemmt zum Ausdruck bringen. Die Sportler sammelten, wann immer sie auftraten, so viele Medaillen für ihr Land, dass für andere Länder kaum Medaillen übrig blieben. Ja, der Alltag war mit so vielen Fahnen und Transparenten ausgeschmückt, dass es jedem leicht fiel, den grauen Alltag, den es bald nicht mehr geben sollte, zu vergessen. Die Konsumgier, unter der nahezu alle Nachbarstaaten zu leiden hatten, war so gründlich ausgerottet worden, dass die Menschen mit all ihrer Kraft nur noch reinen Idealen dienten, und für den Fortschritt der sozialistischen Gesellschaft gerne Opfer brachten, denn sie wussten, dass auch ihr Staat mit dem Bau der Mauer große Opfer für sie gebracht hatte. Nach dem Vorbild jenes Klausners, der einen Mann zum Hüten seiner Kuh einstellte, um die Milch für seine Katze, die die Ratten jagen sollte, zu bekommen, beschäftigte man ein Heer von Zoll-Beamten, die das Geld einzutreiben hatten, mit dem die Polizisten, Grenzbeamten, Mauerschützen oder Stasi-Spitzel unterhalten werden konnten.

      Das bessere Deutschland hätte es fast geschafft, die noch in Freiheit lebenden Völker für die Ideale eines von allen menschlichen Unzulänglichkeiten gereinigten Marxismus zu gewinnen, hätten die unter dem Kommunismus lebenden Völker nicht alles mit ihrer Ungeduld zunichte gemacht und - wie kleine Kinder - schon jetzt nach dem Glück verlangt, das man ihnen für eine ferne Zukunft versprochen hatte.

      Als das bessere und das andere Deutschland wider Erwarten wieder vereinigt waren, gelang es den ordentlichen Gerichten, ein für alle Mal klarzustellen, dass im besseren Deutschland jeder nur sein Bestes gegeben hatte, auch der Stasi-Spitzel und der Mauerschütze. Es war darum nur recht und billig, dass das andere Deutschland auch versuchte, endlich sein Bestes zu geben und das bessere Deutschland für die Entbehrungen, die es lange hinnehmen musste, finanziell zu entschädigen.

       Beschwerde

      Leider habe ich aufgrund Ihrer, vor einem Monat erstellten Langzeitprognose, über Studiosus-Reisen einen Spanien-Aufenthalt gebucht. Da unsere Reisegruppe – entgegen Ihrer Voraussage – von Kälte, Wind und Regen überrascht wurde und gezwungen war, pausenlos Kirchen und Museen zu besichtigen, stellte mein Psychotherapeut nach meiner Rückkehr bei mir eine chronische Museums- und Kirchengebäude-Phobie fest, zu deren Heilung ich einen Kuraufenthalt in einem wind- und regengeschützten Gebiet auf den Malediven aufsuchen musste, was mit sehr hohen Auslagen verbunden war. Ich bitte Sie deshalb dringend, bei Ihren nächsten Langzeitprognosen dafür zu sorgen, dass Wetter und Vorhersagen künftig miteinander übereinstimmen und erwarte, dass die Rechnung für meine Behandlungskosten von Ihrem Reiseunternehmen beglichen wird.

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