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Old Surehand I. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Old Surehand I - Karl May


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beiden Krieger sind des Nachts von ihm fortgeritten, und er ist gewiß erst am Morgen dort aufgebrochen. Sie haben also einen Vorsprung vor ihm. Da sie heut abend eingetroffen sind, wird er morgen kommen.«

      »Hierher?«

      »Nein, denn ich werde ihn gar nicht so weit kommen lassen, sondern ihn am Rio Pecos fangen.«

      »Kennst du die Stelle, an welcher er dort über das Wasser gehen wird?«

      »Ja; es ist die Furt, die er wahrscheinlich kennt. Kennt er sie nicht, so wird er nach einer suchen und sie finden.«

      »Old Shatterhand braucht keine Furt; er ist ein unübertrefflicher Schwimmer.«

      »Daran denke ich auch. Ich lasse eine lange Strecke des Ufers besetzen; dann kann er mir nicht entgehen. Wäre Nale-Masiuv, schon da mit seinen hundert Kriegern, so könnten wir sie auf eine noch längere Strecke verteilen, er kommt aber erst in drei Tagen.«

      In diesem Augenblick erschallte der Ruf »Yakha!« und alles eilte zu den Feuern, an denen gebraten worden war. Auch der Häuptling stand, seiner Würde angemessen, langsam auf und ging fort, um sich das, was er essen wollte, selbst auszusuchen. Das war für mich die beste Gelegenheit, mich zu entfernen. Ich warf noch einen forschenden Blick über den Lagerplatz; kein Mensch sah nach dem Ufer und nach der Stelle, an der ich lag; die Aufmerksamkeit war nur auf das Fleisch gerichtet. Ich schob mich in das tiefere Wasser zurück und schwamm dann schnell fort, mir gar keine Mühe gebend, unentdeckt zu bleiben. An dem Orte, wo ich mich entkleidet hatte, glücklich angekommen, stieg ich an das Land, legte meinen Anzug wieder an und kroch dorthin, wo Old Wabble mich erwartete; den Schilfbusch nahm ich mit.

      Meine Annäherung geschah so leise, daß der Alte mich gar nicht hörte und sehr erschrocken zusammenfuhr, als ich ihn berührte. »Alle Donner! Seid Ihr es, Sir, oder ist's ein Roter?« fragte er.

      »Ich bin es,« antwortete ich.

      »Well! Wäret Ihr es nicht, so würde ich dem Kerl mein Messer in den Leib geben!«

      »Das würdet Ihr nicht, Mr. Cutter.«

      »Nicht? Warum sollte ich nicht?«

      »Weil Ihr nicht könntet, denn Ihr hättet das seinige schon längst in Euerm Leibe.«

      »Oho!«

      »Jawohl! Was habt Ihr denn für Ohren?«

      »Patentohren; th'is clear

      »Dann schade um das schöne Patent, denn die Ohren taugen nichts! Ihr lagt so still; es war keine Bewegung rings umher, und doch habt Ihr nichts gehört, als ich kam. Wenn es nun ein Comantsche statt meiner gewesen wäre?«

      »So hätte ich ihn gehört, denn es ist ganz unmöglich, daß ein anderer so geräuschlos sein kann wie Ihr. Habt Ihr gute Geschäfte gemacht, Sir?«

      »Ich bin zufrieden.«

      »Ich auch.«

      »Was habt Ihr erlauscht?«

      »Scheinbar wenig, eigentlich aber ist es sehr viel. Old Surehand wird nämlich nur von zwei Roten bewacht.«

      »Wo?«

      »Ah, das möchtet Ihr wohl sehr gern wissen?«

      »Natürlich!«

      »Ja, das glaube ich wohl. Aber wenn ich nicht wäre, so würdet Ihr es nicht erfahren.«

      »Bildet Euch das nicht ein, Mr. Cutter! Ich brauche Euch nicht dazu; ich weiß es ebenso gut wie Ihr.«

      »Nun, wo ist er?«

      »Drüben auf der Insel.«

      »Das habt Ihr schon vorher vermutet; aber es ist eben nur Vermutung.«

      »Es ist Gewißheit; ich habe es von dem Häuptling Vupa-Umugi erlauscht.«

      »Der sprach davon?«

      »Ja.«

      »Dieser Esel! Ich gedachte, Euch eine große Freude zu machen, indem ich Euch sagen wollte, daß Eure Vermutung richtig gewesen ist.«

      »Grämt Euch nicht darüber, Sir! Was habt Ihr außerdem noch erfahren?«

      »Nichts. Ich glaubte, Euch wunder was Wichtiges sagen zu können; da Ihr es aber selbst auch erlauscht habt, ist es grad so gut, als ob ich gar nichts erfahren hätte. Das ist ärgerlich! Wahrscheinlich hätte ich noch mehr gehört, da kamen aber die beiden Comantschen von gestern, und alles lief vom Feuer fort, an welchem ich lag. Ihr habt mehr erlauscht als ich?«

      »Ja.«

      »Was?«

      »Davon später. Hier ist nicht der geeignete Ort zu einer Unterhaltung. Wollen machen, daß wir fortkommen.«

      »Wohin?«

      »Zunächst hinaus ins Freie, und zwar genau auf demselben Wege, auf dem wir hereingeschlichen sind.«

      »Also durch dick und dünn. Und das nennt dieser Old Shatterhand einen Weg!«

      Wir mußten bei unserm Rückzuge ebenso vorsichtig sein wie bei unserm Kommen, gelangten aber auch ebenso glücklich aus dem Bereiche der Indianer. Die Sterne schienen jetzt leidlich hell, und als wir die früher erwähnte, vorgeschobene Buschzunge hinter uns hatten, konnten wir uns aufrichten und so sorglos weitergehen, als ob kein einziger Comantsche in der Nähe sei.

      »Es scheint, Ihr wollt nach unserm Lagerplatz?« erkundigte sich Old Wabble.

      »Wohin sonst?«

      »Hm! Ihr werdet mich wahrscheinlich auslachen, aber ich hatte mir im stillen eingebildet, daß wir Old Surehand gleich mitbringen würden.«

      »Das ist allerdings eine kühne Einbildung gewesen.«

      »Weil die Verhältnisse anders liegen, als ich dachte. Läge der Gefangene nicht auf der Insel, sondern am Ufer, so wäre seine Befreiung ganz wie eins – – zwei – – drei vor sich gegangen.«

      »Das verstehe ich nicht.«

      »So will ich mich anders ausdrücken: Hinschleichen – –Fesseln zerschneiden – – aufspringen – – fortlaufen – – Indianer hinterher – – wir nach unserm Lagerplatz rennen – – auf die Pferde springen – – weggaloppieren – – fertig!«

      »Das klingt ja, als ob so etwas unendlich leicht auszuführen sei. Habt Ihr vielleicht schon irgend einen Gefangenen auf diese Weise befreit?«

      »Nein, aber doch Ihr! Ihr habt sogar schon mehrere solche Streiche ausgeführt.«

      »Das ist kein Grund, daß es immer so gehen und stets so gelingen muß. Man hat sich nach den Umständen zu richten, welche selten ganz dieselben sind.«

      »Thut mir leid! Ich will Euch offen und ehrlich gestehen, daß ich gern vor unsre Kameraden, die alle keine richtigen Westmänner sind, mit einer vollendeten Thatsache treten wollte.«

      »Das heißt, Ihr wolltet gern ein wenig dicke thun?«

      »Nennt es, wie Ihr wollt. Es ist doch wohl keine Schande, mit Euch einen Gefangenen, welcher dem Martertode geweiht ist, mitten aus anderthalbhundert Indianern herauszuholen.«

      »Eine Schande nicht!«

      »Also! Diese Freude fällt mir nun in den Brunnen.«

      »Wieso?«

      »Weil nun wahrscheinlich dieser Sam Parker, Jos Hawley und die andern mithelfen sollen.«

      »Nicht, was man eigentlich helfen nennt. Sie werden unsre Rückzugslinie bilden; das ist alles.«

      »Wirklich?«

      »Ja. Befreit wird Old Surehand nur von uns beiden, von Euch und mir.«

      »Das ist mir lieb, ungeheuer lieb!«

      »Ich setze dabei aber voraus, daß Ihr wirklich ein so guter Schwimmer seid, wie Ihr gesagt habt!«

      »Wie


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