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Cuba Libre!. Klaus MullerЧитать онлайн книгу.

Cuba Libre! - Klaus  Muller


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hob den Kopf und schaute ihr nach.

      „Fertig womit?“

      Im Umdrehen fasste sie den Türknauf, zog die Tür fasst zu und steckte den Kopf noch einmal kurz ins Zimmer.

      „Na, waschen, umziehen und so weiter!“

      Die Tür fiel, ohne dass ich die Gelegenheit bekam zu antworten, in das Schloss.

      Ich drehte mich auf den Rücken und die Umrisse der letzten Nacht erschienen vor meinen Augen.

      Ich konnte mir auf die Geschehnisse immer noch keinen logischen Reim machen.

      Es gab noch keinen erkennbaren Punkt, an dem ich den Faden hätte aufnehmen können. Genauso wenig wie ich wusste, ob Harry die Tänzerin wirklich umgelegt hatte oder nicht. Er wusste es ja selbst nicht einmal.

      Es war nur so ein Gefühl, das mir sagte, dass er es nicht gewesen ist. Aber ich war lange genug in diesem Job, um zu wissen, was Gefühle in diesen Angelegenheiten wert waren. Häufig genug, war die Quittung für ein falsches Gefühl, ein kleines Stückchen Blei, frei Haus.

      Doch Rita war nun mal tot, das war sicher. Und es gab irgendeinen Grund dafür, genauso wie es einen Täter geben musste.

      Ich wusste, dass ich Harry nur würde entlasten können, wenn ich Hammersmith den Killer lieferte.

      Auf die Polizei würde ich in diesem Fall nicht bauen können. Gewiss, ein paar Informationen hier und da von einem Freund, aber das war es dann auch schon.

      Und Harry? Was konnte ich schon von ihm erwarten. Er wusste weniger als ich. Und er durfte sich nicht einmal in die Öffentlichkeit trauen, ohne gleich verhaftet zu werden.

      Ich stand auf und ging ins Bad.

      Unter der Dusche kamen ein paar Lebensgeister zurück, die letzte Nacht fluchtartig meinen Körper verlassen hatten. Es hatte sich unter ihnen wohl eine begründete Endzeitstimmung ausgebreitet.

      Vielleicht versuchten sie es ja noch mal mit mir.

      Offensichtlich waren sie gnädig, denn ich fühlte mich schon wesentlich besser, als ich vor dem Spiegel stand, um mich zu rasieren.

      Ich hörte, dass Lisa nebenan in meinem Büro kramte und befürchtete, dass sie wieder einmal aufräumte.

      Es würde mich ein paar Stunden harter Arbeit kosten, bis ich meine alte, gewohnte Unordnung wiederhergestellt hatte.

      Bei dem Gedanken an Lisa musste ich lächeln.

      Nach längerem nachrechnen kam ich auf knapp zwei Jahre, die sie schon bei mir arbeitete. Es war nicht wenig, was sie in dieser Zeit mitgemacht hatte. Ich glaube, sie hat mich öfters verbunden als eine Krankenschwester und mich noch öfter als das Finanzamt um Geld gebeten, dass ich ihr schuldete. Ihr Gehalt bekam sie immer spät, und viel war es auch nicht.

      Eines Tages stand sie vor meinem Schreibtisch. Helles Kostüm, Nahtstrümpfe, dunkle Pumps und etwas Kleines, dass wohl eine Handtasche darstellen sollte.

      Als sie sich nach vorne beugte, um mir die Tageszeitung auf den Schreibtisch zu legen, bemerkte ich nicht nur ihre üppigen Kurven unter der Bluse, sondern auch das Parfüm, das mich wie ein Betäubungspfeil traf. Ich liebte Parfüm. Besonders, wenn hübsche Frauen damit noch ein Ausrufezeichen setzten und genau wussten, dass man an dem Duft kleben blieb.

      Sie tippte mit ihrem Finger auf einen Artikel in der Zeitung über mich und meinen letzten Fall und sagte, sie hätte ihn ganz aufgeregt gelesen und sich gefragt, ob ich nicht eine Hilfe für die Büroarbeiten gebrauchen könne.

      Ich konnte, und sie mit ihren roten Lippen und dem hübschen Lächeln waren engagiert.

      Für die Lippen hätte sie mit Sicherheit Referenzen gehabt, für die Büroarbeiten hatte sie keine. Aber was soll`s, dass würde sich finden.

      Normalerweise wäre eine Lady wie Lisa genau mein Fall gewesen. Aber ich hielt mich zurück und machte nicht einmal den Versuch sie zu einem Date, oder zu was weiß ich, zu bewegen. Lisa war gewissermaßen meine eiserne Ration.

      Ich machte ihr damals ziemlich schnell klar, dass ich ihr nicht viel würde bezahlen können.

      Erstaunlicher Weise stimmte sie meinen Gehaltsvorstellungen zu und sagte, sie würde sich sehr auf die Arbeit mit einem Detektiven freuen und könne sofort loslegen.

      Und das tat sie, - bis heute.

      Ich ging mit recht guter Laune zurück in mein Büro.

      Über dem Sessel lag frische Wäsche für mich bereit.

      Mit einem Handtuch um die Hüften ging ich zum Schreibtisch und zündete mir erst einmal eine Zigarette an.

      „Schon wieder vor dem Frühstück, Mr. Carlo!“ hörte ich Lisa hinter mir sagen.

      Lisa sprach mich immer noch mit Mr. Carlo an. Obwohl ich ihr schon häufiger angeboten hatte, mich bei meinem Vornamen zu nennen. Sie könne dann nicht mehr unbeschwert ihr Geld fordern, wenn ich mal wieder vergessen hatte sie zu bezahlen, meinte sie und blieb bei dem Mr. Carlo. Nur ab und zu, wenn sie nicht darauf achtete, nannte sie mich Floyd.

      Ich drehte mich um, und wollte zum hundertsten Mal auf diese mütterliche Bemerkung reagieren.

      Aber mein Blick fiel auf einen großen, dunklen Schrankkoffer, der mitten im Raum stand.

      „Was ist das?“ fragte ich und machte einen Schritt darauf zu.

      Langsam um schritt ich den fast 150 cm großen Koffer. Aber auch bei genauer Inspektion war nichts zu finden, dass auf den Absender oder den Inhalt schließen ließ.

      Ich schaute Lisa nach meiner zweiten Runde fragend an.

      „Zwei Männer haben ihn eben gebracht. Sie sagten, sie würden schon dringend drauf warten.“

      Sie zuckte mit den Schultern. So, als wäre sie nicht mehr sicher, das Richtige getan zu haben.

      Ich ging zurück zum Sessel, und spürte die Frage schon ein paar Sekunden bevor sie gestellt wurde.

      „Haben sie das Ding denn nicht erwartet?“

      „Nein“, antwortete ich und schaute sie an.

      „Aber ich dachte wirklich, dass er für sie ist“, versuchte sie ihr Handeln zu rechtfertigen.

      „Er ist auch für mich.“

      Lisa schaute fragend.

      „Ich denke nicht!?“

      Der Rauch meiner Zigarette stieg in das Sonnenlicht.

      „Ich habe den Koffer nicht erwartet, aber er ist zweifellos für mich. - Und wenn er für mich gedacht ist, will jemand, dass ich mir auch ansehe, was drin ist.“

      Lisa schaute den mysteriösen Koffer wie einen unerwünschten Eindringling an, der sie überlistet hatte.

      „Dann machen sie doch schon!“

      Ich griff meinen Anzug und hielt ihn hoch.

      „Dürfte ich vielleicht erst einmal...?!“

      Sie schaute vom Koffer zu mir und wieder zurück.

      „Wer weiß, was da drin ist?“

      Ich legte den Anzug beiseite und nahm die Unterhose in die Hand. Ich wedelte damit, wie mit einer Parlamentärflagge.

      „Lisa, ich würde mich gerne anziehen, wenn sie gestatten!“

      Sie schaute auf, errötete und verließ wortlos mein Büro.

      Ich zog mich schnell an.

      Lisas Timing war gut. Kaum war mein Gürtel verschlossen, klopfte sie an die Tür.

      „Sind sie fertig, Mr. Carlo?“

      „Ja“, antwortete ich und nahm in dem Sessel neben dem Schreibtisch Platz.

      Die Tür klappte in den Raum und Lisa kam mit einem Tablett herein. Darauf


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