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Perry Rhodan Neo 85: Das Licht von Terrania. Oliver PlaschkaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 85: Das Licht von Terrania - Oliver Plaschka


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Finger um das helle Holz. Dann begann Nergüi leise zu schnarchen.

      In diesem Moment streckte Dr. Chen den Kopf ins Zimmer. Sie war eine der dienstältesten Ärztinnen im Terrania Central. »Da sind Sie ja. Bitte kommen Sie – wir brauchen Ihre Hilfe in der Notaufnahme.«

      Alarmiert hob Leyle den Kopf. »Was gibt es denn?«

      »Unruhen im Transitgefängnis«, erklärte die Chinesin knapp. »Eine Menge Verwundete.«

      Mit einem letzten besorgten Blick auf den schlafenden Nergüi eilte Leyle nach draußen und folgte ihrer Kollegin durch die verwaisten, weihnachtlich geschmückten Flure in die Notaufnahme.

      Insgesamt sechs Arkoniden und vier Menschen wurden dort gerade notdürftig von Pflegern versorgt. Viele wiesen schwere Stich- und Brandverletzungen auf – und fast alle, stellte Leyle rasch fest, gehörten zum Wachpersonal des Gefängnisses.

      Alle bis auf einen jungen Mann in Gefangenenkleidung. Sie war nicht gut darin, das Alter von Menschen zu schätzen, doch er konnte kaum älter als achtzehn sein. Er blutete aus einer Platzwunde am Hinterkopf und aus der Nase und hatte sich dem sauren Geruch seiner Kleidung nach schon mehrmals übergeben.

      »Was genau ist passiert?«, fragte sie, während sie ihm vorsichtig die roten Locken um die Wunde rasierte. Menschenhaar war fast noch unpraktischer als arkonidisches.

      »Die Gefangenen haben sich Zutritt zur Küche verschafft. Es gab viele Verletzte ...«

      »Das sehe ich. Sie gehörten zu den Aufrührern?«

      Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich arbeite nur dort. Mich hat es als Ersten erwischt. Es ging alles so schnell. Ich wollte noch schreien, aber da war es zu spät. Die Wachen ...«

      »Bitte halten Sie still!«, unterbrach sie und machte sich daran, die freigelegte Wunde zu desinfizieren. »Das muss geklebt werden. Sie sagten?«

      »Die Wachen haben hart zurückgeschlagen. Sie machen sich keine Vorstellung ...«

      »Wenn es noch mehr Verwundete gibt, wieso sind sie nicht hier?«

      »Man hat ihre Verlegung nicht gestattet.«

      »Das Transitgefängnis verfügt meines Wissens nur über ein notdürftiges Lazarett.«

      Der junge Koch wollte ein Nicken andeuten, zuckte aber vor Schmerz zusammen, als sie an die offene Wunde kam. »Bitte helfen Sie uns! Sie müssen veranlassen, dass man den Verletzten medizinische Versorgung zukommen lässt.«

      Das war leichter gesagt als getan. Zwar hatte alles, was sie bislang von Larsaf III gesehen hatte, Leyle in ihrem Glauben an die Nützlichkeit des arkonidischen Protektorats bestätigt. Was sie dagegen weniger schätzte, waren die unklaren Zuständigkeiten, die sich durch seine vielleicht überhastete Gründung ergeben hatten. Als zivile Einrichtung unterstand das Transitgefängnis theoretisch dem Fürsorger. Möglicherweise hatte aber auch die Terra Police ein Wörtchen mitzureden – oder die speziellen Schnellgerichte. Die Trennung zwischen den Gewalten war nicht ganz so sauber, wie sie vielleicht sein könnte.

      Die Unterscheidung zwischen Verletzten, die in den Genuss einer richtigen Klinik kamen, und solchen, die mit der dürftigen Versorgung eines Lagerlazaretts vorlieb nehmen mussten, war jedoch ein Akt der Willkür, der sie an ihrer beruflichen Ehre packte. Sie hatte sich noch nie verbieten lassen, jemandem zu helfen, wenn er ihre Hilfe brauchte.

      »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach sie dem Jungen, während sie seine Kopfwunde klebte. »Richard!«, trug sie einem der Pfleger auf. »Rufen Sie drüben beim Gefängnis an. Bestellen Sie ihnen, dass wir genug Kapazitäten haben, medizinische Versorgung für alle bereitzustellen. Sie sollen uns die restlichen Verwundeten schicken – und wenn jemand Fragen stellt, sagen Sie, dass ich das autorisiere!«

      Richard bestätigte und eilte davon. Der Junge atmete erleichtert auf.

      »Doktor!«, unterbrach Dr. Chen, die die Szene genau verfolgt hatte. Leyle fragte sich, wieso ihre Kollegen nicht längst mit dem Gefängnis in Kontakt getreten waren. Wahrscheinlich scheuten sich die Menschen, sich in die Angelegenheiten der Arkoniden zu mischen. Sie aber war eine Ara. »Dieser Arkonide hier muss operiert werden ...«

      »Ich komme.« Zum Abschied legte sie dem Jungen die Hand auf die Schulter. »Um Ihre Nase kümmere ich mich später, in Ordnung?« Dann überließ sie ihn in der Obhut eines Pflegers, der sich daran machte, ihm das blutige Gesicht zu waschen.

      »Ein Messerstich unterhalb der Brustplatte«, erklärte Dr. Chen, als sie den nächsten Patienten erreichte. »Die Klinge wurde von unten nach oben geführt. Wir fürchten, sie hat die inneren Organe verletzt.« Die Ärztin wirkte verunsichert. »Doktor, ich habe noch nie an einem Arkoniden operiert.«

      »Ich übernehme das«, beruhigte Leyle ihre Kollegin. »Bringen wir ihn in OP 6!«

      4.

      Satrak

      Thora da Zoltral ruhte mit geschlossenen Augen an der rückwärtigen Wand des Markud. Sie trug einen frischen Erste-Hilfe-Overall aus dem Krankenhaus, der ihre wichtigsten Vitalfunktionen überwachte und in bescheidenem Rahmen über transdermale Kontakte auch steuern konnte. Ihre Haare waren trotz mehrmaliger Wäsche noch schwarz – der hiesige Farbton, den sie zuletzt getragen hatte. Ihre farbigen Kontaktlinsen hatte man ihr entfernt. Etwas betreten betrachtete Satrak ihre bloßen Füße mit den für sein Empfinden verkümmerten Zehen. Obwohl er die helle, nackte Haut von Arkoniden und Menschen nicht sonderlich anziehend fand, fühlte er sich auf unpassende Weise an sein erstes romantisches Stelldichein mit einer Istrahir erinnert, das sich in einem Markud wie eben diesem vollzogen hatte.

      Die Wahrheit war, Satrak wusste nicht, was er von Thora da Zoltral halten und wie er mit ihr umgehen sollte. Eine Machtdemonstration wie am Vorabend mit dem auf dem Rücken gefesselten Rhodan war ihm unpassend erschienen, denn sie war immer noch Arkonidin und bekleidete keine Führungsposition im terranischen Widerstand. Gleichwohl war sie zweifelsohne eine Verräterin am Imperium und eine Sympathisantin, die mit den Menschen fraternisierte und ihnen in der Vergangenheit aus Absicht oder Nachlässigkeit arkonidische Technik und Geheimnisse zugespielt hatte. Deshalb hatte er sie zunächst in einen Aranash gesperrt, ohne sie zuvor überhaupt aufzuwecken.

      Als ihm die Idee mit dem Markud gekommen war, hatte er gedacht, dass die Holzhöhle eine adäquate, informelle Umgebung für ihr erstes Gespräch bieten würde. Nun musste er sich eingestehen, dass er sich getäuscht hatte, noch ehe das Gespräch überhaupt begonnnen hatte. Die Anwesenheit der ehemaligen arkonidischen Kommandantin in dem traditionellen Istrahir-Unterschlupf irritierte ihn wahrscheinlich mehr als sie.

      »Wo bin ich?«, krächzte sie und sah sich blinzelnd um. Tastete mit schwachen Händen über den verholzten Boden, der sich in ihrem Rücken emporwölbte und über ihren Köpfen die typische Kuppelform bildete.

      »In meinem Wald«, begrüßte er sie. »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Haben Sie geträumt?«

      Sie fasste sich schwach an die Stirn. »Das habe ich – aber nicht gut. Erst dachte ich, ich muss ersticken ...«

      »Die erste Nacht in einem Aranash kann etwas beklemmend wirken«, erläuterte Satrak. »Der Baum übernimmt die Versorgung des Schläfers mit Sauerstoff und Nahrung. Mit der Zeit werden Sie die stärkende Wirkung aber zu schätzen lernen. Ich selbst habe in meinen ersten Wochen auf Larsaf III häufig in einem dieser Bäume geschlafen, ehe ich mich an mein frisches Quartier gewöhnte.«

      Thora ging nicht auf die persönliche Bemerkung ein. »Ich fühle mich alles andere als gestärkt.«

      »Das könnte daran liegen, dass Sie Arkonidin sind. Vereinzelt kommt es zu Fällen von Unverträglichkeit. Wahrscheinlich sind es aber noch Nachwirkungen der Medikamente, die Sie die letzten Tage erhalten haben ...«

      Eine wütende Falte bildete sich auf ihrer Stirn. »Sie haben mich unter Drogen gesetzt? Und wieso kann ich meine Beine nicht bewegen?«

      »Reine Vorsicht«, beruhigte sie Satrak. »Nur ein simples


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