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Im Reiche des silbernen Löwen IV. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Im Reiche des silbernen Löwen IV - Karl May


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Ich wollte diese Angelegenheit als Geheimnis behandeln; aber da der Bluträcher nicht wartet, bis ich dich verlassen habe, sondern dein Haus zum Schauplatze dieses Mordes machen will, schon heut, gleich an demselben Tage, so halte ich es für meine Pflicht, dir mitzuteilen, was zwischen ihm und mir vorgekommen und gesprochen worden ist.«

      Ich erzählte es so kurz, wie ich es für geraten hielt, legte ihnen jedes Für und jedes Wider in Beziehung auf meine Ansicht vor und überzeugte sie derart, daß der Pedehr, als ich geendet hatte, ganz entrüstet sagte:

      »Du hast recht, Effendi: Es gilt einen Mord, und zwar nur dir, nur dir! Ich werde sofort die Warnungsglocke erklingen lassen und alle Bewohner des Duar zusammen – — —«

      »Halt!« unterbrach ich ihn. »Das wirst du nicht!«

      »Ja, ich werde es!«

      »Nein!«

      »Warum nicht?«

      »Soll der Blutgierige ohne Strafe bleiben?«

      »Nein! Das freilich nicht!«

      »Er wird es aber. Denn sobald er den Lärm hört, den er auf sich beziehen muß, versteht es sich ganz von selbst, daß er die Flucht ergreift. Dann ist er fort und lacht uns später wegen unserer Unbedachtsamkeit aus, weil wir ihm nicht einmal die Absicht des Mordes nachzuweisen vermögen.«

      »Das ist wahr; das ist richtig, Effendi! Aber was können wir anderes thun?«

      »Ihn fangen!«

      »Maschallah!«

      »Mit der Waffe in der Hand!«

      »Du meinst also, daß wir ihn kommen lassen?«

      »Ja.«

      »Das ist zu gefährlich!«

      »Hast du nicht auch die Soldaten herankommen lassen und gefangen genommen? Ihrer waren so viele; jetzt aber sind es nur drei!«

      »Auch das ist wahr!«

      »Und gewiß kommt er nur allein herein; die andern beiden sind seine Wachen.«

      »Herein? Hier herein, meinst du?«

      »Ja.«

      »Wie kommst du auf diesen Gedanken?«

      »Auf die leichteste und zugleich sicherste Weise. Er will mich töten. Wann? Des Nachts. Was thue ich des Nachts? Ich schlafe. Wo? Droben in meiner neuen Wohnung, allerdings. Aber das weiß er nicht. Der heutige Wechsel ist ihm unbekannt. Er glaubt, daß ich noch hier schlafe, in der offenen Halle, in welche man sich des Nachts so leicht schleichen kann.«

      »Was weiß er von deinem bisherigen Lager in dieser Halle?«

      »Gewiß genug. Er hat heut am Nachmittage da drüben auf dem Berge mit mehreren Dschamikun gesprochen, doch wahrscheinlich hiervon nicht, denn seine Absicht gegen mich kann erst entstanden sein, nachdem ich die letzten Worte mit ihm gesprochen hatte. Tifl hat die Perser begleitet. Ich denke, daß er mir gar wohl eine Mitteilung machen kann, die sich hierauf bezieht.«

      »Jawohl; das kann ich; das kann ich!« antwortete der Genannte.

      »Nun?« fragte ich ihn.

      »Ich ritt voran. Ich hatte mir vorgenommen, mit diesen Persern gar nicht zu sprechen. Das habe ich auch gehalten. Meine Leute ritten hinterher. An diese hat sich Ahriman Mirza gemacht und sich mit ihnen unterhalten. Erst über den Duar; hierauf über das »hohe Haus«, und dann über die jetzigen Gäste desselben. Als ich das später erfuhr, war ich sehr zornig darüber, daß man ihm Auskunft gegeben hat.«

      »Was hat er erfahren?«

      »Wo Hadschi Halef liegt; wo du schläfst; wann du dich niederlegst, und wer des Nachts noch außerdem sich in der Halle befindet. Die, welche es sagten, wußten nicht, daß du vom heutigen Abend an bei unserm Ustad wohnen werdest. Darum ist zu Ahriman Mirza gesagt worden, daß du in der Ecke rechter Hand in der Halle schläfst.«

      »Was wohl noch?«

      »Ob du im Schlafe Waffen in der Nähe habest.«

      »Ah! Also! Was hat man geantwortet?«

      »Daß sie am Fußende deines Lagers aufgehängt seien.«

      »Wo sind sie jetzt? Ich habe sie in meiner neuen Wohnung nicht gesehen.«

      »Erlaube, daß ich dir das später selbst mitteile!« fiel da der Ustad ein.

      Ich nickte ihm zu und fuhr, zu Tifl gewendet, fort:

      »Gab es noch weitere Erkundigungen?«

      »Nein,« erklärte er.

      »So ist das ganze Material beisammen, welches nötig war, mich zu überzeugen, daß ich mich nicht geirrt habe. Wer soll nun bestimmen, was zu geschehen hat?«

      »Du,« antwortete der Ustad.

      »Ja, du,« stimmte der Pedehr ein.

      »So ist meine Ansicht die folgende: Der Bluträcher wird gefangen genommen, und zwar auf eine für uns möglichst ungefährliche Weise. Werden die gefangenen Soldaten bewacht?«

      »Ja,« sagte der Pedehr.

      »Von wieviel Personen?«

      »Es sind zwei, welche vor dem verschlossenen Thore stehen. Das genügt vollständig.«

      »Für heut genügt es nicht.«

      »Warum?«

      »Weil der Multasim jedenfalls die Absicht hat, diese Gefangenen zu befreien. Er kann mit zwei Begleitern die beiden Wachen, da sie so etwas nicht erwarten, leicht überraschen und überwältigen. Wir stellen also jetzt mehr Leute hin, damit er sich gar nicht nach dieser Seite wagen kann. Um so sicherer wendet er sich dann der Halle zu. Es wird an der Stelle, wo ich schlief, ein Lager errichtet. Doch niemand liegt darauf. Selbst wenn jemand so mutig wäre, diese Rolle zu übernehmen, so ist so ein Dolch oder Messer selbst für den stärksten Mann ein immerhin gefährliches Ding.«

      Kara Ben Halef war von dem Lager seines Vaters herbeigekommen, um zuzuhören. Jetzt, bei diesen Worten, sagte er:

      »Aber wenn du nicht so angegriffen von der Krankheit wärest, da wüßte ich, was geschähe, Effendi!«

      »Nun, was?«

      »Du würdest dich ruhig hinlegen, um die aufgehobene Hand des Mörders, wenn er zustoßen will, zu ergreifen und festzuhalten, damit er vollständig zu überführen sei.«

      »Hm! Vielleicht thäte ich es! Davon kann aber jetzt keine Rede sein. Der Bluträcher darf nicht ahnen, daß er sich vollständig verraten hat. Es muß alles sorgfältig vermieden werden, was den Gedanken in ihm erwecken könnte, daß man seine Anwesenheit kenne und auf ihn vorbereitet sei. Darum dürfen wir nur so viel Personen in das Vertrauen ziehen, wie unumgänglich nötig sind. Kein weiterer darf etwas erfahren. Wie viele Wege giebt es nach hier herauf?«

      »Nur den einen durch das Thor,« antwortete der Pedehr.

      »Keinen verborgenen Schleichweg?«

      »Keinen. Niemand kann über die Riesenmauer.«

      »Also ist es auch für niemand möglich, anders als durch das Thor zu entfliehen?«

      »Für keinen Menschen. Und das Thor wird ja geschlossen.«

      »Man lasse es heut offen, damit der Multasim nicht darüberzuklettern braucht. Wir wollen ihm und seinen Begleitern das Kommen möglichst erleichtern, damit sie dann um so sicherer nicht ohne unsern Willen wieder fortgehen können. Ich meine, daß sie sich alle drei durch das Thor schleichen werden. Die beiden andern verstecken sich an einem passenden Orte, dem Multasim erforderlichen Falles beispringen zu können. Dieser setzt seinen Weg allein fort. Am Thore müssen sich handfeste Leute verbergen, welche die Perser zwar herein, aber nicht wieder hinaus lassen dürfen. Doch haben sie alles so still zu unternehmen, daß sie es uns nicht etwa verderben, hier oben den Multasim zu ergreifen. Hier bei uns genügen fünf bis sechs Personen, welche sich in den dunkeln Hintergrund der Halle zurückziehen, um den Mörder, sobald er sich hereingeschlichen und das Lager erreicht hat, zu packen. Wir haben schon um des Hadschi Halef willen


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