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Geschichte von Florenz (Mit Illustrationen). Niccolò MachiavelliЧитать онлайн книгу.

Geschichte von Florenz (Mit Illustrationen) - Niccolò Machiavelli


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fürchteten, diese würden sie stürzen und ihre ehemalige Autorität wiedererlangen; die Weißen sahen sich des Einflusses und der Ehrenämter beraubt. Neue Unbilden mehrten Groll und Verdacht. Messer Niccolò de’Cerchi zog mit einigen seiner Freunde nach einer seiner Besitzungen und wurde, als er zum Ponte ad Affrico kam, von Simone Donati angegriffen. Der Kampf währte lange und hatte auf beiden Seiten ein beklagenswertes Ende: denn Niccolò blieb auf dem Platze, und Simone wurde so gefährlich verwundet, daß er in der folgenden Nacht den Geist aufgab. Dieser Vorfall regte von neuem die ganze Stadt auf, und obgleich die Schuld der Schwarzen bei weitem die größere war, wurden sie doch von den Regierenden in Schutz genommen. Noch war die Sache nicht entschieden, so entdeckte man eine Verschwörung der Weißen mit Messer Piero Ferrante, einem aus dem Gefolge des Prinzen, deren Zweck war, den Weißen wieder zur Macht zu verhelfen. Die Entdeckung fand durch aufgefangene Briefe der Cerchi an den genannten Baron statt, obgleich viele der Meinung waren, die Briefe seien falsch und von den Donati untergeschoben gewesen, um die Schande, welche sie durch die Ermordung des Messer Niccolò sich zugezogen, zu verbergen. Deshalb wurden die Cerchi mit ihren Anhängern ins Exil geschickt, unter ihnen Dante der Dichter; ihre Güter wurden eingezogen, ihre Häuser niedergerissen (1302). In Gemeinschaft mit vielen Gibellinen, die sich ihnen anschlossen, suchten die Verbannten verschiedene Orte auf und strebten mit neuer Anstrengung nach einem günstigen Wechsel ihres Loses. Nachdem nun Carl von Valois das zustande gebracht, weshalb er nach Florenz gekommen war, zog er ab und kehrte zum Papste zurück, um den Feldzug in Sizilien zu beginnen, wobei er sich nicht klüger benahm, noch glücklicher war, als er in Florenz gewesen. Darauf kehrte er mit Schande und nach dem Verluste vieler der Seinigen heim nach Frankreich.

      Nach Carls Abzug lebte man in Florenz ziemlich ruhig. Nur Messer Corso kannte keine Ruhe, weil es ihm schien, er nehme im Staate nicht die Stelle ein, auf die er Anspruch zu haben glaubte. Im Gegenteil sah er, da das Regiment ein volkstümliches war, viele, an Adel unter ihm Stehende, in Einfluß und Würde. Von dieser Ehrsucht und Mißgunst angetrieben, suchte er seine unredlichen Absichten unter einer redlichen Außenseite zu verbergen, und klagte viele Bürger, welche öffentliche Gelder zu verwalten gehabt, der Unehrlichkeit an, indem er vorschlug, sie zur Verantwortung zu ziehen. Dieser Meinung stimmten viele bei, die dasselbe Verlangen hegten. Andere teilten diese Ansicht, weil sie im Wahne standen, Vaterlandsliebe sei der Beweggrund von Messer Corsos Handlungen. Andererseits verteidigten sich die angeschuldigten Bürger, welche beim Volke in Gunst standen. Dieser Streit nun ging so weit, daß man von den Worten und der Untersuchung zum Kampfe kam. Auf der einen Seite standen Messer Corso und Messer Lottieri, Bischof von Florenz, mit vielen Großen und einigen Popolanen, auf der andern die Signoren mit der großen Masse des Volks. So focht man in mehreren Straßen der Stadt. Als die Signoren die große Gefahr sahen, die ihnen drohte, sandten sie nach Lucca um Beistand, und sogleich war ganz Lucca in Florenz, und mit Hilfe dieses Volkes wurden für den Augenblick die Sachen beigelegt: der Tumult nahm ein Ende und alles blieb in den bisherigen Verhältnissen. Aber auch die Urheber der Unordnungen blieben ungestraft (1304).

      Der Papst hatte von diesen Zwistigkeiten vernommen und sandte Messer Niccolò von Prato als Legat, ihnen ein Ende zu machen. Dieser, wegen seines Ranges, seiner Gelehrsamkeit und seines Verhaltens hochgeachtet, erwarb sogleich so großes Vertrauen, daß man es ihm überließ, nach seinem Gutdünken die Dinge zu ordnen. Da er zur gibellinischen Partei gehörte, dachte er daran, die Verwiesenen zurückzurufen. Aber zuvor wollte er die Menge gewinnen und erneute deshalb die alten Kompagnien des Volkes, wodurch er dessen Macht ebensosehr hob, wie er die des Adels minderte. Als es nun dem Legaten schien, er habe sich die Menge gewogen gemacht, versuchte er die Rückberufung der Verbannten zu erwirken, und er schlug dazu mehrere Wege ein. Aber nicht nur erreichte er seine Absicht nicht, sondern machte bei denen, welche die Verwaltung leiteten, so großen Verdacht rege, daß er zur Abreise genötigt ward, voll Grolls zum Papst zurückkehrte und Florenz voll Verwirrung und abermals im Interdikt zurückließ. Nicht eine Feindschaft trübte den Frieden dieser Stadt, sondern mehrere, denn da war Haß zwischen Volk und Adel, zwischen Gibellinen und Guelfen, zwischen Weißen und Schwarzen. Die Bürger standen also wieder gerüstet da, und häufige Fehden fielen vor, denn viele schmerzte des Legaten Abreise, da sie die Rückkehr der Verbannten wünschten. Die ersten, welche wiederum Unordnungen veranlaßten, waren die Medici und Giugni, die, den Rebellen günstig, mit dem Kardinal ihre Rückberufung geplant hatten. Man schlug sich in den Straßen der Stadt. Zu diesen Übeln kam die Feuersbrunst, welche in den Häusern der Abati begann, dann die Wohnungen der Caponsacchi ergriff und die der Macci, Amieri, Toschi, Cipriani, Lamberti und Cavalcanti und den ganzen neuen Markt in Asche legte, nach dem Tore Santa Maria sich verbreitete und dort alles verzehrte, hierauf von der alten Brücke aus die Häuser der Amidei, Gherardini, Pulci, Lucardesi und unzählige andere zerstörte. Im ganzen sollen gegen tausendsiebenhundert Gebäude ein Raub der Flammen geworden sein. Nach einiger Leute Meinung kam dies Feuer in der Hitze des Kampfes zufällig auf. Andere aber behaupten, Neri Abati, Prior von San Piero Scheraggio, ein wüster, übelgesinnter Mann, habe es angelegt. Es hieß, dieser habe, als er das Volk im Kampfe gesehen, den Plan gefaßt, irgendein Unheil zu veranlassen, gegen welches in der augenblicklichen Verwirrung keine Hilfe zu finden sein würde.

      Und damit es ihm besser gelänge, legte er bei seinen eignen Verwandten Feuer an, wo es ihm am leichtesten war. Es war im Monate Juli 1304, als Florenz durch Feuer und Schwert so arg verwüstet wurde. Messer Corso Donati allein waffnete sich nicht inmitten dieser unsäglichen Verwirrung, indem er auf solche Weise leichter zum Schiedsrichter beider Parteien sich aufwerfen zu können glaubte, sobald diese des Kampfes müde zum Vertrage sich verstehen würden. Die Waffenruhe war eher Folge von Ermattung als von Einigung: das einzige Resultat war, daß die Verbannten nicht zurückkehrten, und die sie begünstigende Partei den kürzern zog.

      In Rom angekommen und von den neuen Unordnungen unterrichtet, stellte der Legat dem Papste vor, das einzige Mittel zur Beruhigung von Florenz sei, zwölf Bürger von den Einflußreichsten der Stadt zu sich kommen zu lassen, und auf solche Weise das Feuer zu löschen, indem man ihm die Nahrung entziehe. Auf diesen Rat ging der Papst ein, und die Gerufenen, unter ihnen Corso Donati, stellten sich. Hierauf ließ der Legat die Verbannten wissen, jetzt sei es Zeit zurückzukehren, da die Stadt ihrer Häupter beraubt sei. Diese brachten einen Haufen zusammen, drangen, da die Mauern noch nicht vollendet, in die Stadt ein und rückten bis zum Platze von San Giovanni vor. Es war nun hierbei ein bemerkenswerter Umstand, daß jene, welche kurz zuvor für die Wiederaufnahme der Verbannten gekämpft, als diese waffenlos in die Heimat zurückkehren zu dürfen baten, jetzt, als sie dieselben ihre Rückkehr mit Gewalt erzwingen wollen sahen, die Waffen wider sie ergriffen. So viel höher galt bei diesen Bürgern das allgemeine Beste als die persönliche Freundschaft. Mit dem ganzen Volke sich vereinigend, nötigten sie also jene zurückzukehren, von wo sie gekommen waren. Der Plan der Verbannten mißlang, weil sie einen Teil ihrer Mannschaft bei der Lastra zurückgelassen und Messer Tolosato Uberti nicht erwartet hatten, der ihnen von Pistoja dreihundert Reiter zuführen sollte. Denn sie dachten, Schnelligkeit werde ihnen den Sieg eher sichern als Heeresmacht. Nachdem die Weißen und Gibellinen abgezogen, begann der alte Unfriede wieder. Um die Familie Cavalcanti ihrer Macht zu berauben, nahm das Volk derselben das ihr gehörende Castell Le Stinche im Greve Tal. Und da die daselbst gemachten Gefangenen die ersten waren, welche in den neuen Kerker eingeschlossen wurden, so wurde dieser nach jenem Castell Le Stinche genannt, welchen Namen er jetzt noch führt. Zu jener Zeit (1307) erneuerten die, so die Republik regierten, die Kompagnien des Volkes und gaben ihnen Banner, während früher bloß die Zünfte dergleichen getragen hatten. Die Anführer wurden Gonfalonieren (Bannerführer) der Kompagnien und Kollegen der Signoren genannt und sollten der Signorie im Kampfe mit den Waffen beistehn, im Frieden mit Rat. Den beiden schon bestehenden Rektoren wurde ein Exekutor beigegeben, welcher zugleich mit den Gonfalonieren den übermütigen Adel im Zaume halten sollte.

      Unterdessen war der Papst gestorben und Messer Corso und die übrigen Bürger waren aus Rom zurückgekehrt. Man würde in Frieden gelebt haben, hätte Corsos unruhiger Geist nicht neue Verwirrung veranlaßt. Um sich in Ansehn zu erhalten, hatte dieser immerfort der Meinung der mächtigsten Bürger widersprochen, und wohin er das Volk sich neigen sah, dahin legte er das Gewicht seiner Ansicht, um in dessen Gunst zu steigen. So war er Urheber aller Mißverständnisse und Neuerungen und an ihn wandten sich alle, die etwas Ungewohntes zu erhalten wünschten. Deshalb haßten ihn viele einflußreiche Bürger, und


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