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Gangster in London. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Gangster in London - Edgar Wallace


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Waffe angegeben.«

      Terry erinnerte sich genau an den Vorfall, denn Diebstahl von Feuerwaffen gehörte zu seiner Abteilung. »Und seit der Zeit sahen Sie den Revolver nicht wieder?«

      »Nein.«

      »Mr. Tanner: Auf der Waffe und auf dem Schreibtisch hier haben wir Fingerabdrücke gefunden. In kurzer Zeit werden die Beamten des Erkennungsdienstes mit ihren Apparaten hier sein. Sind Sie bereit, ihnen Ihre eigenen Fingerabdrucke zu geben, damit man sie mit den anderen vergleichen kann?«

      »Gewiß! Ich habe nicht das geringste dagegen!«

      Gleich darauf erschienen die Beamten. Terry nahm den Sergeanten einen Augenblick beiseite und erklärte ihm, was zu tun sei. Ein paar Minuten darauf hatten sie klare und gute Abdrücke von Tanners Fingern.

      Der Sergeant machte sich nun daran, die übrigen Abdrücke aufzunehmen. Als er sie auf dem Bogen Papier mit Puder eingestäubt hatte, traten sie klar hervor. Er untersuchte sie, und Terry sah das Erstaunen in seinen Zügen. »Es sind die gleichen Abdrücke wie die von Mr. Tanner!«

      »Was?« rief Terry verblüfft. Er nahm den Revolver auf und bestäubte selber den Abdruck mit Puder. »Hier ist es ebenso ...« Terry sah zu Tanner hinüber, der vollkommen ruhig geblieben war und nur leicht lächelte.

      »Um sieben Uhr heute abend war ich in der Bibliothek, Chefinspektor, aber ich habe weder den Briefbogen noch sonst etwas im Zimmer angefaßt. Die Tatsache, daß ich vorher hier im Zimmer war, würde eine sehr einfache Erklärung für meine Fingerabdrücke auf dem Schreibtisch geben. Damit wären aber nicht die auf dem Revolver erklärt. Doch auch die hätte ich unmöglich hinterlassen können, denn ich war im Begriff auszugehen und trug Handschuhe. Erst nachdem ich meinen Onkel gesprochen hatte, änderte ich meine Absicht und ging wieder in meine Wohnung.«

      »Worüber haben Sie sich denn unterhalten?«

      Eine kleine Pause trat ein. »Wir sprachen über sein Testament. Er hatte mich heruntergerufen, um mir mitzuteilen, daß er zum erstenmal in seinem Leben ein Testament machen wollte ...«

      »Hat er Ihnen gesagt, wie er über sein Vermögen verfügte?«

      »Nein.«

      Terry ging wieder in Leslies Büro und hörte zu seinem Erstaunen, daß Decadon vor seinem Tod tatsächlich ein Testament aufgesetzt hatte, das von Leslie persönlich als Zeugin unterzeichnet worden war.

      Über den Inhalt konnte sie allerdings nichts sagen. Sie wußte nur, daß der alte Herr ihr ein Legat von tausend Pfund vermacht hatte. »Ich machte ihn noch ausdrücklich darauf aufmerksam, daß es ungültig sei, wenn ich als Zeugin seine Unterschrift bestätige.«

      »Haben Sie eine Ahnung, wo er das Testament verwahrt hat?«

      »Er hat es in die linke obere Schreibtischschublade gelegt.«

      Terry ging wieder in die Bibliothek zurück. Inzwischen war der Arzt erschienen und untersuchte den Toten.

       »Können Sie mir wirklich nicht sagen, wie Ihr Onkel in dem Testament über sein Vermögen verfügt hat?«

      »Nein – das weiß ich nicht«, erklärte Tanner zum zweitenmal. »Er hat mir nichts darüber gesagt.«

      Terry trat an den Schreibtisch und zog die ihm von Leslie bezeichnete Schublade auf. Sie war leer ...

      »Es ist Ihnen doch klar, wie ernst diese Situation für Sie ist, Mr. Tanner? Wenn Ihre Angabe stimmt, daß Ihr Onkel nie ein Testament gemacht hat, sind Sie, als sein einziger Verwandter, sein Universalerbe. Er hat nun aber, nach Feststellung mehrerer Zeugen, tatsächlich ein Testament hinterlassen, und es wäre möglich, daß er Sie darin enterbt hätte. Die Vernichtung des Testaments und die Ermordung Ihres Onkels sind Umstände, die deutlich auf ein wichtiges Motiv hinweisen ...«

      Tanner nickte. »Wollen Sie damit sagen ...?«

      »Nein! Im Augenblick will ich noch nichts sagen! Ich möchte Sie nur bitten, die Beamten nach Scotland Yard zu begleiten und mich in meinem Büro zu erwarten. Das bedeutet noch nicht, daß Sie verhaftet sind.«

      Tanner dachte einen Augenblick nach. »Kann ich mich mit meinem Rechtsanwalt in Verbindung setzen?«

      Terry schüttelte den Kopf. »Das ist hier bei uns nicht üblich. Wenn eine bestimmte Anklage gegen Sie erhoben wird, können Sie selbstverständlich Ihren Rechtsanwalt sprechen. Aber es steht noch nicht fest, ob eine Anklage erhoben wird. Die Umstände sind sehr verdächtig. Sie selbst geben zu, daß die Mordwaffe Ihnen gehört; der Sergeant hat festgestellt, daß die Fingerabdrücke den Ihren gleichen. Wir müssen die Sache genauer untersuchen, und es bleibt mir nichts anderes übrig, als in der angegebenen Weise zu handeln.«

      »Ich verstehe vollkommen!« entgegnete Tanner und machte sich auf den Weg zum Polizeipräsidium. Jiggs Allerman war schweigender Zeuge all dieser Vorgänge gewesen. Terry hatte die Anwesenheit des Amerikaners vollständig vergessen. Erst jetzt bemerkte er ihn wieder und trat zu ihm.

      Jiggs beobachtete gerade die Beamten des Erkennungsdienstes, die den Toten fotografierten. »Ist dies nun schon ein Bandenmord? Oder liegt ein anderes Motiv zugrunde? Ich wage das im Augenblick nicht zu entscheiden.« Er schüttelte den Kopf. »Was ich nicht recht verstehen kann, sind die Fingerabdrücke auf dem Aktenbogen. Haben Sie sich die schon genau angesehen? Sie sind ungewöhnlich grob.«

      Der Sergeant sah sich um. »Das ist mir auch aufgefallen. Die Linien sehen so merkwürdig verschwommen aus. Man sollte fast glauben, die Abdrücke seien absichtlich gemacht ...«

      »Zu der Schlußfolgerung bin ich ebenfalls gekommen«, bestätigte Jiggs. »Dann der Revolver auf dem Fußboden! Haben Sie jemals gehört, daß ein Gangster sein Schießeisen zurückläßt? Er hätte ja ebensogut seine Visitenkarte neben sein Opfer legen können!«

      Terrys Assistent kam an, und der Chefinspektor gab ihm den Auftrag, eine genaue Durchsuchung des Hauses vorzunehmen. »Besonders eingehend nehmen Sie sich Tanners Wohnung vor! Sehen Sie sich genau nach Patronen, und sonstigen Beweisstücken um, die ihn mit dem Verbrechen in Verbindung bringen könnten! Vor allem suche ich nach einem Testament, das Mr. Decadon heute abend geschrieben hat und das verschwunden ist. Schauen Sie sich in allen Kaminen und an anderen Plätzen um, wo Asche liegen könnte! Es. besteht der Verdacht, daß Tanner das Testament verbrannt hat.«

      Nachdem der Tote fortgeschafft und die Spuren des Verbrechens beseitigt waren, rief er Leslie herein. Ihr Gesicht war blaß, und ihre Lippen zitterten; die Reaktion machte sich jetzt bei ihr geltend.

      »Gehen Sie jetzt bitte nach Hause, Miss Ranger! Ich gebe Ihnen einen meiner Beamten zur Begleitung mit. Der Himmel weiß, wie ich den Mann darum beneide ... Kommen Sie aber morgen um die gewöhnliche Zeit wieder hierher! Ich habe noch einige Fragen an Sie zu stellen; das kann ich Ihnen leider nicht ersparen.«

      »Der arme Mr. Decadon ...!« sagte sie leise.

      »Ich weiß! Ich weiß!« Er wagte es, behutsam den Arm um ihre Schultern zu legen. »Sie müssen jetzt alles zu vergessen suchen, was Sie heute erlebte haben! Morgen ist ein neuer Tag – da sieht die Sache ganz anders aus. Eines nur möchte ich wissen: Haben Sie gehört, daß Tanner mit dem alten Herrn in der Bibliothek sprach? Und wann war das?«

      Sie konnte genaue Angaben darüber machen, die mit Tanners Aussagen durchaus übereinstimmten.

      »Und kurz bevor die Schüsse fielen, haben Sie Stimmen gehört?«

      »Ja. Aber ich erkannte nur Decadons Stimme, die andere nicht.«

      »Sie hörten doch auch die Geräusche, als die Schlüssel in der Bibliothekstür und in der Bürotür umgedreht wurden? Wir können also annehmen, daß jemand den Gang entlangging, Ihre Tür zum Korridor abschloß, in die Bibliothek eindrang und dann, ohne Rücksicht auf Decadons Anwesenheit, die Verbindungstür zwischen Ihrem Büro und der Bibliothek absperrte.«

      »Ja, so muß es wohl gewesen sein«, entgegnete sie müde. Er nahm sie am Arm. »Genug für heute abend! Jetzt gehen Sie heim, legen sich hin und träumen – wenn möglich: von mir!«

      Sie


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