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Moon Dance. Amy BlankenshipЧитать онлайн книгу.

Moon Dance - Amy Blankenship


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ohne auch nur einmal zu trinken verbracht hatte… verdurstend doch ohne je zu sterben. In jenem Moment hatte er gefühlt, wie einer seiner Finger zuckte.

      Kane hatte sich darauf konzentriert und alles, was noch von seinem Verstand übrig war, darauf gerichtet, sich zu bewegen. Er hatte gefühlt, wie die Tage vergingen, urteilend nach der Wärme, die er vom Boden über ihm gefühlt hatte. Der Geruch des Blutes hatte ihn inzwischen umgeben und hatte ihn vorwärts getrieben. Schließlich hatte er es geschafft, langsam seine Arme zu bewegen und mit dem langwierigen Prozess, sich selbst aus seinem eigenen Grab auszugraben, begonnen.

      Weitere Tage waren vergangen, und als seine Hand endlich zur Oberfläche durchgestoßen war, hatte er buchstäblich Freudentränen vergossen. Nachdem er sich aus dem Dreck gezogen hatte, hatte Kane seine Augen geöffnet und nach oben gestarrt, lachend wie ein Wahnsinniger, als er den schwarzen Himmel und die Sterne über sich erblickte. Als er wieder zurück zum Boden gesehen hatte, hatte er ein Stück Stoff gesehen, auf dem kleine Bluttropfen eingetrocknet waren. Er hatte es hoch zu seiner Nase gehoben und genüsslich den Geruch des Blutes eingeatmet, das ihn befreit hatte.

      Das Erinnerungsstück an seine Retterin fest mit den Fingern umklammert, hatte er den Rest seines Körpers aus dem Boden gewuchtet. Malachi und der Formwandler, der der wahre Mörder der Frau des Jaguars war, hatten tot wenige Meter von seinem Grab entfernt gelegen.

      Als er an ihnen vorbei in den Wald hinein geschaut hatte, hatte er gewusst, dass das Mädchen längst weg war, aber Kane war überzeugt davon gewesen, dass das Kind seine Seelenfreundin war. Wer sonst hätte den Fluch brechen können, den Malachi ihm auferlegt hatte?

      Zu schwach um sich auf die Suche nach dem Mädchen zu machen, war Kane hinüber zu Malachi gekrabbelt und hatte scheinbar die Wange des Mannes sanft gestreichelt. Als er sein Gesicht zu ihm herum gedreht hatte, hatte Kane vor Verwirrung zischend ausgeatmet. Malachi hatte seinen Blutstein-Ohrring getragen. Seinen Ohrring!

      In einem Augenblick der Rage und mit einer Bewegung, die zu schnell war, um sie zu erkennen, war Kane aufgestanden, den Ohrring fest in der Hand. Während er hinüber geblickt hatte zu Nathaniel, dem Mann, der ihm seinen Mord in die Schuhe geschoben hatte, hatte Kane die Dunkelheit wie einen Mantel um sich gesammelt und war in der Schwärze der Nacht verschwunden.

      Kane atmete aus und sah zu, wie der Rauch durch die Luft schwebte, sich vor ihm aufspulte, ehe er vom leichten Wind verweht wurde. Er hatte die letzten zehn Jahre damit verbracht, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent zu reisen und alles in Erfahrung zu bringen, was er in den dreißig Jahren seiner Gefangenschaft verpasst hatte.

      Langsam hatte er seine Kraft wieder aufbauen können, angefangen mit einem kleinen Yorkshire Terrier-Welpen, den er in jenem Wald zusammengekauert in einem hohlen Baumstumpf gefunden hatte. Es war jemandes Haustier gewesen, und er hatte sich dafür geschämt, eine solche Sache zu machen, aber die Notwendigkeit, sich zu ernähren, war zu dem Zeitpunkt stärker gewesen als die Reue.

      Erst nachdem er getrunken hatte, war ihm klar geworden, dass der Hund dem Kind gehörte, das ihn befreit hatte. Nachdem er noch immer einen kleinen Lebensfunken in dem kleinen Fellknäuel gefühlt hatte, hatte er das Dümmste getan. Indem er sich selbst in sein Handgelenk biss, förderte er ein paar Bluttropfen zu Tage und ließ sie auf dessen rosa Zunge fallen, dann legte er den Welpen auf den Boden und fragte sich, was zum Teufel er eigentlich machte. Es konnte nie funktionieren… oder?

      Sie hatte ihn zweimal gerettet, und wusste es nicht einmal. Die Erinnerung an ihre verängstigte Stimme konnte ihn aus dem tiefsten Schlaf reißen. Er wünschte sich, dass er sie gesehen hätte… Nur ein einziges Bild, das zu der Stimme gehörte, die ihn verfolgte.

      Er griff in seine Hosentasche und zog das kleine Halsband heraus, starrte auf die knochenförmige Marke, die daran hing. Er wusste den Namen der Familie, aber die Adresse darauf stimmte nicht mehr… schon seit Jahren. Als er endlich gelernt hatte, Computer zu verwenden, hatte er sie gesucht, aber die Eltern des Mädchens waren tot und das Haus war verkauft worden. Die Tochter, von der er sicher war, dass sie diejenige war, die ihn befreit hatte, war spurlos verschwunden.

      Kane warf seine Zigarette neben seinen linken Fuß und trat sie aus. Nachdem er nach Los Angeles zurückgekehrt war, war er sofort zu dem Club gegangen, den Malachi einst besessen und wo er gelebt hatte, nur um herauszufinden, dass er verkauft worden war, und seine Kinder umgezogen waren. Das neue Lokal war früher nur eine verlassene Lagerhalle gewesen, aber die Jaguare hatten sie kürzlich renoviert und in einen modernen Nachtclub umgebaut. Malachis Kinder leiteten den Betrieb jetzt.

      Er schüttelte den Kopf und fragte sich, wie Malachi sich selbst dazu bringen hatte können, noch einmal zu heiraten, denn er wusste, wie sehr Malachi seine erste Frau geliebt hatte. Sie war seine Seelenfreundin gewesen und obwohl Formwandler für ihre sexuellen Gelüste bekannt waren, war es beinahe unmöglich, dass sie eine andere lieben konnten, nachdem sie einmal ihre Seelenfreundin gefunden hatten.

      Als Kane es nachgeforscht hatte, hatte er gesehen, dass Malachis neue Frau ihm vier Kinder geboren hatte, und dann bei der Geburt ihres jüngsten Sohns, Nick, gestorben war.

      Malachi war in der Nacht gestorben, als er von unter der Erde sein Brüllen gehört hatte, aber Kane fühlte immer noch Rachegelüste, die an ihm nagten. Fast alle Vampire werden aus der Dunkelheit geboren, und vielleicht hatte Syn falsch gelegen, als er dachte, dass er so anders war als seine bösen Geschwister. Vielleicht war durch dreißig Jahre lang den Verstand verlieren so viel Schaden angerichtet worden, dass er nun auch keine Ausnahme mehr war. Sein Geist war noch immer an dem dunklen Ort, wo Malachi ihn hingebracht hatte.

      Was Kane betraf, waren es die Jaguare gewesen, die zuerst mit dem Blutvergießen begonnen hatten. Jetzt war er zurück, um ihnen den Gefallen zurückzuzahlen… der gesamten, verdammten Rasse der Formwandler, und beginnen wollte er mit Malachis Kindern. Oh, aber damit würde er nicht enden. Danach würden die Kinder von dem Formwandler kommen, der ihn falsch beschuldigt hatte… Nathaniel Wilder.

      Anhänger hinter sich zu versammeln, die ihm Blut lieferten, war nicht schwer gewesen. Kane war noch immer überrascht über die ganze Untergrund-Gothic-Szene in der Innenstadt. Viele von ihnen träumten nur davon, zu sein, was er war… ein echter Vampir anstelle eines Gothic Möchtegern.

      Alles, was er tun hatte müssen, war, einen zu verwandeln und seinen seelenlosen Untertanen dann sich selbst zu überlassen. Er hatte sich für den Gefährlichsten der Gruppe entschieden… denjenigen, der seine Seele scheinbar schon an die Dunkelheit verloren hatte. Raven, ein Gauner, der als Mensch schon fast psychopathisch gewesen war… ein Ausgestoßener der Gothic-Szene, der schon nach Blut lechzte, lange bevor er es wirklich brauchte.

      Raven war die einzige Person, der Kane je von den Formwandlern, die ihm in den Rücken gefallen waren, ihm die Schuld für etwas in die Schuhe geschoben hatten, was er nicht getan hatte, und ihn dann lebendig begraben hatten, erzählt hatte. Er wusste nicht, wieso er es Raven erzählt hatte… aus Langeweile vielleicht.

      Kane hatte den Gauner auf die Stadt losgelassen. Raven war schon, bevor er als Kind der Nacht wiedergeboren worden war, wütend gewesen und nun hatte Kane ihm ein Ventil für diese Wut gegeben. Raven hatte es sich selbst zur Aufgabe gemacht, in Kanes Namen Rache zu üben und der seelenlose Vampir nutzte seine neuen Fähigkeiten in vollem Ausmaß.

      Er hatte sich nicht damit bemüht, Raven davon abzubringen, denn es passte perfekt zu seinen Plänen, wie er den Rest der Malachi-Familie stürzen wollte. Wieso sollte er die Formwandler vor Raven schützen? Den einzigen Hinweis, dem er ihm hilfreich angeboten hatte, war, dass er keine Menschen töten musste, um sich zu ernähren, dass er überhaupt keinen Schaden anzurichten brauchte, wenn er es nicht wollte. Es war nicht seine Schuld, dass Raven sich entschieden hatte, trotzdem zu morden.

      Das erste Mal, wo Raven einen Mord begangen hatte, war das einzige Mal gewesen, dass Kane eingeschritten war, um den Jungen abzufangen, ehe er den Toten mit


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