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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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froh, daß Lisa ihr flammend rotes Gesicht nicht sehen konnte. Sie notierte die Nummer, die Lisa ihr durchgab und verabschiedete sich dann.

      *

      Schweren Herzens war Anian zu der lange geplanten Fotoreportage aufgebrochen. Die Reise führte ihn durch mehrere Städte, in denen er Sehenswürdigkeiten in ungewöhnlichen Perspektiven aufnehmen sollte. Die Arbeit interessierte ihn sehr, dennoch war er mit seinen Gedanken ständig bei Christina und Muriel.

      Am Abend, wenn er nach dem Essen mit seinem Team allein im Zimmer saß, kam er ins Grübeln. Konnte er hoffen, daß Christina seine Liebe erwiderte? Manchmal war er sich sicher, daß auch sie die Magie zwischen ihnen gespürt haben mußte. Dann geriet er wieder ins Wanken und konnte sich nicht vorstellen, sie je überzeugen zu können, so deutlich war ihre Abweisung gewesen. Um so überraschter war er, als er eines Tages auf seinem Handy eine Nachricht empfing.

      Christina war dafür extra abends in den Klinikgarten gegangen, da sie wußte, daß Handys im Krankenhaus verboten waren. Lange hatte sie überlegt, was sie ihm schreiben sollte und beschränkte sich schließlich auf herzliche Dankesworte.

      Prompt erhielt sie eine Antwort, und es entspann sich ein lebhafter Schriftwechsel, bis Anian schließlich darum bat, sie anrufen zu dürfen.

      Christina war mehr als einverstanden damit, da sie in der noch kalten Frühlingsluft zu frieren begann. Kaum hatte sie ihr Zimmer wieder betreten und war in ihr warmes Bett geschlüpft, da klingelte auch schon der Apparat. Ein wohliger Schauer durchrieselte sie, als sie die tiefe, wohlklingende Stimme von Anian erkannte.

      Sie telefonierten fast zwei Stunden miteinander, und Christina schien es, als würde sie ihn schon ewig kennen. Sie fanden, daß sie viele gemeinsame Interessen hatten, lachten über die gleichen Dinge und schwiegen schließlich in tiefem Einverständnis.

      Als Christina den Hörer endlich behutsam auflegte, hatte sich alles verändert. Obwohl er nicht von seiner Liebe zu ihr gesprochen hatte, hatte sie doch die Zärtlichkeit in seiner Stimme wie sanftes Streicheln auf der Haut empfunden. Wohlig schmiegte sie sich in die Kissen. Sie sah ihn deutlich vor sich und erinnerte sich an seine sanften dunklen Augen, bevor sie einschlief.

      Ruhig und entspannt konnte sie schlafen, keine bösen Träume störten ihren Schlummer.

      *

      In den folgenden Tagen gab es ausgesprochen schönes mildes Frühjahrswetter.

      Langsam erholte sich Helene Wolrab. Sie bekam jetzt täglich Besuch von Christina, die wann immer es möglich war, Muriel mitbrachte. Oft sprachen sie von Muriels großem Abenteuer, was Helene half, die schlimmen Stunden zu verarbeiten. Eines Tages kam Christina mit einer besonders guten Nachricht.

      »Stell dir vor, Lenchen, morgen dürfen wir alle zusammen nach Hause gehen!«

      »Wirklich! Das ist ja eine schöne Überraschung.« Helene freute sich aufrichtig. Lange Tage hatte sie gefürchtet, ihr Zuhause nie mehr wiederzusehen, doch mit Hilfe von Muriels kindlichem Ungestüm und einer nicht wiederzuerkennenden Christina war das scheinbar Unmögliche wahr geworden.

      »Und in ein paar Tagen wird Anian auch zurück sein«, sagte Christina wie zu sich selbst.

      »Du freust dich wohl sehr auf ihn!« stellte Helene lächelnd fest.

      Selbst in ihrem schlechten Zustand war ihr Christinas Veränderung nicht verborgen geblieben.

      »Ich bin mir nicht sicher«, war die überraschende Antwort.

      »Was ist los, Kindchen?«

      »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn ja erst einmal gesehen. Und das ist Wochen her.«

      »Aber ihr telefoniert doch jeden Tag.«

      »Ja, schon. Trotzdem weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll.«

      »Warum läßt du es nicht einfach auf dich zukommen? Hab Vertrauen zu dir selbst. Du wirst es schon richtig machen.«

      Christina sah sie zweifelnd an. Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, aber im Innern war sie zuversichtlich. Das wurde ihr nur noch nicht so richtig bewußt.

      Am nächsten Morgen holte Lisa zusammen mit Muriel die beiden Genesenden nach Hause. Christina sollte sich noch zwei Wochen schonen, ehe sie wieder mit den Proben begann. Auch Helene Wolrab war noch etwas schwach auf den Beinen. Sie fühlte sich jedoch bedeutend besser und lehnte eine Betreuung durch Christina kategorisch ab. Ein bißchen Bewegung würde ihr guttun und dafür sorgen, daß sie schneller wieder fit würde, stellte sie überzeugt fest.

      »Endlich wieder daheim«, seufzte Christina, als sie die Wohnungstür aufschloß.

      Lisa folgte ihr mit dem Gepäck und Muriel sprang wie ein junges Kätzchen um sie herum und freute sich.

      »Warum bist du nur so aufgedreht?« wunderte sich Christina.

      Dann stockte ihr der Atem.

      »Überraschung!« riefen Muriel und Lisa wie aus einem Mund.

      In der Küchentür stand Anian und lachte fröhlich, als er Christinas Gesicht sah.

      »Was machst du denn hier?« stammelte sie. »Du wolltest doch erst in ein paar Tagen kommen.«

      »Ich habe es nicht mehr ausgehalten ohne euch!« sagte er und machte einen Schritt auf sie zu.

      Weiter kam er nicht. Muriel stürzte sich auf ihn, und er fing sie lächelnd auf.

      »Nicht so wild, kleine Räubertochter, ich bin nicht mehr so jung wie du!«

      »Ich spiel’ trotzdem mit dir, da hast du Glück.«

      Sie machte ein trotziges Gesicht, als alle lachten. »Ist doch wahr. Große Jungs sind oft so richtig blöd. Aber du nicht!« Sie schmiegte sich an Anian.

      »Das ist ein tolles Kompliment«, bedankte er sich.

      Mit einem entschuldigenden Blick auf Christina und Lisa folgte er Muriel, die ihn ins Kinderzimmer zog.

      »Ist es nicht unglaublich?« fragte Lisa, als sie Christinas Blick bemerkte.

      »Ich wußte, daß sie ihn mag. Aber jetzt bin ich sprachlos. Seit wann ist er da?«

      »Er ist gestern abend zurückgekommen. Seit heute morgen nervt er mich, wie er dich begrüßen soll. Aber das hat Muriel Gott sei Dank auf ihre ungestüme Art geklärt.«

      Christina mußte lächeln. »Mir ist es genauso gegangen. Ich habe mit Leni darüber gesprochen.«

      »Warum macht ihr es euch so schwer?« fragte Lisa kopfschüttelnd. »Ihr wißt, daß ihr euch liebt. Wo ist also das Problem?«

      »Das verstehst du nicht.«

      »Offenbar nicht. Aber ich überlasse euch jetzt eurem Schicksal. Ich muß mich mal wieder im Büro blicken lassen.«

      Lisa umarmte ihre Freundin herzlich.

      »Vielen Dank für alles. Wie soll ich das nur je wieder gutmachen?«

      »Darüber reden wir ein anderes Mal«, sagte Lisa geheimnisvoll und verließ lachend die Wohnung.

      Christina ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. Leise Geräusche drangen aus dem Kinderzimmer an ihr Ohr. Sie schloß die Augen.

      *

      Als Christina erwachte, war es still um sie. Verwirrt richtete sie sich auf und sah in die dunklen, sanften Augen, von denen sie so oft in letzter Zeit geträumt hatte.

      »Anian«, flüsterte sie und spürte, wie ihr Herz wild zu klopfen begann. »Wo ist Muriel?«

      »Sie besucht Frau Wolrab. Ich hoffe, wir haben ein paar Minuten für uns allein«, antwortete er mit rauher Stimme.

      »Wie lange habe ich geschlafen?« stammelte sie verlegen.

      »Ich weiß es nicht. Ich habe dich eben hier schlafend gefunden. Es war ein wunderschöner Anblick.«

      Ein nie


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