Эротические рассказы

Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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hängen zu lassen.

      Felicitas brauchte die arme Natascha nur anzusehen um zu wissen, dass sie im Moment unmöglich allein sein konnte. Blitzschnell traf sie eine Entscheidung.

      »Was halten Sie davon, wenn Sie mit zu uns kommen?«, machte sie einen herzlichen Vorschlag. »Wir kochen uns eine schöne Tasse Tee ,und Sie erzählen mir, wie Sie und Manfred sich kennengelernt haben«, fuhr sie fort. »Vielleicht sind auch ein paar unserer Kinder da. Dési liebt es, von unserem Aufenthalt im Orient zu erzählen.«

      »Sie waren im Orient?« In Nataschas tieftraurigen Augen flackerte vages Interesse auf.

      In diesem Moment wusste Fee, dass sie gewonnen hatte.

      »Sogar ein paar Monate lang«, erwiderte sie so unbeschwert wie möglich und hakte sich bei Natascha unter, um sie zum Wagen zu führen. »Wir haben unglaubliche Dinge dort erlebt und auch einige tragische Geschichten, die aber allesamt gut ausgegangen sind.« Sie hielt Natascha die Tür auf und wachte darüber, dass sie nicht vergaß, sich anzuschnallen. »Erst gestern haben wir eine E-Mail mit vielen tollen Fotos von Scheich Ahmed, seiner wunderschönen Frau Leila und ihrer süßen Tochter Nasya bekommen.« Die Erinnerung daran zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Wenn Sie die Bilder sehen, werden Sie kaum glauben, dass die beiden wochenlang mit dem Tod gerungen haben«, fuhr Fee fort, und das Herz ging ihr auf, wenn sie an die freundschaftlichen Zeilen voller Wärme und Zuneigung dachte, die Ahmed verfasst hatte.

      Seine weisen Worte waren fürwahr wie geschaffen dafür, anderen Menschen Mut zu machen und sich ihrem vermeintlichen Schicksal nicht kampflos zu ergeben. Diese Botschaft wollte Fee auch Natascha zuteil werden lassen, die schon jetzt nicht mehr ganz so mutlos wirkte wie noch Minuten zuvor.

      *

      Der Operationssaal war vorbereitet worden, und Manfred Holler wurde auf den Operationstisch gelegt. Eine Ärztin leitete die Anästhesie ein und der Chirurg Dr. Hartmann wartete, bis der auf der Seite liegende Patient tief und fest schlief. Gemeinsam mit seiner Kollegin Verena Schreiner hatte er die Vorgehensweise des Eingriffs diskutiert, und sie assistierte ihm.

      Auch Dr. Norden war als Assistent mit im Operationssaal.

      »Wie geht es ihm?«, fragte er nach eine Weile.

      »Keine Probleme«, bestätigte die Anästhesistin nach einem Blick auf die Geräte, die die Vitalfunktionen des Patienten überwachten.

      »Gut, dann weiter«, murmelte Dr. Hartmann. »Halten Sie bitte die Klemme, Frau Kollegin? Dieses Ding sitzt verdammt tief. Ich komme nicht richtig dran.«

      »Natürlich.« Beherzt griff Verena zu, und gemeinsam beugten sie sich über die Operationswunde.

      Während sich Falko Hartmann durch Gewebe- und Muskelschichten arbeitete und den glücklicherweise gutartigen Tumor freilegte, herrschte angestrengtes Schweigen.

      »Ah, da haben wir den Übeltäter ja«, seufzte er nach einer gefühlten Ewigkeit erleichtert.

      »Glauben Sie, dass Sie ihn komplett entfernen können?«

      »Wir müssen vorsichtig vorgehen.« Dr. Hartmann bedeutete einer OP-Schwester, ihm den Schweiß von der Stirn zu tupfen.

      »Die Verletzung eines wichtigen Blutgefäßes kann die Versorgung des Rückenmarks beeinträchtigen«, erklärte Verena nervös. Es wäre ihr besser ergangen, wenn sie selbst das Skalpell geführt hätte. So aber war sie zum Zuschauen verbannt.

      Falko Hartmann erkannte ihre schwere Lage und lächelte ihr aufmunternd zu. Das war allerdings nur an den Fältchen zu erkennen, die seine Augenwinkel kräuselten.

      »Keine Sorge. Behutsam entfernte er Stück für Stück des entarteten Gewebes, bis er sicher sein konnte, alles entfernt zu haben. Es war anstrengende Präzisionsarbeit, die eine ruhige Hand und höchste Konzentration erforderte.

      Beschämt wandte sich Dr. Schreiner ab, um eine Gewebeprobe für den Transport ins Labor vorzubereiten.

      »Schon gut. Ich wollte ja nur wissen, ob Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben«, rettete sie sich mit einem Scherz und schickte eine Krankenschwester mit der Probe fort.

      Dr. Hartmann grinste.

      »Und? Habe ich bestanden? Bekomme ich eine gute Note?«

      »Eine Eins mit Stern.«

      Leise stöhnend richtete sich Dr. Hartmann auf und drückte den schmerzenden Rücken durch.

      »Geschafft. Als Belohnung für die gute Note dürfen Sie jetzt die Drainage legen zur Ableitung der Nachblutung und des Wundsekrets.« Er wandte sich an Dr. Norden. »Wollen Sie vernähen? Ich glaub, ich brauche eine Pause.«

      »Gute Arbeit, Herr Kollege«, erklärte sich Daniel einverstanden und übernahm den Platz des Chirurgen.

      Eine halbe Stunde später wurde Manfred Holler in den Aufwachraum der Intensivstation geschoben.

      »Ich habe ein gutes Gefühl«, erklärte Daniel Norden, als sie gemeinsam mit Verena am Bett ihres schlafenden Patienten stand.

      »Hoffentlich täuscht es uns nicht.«

      Entschieden schüttelte Dr. Norden den Kopf.

      »Er wird mit Sicherheit nicht im Rollstuhl landen.«

      »Aber es wird eine Weile dauern, bis er wieder an einem Triathlon teilnehmen kann«, gab Verena zwinkernd zu bedenken. Wie immer nach einer so anstrengenden Operation fühlten sich die beteiligten Ärzte seltsam euphorisiert.

      Daniel Norden lächelte.

      »Damit kann er sich mit Sicherheit abfinden.«

      *

      In der Nacht nach dem gemeinsamen Abendessen mit Alexander Gutbrodt konnte Wendy keinen Schlaf finden. Hellwach lag sie im Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und dachte an das, was er ihr erzählt hatte.

      »Meine Menschenkenntnis ist im Allgemeinen auch sehr gut«, hatte er seinen Bericht begonnen. »Nur in Arianes Fall hat sie dummerweise versagt.«

      »Was ist geschehen?«, erkundigte sich Wendy pflichtschuldig.

      »Sie war Arzthelferin in einer der Praxen, die ich unter die Lupe genommen habe. Wir arbeiteten gut zusammen. Leider sind mir Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Ihr Chef hat sich nicht an die Vorschriften gehalten. Die Praxis musste schließen. Ariane tat mir unglaublich leid, und so lud ich sie zum Essen ein. Ich bin nicht sehr mutig in solchen Angelegenheiten, und das war ein willkommener Vorwand. Schon bald wurden wir ein Paar. Ariane und ich schienen perfekt zusammenzupassen, und schon bald bat ich sie, meine Frau zu werden. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass wir gut zusammenpassen.«

      »Das war ein Irrtum?«, mimte Wendy Interesse.

      Dabei spürte sie mit jedem Satz mehr, dass sie Alexander Gutbrodts Geschichte nicht unbedingt hören wollte. Ein Mann, der sich Hals über Kopf in ein Abenteuer mit einer Frau stürzte, war ihr schon immer suspekt gewesen.

      »Der größte Fehler meines Lebens. Kurz nach der Hochzeit stellte sich nämlich heraus, dass Ariane Bescheid wusste über das Tun Ihres Chefs und trotzdem nichts unternommen, einfach zugesehen hat. Ich war über die Maßen enttäuscht, und wir stritten, dass die Fetzen flogen. Das war der Anfang vom Ende. Natürlich wurde die Presse auf den Fall aufmerksam. Eine Zeit lang war Arianes und damit auch mein Name in aller Munde. Einen solchen Skandal in der Öffentlichkeit konnte ich mir natürlich nicht erlauben. Deshalb konnte ich nicht anders, als die Scheidung einzureichen. Ich musste mich von dieser Frau distanzieren, wenn ich meine Karriere nicht ruinieren wollte. Das verstehen Sie doch?«

      Wendy starrte ihn ungläubig an.

      »Aber Sie hatten sie geheiratet«, stammelte sie. »Das tut man doch nur, wenn man bereit ist, zueinanderzustehen. Mal abgesehen davon, dass sie ihren Chef nur deshalb nicht angezeigt hat, weil sie um ihre Stelle fürchtete.«

      Dr. Gutbrodts Augen weiteten sich vor Unglauben.

      »Das mag schon sein.« Seine Stimme hatte einen schneidenden Unterton.


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