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Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman - Kathrin Singer


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sich von einer Seite auf die andere geworfen hat. Und manchmal hat sie gestöhnt. Imma, hätte ich doch einen Arzt holen sollen? Vielleicht hätte Mutti dann nicht ins Krankenhaus gemusst.«

      »Du hast dich ohnehin viel besser um deine Mutti gekümmert, als andere Kinder in deinem Alter das könnten, Petra.« Imma versuchte das Kind abzulenken.

      Als sie das Haus betraten, kam ihnen Karl schon im Flur entgegen. Er legte den Finger auf die Lippen und zeigte auf die Tür von Eugen von Herwigs Zimmer. »Er bringt Katrin zu Bett.«

      Imma wollte mit Petra gerade in die Wohnstube, da hörten sie ein lautes und sehr vergnügtes Krähen. Gleich darauf wurde eine Tür geöffnet, und Eugen von Herwig erschien. Aufgeregt sagte er: »Müsst ihr so laut sein, dass euch Katrin hört? Sie schlief schon fast, nun ist sie wieder hellwach!«

      Imma lächelte nachsichtig. »Wir waren nicht laut, Vater, aber unsere kleine Katrin hat eben sehr gute Ohren. Zudem spürt Katrin vielleicht, dass Petra gekommen ist. Die beiden mögen einander doch so gern. Petra bleibt heute Nacht hier, ihre Mutter musste ins Krankenhaus gebracht werden.«

      Als Karl das vernahm, legte er den Arm um Petras Schultern. Er fühlte mit dem Mädchen.

      Imma ging auf den Vater zu. »Komm, hilf mir, das Kinderbett wieder in mein Zimmer zu tragen, Vater«, bat sie. »Petra kann in meinem Bett schlafen, und ich lege mich auf das Sofa in der Wohnstube.«

      »Immerzu etwas anderes«, meuterte Eugen von Herwig. »Das Leben hier auf dem Birkenhof ist schon aufreibend. Jetzt wirfst du wieder alles über den Haufen.«

      Imma umarmte ihren Vater. »Ja, du hast es schwer bei uns, Vater. Aber du wirst dich allmählich daran gewöhnen, dass wir auf dem Birkenhof immer das tun, was gerade notwendig ist. Auch dann, wenn es einmal etwas über den Haufen wirft. Also los, hilf mir.« Sie ging in das Zimmer.

      Die kleine Katrin hatte sich in ihrem Bettchen aufgerichtet. Ihre Augen glänzten, und sie schlug mit beiden Händen unentwegt auf die Kissen, um ihre Freude zu zeigen.

      Petra lief zu Katrin und streichelte sie. »Ich bleibe heute bei dir, wir schlafen in einem Zimmer, Katrin.« Petra hatte ihre Sorgen vergessen.

      Als die Kleine laut krähte, setzte Petra hinzu: »Ich glaube, sie hat mich verstanden.«

      Es war für Imma schwer, die beiden Mädchen zu Bett zu bringen. Sie schob das Kinderbett so nahe an ihres heran, dass Petra durch die Gitterstäbe Katrins Hand halten konnte.

      Das gefiel der Kleinen. Sie plapperte noch einige Minuten ihr »Da-da-da!«, und sah Petra unverwandt an, bis ihr die Augen zufielen.

      Eugen von Herwig stand fassungslos auf der Schwelle. »Bei mir wäre sie sicher noch lange nicht eingeschlafen. Dabei war ich mucksmäuschenstill.«

      Imma ließ das Nachtlicht brennen und zog den Vater mit in die Wohnstube. »Ja, Vater, es ist nun einmal eine Tatsache, dass Kinder einander brauchen. Katrin ist glücklich, wenn sie Petra sieht.«

      Sie ließ sich in einen Sessel fallen. »Ob Katrin zu Hause Geschwister hatte? Oft möchte man doch mehr von ihr wissen. Aber vielleicht werden wir nie mehr erfahren, als dass ein junger, großer braunhaariger Mann bei ihr war, den wir für ihren Vater halten. Was wird sein, wenn Katrin Fragen stellen kann?«

      Eugen von Herwig hatte sich ebenfalls in einen Sessel gesetzt. »Du sprichst etwas aus, was ich oft denke. Überhaupt mache ich mir von Tag zu Tag größere Sorgen wegen Katrin. Zuerst wollte ich sie einfach nur behalten. Auf einmal hatte ich etwas, woran ich mich klammem konnte.« Seine Stimme wurde leiser. »Ich dachte daran, dass es schön ist, von jemandem geliebt zu werden. Heute ist es mir wichtiger, dass es Katrin gutgeht und dass sie geliebt wird. Ich möchte immer für sie dasein. Du bist selbstständig und brauchst mich nicht mehr.«

      »Aber, Vater!« Imma stand auf und legte die Arme um den Hals Eugen von Herwigs. »Ich brauche dich immer noch. Wie oft habe ich mich nach deinem Beistand gesehnt!«

      »Beistand?«, murmelte der Vater. »Du?«

      Imma nickte. Dann lenkte sie schnell ab: »Sprechen wir wieder über Katrin.« Sie ging zu ihrem Sessel zurück.

      »Ja. Was soll aus Katrin werden, wenn ich einmal nicht mehr bin, Imma?«, fragte Eugen von Herwig. »Dann bleibt hier ein Kind zurück, das ich dir aufgezwungen habe. Einmal wirst du selbst Kinder haben.«

      »Hoffentlich. Mathias und ich wollen schließlich nicht nur Pferde. Wir wünschen uns vier Kinder. Katrin wird unser fünftes sein, wenn ihr Vater nicht inzwischen gefunden wird oder sich von selbst meldet.«

      Karl trat in die Wohnstube und blieb zögernd an der Tür stehen, als er hörte, dass sich Vater und Tochter sehr ernst unterhielten.

      »Hol eine Flasche Wein, Karl«, bat Imma, »und setz dich dann zu uns. Wir haben einen guten Tropfen nötig, sonst versinken wir in Gesprächen, die uns noch mehr verunsichern.«

      Als Karl mit dem Wein kam, erzählte Imma, wie schlecht es um Ingrid Pleyer stand. »Ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihre kleine Verletzung gestern genauso wenig ernst genommen habe wie sie.«

      Eugen von Herwig nickte. Obwohl er Ingrid Pleyer nur flüchtig kannte, wusste er doch, was für ein hartes Leben sie mit ihrem Töchterchen führte. Es tat ihm leid, dass sie nun auch noch so schwer erkrankt war.

      Kurz vor Mitternacht stand Imma auf und sagte: »In die Betten, meine Herren!«

      Als sie Karls sehnsüchtigen Blick sah, der dem Rest in der Flasche galt, lachte sie. »Nein, keinen Tropfen mehr. Der morgige Tag wird für uns alle anstrengend sein. Du musst in die Schlehdorn-Mühle, Karl, und dort nach dem Rechten sehen. Wahrscheinlich ist manches liegen geblieben, weil Ingrid Pleyer mitten in der Arbeit von ihrer Krankheit überrascht wurde. – Und du, Vater, wirst dich morgen nicht nur um Katrin kümmern müssen, sondern auch um die Pferde. Allein schaffe ich das nicht.«

      Karl verkniff sich ein Schmunzeln. Imma hatte nicht nur ihm gegenüber ihre richtige Art, sondern sie wusste ihren Vater ebenfalls gut anzuspornen.

      Der sagte nun auch wirklich: »Das ist selbstverständlich. Karl soll nicht ein zweites Mal behaupten, dass ich von der Arbeit mit Pferden nichts verstehe. Allerdings fehlt mir die Arbeitskleidung. Ich kann ja schließlich nicht in meinem guten Anzug den Stall ausmisten.«

      »Diese Arbeit ist sowieso nicht fällig, weil die Pferde auf der Koppel sind – trotzdem habe ich den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, Vater.«

      Imma ging zur Tür. »Wenn ich Petra morgen zu Frau Langen und ihren Enkeln bringe, werde ich sie bitten, dass sie dich gelegentlich mit dem Wagen abholt, damit du dir die Arbeitskleidung kaufen kannst. Bezahlen musst du sie natürlich selbst. Mein Portemonnaie ist sehr flach, weil ich jeden Cent dafür verwende, den Birkenhof besser auszubauen. Für Mathias und mich. Und wohl auch für dich, Vater, denn sicher bleibst du jetzt bei uns – schon Katrins wegen. Gute Nacht.«

      *

      Die Enkel Frau Langens freuten sich, als die kleine Petra zu ihnen kam. Spielgefährten waren ihnen immer willkommen.

      Auf dem Rückweg besuchte Imma Frau Dr. Weide. Danach ritt sie etwas zuversichtlicher zum Birkenhof weiter. Die Ärztin wusste, dass Ingrid Pleyer nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Wenn keine Komplikationen auftraten, würde sie schon nach zehn Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden.

      Der alte Karl hielt sich den ganzen Tag über in der Mühle auf. Als er am Abend heimkehrte, erzählte er, wie viel Arbeit er dort vorgefunden hatte: »Ich habe gleich damit angefangen, Holz zu spalten. Diese Arbeit kann sich Frau Pleyer doch nicht auch noch zumuten. Überhaupt gäbe es sehr viel, was ein Mann tun müsste. Es ist schon ein Jammer, wenn eine Frau so allein dasteht wie Frau Pleyer.«

      »Sie hat nie geklagt. Ich finde ihren Mut bewundernswert«, sagte Imma. »Wie leicht hatte ich es dagegen hier auf dem Birkenhof, Karl. Immer hast du mir alle schweren Arbeiten abgenommen.«

      Karl taten solche Worte wohl, auch wenn er stets jede Dankbarkeit Immas brüsk abwehrte. Selbst jetzt ging er darüber hinweg und entgegnete nur: »Wenn Frau Pleyer


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