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Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      Es dauerte fast eine kleine Ewigkeit, bis er endlich die Hauptstraße erreicht hatte. Dann aber drehte der Butler in einer Form auf, wie er es selten zu tun pflegte. Zu seinem Glück war die Straße noch leerer geworden.

      Wie ein unheimliches Phantom jagte er in Richtung Miami. Ihm ging es darum, seinem jungen Herrn behilflich zu sein. Er fühlte sich eigentlich immer für ihn verantwortlich.

      Unterwegs - er hatte die Stadtgrenze fast erreicht - kamen ihm zwei Streifenwagen der Polizei entgegen. Parker kümmerte sich nicht weiter um sie.

      Dann erreichte er den Bungalow von Tony Sherman.

      Durch das starke Holztor konnte er hinüber zum Haus sehen. Licht war kaum zu erkennen. Es war sehr fraglich, ob Sherman überhaupt zu Hause war.

      Parker stieg aus und versuchte das Tor zu öffnen.

      Es war selbstverständlich verschlossen.

      Parker musterte die Mauerkrone.

      Dünne Drähte spannten sich von Pfeiler zu Pfeiler. Sie gehörten augenscheinlich zum System einer privaten Alarmanlage. Sie schimmerten im Mondlicht.

      Der Butler verzichtete auf alle Tricks. Zeit war jetzt alles.

      Er stieg zurück in den Wagen der Gangster, fuhr ein Stück die Straße hinunter, wendete und fuhr zurück zum Grundstück. Diesmal aber bremste er den Wagen nicht ab.

      Er riß ihn nur auf die Zufahrt und gab Vollgas.

      Der Wagen verwandelte sich augenblicklich in einen riesigen, nicht mehr zu bremsenden Rammbock.

      Ein harter Stoß rüttelte den Butler durch.

      Holz kreischte und splitterte.

      Bretter wirbelten durch die Luft.

      Der Wagen schleuderte, aber er durchbrach das starke Hindernis und jagte dann auf zwei platten Vorderreifen genau auf den Bungalow zu.

      Parker versuchte zu bremsen.

      Die Bremse erwies sich als unzuverlässig. Sie packte nicht mehr.

      Der Wagen brauste weiter und landete dann im Windfang des Hauses.

      Parker öffnete die Tür. Er konnte von Glück sagen, daß sie sich nicht verklemmt hatte. Er barg seinen Universal-Regenschirm und stieg neben der Garderobe aus.

      Genau in diesem Augenblick erschienen zwei stämmige Männer, die zu Shermans Leibwache gehörten. Parker hatte sie schon einmal gesehen.

      »Melden Sie mich bitte Mister Sherman«, sagte er in seiner würdevollen und höflichen Art. »Mein Name ist Parker, Josuah Parker!«

      Die beiden Leibwächter waren perplex.

      Besucher dieser Art hatten sie noch niemals vorher erlebt und gesehen. Schließlich war es ja auch ungewöhnlich, daß die Gäste durch die Haustür direkt in die Garderobe hineinfahren.

      Dann schalteten die beiden stämmigen Männer. Und sie fühlten sich veranlaßt, Parker zur Rechenschaft zu ziehen.

      Sie hätten es besser nicht getan.

      Parker ließ seinen Universal-Regenschirm kreisen. Worauf die beiden stämmigen Männer wortlos zu Boden gingen und neben dem Wagen parkten.

      Der Butler barg zwei Revolver, Kaliber 45, zwei Dolchmesser und zwei Schlagringe. Anschließend betrat er den großen Salon, der sich aber als leer erwies.

      Parker sah sich suchend um.

      Die Anwesenheit der beiden Leibwächter deutete schließlich daraufhin, daß Sherman zu Hause war.

      Bevor Parker sich die Mühe machte, das ganze Haus anzusuchen, hörte er schnelle Schritte.

      Sekunden später erschien Sherman in einer Seitentür.

      »Sie?« Sherman sperrte Mund und Nase auf.

      »Ich wünsche einen guten Abend«, sagte Parker beherrscht. »Ich bin gekommen, um Mister Rander abzuholen!«

      »Mister Rander?« Sherman war ein äußerst schlechter Schauspieler. Er konnte sich nicht verstellen. Er sah sich unwillkürlich nach der Tür um, die er gerade durchmessen hatte.

      Diese Geste sagte dem Butler bereits genug.

      »Sie erlauben doch«, bat er, um dann sofort mit einer Tischlampe nach Sherman zu werfen. Sherman hatte nämlich den Fehler begangen, nach seiner Schußwaffe zu greifen, eine Handlungsweise, die der Butler stets und unter allen Umständen mißbilligte.

      Sherman kickste auf, taumelte und fiel mit dem Kopf gegen die Wand. Bevor er den Boden vollends erreicht hatte, stand der Butler bereits vor ihm und zog ihn an den Aufschlägen seines Jacketts hoch.

      Übrigens im genau richtigen Moment, denn zwei Schüsse fielen.

      Sie waren sehr wahrscheinlich für Parker gedacht gewesen, doch sie erreichten jetzt nur Tony Sherman. Er stöhnte, wurde weich und schlaff in Parkers Armen und war plötzlich nicht mehr zu halten.

      Parker ließ den Gangsterboß zu Boden gleiten und betrat das Nebenzimmer.

      Er sah Mike Rander auf den ersten Blick.

      Sein junger Herr saß auf einem einfachen Stuhl, doch er konnte sich nicht bewegen. Er war darauf festgebunden worden und hatte bereits so etwas wie eine erste Runde der Befragung hinter sich. Parker konnte das den kleinen Riß- und Platzwunden in Randers Gesicht entnehmen.

      Hinter Mike Rander stand ein Leibwächter.

      Er preßte die Mündung seiner gerade gebrauchten Waffe gegen Mike Randers Schläfe.

      »Keinen Schritt weiter«, befahl der Leibwächter. Bei näherem Hinsehen erkannte Parker den stämmigen Fahrer von Sherman, Saul Natters.

      »Sie werden schnell genug sein, Mister Rander zu taten«, sagte Parker, ohne sich beirren zu lassen. »Sie werden aber ganz sicher nicht schnell genug sein, um dann meinem Schuß zu entgehen!«

      Saul Natters schluckte. Er hatte deutlich verstanden.

      »Werfen Sie die Waffe zu Boden«, herrschte Parker den Fahrer des Gangsterbosses an. Seine Stimme klang scharf wie ein Rasiermesser, wie der Volksmund es wohl ausgedrückt hätte.

      Natters schluckte noch einmal. Dann steckte er auf. Er ließ die Waffe zu Boden fallen und hob beide Arme.

      »Stehen Sie nicht nutzlos herum«, sagte Parker schon wieder wesentlich ruhiger. »Beeilen Sie sich, Mister Rander loszubinden!«

      Saul Natters kam Parkers Bitte sofort nach.

      »Ich hab’s geahnt, daß Sie auf der Bildfläche erscheinen würden«, meinte Mike Rander und versuchte zu lächeln, was ihm wegen eines blutenden Mundwinkels nur unvollkommen gelang.

      »Ich bedaure sehr, Sir, daß ich nicht früher kommen konnte«, entschuldigte sich der Butler. »Ich wurde leider von Ereignissen überrascht, die ich nicht vorher einkalkulieren konnte.«

      »Was ist denn passiert?« fragte Rander. Er stand vorsichtig auf, reckte und dehnte sich. Er war noch etwas schwach auf den Beinen.

      »Mister Calderhan ist verschwunden«, sagte der Butler. »Ob freiwillig oder entführt, weiß Mister Criswood im Augenblick nicht zu sagen. Im Grund dürfte das auch vollkommen gleichgültig sein. Ich erlaube mir nämlich, an den Zeitzünder zu denken!«

      Es war Tag geworden!

      Criswood, Mike Rander und Josuah Parker hielten Kriegsrat. Ihre Gespräche kreisten um einen einzigen Punkt. Wie konnte man Calderhan bis gegen Abend finden? Gegen sechs Uhr abends mußte der Zeitzünder von ihm durch ein Stichwort zurück auf Null gedreht werden, sonst ging die Kernladung hoch.

      »Die ganze Stadt wird durchkämmt«, berichtete Criswood, »aber offen gesagt, viel verspreche ich mir nicht davon. Wenn Calderhan sich verstecken will, ist er nicht zu finden. Und wenn er gekidnappt wurde, wird sein Versteck ebenfalls unauffindbar bleiben.«

      »Er


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