Cynthia Silbersporn. Fred KellerЧитать онлайн книгу.
nicht ablehnen. Probieren wir es.«
Sie spürte Hoffnung für die Entwicklung ihrer Schwester. Eine neue Verbündete, die sie in ihre Künste einweihen konnte. Cynthia suchte eine Vielzahl von Büchern aus einem Regal, während Lisa ihr dabei zusah.
»Ich möchte alles lesen, das dir wichtig war. Hast du ein System in deinen Schriften? Hoffentlich nur gute Energie und weiße Magie.«
»Ähem«, hüstelte Cynthia, die auf dieses Thema ungern näher eingehen wollte.
Lisa formte die linke Augenbraue zum Fragezeichen. Das konnte sie fast so gut wie ihre Schwester. »Ich höre«, bohrte sie nach.
»Naja, eine Zeit lang dachtest du, schwarz sei super«, versuchte Cynthia abzulenken.
»Du kannst einen Pullover nicht mit Teufelszeug vergleichen. Gerade habe ich das Gefühl, eine Freundin gewonnen zu haben. Du musst auf der weißen Seite bleiben, auf der sicheren. Die andere ist gefährlich. Ich habe Angst um dich.«
»Ach was, ich weiß schon, was ich tue.«
»Wo hab ich den Satz erst neulich gehört? Ja, jetzt weiß ich’s wieder. Da war ein Bericht im TV über Menschen, die sich an einem Gummiseil in einen Abgrund stürzten.«
»Du meinst sicher Bungee-Jumping«, klärte Cynthia die Jüngere auf.
»Also, ›sicher‹ war nicht das erste Wort, das mir dazu einfiel.«
»Die Menschen brauchen den Nervenkitzel, und jeder holt ihn sich auf seine Art. Ich les eben manchmal gern in verbotenen Büchern. Soll ich dir eins für Einsteiger heraussuchen? Sie sind überaus interessant.«
»Auf gar keinen Fall, und du solltest auch die Finger davon lassen. Ich gehe jetzt und möchte von diesem Thema keinen Ton mehr hören. Gute Nacht.«
Ein paar Wochen später stand die Lernwillige erneut vor der Tür. Cynthia staunte nicht schlecht, als sie ihre veränderte Persönlichkeit erkannte.
Als sie erfuhr, dass Waldemar nach anfänglichen Schwierigkeiten gut mit seiner neuen Stellung im Haushalt zurechtkam, freute sie sich. Nach drei Monaten war seine Probezeit überstanden, ansonsten wäre ein Umzug auf ihn zugekommen. Eine eigene Wohnung, in der er die ganze Hausarbeit für sich alleine erledigen durfte. Lisa hätte ihn vor die Tür gesetzt. Aber so half Waldemar seiner Frau, diese konnte nach Onkel Erwin sehen und es blieb noch Zeit zum Studium von Cynthias Hexenbüchern.
Eines Morgens fand Cynthia einen weiteren Zettel im Briefkasten, wieder nur ein Satz, unterschrieben mit einem großen P.
»Harmonie ist wunderbar, schütze sie.«
»Wer ist P? Wann gibt sie oder er sich endlich zu erkennen«, fragte sie sich. »Warum erzählt Marius mir nicht, was er weiß?«
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