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Odyssee. HomerЧитать онлайн книгу.

Odyssee - Homer


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      Aber Eupeithes' Sohn Antinoos sprach zur Versammlung:

      Unglückselige, meidet die übermütigen Reden

      Allzumal, damit uns im Hause keiner verrate!

      Laßt uns jetzo vielmehr so still aufstehen, den Ratschluß

      Auszuführen, den eben die ganze Versammlung gebilligt!

      Also sprach er und wählte sich zwanzig tapfere Männer.

      Und sie eilten zum rüstigen Schiff am Strande des Meeres,

      Zogen zuerst das Schiff hinab ins tiefe Gewässer,

      Trugen den Mast hinein und die Segel des schwärzlichen Schiffes,

      Hängten darauf die Ruder in ihre ledernen Wirbel,

      Alles wie sich's gebührt, und spannten die schimmernden Segel.

      Ihre Rüstungen brachten die übermütigen Diener.

      Und sie stellten das Schiff im hohen Wasser des Hafens,

      Stiegen hinein und nahmen das Mahl und harrten der Dämmrung.

      Aber Penelopeia im oberen Söller des Hauses

      Legte sich hin, nicht Trank noch Speise kostend, bekümmert,

      Ob ihr trefflicher Sohn entflöhe dem Todesverhängnis

      Oder ob ihn die Schar der trotzigen Freier besiegte.

      Wie im Getümmel der Männer die zweifelnde Löwin umherblickt,

      Voller Furcht, denn rings umgeben sie lauernde Jäger,

      Also sann sie voll Angst. Doch sanft umfing sie der Schlummer,

      Und sie entschlief hinsinkend, es lösten sich alle Gelenke.

      Aber ein Neues ersann die heilige Pallas Athene:

      Siehe, ein Luftgebild erschuf sie in weiblicher Schönheit,

      Gleich Iphthimen, des großgesinnten Ikarios Tochter,

      Deren Gemahl Eumelos die Flur um Pherai beherrschte.

      Diese sandte die Göttin zum Hause des edlen Odysseus,

      Daß sie Penelopeia, die jammernde, herzlichbetrübte,

      Ruhen ließe vom Weinen und ihrer zagenden Schwermut.

      Und sie schwebt' in die Kammer hinein beim Riemen des Schlosses,

      Neigte sich über das Haupt der ruhenden Fürstin und sagte:

      Schläfst du, Penelopeia, du arme herzlichbetrübte?

      Wahrlich, sie wollen es nicht, die seligen Götter des Himmels,

      Daß du weinst und trauerst! Denn wiederkehren zur Heimat

      Soll dein Sohn; er hat sich mit nichts an den Göttern versündigt.

      Ihr antwortete drauf die kluge Penelopeia

      Aus der süßen Betäubung im stillen Tore der Träume:

      Warum kamst du hierher, o Schwester? Du hast mich ja nimmer

      Sonst besucht, denn fern ist deine Wohnung von hinnen!

      Jetzo ermahnst du mich, zu ruhn von meiner Betrübnis

      Und von der schrecklichen Angst, die meine Seele belastet:

      Mich, die den tapfern Gemahl verlor, den löwenbeherzten,

      Der mit jeglicher Tugend vor allen Achaiern geschmückt war.

      Tapfer und weitberühmt von Hellas bis mitten in Argos!

      Und nun ging mein Sohn, mein geliebter, im Schiffe von hinnen,

      Noch unmündig und ungeübt in Taten und Worten!

      Diesen bejammre ich jetzo noch mehr als meinen Odysseus!

      Diesem erzittert mein Herz und fürchtet, daß ihn ein Unfall

      Treffe, unter dem Volk, wo er hinfährt, oder im Meere!

      Denn es lauern auf ihn viel böse Menschen und trachten

      Ihn zu ermorden, bevor er in seine Heimat zurückkehrt!

      Und die dunkle Gestalt der Schwester gab ihr zur Antwort:

      Sei getrost und entreiße dein Herz der bangen Verzweiflung!

      Eine solche Gefährtin begleitet ihn, deren Gesellschaft

      Andere Männer gewiß gern wünschten, die mächtige Göttin

      Pallas Athene, die sich, o Trauernde, deiner erbarmet!

      Diese sendet mich jetzo, damit ich dir solches verkünde.

      Ihr antwortete drauf die kluge Penelopeia:

      Bist du der Göttinnen eine und hörtest die Stimme der Göttin;

      O so erzähle mir auch das Schicksal jenes Verfolgten!

      Lebt er noch irgendwo, das Licht der Sonne noch schauend,

      Oder ist er schon tot und in der Schatten Behausung?

      Und die dunkle Gestalt der Schwester gab ihr zur Antwort:

      Dieses kann ich dir nicht genau verkünden, ob jener

      Tot sei oder noch lebe, und eitles Schwatzen ist unrecht.

      Also sprach die Gestalt und verschwand beim Schlosse der Pforte

      In sanftwehende Luft. Da fuhr Ikarios' Tochter

      Schnell aus dem Schlummer empor und freute sich tief in der Seele,

      Daß ihr ein deutender Traum in der Morgendämmrung erschienen.

      Aber die Freier im Schiffe befuhren die flüssigen Pfade,

      Um den grausamen Mord Telemachos' auszuführen.

      Mitten im Meere liegt ein kleines felsichtes Eiland,

      In dem Sunde, der Ithaka trennt und die bergichte Samos,

      Asteris wird es genannt, wo ein sicherer Hafen die Schiffe

      Mit zween Armen empfängt. Hier laurten auf ihn die Achaier.

      V. Gesang.

      Zeus befiehlt durch Hermes der Kalypso, den Odysseus zu entlassen. Ungern gehorchend, versorgt sie den Odysseus mit Gerät, einen Floß zu bauen, und mit Reisekost. Am achtzehnten Tage der Fahrt sendet Poseidon ihm Sturm, der den Floß zertrümmert. Leukothea sichert ihn durch ihren Schleier. Am dritten Tage erreicht er der Phaiaken Insel Scheria, rettet sich aus der Felsenbrandung in die Mündung des Stroms und ersteigt einen waldigen Hügel, wo er in abgefallenen Blättern schläft.

      Und die rosige Frühe entstieg des edlen Tithonos

      Lager und brachte das Licht den Göttern und sterblichen Menschen.

      Aber die Götter saßen zum Rate versammelt; mit ihnen

      Saß der Donnerer Zeus, der alle Dinge beherrschet.

      Und Athene gedachte der vielen Leiden Odysseus',

      Welchen Kalypso hielt, und sprach zu der Götter Versammlung:

      Vater Zeus und ihr andern unsterblichen seligen Götter,

      Künftig befleißige sich keiner der zepterführenden Herrscher,

      Huldreich, mild und gnädig zu sein und die Rechte zu schützen,

      Sondern er wüte nur stets und frevle mit grausamer Seele!

      Niemand erinnert sich ja des göttergleichen Odysseus

      Von den Völkern, die er mit Vaterliebe beherrschte!

      Sondern er liegt in der Insel, mit großem Kummer belastet,

      In dem Hause der Nymphe Kalypso,


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