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Moon Dance. Amy BlankenshipЧитать онлайн книгу.

Moon Dance - Amy Blankenship


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schneiden konnte, um es mehr wie einen einfachen, sadistischen Mord aussehen zu lassen.

      Raven hatte angefangen, seine Opfer in der Nähe des Moon Dance zu hinterlassen, wo die Polizei sie finden sollte. Das war die perfekte Vorbereitung. Die meisten Vampire waren von sich aus böse, also hatte Kane den Großteil seines untoten Lebens innerhalb der Reichweite von Mördern zugebracht. Diesem Jungen zuzusehen, wie er tötete, erschien ihm nur normal.

      Wäre Syn wach gewesen, um die Mordserie mitzuerleben, dann hätte er die Welt von dem Unheil erlöst, indem er Raven getötet oder in ein Grab gefesselt hätte. Jetzt, wo Kane eine solche Bestrafung erlebt hatte, würde er eher den schnellen Tod wählen.

      Bevor er verbannt worden war, war er mit einem anderen Vampir befreundet gewesen… Michael. Sie waren länger zusammen gewesen, als sie sich überhaupt erinnern konnten, oder wollten. Sie beide hatten Blutsteine erhalten, da sie ihre Seelen behalten hatten… sie und Michaels Bruder Damon.

      Michael war ein guter Mann… immer noch auf der Seite der Engel, wie sie meinten, obwohl er Gerüchte davon gehört hatte, dass Damon eine dunkle Seite entwickelt hatte, und sie an seinem Bruder auslebte. Vielleicht würde er nachher noch bei Damon vorbeischauen und ihm Manieren beibringen, wenn er hier fertig war. Kane wunderte sich über die plötzliche Rivalität zwischen den Brüdern, denn Michael hatte seinen Bruder geliebt… aber die Dinge hatten es in sich, dass sie sich laufend veränderten.

      Kane wollte nicht, dass Michael von dem Bösen erfuhr, das das Grab in ihm zurückgelassen hatte. Er hatte in den letzten beiden Wochen einige Zeit damit verbracht, Michael aus der Ferne zu beobachten. Er wusste, dass Michael und der älteste Sohn des Jaguars, Warren, nun Freunde waren… ebenso wie er und Malachi es einst gewesen waren.

      Formwandler waren Verräter und Michael musste das erst selbst herausfinden. Indem er die Formwandler aus dem Weg räumte, würde er Michael einen letzten Gefallen tun… um der alten Zeiten Willen.

      Kane hob seine Hand und berührte den Ohrring, der den Blutstein enthielt, wissend, dass er ihn immer davon abgehalten hatte, Menschen zu töten. Wenn seine Seele wirklich böse wäre, dann würde die Magie des Blutsteins bei ihm nicht funktionieren. Er hatte sich oft gefragt, wie Malachi diese einfache Tatsache übersehen hatte können… der Beweis für seine Unschuld hatte direkt vor ihm gelegen.

      Egal… Er hatte dreißig Jahre in seinem Gefängnis verbracht, als Strafe für eine Tat, die er nicht begangen hatte. „Die Vergeltung wird die Hölle werden, Freunde.“

      *****

      â€žTelefonverkäufer?”, fragte Chad, während er versuchte, sein Grinsen zu verbergen, als seine kleine Schwester den Telefonhörer so schwungvoll auflegte, dass der Apparat von der Wand fiel. Er landete mit einem Krachen am Boden.

      Envy trat nach dem Telefon und stellte sich vor, dass es der Kopf ihres Freundes war, bevor sie sich an ihren Bruder wandte. „Seid ihr alle solche Mistkerle, oder sind es nur die, mit denen ich ausgehe?“

      Chad hob seine Hände als wolle er sich ergeben. „Meiner Meinung nach sind Frauen ebenso schlimm. Aber jetzt beruhig dich und erzähl deinem großen Bruder, was geschehen ist.“

      Envy lehnte ihre Stirn an die kühle Wand. Sie weigerte sich, auch nur eine Träne so weit hochsteigen zu lassen, dass sie ihrem Auge entkam. Sie liebte Trevor nicht genug, um um ihn zu weinen, und sie hatte es nun endgültig satt, dass alle Jungs auf die eine oder andere Art unzufriedenstellend waren. „Jason hat gerade angerufen und will mit mir ausgehen. Er dachte, dass ich wieder Single bin, nachdem er Trevor in einem neuen Tanzclub gesehen hat. Er hat mit einem anderen Mädchen rumgemacht, sie auf der Tanzfläche schon quasi vernascht.“

      Chad schüttelte seinen Kopf. Er würde kein Mitleid für Trevor haben, wenn seine Schwester ihn noch einmal in die Finger bekommen sollte. „Also wie wär's, wenn wir heute Nacht ausgehen?“ Er hob eine Augenbraue, wollte das um nichts in der Welt verpassen.

      Envy lächelte, ihr gefiel die Idee. „Gib mir zehn Minuten, um mich fertig zu machen.“

      Chad nickte, setzte sich auf die Armlehne des Sofas und nahm die Fernbedienung um die Nachrichten anzusehen, aber er hörte sowieso nicht zu. Er hatte ohnehin nicht gewollt, dass sie mit Trevor ausging. Er wusste, dass der Junge sich benahm wie ein weit gereister, reicher Vorzugs-Student, nur um alle von seinem wahren Ich abzulenken, aber das bedeutete nicht, dass es ihm gefiel, dass er Envy bezüglich seiner wahren Identität belog. Wollte Trevor mit ihr schlafen, dann musste sie zumindest die Wahrheit darüber wissen, mit wem sie da im Bett war.

      Eine Beziehung mit einer Lüge zu beginnen, war nicht der beste Start. Wenn man lügen würde, sollte man sich erst gar nicht darauf einlassen. Er hatte Trevor das letzte Mal, wo er ihn am Polizeirevier gesehen hatte, zur Rede gestellt, und dem verdeckten Ermittler gesagt, dass er Envy entweder die Wahrheit darüber, was er machte, erzählen musste, oder sich von ihr fernhalten. Es war nicht seine Schuld, dass Trevor auf niemanden hörte, außer auf sich selbst.

      Es ärgerte ihn, zu denken, dass Trevor Envy vielleicht benutzen könnte, während er in der Club-Szene verdeckte Ermittlungen anstellte. Nachdem sie als Barkeeperin für viele Clubs arbeitete, bekam Trevor die Möglichkeit, in die Gebäude zu kommen, bevor die Lokale öffneten, oder zu bleiben nachdem sie schlossen. Dort zu sein, wenn keine Gäste da waren, ermöglichte es Trevor viel besser herumzuschnüffeln und Envy hatte keinen blassen Schimmer.

      Chad weigerte sich, verdeckt zu arbeiten, auch wenn das Spezialeinheiten-Team schon seit einer ganzen Weile versuchte, ihn dazu zu verleiten. Bisher war er aber noch nicht weiter gegangen, als dass er ihr Lieblings-Mann war, wenn sie jemanden rufen mussten, um Türen einzutreten und Leute festzunehmen. Und das war für ihn prima. Er wollte viel lieber den Hintern eines Schurken versohlen, als sich herumzuschleichen, durch Papier zu wühlen und zu quatschen und zu versuchen, bei jemandem Dreck am Stecken zu finden.

      Nun, ihr Freund Jason, andererseits, wäre viel besser für eine Beziehung mit Envy geeignet. Sie war mit Jason zur Schule gegangen, aber genau dort lag das Problem. Jason war während der letzten Schuljahre immer in sie verliebt gewesen und hatte so viel Zeit bei ihnen zu Hause verbracht, dass Envy ihn wie einen Bruder ansah… nicht wie einen Mann.

      Jason wurde direkt nach der Schule ein Ranger im Angeles National Forest und arbeitete seither dort. Envy verbrachte immer noch gerne Zeit mit Jason. Dadurch sah sie auch ihre beste Freundin Tabatha öfter, nachdem Tabatha auch in Jasons Abteilung als Park-Rangerin arbeitete.

      Chad stand vom Sofa auf und wartete vor Envys Schlafzimmertür. Sie wohnten seit vier Jahren zusammen, seit ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, und sie kamen ausgezeichnet miteinander aus. Er war ein Polizist und sie stand bei mehreren Nachtclubs in der Stadt auf der Abrufliste als Barfrau.

      Der einzige Grund, weshalb er ihr nie sagte, dass sie sich doch einen „richtigen“ Job besorgen sollte, war, dass sie in den meisten Nächten mehr Geld verdiente als er. Das machte die Sache nur noch besser, denn wenn die Miete fällig wurde, bezahlte sie meistens Envy, während er alles Andere bezahlte.

      â€žWelcher Club?“, fragte er durch die Tür.

      â€žDer Neue, er heißt Moon Dance.“ Envy zog einen Teil ihres langen, knallroten Haars hoch in einen Pferdeschwanz und ließ den Rest in einer langen Mähne über ihren Rücken hängen. „Ich kann mich auch gleich als Barfrau bewerben, wenn wir schon da sind.“

      Chad runzelte die Stirn. „Das ist der draußen am Stadtrand, nicht?“ Er ging zurück zu seinem Zimmer, ohne auf ihre Antwort zu warten. In letzter Zeit war die Gegend dort, an jenem Stadtrand ein wenig gefährlich geworden. Das Verschwinden mehrerer Leute zeigte die Gefahr am deutlichsten, aber zudem waren auch einige Leichen in der direkten Nachbarschaft des Clubs gefunden worden.


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