Die Dorf-Plage. Hendrik ConscienceЧитать онлайн книгу.
wenn du es gar gewußt hättest, Clara, würdest du noch viel weniger geschlafen haben. Auch ich habe eine schlaflose Nacht zugebracht – gerade weil ich es wußte. Es ist aber auch etwas, etwas so . . . , ach ich kann’s nicht sagen, etwas so Herrliches, daß man vor Wonne zehn Fuß in die Höhe springen möchte. Auch habe ich diesen Vormittag mehr Sprünge gemacht als an einem ganzen Kirmeßtag.«
– Clara sah ihn sehnsüchtig an und schien ihm die Worte aus dem Munde reißen zu wollen. Da veränderte Her plötzlich, Ton und Sprache:
»Mädchen, Mädchen, du möchtest es wohl gerne wissen, nicht wahr? ich glaub’s dir wohl und könntest du’s nur zur Hälfte errathen, mit Gewalt würdest du mich zum Reden zwingen: aber es darf nicht sein. Der Vater hat es verboten . . . «
»Du willst mir’s also nicht sagen?« fragte die Jungfrau mit einem Anfluge drohender Ungeduld.
– »Werde nicht böse, Clara; ich darf nicht. Denn sonst . . . Glaube mir, es läßt mir selber keine Ruhe, und mich zu erleichtern habe ich gestern Abend und diesen Morgen, sobald ich allein war, mehr als zwanzigmal es dir, als ob du gegenwärtig wärest, mit lauter Stimme verkündigt – aber dir, in leibhaftiger Gestalt, wie du jetzt vor mir stehst, dürfte ich es nicht heraussagen. Ach wüßtest du’s nur einmal, wie würdest du lachen und fröhlich sein!«
– »Geh nur deines Weges!« murmelte Clara, indem sie sich von ihm wegwandte; »bist, scheint’s, doch nur gekommen, mich zu plagen. Uebrigens, mein Vater kann jeden Augenblick aufstehen und er würde bös werden, wenn er dich hier überraschte.«
– »Warum? es hat mich ja mein Vater hergeschickt . . . und übrigens, sobald ich was höre, bin ich wie der Pfeil aus dem Zimmer.«
– »Thut nichts; ich bin verstimmt; wärst lieber weggeblieben!«
– »Komm her, Clara,« sprach der Jüngling, »ich will dir nun am Ende doch etwas davon sagen . . . ich kann’s nicht mehr länger verschließen, sonst ersticke ich daran. Aber wirst du wohl schweigen? deinen Vater nichts davon merken lassen?«
– »Sei unbesorgt; Mädchen verstehen sich besser auf’s Schweigen als Buben,« antwortete Clara, indem sie wieder näher herzutrat.
– »So? das sagst du wohl, damit ich selber schweigen möge? . . . Nun, schon wieder so ein griesgrämisch Gesicht? da kann ich unmöglich etwas Lustiges vorbringen.«
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.