Эротические рассказы

Der Scout. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Der Scout - Karl May


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Blick in den Raum und sah, daß derselbe genau so wie der meinige möbliert war. An der Wand lag ein Sattel auf dem Boden und über demselben hing ein Zaum. In der Ecke, nahe beim Fenster, lehnte eine lange Kentuckybüchse. Ich mußte unwillkürlich an Old Death denken, doch konnten diese Gegenstände auch irgend einem Andern gehören.

      Aus dem Hause getreten, schlenderte ich langsam die Gasse hinab. Als ich um die Ecke biegen wollte, wurde ich von einem Manne angerannt, welcher von der andern Seite kam und mich nicht gesehen hatte.

      »Thunderstorm!« schrie er mich an. »Paßt doch auf, Sir, bevor Ihr in dieser Weise um die Ecken stürmt!«

      »Wenn Ihr meinen Schneckengang für ein Stürmen haltet, so ist die Auster ein Missisippisteamer,« antwortete ich lachend.

      Er fuhr einen Schritt zurück, sah mich an und rief:

      »Das ist ja der deutsche Greenfisch, welcher nicht zugeben wollte, daß er ein Detective sei! Was habt Ihr denn hier in Texas und gar in Matagorda zu suchen, Sir?«

      »Euch nicht, Master Death!«

      »Glaube es wohl! Ihr scheint zu den Leuten zu gehören, welche niemals finden, was sie suchen, dafür aber mit allen Leuten zusammenrennen, mit denen sie nichts zu schaffen haben. Jedenfalls habt Ihr Hunger und Durst. Kommt, wir wollen uns irgendwo vor Anker legen, wo es ein gutes Bier zu trinken gibt. Euer deutsches Lagerbier scheint sich überall breit zu machen. In diesem elenden Neste ist es auch bereits zu finden, und ich calculire, daß dieses Bier das Beste ist, was man von Euch haben kann. Habt Ihr schon Logis?«

      »Ja, da unten im »Uncle Sam«.«

      »Sehr schön! Da habe ich auch mein Wigwam aufgeschlagen.«

      »Etwa in der Stube, in welcher ich ein Reitzeug und die Büchse bemerkte, eine Treppe hoch?«

      »Ja. Ihr müßt nämlich wissen, daß ich von diesem Zeug nicht lasse. Es ist mir lieb geworden. Ein Pferd ist überall zu bekommen, ein guter Sattel nicht. Aber kommt, Sir! Soeben war ich in einer Bude, wo es ein kühles Bier gibt, an diesem Junitage ein wahres Labsal. Bin gern bereit, noch eins oder einige zu trinken.«

      Er führte mich in ein kleines Local, in welchem Flaschenbier zu einem übrigens sehr hohen Preise ausgeschenkt wurde. Wir waren die einzigen Gäste. Ich bot ihm eine Cigarre an; er lehnte sie aber ab. Dafür zog er eine Tafel Kautabak aus der Tasche und schnitt sich von derselben ein Primchen ab, welches für fünf Vollmatrosen ausgereicht hätte. Dieses schob er in den Mund, brachte es liebevoll in der einen Backe unter und sagte dann:

      »So, jetzt stehe ich Euch zu Diensten. Ich bin begierig, zu hören, welcher Wind Euch so schnell hinter mir hergetrieben hat. War es ein günstiger?«

      »Im Gegentheile, ein sehr widriger.«

      »So wolltet Ihr wohl gar nicht hierher?«

      »Nein, sondern nach Quintana. Da es aber dorthin keine schnelle Gelegenheit gab, so bin ich hierher gekommen, weil man mir sagte, daß ich hier leicht ein Schiff finden werde, welches nach dem genannten Ort bestimmt sei. Leider muß ich zwei volle Tage warten.«

      »Tragt das in Geduld, Master, und tröstet Euch mit der süßen Ueberzeugung, daß Ihr eben ein Pechvogel seid!«

      »Schöner Trost! Meint Ihr, daß ich Euch für denselben eine Dankesadresse überreichen lassen soll?«

      »Bitte,« lachte Old Death. »Gebe meinen Rath stets unentgeltlich. Uebrigens geht es mir grad so wie Euch; sitze auch so nutzlos hier, weil ich zu langsam gewesen bin. Wollte hinauf nach Austin und dann weiter, ein wenig über den Rio grande del Norte hinüber. Die Jahreszeit ist günstig. Es hat geregnet, und so besitzt der Colorado genug Wasser, um flache Dampfboote nach Austin zu tragen. Der Fluß ist nämlich den größten Theil des Jahres über sehr wasserarm.«

      »Ich habe gehört, daß eine Barre die Schiffahrt hindere.«

      »Das ist keine eigentliche Barre, sondern eine Raft, eine gewaltige Anschwemmung von Treibholz, welche ungefähr acht englische Meilen oberhalb von hier den Fluß zwingt, sich in mehrere Arme zu spalten. Hinter dieser Raft gibt es dann ein stetig freies Wasser, bis Austin und darüber hinaus. Da durch die Raft die Fahrt unterbrochen wird, so thut man klug, von hier aus bis hinauf zu ihr zu gehen, und erst dann an Bord zu steigen. Das wollte ich auch; aber Euer deutsches Lagerbier hatte es mir angethan. Ich trank und trank, verweilte mich in Matagorda zu lange, und als ich bei der Raft ankam, pfiff das Dampfboot eben ab. Habe also meinen Sattel wieder zurücktragen müssen und muß nun warten bis morgen früh, wo das nächste Boot abgeht.«

      »So sind wir Leidensgefährten, und Ihr könnt Euch mit demselben Troste beruhigen, welchen Ihr vorhin mir zugesprochen habt. Ihr seid eben auch ein Pechvogel.«

      »Der bin ich nicht. Ich verfolge Niemanden, und bei mir ist es sehr gleichgültig, ob ich heute oder in einer Woche in Austin eintreffe. Aber ärgerlich ist es doch, ganz besonders weil jener dumme Greenfrog mich auslachte. Er war schneller gewesen als ich und pfiff mich vom Verdeck herüber an, als ich mit meinem Sattel am Ufer zurückbleiben mußte. Treffe ich diesen Kerl irgendwo, so erhält er noch eine ganz andere Ohrfeige, als diejenige war, welche er am Bord unseres Dampfers einstecken mußte.«

      »Ihr habt eine Prügelei gehabt, Sir?«

      »Prügelei? Was meint Ihr damit, Sir? Old Death prügelt sich nie. Aber es war da ein Kerl vorhanden, welcher sich über meine Gestalt moquirte und lachte, so oft er mich sah. Da fragte ich ihn denn, was ihn so lustig mache, und als er mir antwortete, daß mein Gerippe ihn so heiter stimme, da erhielt er einen Slap in the face, daß er sich niedersetzte. Nun wollte er mit dem Revolver auf mich los, doch der Capt’n kam dazu und befahl ihm, sich von dannen zu trollen; es sei ihm recht geschehen, da er mich beleidigt habe. Darum lachte mich der Schelm aus, als ich zu spät gekommen war. Schade um den Gefährten, mit welchem er reiste! Schien ein veritabler Gentleman zu sein, nur immer traurig und düster; starrte stets wie ein geistig Gestörter vor sich hin.«

      Diese letzteren Worte erregten meine Aufmerksamkeit im höchsten Grade.

      »Ein geistig Gestörter?« fragte ich. »Habt Ihr vielleicht seinen Namen gehört?«

      »Er wurde vom Capt’n Master Ohlert genannt.«

      Es war mir, als hätte ich einen Schlag ins Gesicht erhalten. Hastig fragte ich weiter:

      »Ah! Und sein Begleiter?«

      »Hieß Clinton, wenn ich mich recht entsinne.«

      »Ist’s möglich, ist’s möglich?« rief ich, von meinem Stuhle aufspringend. »Diese Beiden sind an Bord mit Euch gewesen?«

      Er sah mich staunend an und fragte:

      »Habt Ihr einen Raptus, Sir? Ihr fahrt ja auf wie eine Rakete! Gehen Euch diese zwei Männer Etwas an?«

      »Viel, sehr viel! Sie sind es ja, die ich finden will!«

      Wieder ging jenes freundliche Grinsen, welches ich wiederholt bei ihm gesehen hatte, über sein Gesicht.

      »Schön, schön!« nickte er. »Ihr gebt also endlich zu, daß Ihr zwei Männer sucht? Und grad diese Zwei? Hm! Ihr seid wirklich ein Greenhorn, Sir! Habt Euch selber um den schönen Fang gebracht.«

      »Wieso?«

      »Dadurch, daß Ihr in New-Orleans nicht aufrichtig mit mir waret.«

      »Ich durfte ja nicht,« antwortete ich kleinlaut.

      »Der Mensch darf Alles, was ihn zum guten Ziele führt. Hättet Ihr mir Eure Angelegenheit offenbart, so befänden sich die Beiden jetzt in Euren Händen. Ich hätte sie erkannt, sobald sie an Bord des Dampfers kamen, und Euch sofort geholt oder holen lassen. Seht Ihr das nicht ein?«

      »Wer konnte denn wissen, daß Ihr dort mit ihnen zusammentreffen würdet! Uebrigens haben sie nicht nach Matagorda, sondern nach Quintana gewollt.«

      »Das haben sie nur so gesagt. Sie sind dort gar nicht an’s Land gekommen. Wollt Ihr klug sein, so erzählt mir Eure Geschichte. Vielleicht ist es mir möglich, Euch behilflich zu sein,


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