Mein Name ist Adolf Hitler. Ralph ArdnassakЧитать онлайн книгу.
der unmittelbaren Durchführung der Offensive auf Moskau, also in den Tagen des Angriffes und der Bewegung der motorisierten Einheiten, der Tagesbedarf auf 29 Versorgungszüge je Tag ansteigen würde, die verbindlich zugesagt werden müssten! Unmöglich schrien da die Herren vom OKW entrüstet, sie könnten lediglich guten Gewissens 20 Versorgungszüge pro Tag zusagen und ab Ende November generell nur noch 3 Versorgungszüge mit Treibstoff je Tag, da man nach Beendigung der Operationen gegen Moskau zur Bevorratung der Truppe mit Treibstoff für den Winterbetrieb übergehen müsse und demzufolge die Ausstattung der Bestände anzupassen habe.
Daraufhin zog Halder beide Mundwinkel zynisch nach unten, schloss theatralisch die Augen und nahm den Zwicker mit Daumen und Zeigefinger seiner Rechten von der Nase.
Wie ein schlechter Schauspieler formulierte er nun tieftraurig den Satz, es sei nun im Allgemeinen grundsätzlich nicht mehr möglich, die Verluste des Heeres aus den ausgefochtenen Schlachten vollständig zu ersetzen. Ein Bekenntnis, welches für mich schon an reinsten Defätismus grenzte!
Meine Zwistigkeiten mit Halder gipfelten schließlich in einer späteren Auseinandersetzung, nach der ich ihn am 29. September 1942, also ein knappes Jahr nach den hier beschriebenen Vorfällen, seines militärischen Postens endgültig enthob, ihn in die Führerreserve versetzte und Kurt Zeitzler mit der Wahrnehmung seiner Aufgaben betraute.
IV
Bereits am 16. November hatten wir die Angriffe auf Moskau wieder aufgenommen. Es wurde mir berichtet, dass unsere Truppen beim weiteren Vorstoß auf Moskau überall auf verbissenen Widerstand der Russen trafen. Ich konnte mir dies nicht anders erklären, als durch die teilweise Erzielung der Lufthoheit der Russen über den betreffenden Frontabschnitten, was wiederum darauf zurückzuführen war, dass bedeutende Teile der 2. Luftflotte unter Kesselring von diesem Frontabschnitt abgezogen und in den Mittelmeerraum verlegt worden waren.
Am 23. November, während der Fortsetzung der Operationen auf Moskau, erreichten mich beinahe zeitgleich defätistische und völlig inakzeptable Meldungen, die von Guderian und von Bock kamen. Die vor Moskau kämpfenden Truppen seien durch Erschöpfung kurz davor, in eine insgesamt bedrohliche Lage zu geraten.
Wir gingen bei unserer Einschätzung der Lage davon aus, dass vor Moskau inzwischen auf beiden Seiten mit letzter Kraft gekämpft wurde. Die dort eingesetzten Truppenteile erhielten Befehl, unter allerletzter Aufbietung ihrer Kräfte den Kampf fortzusetzen.
Am 26. November schienen sich unsere optimistischen Erwartungen zu bestätigen, denn wir nahmen die Stadt Istra ein, die nur noch 56 Kilometer von Moskau entfernt war. Die kleine Stadt lag an einem Fluss, der gleichfalls den Namen Istra trug. Die Gefechte um diese kleine und scheinbar vollkommen bedeutungslose Stadt waren sehr schwer gewesen. Es gab hier nichts weiter zu sehen, als die vergoldeten Kuppeln des Neu-Jerusalemer Auferstehungs-Männerklosters und einen Bahnhof, von dem aus Schienen nach Riga und nach Moskau führten.
Aber schon am nächsten Tag schien sich das Kriegsglück wieder zu wenden. Die Temperaturen fielen auf minus 35 Grad Celsius und die Ausfälle, die die Truppe durch Erfrierungen erlitt, erreichten besorgniserregende Werte.
Die Luftaufklärung meldete an diesem Tag, im Raum Moskau würden offensichtlich frische sowjetische Truppen ausgeladen und bereit gestellt, was auf einen bevorstehenden Angriff seitens der Russen hingedeutet hätte. Aber wir wiesen diese Gespenstereien als Defätismus weit von uns! Es konnte keinen Zweifel darüber geben, dass der Russe nach den bereits erlittenen Verlusten an Menschen und Material vollständig am Ende war und mit dem allerletzten Aufgebot Widerstand leistete.
Am 30. November nahmen unsere Truppen die beiden Orte Krasnaja Poljana und Putschki ein. Sie waren damit nur noch 18 Kilometer von Moskau entfernt. Weitere Versuche der Panzergruppe 2 zur Einnahme von Tula konnten allerdings von den Russen abgewehrt werden.
Ein Erkundungstrupp des Panzerpionierbataillons 62 drang am 2. Dezember 1941 bis Chimki vor, einem der Vororte Moskaus. Chimki liegt im Nordwesten der Stadt. Von hier aus waren es nur noch knapp 8 Kilometer bis ins Stadtzentrum. Chimki bestand aus einer Ansammlung verschiedener Arten von Datschen. Es gab allerdings auch ein wenig Industrie, kleinere Betriebe, die etwa Fliesen oder Glas herstellten.
Hier verlief auch der Moskau-Wolga-Kanal, den zehntausende von Sträflingen in den 1930er Jahren angelegt hatten.
Durch ihre Scherenfernrohre konnten die Männer die Türme des Kreml von Chimki aus deutlich erkennen. Sie bestimmten die Entfernung bis zum Kreml auf genau 23,7 Kilometer. Nun wurden die Truppen unmittelbar von den Festungsbatterien des Kremls beschossen.
Am 4. Dezember 1941 traf die Abteilung des Generalstabes des Heeres Fremde Heere Ost die Einschätzung, wonach der Russe über keinerlei Verstärkungen mehr verfüge und daher nicht mehr zur Durchführung eines Gegenangriffes im Bereich der Heeresgruppe Mitte in der Lage sei.
Wir hatten auch unsere Bombardierungen Moskaus während der gesamten Zeit der Angriffe kontinuierlich fortgesetzt. Seit Ende Juli 1941 flogen wir dazu Nachtangriffe mit Maschinen des Typs Ju 88 und He 111. Allerdings wurde die Anzahl der hierzu verfügbaren Flugzeuge von Angriff zu Angriff geringer. Gegen Jahresende konnten nicht einmal mehr 10 Maschinen für die Bombardierungen abgestellt werden.
Unerwartet stark wurden am 5. Dezember plötzlich die Stellungen der 9. Armee und die Panzergruppen 3 und 4 angegriffen. Dies wog umso schwerer, zumal wir vorher keinerlei russische Reserven hatten ausmachen können.
Das OKW nahm diese Tatsachen wiederum zum Anlass um mir erneut zuzusetzen, die Einstellung unserer Angriffe auf Moskau sei unverzüglich notwendig, ferner ein geordneter Rückzug in eine gut ausgebaute Winterstellung.
Die Generäle drängten auf einen schnellen Entschluss meinerseits, angesichts angeblich großer Erschöpfung der Soldaten, fehlender Kampfkraft und prekäre Versorgungssituation. Ich instruierte daraufhin das Kommando der Heeresgruppe Mitte, zunächst für die 4. Armee und die Panzergruppen entsprechende Rückzugslinien bekannt zu geben. Der offizielle Befehl zum Rückzug sollte jedoch erst am 6. Dezember erteilt werden. Für die geordnete Durchführung dieses Rückzuges der betreffenden Truppenteile waren 2 Nächte eingeplant worden. Ich behielt mir jedoch meine endgültige Einwilligung zu diesem Rückzug und dessen eigentliche Auslösung eindeutig persönlich vor. Alles durfte nur auf meine persönliche Weisung hin ausgelöst werden.
Wiederum klagte die Heeresgruppe wiederholt über angeblich fehlende Ressourcen, was es ihr unmöglich machen würde, ihre Stellungen ausreichend zu befestigen, um ein weiteres Vorstoßen der Russen damit abzufangen.
Bock folgerte daher, dass ein geordneter Rückzug auf entsprechend ausgebaute Winterstellungen unmöglich sein würde und daher nur die Möglichkeit eines allgemeinen Haltebefehles verblieb. Auch mussten die Truppen der Heeresgruppe Mitte sofort personell aufgefüllt werden.
Die Einheiten hatten Order von mir erhalten, auf jeden Fall den Durchbruch der Russen durch unsere Linien vor Moskau zu verhindern. Ich verbot daher jedwede Lösung vom Feind! In der Nacht vom 4. Zum 5. Dezember 1041 waren Fallschirmspringer der Russen hinter unseren Linien gelandet. Saboteure zerstörten außerdem Schienen und Straßen im Hinterland. Dann griff der Russe wieder an. Vom Norden aus, am Wolga-Staudamm, vom Westen her und von Südwesten aus. Dort gelang es, eine Bresche in unsere Frontlinie zu schlagen.
Die Führer der Einheiten waren erstaunt über die hervorragende winterliche Ausrüstung dieser angreifenden Verbände. Ganze Infanterieeinheiten näherten sich auf Skiern und waren daher in dem verschneiten Gelände überaus beweglich. Ebenso wurden die Kräfte der Heeresgruppe Mitte hier erstmalig mit dem neuen Russenpanzer T-34 konfrontiert. Diese Tanks waren primitiv und von einfacher Bauweise, erwies sich allerdings gerade deswegen als für die Massenproduktion hervorragend geeignet und letztendlich als gefährlicher Gegner.
Wir waren uns stundenlang nicht im Klaren darüber, dass es sich bei diesen Aktionen der Russen um einen Großangriff handelte. Erst am Abend des 6. Dezember wurde unseren Einheiten befohlen, die Angriffe auf Moskau nunmehr einzustellen, um schließlich selbst zur Verteidigung überzugehen.
Am nächsten Tag, den 7. Dezember, griffen unsere japanischen