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Der Preller. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Der Preller - Edgar Wallace


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sie ihn mit beißender Ironie.

      »Jawohl. Ich halte mich sogar für einen Gentleman«, gab Anthony feierlich zurück.

      Das Durchsuchen der Taschen Ponys währte nicht lange, war jedoch um so einträglicher. Der Preller hatte den Taschen des Bewußtlosen sechs dicke Banknotenrollen entnommen, die er, eine nach der anderen, in die Taschen seines Frackes schob.

      »Ich glaube, Paul«, wandte er sich an den Freund, »wir sind fertig und können nun gehen. Sandy wird sich wundern, wo wir bleiben.«

      Mit kurzem Nicken verabschiedete er sich von dem Mädchen, das ihm, ohne eine Bewegung zu machen, nachstarrte. Dann schritt er mit seinem Begleiter über die Treppen nach unten. Er öffnete die Haustür, um im nächsten Augenblick rasch zurückzutreten. Auf der Schwelle standen drei Herren, während am unteren Ende der zur Straße führenden kurzen Treppe ein Polizist in Uniform lehnte.

      Nur eine Sekunde zögerte der Preller, dann trat er hinaus und wollte bei den wartenden Männern vorbeigehen. Einer von ihnen hielt ihn am Arm fest, und eine elektrische Lampe leuchtete ihm ins Gesicht.

      »Wer sind Sie?« fragte eine Stimme.

      »Was geht Sie das an?« gab Anthony schlagfertig zurück. »Was wollen Sie von mir?«

      Eine befehlende Stimme unterbrach die Unterhaltung voller Ungeduld:

      »Das ist nicht unser Mann. Wer ist der andere, der bei ihm ist?«

      Der Strahl der Taschenlampe fiel auf Paul.

      »Der geht uns auch nichts an«, fuhr der Unsichtbare fort. »Was hatten die Herren hier im Haus zu suchen?«

      Anthony stellte sich trunken.

      »Ihr – hick – fragt – viel zu viel. Seit wann – hick – dürfen wir nicht mehr – hick – aus Häusern herauskommen?«

      Der Unsichtbare, es war Sennet, der Sergeant der Kriminalpolizei, zögerte einen Augenblick. Dann sagte er:

      »Laßt die beiden gehen; sie wohnen wahrscheinlich hier im Haus. Wissen Sie bestimmt, daß dies das richtige Haus ist?«

      »Jawohl, Sir«, gab jener zurück. »Ich weiß, daß May zu Hause ist, denn ich sah in ihrer Wohnung Licht aufflammen.«

      »Gut.« Dann wandte er sich an Anthony: »Ist das Ihr Wagen, Sir?« Er wies auf das wartende Taxi mit Sandy am Steuer.

      »Ja«, gab der Preller kurz zurück.

      »Dann gute Nacht«, grüßte Sennet und trat ins Haus.

      Wenige Minuten später kam er bereits wieder über die Treppen heruntergerast, um nach dem Taxi Ausschau zu halten, aber es war mit seinen Insassen und dem sehnlichst gesuchten Preller spurlos verschwunden.

      Die Rennlotterie

      Der Eigentümer von Gut Graeside, einem der nettesten Landhäuser in der Nähe der nordenglischen Großstadt, pflegte den größten Teil des Jahres in den Hochalpen zu verbringen, um dort sein chronisches Brustleiden auszuheilen. Herrlich eingerichtet und gelegen, war das englische Landhaus gleichwohl für den kranken Besitzer eine Quelle fortwährender Sorgen, weil es ihm bisher nicht gelungen war, es für mehr als sieben Pfund wöchentlich zu vermieten. Gegenwärtig stand es wieder leer, und er beichtete bei der Nachtischzigarre im Hotel Bellevue in Interlaken, wie gern er es sehen würde, wenn es ihm gelänge, einen Dauermieter für Graeside zu finden. Mr. Burnstid, ein zufällig gefundener Freund Mr. Fergusons, des Kranken, hörte dem Lamento nur mit geringem Interesse zu, erwachte aber zu voller Aufmerksamkeit, als Ferguson ihm die Vorzüge seines unvermietbaren Landhauses zu schildern begann.

      Mr. Burnstid war ziemlich beleibt, und sein sanft gerötetes Gesicht mit gleichfarbiger Nase bewies deutlicher, als Worte es vermögen, daß er kein Verächter eines guten Tropfens war. Was Kleidung anbetrifft, so konnte es seine Eleganz gut und gern mit dem übrigen Publikum des vornehmen Hotels aufnehmen.

      »So, so?« meinte er. »Gut eingerichtet, wie? Und die Nachbarschaft auch angenehm?«

      »Darüber können Sie beruhigt sein«, versicherte ihm der unglückliche Besitzer dieser Perle unter allen Landhäusern.

      »Das Haus steht allein, sagten Sie, nicht wahr?« fragte Burnstid, worauf ihm Ferguson erneut darlegte, daß es völlig allein stehe und von niemand eingesehen werden könne.

      »Hm!« unterbrach ihn der nunmehr höchlichst Interessierte. »Vermieten Sie das Haus selbst, oder haben Sie einen Grundstücksagenten damit beauftragt, Mr. Ferguson? Ich würde derartige Geschäfte nur durch Agenten machen lassen.«

      »Ich habe die Vermietung einem Agenten übertragen«, beruhigte ihn der andere und nannte Burnstid den Namen und die Adresse seines englischen Vertreters.

      Kurze Zeit darauf verabschiedete sich Burnstid von Ferguson und begab sich auf sein Zimmer. Sofort vertraute er die Adresse, die ihm Ferguson gegeben hatte, seinem Notizbuch an. Damit war Graeside für die Gespräche der beiden Herren erledigt, aber der Besitzer des Landhauses wurde acht Tage später angenehm durch die Mitteilung seines Grundstücksverwalters überrascht, daß Graeside endlich einen gut zahlenden Mieter gefunden habe. Er ahnte nicht, daß es Burnstid gewesen war, der ihm die Sorge um das unvermietete Graeside abgenommen hatte, denn er sah den Landsmann in Interlaken nicht wieder.

      Burnstid hatte den Fall seinen Teilhabern vorgetragen, ebenfalls zwei wohlbeleibten Herren, die sich nur durch das Rauchen sehr teurer Zigarren von ihrem Berichterstatter unterschieden. Das Rendezvous hatte auf Veranlassung Burnstids in einem Hotel am Genfer See stattgefunden. Mr. Epstein und Mr. Cowan blickten ihren Teilhaber fragend an.

      »Nun?« hatte ihn Epstein begrüßt. »Wie sind die Aussichten?«

      »Gut«, erwiderte Burnstid. »Ich werde über siebenhunderttausend Rundschreiben hinausgehen lassen, und zwar nicht von hier, sondern von England aus. Ich rechne bestimmt damit, daß wir zum mindesten zweihunderttausend Anträge bekommen werden, genauso wie bei der Cäsarewitsch-Rennlotterie. Ihr seht, daß ich die Wintermonate über nicht untätig war.«

      »Schön», nickte ihm Epstein beifällig zu. »Du glaubst also, daß diese Lincoln-Rennlotterie uns Erfolg bringen wird?«

      »Glauben?!« wiederholte Burnstid lachend. »Da gibt es nichts zu glauben. Ich bin mir des Erfolges sicher! Es wird leichter sein als Schoten auspellen; hunderttausend schöne runde Pfündchen springen für uns dabei bestimmt heraus.«

      »Welche Prämien hast du denn angeboten?« erkundigte sich nun auch Cowan höchlichst interessiert.

      Burnstid entnahm seiner Brieftasche einen eng bedruckten Bogen Papier und legte ihn vor sich auf den Tisch.

      »Hier steht alles haargenau«, sagte er. »Hauptgewinn: Zwanzigtausend Pfund, zweiter Hauptgewinn zehntausend, dritter fünftausend, vierter eintausend. Dann kommen noch zehn Trostpreise zu je sechshundert Pfund und weitere fünfhundert für jedes Pferd, das auf der Starterliste steht.«

      Cowan schien befriedigt. Er nickte beifällig.

      »Diese Köder sollten eigentlich genügen, uns eine Menge Vögel ins Garn zu locken«, meinte er. »Würde es nicht noch mehr ziehen, wenn wir den Hauptgewinn auf das gewinnende Pferd auf vierzigtausend erhöhten?«

      Burnstid schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

      »Nee, mein Junge, dann bekämen die Idioten es mit der Angst zu tun. Zwanzigtausend genügt als erster Preis. Du mußt bedenken, daß das Publikum von einem anderen Standpunkt ausgeht als wir. Man weiß, oder glaubt zu wissen, daß wir bei Veranstaltung dieser Pferderennlotterie auch etwas verdienen werden. Böten wir als Hauptgewinn vierzigtausend an, dann würden die meisten unserer Vögelchen Lunte riechen. Das Lincoln-Rennen ist nicht so wichtig, um einen so hohen Hauptgewinn, wie du ihn vorschlägst, zu rechtfertigen. Nein, unsere Gewinnchancen müssen Hand und Fuß haben, dürfen nicht zu niedrig, aber auch nicht zu hoch sein. Ich glaube, mein Vorschlag hält den goldenen Mittelweg.«

      »Gut«, stimmte auch Epstein


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