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Mein Name ist Adolf Hitler. Ralph ArdnassakЧитать онлайн книгу.

Mein Name ist Adolf Hitler - Ralph Ardnassak


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mit 16 Brausen und 4 Badewannen darinnen. Wer sich selbst mit Essen versorgen konnte, erhielt eine Kochnische mit einem Gaskocher und Geschirr zugewiesen. In den oberen vier Etagen wurde geschlafen. Der Schlaftrakt wurde am Abend um 20.00 Uhr aufgeschlossen und am nächsten Morgen, um 9.00 Uhr, wieder verschlossen. Am wohltuendsten aber war allein die Tatsache, dass es hier keinen Massenschlafsaal hatte, sondern, wie in der Eisenbahn oder auf einem großen Ozeandampfer, Einzelkabinen, vielleicht einundeinhalb Meter lang und knapp zwei Meter breit. Darin hatte es ein Einzelbett, ein kleines Tischen, einen Kleiderständer und sogar einen Spiegel. Die Türe konnte verschlossen werden und es gab elektrisches Licht in jeder Kabine. Welch ein Luxus! Ich lebte hier vom 9. Februar 1910 bis zum 24. Mai 1913. Also bis zu meinem Umzug nach Deutschland, nach München. Üblicherweise setzte ich mich in das Nichtraucherabteil des Lesesaales. Ich konnte dort die neuesten Zeitungen lesen, meine Bilder malen oder mit den anderen Bewohnern reden. Es waren meist Gelegenheitsarbeiter oder gar Landstreicher, wie etwa Reinhold Hanisch und Josef Greiner. Darunter auch einige Juden, mit denen ich mich sogar angefreundet hatte: Josef Löffner und Eduard Neumann. Nur mit dem Kunstmaler Karl Leidenroth kam ich nie überein. Am engsten befreundet war ich mit Rudolf Häusler, dessen Mutter und Schwestern ich sogar Postkarten schickte. Er hatte Drogist gelernt und ich ging 1913 mit ihm gemeinsam nach Deutschland. Sie wissen Kind, dass ich schon im Jahre 1938 sämtliche Akten über meine erbärmlichen Wohn- und Lebensverhältnisse in Wien habe beschlagnahmen lassen. Ich musste das tun, wollte ich verhindern, dass meine politischen Gegner in meiner Vergangenheit herumwühlen! Ich musste am besten ein Mann ohne Geschichte und ohne Vergangenheit werden! Ein Mann ohne Familie und ohne Vorleben, um nicht von meinen Gegnern zerrissen zu werden! Ich gab dann ganz offiziell eine noble Wohnadresse in Wien als meine Studentenwohnung an. Damit war das Problem aus der Welt geschafft, denn ich wollte auf gar keinen Fall, dass es mir irgendwann einmal so ergehen würde, wie Röhm! Es ging mir auch körperlich gar nicht gut in jenen Jahren. Ich litt stets unter Hunger. Ich war dünn und bleich. Ich trug abgewetzte und schäbige Kleidung und mein Scheitel hing mir bis mitten in das Gesicht herunter. Ich hungerte und fror. Aber ich malte. Ich malte und malte. Ich malte jeden Tag. Ich malte, wie ein Besessener! Ich malte also und ich las. Ich las alle erreichbaren Zeitungen und Schriften der Alldeutschen, der Deutschnationalen und der Antisemiten. So las ich Guido von List, die Ostara-Hefte von Jörg Lanz von Liebenfels. Ich las Eduard Pichl und ich hörte Reden von Franz Stein, Karl Hermann Wolf und dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger. Ich begriff, dass man dem multikulturellen und quirligen Schmelztiegel der Donaumonarchie, in dem sich die Rassen vermischten und vermengten und verunreinigten und wo dadurch Seuchen wie die Syphilis grassierten, eine nach germanischem Vorbild straff organisierte Volksgemeinschaft entgegen setzen musste, um die Volksgesundheit und das rassische Erbe eines Völkerstammes zu retten und zu bewahren. Nein, damals hasste ich die Juden noch nicht. Ich war, wie gesagt, sogar mit einigen von ihnen befreundet. Und viele dieser Judenfreundschaften waren nützlich für mich! Nein, ich hasste damals vielmehr zunächst die Sozialdemokraten und die Tschechen, die wie ein niemals abreißender Strom von Eiter und Bakterien in die Hauptstadt eindrangen. Seit 1910 malte ich Tag für Tag Bilder. Anfangs kopierte ich Wiener Ansichtskarten. Später zeichnete ich nach ihrer Vorlage meist Aquarelle. Anfangs verkaufte sie ein Bekannter aus dem Männerwohnheim für mich. Später, nach einigem Ärger mit der Polizei und einer Strafanzeige, die ich auf den Kunstmaler Karl Leidenroth zurück führte, ließ ich meine Bilder unmittelbar durch verschiedene Juden verkaufen. Da war zunächst Josef Neumann, auch er ein Mitbewohner des Männerwohnheims in der Meldemannstraße 27. Dann gab es noch den jüdischen Rahmenhändler und Vergolder Jakob Altenberg, der vier Filialen betrieb, eine in der Wiedner Hauptstraße 37, schließlich eine weitere Filiale in der Mariahilfer Straße und noch zwei weitere Geschäfte, an deren Standorte ich mich allerdings nicht mehr erinnern kann. Von 1909 bis zu meiner Übersiedlung nach München im Jahre 1913 belieferte ich Altenbergs Filialen regelmäßig mit selbstgemalten Aquarellen. Ich brachte die Bilder entweder selbst in Altenbergs Läden oder ich beauftragte Hanisch oder Löffner mit dem Transport und dem Verkauf meiner Aquarelle. Altenberg verkaufte meine Aquarelle entweder als Zimmerschuck oder als Zugaben zu seinen selbst angefertigten Bilderrahmen, die sich so weitaus besser absetzen ließen. Er kam irgendwoher aus Galizien, wie viele der Wiener Juden und unsere Geschäftsbeziehung hielt, wie gesagt, bis zu meiner Übersiedlung nach München im Jahre 1913 an. Der nächste Geschäftspartner, an den ich bis zu meiner Übersiedlung nach München regelmäßig Aquarelle verkaufte, war Samuel Morgenstern. Er war ein Jude aus Budapest, der sogar einige Zeit lang in der österreichischen Armee gedient hatte. Seit 1903 unterhielt er in Wien, in einem Hinterhof in der Liechensteinstraße Nr. 4 ein kleines Glasgeschäft mit einer winzigen Werkstatt. Vielleicht 1911 oder 1912 betrat ich Morgensterns Laden zum ersten Mal. Ich fragte ihn einfach ganz direkt, ob er meine selbstgemalten Aquarelle mit verkaufen würde, weil er ja schließlich auch Bilderrahmen verkaufte. Er fragte mich, um welche Art von Aquarellen es sich denn handeln würde und ich antwortete, durchweg historische Ansichten von Städten, meist im Stile Josef von Alts. Morgenstern willigte ein, weil, wie er mir sagte, ein Rahmen mit Inhalt, also mit einem Bild, sich stets leichter verkaufen ließe, als ein leerer Rahmen. Und so belieferte ich auch Samuel Morgenstern bis zum Zeitpunkt meiner Übersiedlung nach München im Jahre 1913 mit meinen Aquarellen. Er besorgte mir viele wichtige Aufträge und vermittelte mir auch private Interessenten für meine Bilder, so dass ich ihn mitunter als meinen Erretter pries. Endlich erhielt ich Mai 1913 das Erbe des Vaters ausgezahlt, knapp 800 Kronen. Da zudem die Einberufung zum österreichischen Militärdienst drohte und wir uns so sehr nach Deutschland sehnten, siedelte ich mit dem treuen Freunde Rudolf Häusler endlich nach München über und wir mieteten uns ein Zimmerchen in der Maxvorstadt, nämlich in der Schleißheimer Straße 34. Ich teilte mir, wie bereits gesagt, das Zimmerchen mit dem treuen Rudolf Häusler und wir waren nun endlich froh, deutsche Luft zu atmen. Seitdem im Jahre 1912 der nahe Militärflughafen Oberschleißheim für die königlich-bayerische Fliegertruppe fertiggestellt worden war, durchquerte unsere Straße unmittelbar das Flugfeld. Ich las hier, in unserem winzigen Zimmer, Houston Steward Chamberlain und natürlich malte ich wieder. Ich malte nach Fotographien Aquarelle der wichtigsten Münchner Gebäude und verkaufte sie für gewöhnlich an eine ortsansässige Kunsthandlung. Aber die alte und verrottende Donaumonarchie hatte mich noch nicht vergessen! So wurde ich am 18. Jänner 1914 von der Münchner Kriminalpolizei arretiert und nach Salzburg gebracht, wo ich der Musterungskommission vorgeführt, aber überraschenderweise ausgemustert und vom Wehrdienst zurückgestellt wurde. So, Frau Junge, nun wollen wir aber erst einmal zu Mittag essen, denn sie haben so fleißig stenographiert. Wir wollen uns erst einmal stärken, Kind! Denn danach, danach kommt das Kapitel über den großen Krieg!

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