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Feuer im Schloss. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Feuer im Schloss - Edgar Wallace


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Ideale. Als er wieder auf den Gang hinaustrat, hatte sich nur der harte Ausdruck auf seinem Gesicht vertieft.

      »Bringen Sie ihn schnell nach unten«, sagte er heiser zu den Leuten, die herumstanden.

      Keller war auf dem Boden halb zusammengesunken, während sich der Lord über ihn beugte.

      »Ist nichts in Ihrem Zimmer, das gerettet werden muß, Keller?« fragte Arranways besorgt.

      »Nein, nichts ... Bringen Sie mich ... bitte fort«, murmelte Keller schwach.

      In diesem Augenblick kam Dick heran. Er hatte Mary nicht in ihrem Zimmer gefunden. Vermutlich hatte sie den Alarm gehört und war hinaus in den Park gegangen. Er hatte einen warmen Mantel aus ihrem Zimmer mitgenommen.

      »Geh nach unten!« sagte Lord Arranways kurz. »Kommen Sie, Lorney, hier oben ist niemand mehr. – Sehen Sie zu, daß alle Leute das Haus verlassen!« rief er dem Diener nach.

      Der Lord selbst ging die Treppe hinunter – ohne eine Ahnung davon zu haben, daß Lorney ihm nicht folgte. Der Gastwirt stand an der Tür zu Kellers Zimmer und wartete, bis die anderen aus dem Gang verschwunden waren. Dann öffnete er die Tür und wagte sich noch einmal ins Zimmer.

      Kam er noch zur rechten Zeit? Mit angespannten Sinnen lauschte er auf das leisteste Geräusch vom Gang. Aber es war ja gleich, ob der Ruf von Lady Arranways ruiniert war, vor allem mußte sie gerettet werden.

      Er bückte sich, hob die leichte Gestalt vom Boden auf und trug sie auf den Gang hinaus. Mary war bewußtlos, und als er an einem Fenster vorbeikam, sah er, daß sie totenblaß war. Auf der ersten Stufe der Treppe hielt er an, als Lord Arranways in Sicht kam.

      »Wo bleiben Sie denn, Lorney?« rief er ungeduldig. »Kommen Sie doch endlich herunter! Es ist ja niemand mehr dort oben –«

      Da erblickte er seine Frau.

      »Mary ...! – Wo haben Sie sie gefunden?« fragte er leise.

      »Am Ende des Ganges, unter dem Fenster«, entgegnete Lorney mit fester Stimme.

      Nach kurzem Schweigen wandte sich der Lord ab und ging langsam die Treppe hinunter.

      »Ich habe sie nicht dort gesehen«, sagte er gequält.

      »Aber ich«, erklärte Lorney entschieden. »Auf jeden Fall sah ich etwas Weißes. Sie muß in der ersten Aufregung aus ihrem Zimmer gestürzt und nach der falschen Richtung gelaufen sein.«

      Dick war die Treppe heraufgekommen und nahm nun Lorney die bewußtlose Frau aus den Armen.

      Sie liefen die Stufen hinunter und durch die Eingangshalle ins Freie. Arranways nahm den Mantel auf, den Dick unten auf das Geländer der Terrasse gelegt hatte, und hüllte seine Frau darin ein.

      Alle Bewohner von Sketchley waren mittlerweile vor dem Schloß zusammengekommen.

      Diener und Landarbeiter liefen mit geretteten Gemälden, Teppichen, dem vielen alten Silber und anderen wertvollen Dingen aus dem Haus.

      »Ich habe meinen Wagen hier und werde Mylady zu mir ins Gasthaus bringen«, sagte Lorney zu Lord Arranways. »Augenblicklich habe ich keine anderen Gäste als die junge Dame aus Kanada.«

      Arranways nickte. Er setzte sich in den Fond und überließ es Dick, seine Schwester im Auto unterzubringen.

      Als der Wagen durch das große Parktor auf die Straße hinausfuhr, glaubte der Lord einen hochgewachsenen, etwas korpulenten Herrn mit einer Brille am Straßenrand zu sehen. Das Gesicht kam ihm bekannt vor – es war derselbe Mann, den Mary in Wien und in Berlin bemerkt hatte.

      »Wo ist eigentlich Keller?« erkundigte sich der Lord. Seine Stimme hatte einen harten Klang, und er hob den Blick nicht, als er sprach.

      »Einer der Diener hat mir vorhin erzählt, daß man ihn ins Gasthaus gebracht hätte«, erwiderte Lorney.

      Als sie ausstiegen und die Diele des Gasthauses betraten, kam Mary zu sich. Dick übergab sie einem Hausmädchen, während Lorney nach Mrs. Harris rief.

      »Die habe ich beim Schloß gesehen«, warf Dick ein.

      »Ich hätte mir auch denken können, daß sie nichts Besseres zu tun hat, als sich dort herumzutreiben! Die neugierige alte Hexe würde mitten in der Nacht aufstehen und zusehen, wenn ein Hund den Mond anbellt.«

      Lorney erzählte Dick dann, daß er am Abend in Guilford gewesen war. Auf dem Rückweg fuhr er an ›Arranways Hall‹ vorbei und entdeckte Rauch und Flammen im Fenster von Kellers Zimmer. Der Brand mußte schon vor einiger Zeit ausgebrochen sein, denn als er ins Zimmer kam, hatte er schon weit um sich gegriffen.

      Lorney ging mit Dick zu Fuß zum Schloß zurück. Zehn Minuten später trat Lord Arranways zu ihnen. Schweigend beobachtete er, wie das stattliche alte Haus niederbrannte, in dem zahn Generationen der Arranways gelebt hatten. Die Feuerwehr war machtlos. Motorspritzen kamen aus Guildford, aber als sie auf der Bildfläche erschienen, fanden sie nicht genug Wasser vor und konnten nur zusehen, wie die erbarmungslosen Flammen allmählich das ganze Haus einäscherten.

      Der Morgen graute, als der Lord, Dick Mayford und John Lorney zum Gasthaus zurückgingen. Während der drei Stunden, die sie beim Brand zugesehen hatten, hatte der Lord kaum ein Wort gesprochen. Dick vermutete, daß der Verlust des Schlosses ihn so schweigsam machte, aber als er versuchte, seinen Schwager zu trösten, lachte Arranways bitter auf.

      »Es gibt Dinge, die man nicht wieder aufbauen kann.«

      Dick erschrak, denn diese Worte bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen.

      6

      Schon nach den ersten vierundzwanzig Stunden ihrer Bekanntschaft hatte Dick Mayford feststellen müssen, daß Anna Jeans ganz anders war als die jungen Damen, die er bisher getroffen hatte. Sie gab ihm selten recht und hatte überhaupt einen äußerst eigenwilligen Charakter. Das brachte ihn etwas aus der Fassung, denn bisher war er immer von einem Kranz bewundernder Weiblichkeit umgeben gewesen.

      Eines Tages hatte er sich mit Anna verabredet, zu den Mailley-Ruinen zu reiten, und kam eine Viertelstunde zu spät zu dem ausgemachten Treffpunkt. Dort erfuhr er, daß sie pünktlich allein fortgeritten war. Als er sie nach einem scharfen Galopp eingeholt hatte, sah er sie vorwurfsvoll an und sagte, daß sie ruhig ein bißchen hätte auf ihn warten können.

      Aber sie schaute ihn nur belustigt mit ihren grauen Augen an und bereute offensichtlich nichts.

      »Daran werden Sie sich gewöhnen müssen«, meinte sie. »Ich habe mir schon in frühester Jugend geschworen, nie auf einen Mann zu warten. Wenn es Ihnen nicht gegen den Strich geht, sich für Ihr Zuspätkommen zu entschuldigen, können wir ja auch weiterreiten.«

      Und Dick fügte sich tatsächlich und bat sie um Verzeihung, die ihm auch gewährt wurde.

      »Ich habe die ganze Nacht fest durchgeschlafen«, erklärte sie, als er ihr von dem Brand im Schloß erzählte.

      »Lorney hätte Sie aufwecken sollen –«, fügte er hinzu.

      »Ach, warum denn das? Wozu soll ich mir ansehen, wie ein Haus abbrennt? Mrs. Harris hat mir so schon eine haarsträubende Schilderung davon gegeben. – Es muß entsetzlich gewesen sein für Ihre Schwester.«

      Ihm kam es vor, als ob sie das etwas nüchtern und spöttisch gesagt hätte, und er warf ihr einen mißtrauischen Blick zu.

      »Es war für uns alle unangenehm«, entgegnete er steif. »Glücklicherweise habe ich einen leichten Schlaf und hörte Mr. Lorney, wie er mit den Fäusten gegen die Tür schlug.« Nach einer Weile fragte er etwas zusammenhanglos: »Wie lange bleiben Sie eigentlich noch hier?«

      »Ein paar Wochen.«

      »Warum sind Sie überhaupt hergekommen?«

      Sie sah ihn von der Seite an.

      »Weil ich hoffte, Sie hier zu treffen«, sagte sie dann. »Ich habe Sie schon bewundert, als ich noch ein Kind war. – Es


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