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Der Meerkönig. Balduin MöllhausenЧитать онлайн книгу.

Der Meerkönig - Balduin Möllhausen


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warf noch einen starren Blick auf das schwarze Aschenhäufchen und dann vernichtete sie auch dieses, indem sie ihren schmalen Fuß heftig auf dasselbe stellte.

      Ein giftiges Hohnlächeln flog über ihr stolzes Gesicht, ein Hohnlächeln, welches sogar Merle mit Scheu erfüllte.

      »Die Todten kehren nicht in's Leben zurück, und in Asche ist der letzte Beweis zerfallen!« sagte sie laut und vernehmlich, obwohl wie zu sich selbst sprechend. Dann aber sich emporrichtend, zeigte sie einen Ausdruck, so ruhig und kalt, als wären die Begebenheiten der letzten Stunden nur ein harmloser Traum gewesen.

      »Gestatten Sie uns jetzt, Ihre Fallthür zu verlassen?« fragte sie den Gauner, und ihre Lippen kräuselten sich höhnisch und in grenzenloser Verachtung empor.

      »Die gnädige Gräfin haben in diesem Hause wie auch ganz besonders über meine Person zu befehlen,« antwortete Merle unterwürfig; »sei es Tag oder Nacht, die gnädigen Herrschaften werden stets einen gewissenhaften Diener in mir finden.«

      »Gut, so befehle, ich Ihnen, uns voranzuleuchten ...« - Hier schwieg die Gräfin bestürzt; ein leises, schlürfendes Geräusch hatte von dem Gange her ihr Ohr erreicht.

      »Was war das?« fragte sie ängstlich. »Ich hoffe, es sind keine Zeugen zugegen gewesen?«

      »Keine anderen Zeugen, als Ratten und Mäuse,« erwiderte Merle, der sich ebenfalls entfärbt, aber schnell wieder gefaßt hatte. »Den Weg hier herauf zu finden, würde selbst am hellen Tage Niemandem gelungen sein, ohne sich durch Knarren und Poltern anzumelden; aber kommen die gnädigen Herrschaften und überzeugen Sie sich selbst.«

      So sprechend, schritt er, beständig hinter sich leuchtend, auf den Gang hinaus und diesem nachfolgend bis an die leiterähnliche Treppe vor. Hier blieb er eine Weile lauschend stehen, und mit ihm lauschten die beiden Geschwister.

      Todtenstille herrschte in dem ganzen Hause; von der Straße herauf hallten deutlich die schweren Schritte eines einzelnen Vorübergehenden, während aus der Ferne sich das gedämpfte Rollen der Wagen vernehmen ließ und von den Thürmen der Kirchen das Ende der Mitternachtsstunde angemeldet wurde.

      »Dies ist ja eine schreckliche Passage!« brach der Graf endlich das Schweigen, indem er bis dicht an die Treppe vortrat und niederwärts schaute. »Wie sollen wir da hinuntergelangen?«

      »Der Weg ist allerdings etwas unbequem,« entgegnete Merle und behutsam kletterte er voraus, um seinen Begleitern diejenigen Stufen zu bezeichnen, welchen sie sich ohne Besorgniß anvertrauen durften. »Ich habe Sie im Dunkeln heraufgeführt, weil ich vermuthete, Sie würden mir nicht folgen, wenn Sie den halsbrechenden Weg sähen.«

      »Verräth uns der Lichtschimmer nicht?« fragte die Gräfin, einen gleichgültigen Blick in die schwarze Tiefe sendend.

      »Hier oben nicht,« antwortete Merle, »unten dagegen werde ich das Licht auslöschen müssen.«

      Dies waren die letzten Worte, die in dem verödeten Hause gewechselt wurden.

      Zehn Minuten später lugte Merle vorsichtig durch die Thürspalte auf die Straße hinaus.

      »Die Luft ist rein,« flüsterte er rückwärts.

      Die Pforte knarrte und kreischte, die drei Gestalten traten hastig in's Freie, und mit klingendem Schalle flog der fest herangezogene Riegel des verrosteten Schlosses in die leere Haft des Thürpfostens.

      Ohne einen Augenblick zu zögern, traten die nächtlichen Wanderer eiligen Schrittes den Heimweg an, Merle als Führer voran, und dicht hinter ihm der Graf und die Gräfin. Die Luft war kalt, die Sterne funkelten hell und fröstelnd; die drei Wanderer dagegen schienen abgestorben gegen äußere Einflüsse zu sein, in ihren Adern rollte das Blut heiß und wild.

      Weit waren die Umwege, auf welchen der schlaue Merle seine hohen Gönner deren heimischem Stadtviertel zuführte, und nur langsam vergrößerte sich die Entfernung zwischen ihnen und dem verödeten Hause.

      Dem Hause sah Niemand an, daß daselbst überhaupt eine heimliche Zusammenkunft stattgefunden hatte; Balken und Mauerwerk können ja nichts erzählen, und die Steine, die Riekchen aus dem Fachwerke genommen hatte, befanden sich längst wieder in ihrer alten Lage.

      Riekchen selbst aber eilte flüchtigen Fußes durch die engen Gassen in nächster Richtung dem heimatlichen Obdache zu.

      Ihr Herz war so voll; sie mußte zu ihrer Mutter, um zu erzählen von den schönen, vornehmen Leuten, die mit dem Vater wie mit Ihresgleichen gesprochen und ihm so viel, viel Geld gegeben hatten. Sie mußte erzählen von dem Feuerwerke und der Fallthür, und wie es ihr gelungen, unentdeckt bis in fast unmittelbare Nähe der schönen, vornehmen Herrschaften zu gelangen.

      Ja, des armen Kindes Herz war bis zum Zerspringen voll: der Vater war plötzlich unermeßlich reich geworden, noch reicher als der König; denn nur mit genauer Noth hatte er das viele, viele Geld in seiner Tasche zu bergen vermocht, und brauchten sie daher nie wieder gegen Noth und Sorgen zu kämpfen.

      Hm, wie die glückliche Tochter durch die verödeten Gassen rannte! Bald auf der einen, bald auf der andern Seite huschte sie einher; ihre Füße waren so leicht, wie noch nie im Leben; aber sie mußten wohl leicht werden, denn die Aussichten für die Zukunft waren ja so schön, so schön, daß es sich gar nicht beschreiben läßt und dem armen Riekchen der Kopf förmlich schwirrte und schwindelte.

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