Эротические рассказы

Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8). VariousЧитать онлайн книгу.

Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8) - Various


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mag sein.

      „Zum zweiten sollt Ihr mir berechnen und sagen,

      wie bald ich zu Rosse die Welt mag umjagen,

      um keine Minute zu wenig und viel!

      Ich weiß, der Bescheid darauf ist Euch nur Spiel.

      „Zum dritten noch sollst du, o Preis der Prälaten,

      aufs Härchen mir meine Gedanken erraten.

      Die will ich dann treulich bekennen; allein

      es soll auch kein Titelchen Wahres dran sein.

      „Und könnt Ihr mir diese drei Fragen nicht lösen,

      so seid Ihr die längste Zeit Abt hier gewesen;

      so laß ich Euch führen zu Esel durchs Land,

      verkehrt, statt des Zaumes den Schwanz in der Hand.“ —

      Drauf trabte der Kaiser mit Lachen von hinnen.

      Das Pfäfflein zerriß und zerspliß sich mit Sinnen.

      Kein armer Verbrecher fühlt mehr Schwulität,

      der vor hochnotpeinlichem Halsgericht steht.

      Er schickte nach ein, zwei, drei, vier Un’vers’täten;

      er fragte bei ein, zwei, drei, vier Fakultäten;

      er zahlte Gebühren und Sportuln vollauf;

      doch löste kein Doktor die Fragen ihm auf.

      Schnell wuchsen bei herzlichem Zagen und Pochen

      die Stunden zu Tagen, die Tage zu Wochen,

      die Wochen zu Monden; schon kam der Termin!

      Ihm ward’s vor den Augen bald gelb und bald grün.

      Nun sucht’ er, ein bleicher, hohlwangiger Werther,

      in Wäldern und Feldern die einsamsten Örter.

      Da traf ihn auf selten betretener Bahn

      Hans Bendix, sein Schäfer, am Felsenhang an.

      „Herr Abt,“ sprach Hans Bendix, „was mögt Ihr Euch grämen?

      Ihr schwindet ja wahrlich dahin wie ein Schemen.

      Maria und Joseph! Wie hotzelt Ihr ein!

      Mein Sixchen! Es muß Euch was angetan sein.“ —

      „Ach, guter Hans Bendix, so muß sich’s wohl schicken.

      Der Kaiser will gern mir am Zeuge was flicken

      und hat mir drei Nüss’ auf die Zähne gepackt,

      die schwerlich Beelzebub selber wohl knackt.

      „Zum ersten: Wann hoch er im fürstlichen Rate

      zu Throne sich zeiget im Kaiserornate,

      dann soll ich ihm sagen, ein treuer Wardein,

      wieviel er wohl wert bis zum Heller mag sein.

      „Zum zweiten soll ich ihm berechnen und sagen,

      wie bald er zu Rosse die Welt mag umjagen,

      um keine Minute zu wenig und viel!

      Er meint, der Bescheid darauf wäre nur Spiel.

      „Zum dritten, ich ärmster von allen Prälaten,

      soll ich ihm gar seine Gedanken erraten;

      die will er mir treulich bekennen; allein

      es soll auch kein Titelchen Wahres dran sein.

      „Und kann ich ihm diese drei Fragen nicht lösen,

      so bin ich die längste Zeit Abt hier gewesen;

      so läßt er mich führen zu Esel durchs Land,

      verkehrt, statt des Zaumes den Schwanz in der Hand.“ —

      „Nichts weiter?“ erwidert Hans Bendix mit Lachen.

      „Herr, gebt Euch zufrieden, das will ich schon machen.

      Nur borgt mir Eur Käppchen; Eur Kreuzchen und Kleid;

      so will ich schon geben den rechten Bescheid.

      „Versteh’ ich gleich nichts von lateinischen Brocken,

      so weiß ich den Hund doch vom Ofen zu locken.

      Was ihr euch, Gelehrte, für Geld nicht erwerbt,

      das hab’ ich von meiner Frau Mutter geerbt.“

      Da sprang wie ein Böcklein der Abt vor Behagen.

      Mit Käppchen und Kreuzchen, mit Mantel und Kragen

      ward stattlich Hans Bendix zum Abte geschmückt

      und hurtig zum Kaiser nach Hofe geschickt.

      Hier thronte der Kaiser im fürstlichen Rate,

      hoch prangt’ er mit Zepter und Kron’ im Ornate:

      „Nun sagt mir, Herr Abt, als treuer Wardein,

      wieviel ich itzt wert bis zum Heller mag sein.“ —

      „Für dreißig Reichsgulden ward Christus verschachert;

      drum geb’ ich, so sehr ihr auch pochet und prachert,

      für Euch keinen Deut mehr als zwanzig und neun,

      denn einen müßt Ihr doch wohl minder wert sein.“ —

      „Hum,“ sagte der Kaiser, „der Grund läßt sich hören

      und mag den durchlauchtigen Stolz wohl bekehren.

      Nie hätt’ ich, bei meiner hochfürstlichen Ehr’!

      geglaubet, daß so spottwohlfeil ich wär’.

      „Nun aber sollst du mir berechnen und sagen,

      wie bald ich zu Rosse die Welt mag umjagen,

      um keine Minute zu wenig und viel!

      Ist dir der Bescheid darauf auch nur ein Spiel?“ —

      „Herr, wenn mit der Sonn’ Ihr früh sattelt und reitet

      und stets sie in einerlei Tempo begleitet,

      so setz’ ich mein Kreuz und mein Käppchen daran,

      in zweimal zwölf Stunden ist alles getan.“ —

      „Ha,“ lachte der Kaiser, „vortrefflicher Haber!

      Ihr füttert die Pferde mit Wenn und mit Aber.

      Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht,

      hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht.

      „Nun aber zum dritten, nun nimm dich zusammen!

      sonst muß ich dich dennoch zum Esel verdammen:

      was denk’ ich, das falsch ist? Das bringe heraus!

      Nur bleib’ mir mit Wenn und mit Aber zu Haus!“ —

      „Ihr denket, ich sei der Herr Abt von Sankt Gallen.“ —

      „Ganz recht! und das kann von der Wahrheit nicht fallen.“ —

      „Sein Diener, Herr Kaiser! Euch trüget Eu’r Sinn;

      denn wißt, daß ich Bendix, sein Schäfer, nur bin!“ —

      „Was Henker! Du bist nicht der Abt von Sankt Gallen?“

      Rief hurtig, als wär’ er vom Himmel gefallen,

      der Kaiser mit frohem Erstaunen darein;

      „Wohlan denn, so sollst du von nun an es sein!

      „Ich will dich belehnen mit Ring und mit Stabe.

      Dein Vorfahr besteige den Esel und trabe!

      Und


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