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Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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sie Angst, dass Sie sie verlassen würden.« Wendy konnte sich die Not dieser armen Frau lebhaft vorstellen.

      Alexander schnaubte unwillig.

      »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich niemals in eine Ehe eingewilligt.«

      Wendy war sprachlos. Nach und nach wandelte sich das Bild, das sie von dem smarten Kontrolleur gehabt hatte. Hinter der attraktiven Fassade tauchte ein unbarmherziger Rechthaber auf.

      »Bestimmt bereute ihre Frau zutiefst, dass sie nicht mutiger gewesen ist.«

      »Papperlapapp«, wischte Alexander ihr Argument mit einer energischen Handbewegung fort. »Sie hat nur an sich und ihre Stelle gedacht.«

      Wendy schluckte.

      »Und was ist aus Ihrer Frau geworden?«, erkundigte sie sich fast schüchtern.

      Unwillig verzog Alexander Gutbrodt das Gesicht.

      »Der Fall wurde eingehend überprüft, und schließlich wurde sie freigesprochen. Das Gericht war derselben Ansicht wie Sie, Wendy, dass Ariana aus Not gehandelt hat. Aber ich sehe das immer noch anders. Auch Richter irren sich«, seufzte er. »Nach dem Freispruch ist Ariane ins Ausland gegangen. Niemand hat mehr etwas von ihr gehört, auch nicht ihre Familie, die mir nach wie vor Vorwürfe macht.« Das schien Alexander am wenigsten zu verstehen. »Aber reden wir nicht mehr drüber.« Er beugte sich zu Wendy über den Tisch und griff nach ihrer Hand. »Diese Zeiten sind lange vorbei. Jetzt bin ich bereit für etwas Neues. Und nachdem die Praxis Ihres Chefs und auch die Verhältnisse der Behnisch-Klinik ohne Fehl und Tadel sind, schlage ich die Warnungen meines Schwagers Bernd in den Wind und frage Sie, ob Sie sich vorstellen könnten, mit mir …«

      Nur bei dem Gedanken daran, wie Dr. Gutbrodt nach diesem Gespräch ihre Hand an seine Lippen gezogen und geküsst hatte, verknotete sich Wendys Magen zu einem einzigen Klumpen.

      »Ich weiß schon, warum ich glücklicher Single bin und es bis auf Weiteres auch bleiben werde«, murmelte sie.

      Die letzten Wochen waren richtiggehend anstrengend gewesen. Zuerst Edgar von Platen mit seiner weltmännischen Masche und dann noch der rechthaberische Dr. Alexander Gutbrodt – das war eindeutig zu viel für Wendys Seelenleben. Sie war froh, dem Mediziner am Ende des Abends eine klare Absage erteilt zu haben. Die Praxis Dr. Norden hatte ein Zertifikat mit der Bestnote erhalten. Damit war auch die Geschäftsbeziehung zu Dr. Gutbrodt beendet.

      Wendy rollte sich auf die Seite, um endlich zu schlafen, als sie ein verdächtiges Geräusch vom Flur her hörte. Schlich sich etwa Edgar von Platen nachts in der Wohnung herum?

      Wie von der Tarantel gebissen sprang Wendy aus dem Bett.

      »Wenn du es wagst, mein Schlafzimmer zu betreten, dann erlebst du dein blaues Wunder«, schleuderte sie ihm entgegen, als sie die Tür aufriss.

      Wie erstarrt stand Edgar vor ihr.

      »Aber …, aber … Anna-Maria! Ich habe mir doch nur ein Glas Wasser geholt.«

      Schwer atmend stand Wendy im Türrahmen und haderte mit sich.

      Nur langsam konnte sie sich beruhigen.

      »Das ist alles ein bisschen viel für mich«, gestand sie zerknirscht.

      Edgar überlegte nur kurz. Dann legte er den Arm um ihre Schultern. Im ersten Moment zuckte Wendy erschrocken zusammen.

      »Komm, lass uns in die Küche gehen. Ich koche uns einen schönen Tee und dann erzählst du mir, was los ist.« Er klang so mitfühlend, dass Wendy diesem Angebot nicht widerstehen konnte.

      »Also?«, fragte Edgar, als sie sich am Tisch gegenübersaßen, zwei dampfende Teetassen und einen Teller Gebäck vor sich. »Was ist passiert?«

      Nachdenklich rührte Wendy in ihrem Tee.

      »Ich glaube, ich wünsche mir einfach nur mein altes Leben zurück. Ohne Männer, ohne Stress, allein und zufrieden in meiner Wohnung.«

      »Und dein Kontrolleur?«, hakte Edgar von Platen argwöhnisch nach. »Den willst du auch loswerden?«

      Wendy nickte energisch.

      »Das hab ich heute schon erledigt.« Ihr Herz war so voll, dass sie nicht anders konnte als Edgar von dem Abend zu erzählen, von der armen Ariane, die für einen Fehler teuer bezahlt hatte.

      »Fragt sich, welches der größere Fehler war«, erklärte er lakonisch. »Ihre Angst oder die Ehe mit diesem Gutbrodt.«

      Über diese wahre Bemerkung musste Wendy lachen. Es war ein befreites Lachen, und sie beugte sich vor, um ihrem Gast die Hand auf den Arm zu legen.

      »Irgendwie hast du das Herz ja doch auf dem rechten Fleck«, gestand sie ein wenig reumütig ein. »Auch wenn ich froh bin, wenn ich dich endlich los bin.«

      Eine dunkle Wolke huschte über Edgars Gesicht.

      »Dabei hast du mir gerade Hoffnung gemacht, dass aus uns doch noch was wird.«

      Schnell nahm Wendy ihre Hand wieder fort und griff nach der Teetasse.

      »Oh, nein!« Das kam aus tiefstem Herzen.

      Wider Erwarten lachte Edgar.

      »Schon gut, ich hab verstanden. Dann wird dich meine gute Nachricht freuen. Den ganzen Abend hab ich auf dich gewartet, um mit dir zu feiern. Aber leider musstest du deine kostbare Zeit ja diesem Gutbrodt zur Verfügung stellen.«

      »Dafür schlage ich mir die Nacht mit dir um die Ohren«, machte Wendy ihn auf die Tatsachen aufmerksam.

      »Aber anders, als ich das gerne hätte.« Edgar schickte ihr einen so anzüglichen Blick, dass ihr Gesicht in Flammen aufging. Ihr Gast brach in schallendes Gelächter aus. »Es ist herrlich, dich in Verlegenheit zu bringen.«

      »Statt dich über mich lustig zu machen, solltest du mir lieber von deiner tollen Nachricht erzählen«, wechselte Wendy schnell das Thema und versenkte ihr brennend rotes Gesicht in ihre Tasse.

      Das ließ sich Edgar nicht zweimal sagen. Selbst wenn er sich dickfellig zeigte, so gab es unter der scheinbar charakterlosen Schale doch einen empfindsamen Kern, der nach Anerkennung lechzte.

      »Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem Geschäftspartner. Stell dir vor: Meine Idee hat eingeschlagen wie ein Bombe. Die jüngsten Zahlen und Statistiken haben bewiesen: Das Unternehmen hat Zukunft. Als Geschäftsführer kann ich mir in Zukunft sogar ein ordentliches Gehalt bezahlen.«

      In der Vergangenheit hatte Wendy solche und ähnliche Hymnen schon zu oft aus seinem Munde gehört, dass sie ihn noch ernst nehmen konnte.

      »Erzählst du mir gerade von einem weiteren Luftschloss?«, fragte sie skeptisch.

      »Von wegen Luftschloss!«, widersprach er theatralisch, wie es nun mal seine Art war. »Diesmal hat alles Hand und Fuß. Als ich letztes Mal hier in München war, hab ich gemeinsam mit meinem Geschäftspartner einen Handwerker-Service für Wohnungs- und Hausbesitzer ins Leben gerufen. Paul hat sich hier in München drum gekümmert, während ich in anderen Städten unterwegs war, um die Lage zu sondieren. Und was soll ich sagen: Es läuft!« Am liebsten hätte er Wendy umarmt und wäre mit ihr durch die Küche getanzt. Da er aber ahnte, dass das nicht in ihrem Sinne war, begnügte er sich damit, glücklich die Arme in die Luft zu werfen.

      Wendy hätte nicht gedacht, dass sie sich einmal in Gesellschaft dieses Mannes amüsieren würde. Doch wenn sie ehrlich war, dann tat sie genau das in dieser Nacht. Es war schön, seine ehrliche Freude über diesen Erfolg zu teilen. Selbst wenn sie die Sache nicht ganz selbstlos sah.

      »Das heißt, dass ich mein Geld von dir zurückbekomme?«, fragte sie erwartungsvoll.

      Statt beleidigt zu sein, wurde das Grinsen auf Edgars Gesicht noch tiefer.

      »Natürlich, sobald die Banken morgen früh öffnen. Aber nicht nur das. Es heißt auch, dass ich schon morgen früh abreisen werde, um mich um die anderen Geschäfte zu kümmern.«

      »Morgen!« Ein wunderbarer Gedanke. Schon


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