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Mein Gott, Adam!. Klaus MullerЧитать онлайн книгу.

Mein Gott, Adam! - Klaus  Muller


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am Ende! Das ist auch der Grund, warum ich heute hierhergekommen bin und dich um Hilfe anzuflehen.«

      Die Wolke schwebte ein wenig dichter heran.

      »Hm, Erdbeerfelder, sagst du?«

      »Ja«, in Evas Augen waren Tränen der Verzweiflung. »Und manchmal noch irgendwas von einem gelben Unterseeboot!«

      »Gelbes Boot? – Faszinierend!«

      »Von wegen«, erwiderte Eva und war den Tränen nahe. »Ich schäme mich so!«

      »Das ist absolut nicht notwendig«, versuchte die Wolke zu beruhigen. »Dich trifft absolut keine Schuld. – Bedenke, er ist doch nur irgendein Nowhere Man!«

      Eva erhob sich wieder und versuchte alles, was sie sagte, mit Gesten zu unterstützen.

      »Und erst gestern, ich kann es kaum beschreiben, lief er den ganzen Tag mit diesem Ding vor dem Bauch vor der Hütte herum und sang dabei ohne Unterbrechung: ‚Alles, was du brauchst, ist Liebe!‘ – Stell dir das einmal vor, HERR! Den ganzen Tag hören Sie immer wieder: ‚Alles, was du brauchst, ist Liebe!‘«

      Die Wolke flog ruckartig, so als hätte sie einen Schluckauf, ein kleines Stückchen höher.

      »Das geht zu weit!«

      »Sag ich ja, es ist nicht zu ertragen! Ich brauche keine Liebe, ich brauche meine Ruhe!«

      »Gut, dass du damit zu mir gekommen bist. Ich glaube, das erfordert mein sofortiges Eingreifen. – Meine Schöpfung steht offensichtlich am Abgrund!«

      In Eva keimte wieder ein wenig Hoffnung.

      »Oh ja», bestätigte sie. »Und ich bin kurz davor, ihr den finalen Stoß zu geben. Neuerdings – und ich sage das nur noch, um das Bild abzurunden, HERR – spricht er sogar davon, eine, wie er es in seiner bedauerlichen Verwirrung nennt, ‚Band‘ zu gründen.«

      Die Wolke nahm jetzt deutlich und ohne jeden Zweifel die Form eines Fragezeichens an.

      »Eine was will er gründen?«

      Eva legte ihre Hände an den Kopf.

      »Ich wusste zuerst auch nicht, was eine Band sein soll, habe es mir aber während einer ruhigen Phase von Adam erklären lassen. – Es ist, wenn man mit mehreren anderen, die auch selbstverständlich die gleiche Krankheit haben müssen, zusammen oder auch gleichzeitig Musik macht. – HERR, stell dir vor, dann ist es möglicherweise nicht nur einer, der den ganzen Tag Liebe braucht, sondern vielleicht sogar – vier!«

      Die Wolke schrumpfte zu einem Ausrufezeichen zusammen.

      »Das müssen wir verhindern!«

      »Aber unbedingt!«

      «Obwohl, dir ist schon bewusst, dass es durchaus unwahrscheinlich ist, bei der momentanen Weltbevölkerungssituation noch drei weitere Mitglieder zu finden, um diese Band ins Leben zu rufen?«, gab ER zu bedenken.

      »Ich schwöre dir HERR, bei dem Grab meiner …«

      Nein, Entschuldigung, so weit war die Welt noch nicht! – Also, noch einmal:

      »Ich schwöre dir HERR«, und ihr Flehen klang echt in seinen Ohren, »so besessen, wie er momentan von der Sache ist, findet er einen Weg!«

      »Na ja, allein schon aufgrund der Haare und aus noch anderen hygienischen Gründen muss ich dringend einschreiten. – Obwohl, die Idee als solche … Wer weiß, vielleicht gar nicht mal so schlecht …«

      Eva legte ihre rechte Hand feierlich auf die Brust und ging getragenen Schrittes auf die Wolke zu.

      »Mir soll es recht sein, HERR. Bewahre dir die Idee doch für später auf. Vielleicht kommt irgendwann einmal eine Zeit, in der so etwas einen Sinn hat. Aber bitte doch noch nicht jetzt und schon gar nicht hier!«

      Eva schaute leicht errötend vor sich auf den Boden, bevor sie etwas leiser weitersprach.

      »Ich wäre dann auch, wenn du mir an diesem Punkt entgegenkämst, in puncto Menschheitsvergrößerung zu gewissen wohlwollenden Zugeständnissen bereit.«

      »Holla, jetzt kommen wir ins Geschäft!«, rief ER erfreut aus.

      Eva schöpfte leichte Hoffnung.

      »Also gut, meine Liebe, wir haben einen Deal. Ich bin bereit, die ganzen Sachen aus Adams Kopf zu tilgen und vielleicht später einmal, wenn die Zeit dafür reif ist, irgendwo wieder einzusetzen. Vielleicht irgendwo in einer unbedeutenden Hafenstadt. Da bemerkt es keiner und der Spuk ist mit Sicherheit schneller wieder vorbei, als er angefangen hat! Geh jetzt nach Hause, mein Kind. Du wirst alles so vorfinden, wie es vor der Musik war. Und –«, die Stimme erhob sich deutlich, »denk an dein Versprechen! Wenn nicht – ich sage nur: Erdbeerfelder!«

      Eva verbeugte sich tief und glücklich.

      Sie trat beschwingt den Heimweg an und freute sich schon darauf, wieder nach Hause zu kommen.

      Ein radikaler Haarschnitt war bei jemandem fällig!

      Sehr alte Augen schauten ihr hinterher, als sie von dem kleinen Berg wieder hinab in das Tal stieg.

      »Gelbes Unterseeboot? – Lächerlich!«

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