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Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Sie Mister Rander oder meine bescheidene Wenigkeit?« erkundigte sich der Butler höflich.

      »Wer antwortet, ist mir egal! Was wollten die FBI-Beamten von euch?«

      »Nun denn, sie verbaten sich jede Einmischung«, gab der Butler darauf zurück.

      »Einmischung, worin?« Die Stimme blieb dumpf und verzerrt.

      »In Sachen Glenn Hastings«, antwortete der Butler. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es fielen einige Andeutungen, die mich stutzig werden ließen.«

      »Was für Andeutungen?« fragte die dumpfe Stimme hinter der Tür.

      »Es muß sich um gewisse Staatsaffären handeln, in die Glenn Hastings vor seinem so plötzlichen Tod verwickelt war«, entgegnete der Butler in höflich gemessener Art, wie es nun einmal seine Art war, »mit näheren Details wollten die beiden Beamten nicht dienen. Darf ich fragen, woher Sie vom Besuch dieser beiden FBI-Beamten wissen?«

      »Mein Nachrichtendienst funktioniert eben«, sagte die dumpfe Stimme von der Tür her. »Hastings ist tot. Warum wird noch gegen ihn ermittelt?«

      »Da bin ich leider überfragt«, gab der Butler zurück »Meiner bescheidenen Ansicht nach gibt es noch einige Rätsel um den Tod dieses Glenn Hastings!«

      »Rätsel?«

      »Gewiß«, redete der Butler weiter, »warum wären Ihre Mitarbeiter sonst so außerordentlich aktiv, was Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit betrifft. Warum will man uns hindern, in Sachen Glenn Hastings zu ermitteln?«

      »Meine Sache »war die ungnädige Antwort von der Tür her.

      »Da muß ich Ihnen objektiverweise beipflichten«, erwiderte der Butler. »Ich frage mich allerdings, woher Sie und Ihre Leute wußten und wissen, daß Mister Rander und ich ermitteln? Soweit Mister Rander und mir bekannt ist, wurde diese Abmachung nur im kleinsten Kreis von Mister Richard Hastings getroffen. Ihr Nachrichtendienst muß demnach erstklassig ausgebaut worden sein.«

      »Sieht so aus«, kam die Antwort, der ein leises Auflachen folgte. »Reden Sie immer so umständlich, Parker?«

      »Sollten Sie das nicht schon gewußt haben?« gab der Butler zurück. »Sollte, Ihr Nachrichtendienst in dieser Hinsicht versagt haben? Reichen Ihre Verbindungen doch nicht bis in das Vorzimmer von Mister Richard Hastings hinein?«

      »Sie sind wirklich zu neugierig, Parker«, war die Antwort, »und darüber werden Sie und Ihr Chef jetzt auch stolpern!«

      Parker ließ die kleine Fensteröffnung in der Tür nicht aus den Augen. Er wußte ja, mit welcher Sorte von Gangstern er es zu tun hatte.

      Seine Aufmerksamkeit sollte sich lohnen.

      Während die Stimme hinter der Fensteröffnung noch redete, wurde der Schalldämpfer einer Schußwaffe sichtbar.

      Parker wußte sehr genau, was das zu bedeuten hatte. Die Gangster wollten kurzen Prozeß machen und endlich ihren längst geplanten Doppelmord ausführen, ein Vorhaben, mit dem der Butler sich auf keinen Fall einverstanden erklären konnte.

      Er mußte blitzschnell handeln. Er durfte diesmal nicht auf Würde und Gemessenheit sehen.

      Parker zeigte in dieser tödlichen Situation, aus welchem Holz er geschnitzt war.

      Da er ungefesselt war, konnte er sich frei entfalten.

      Er sprang blitzschnell auf und warf sich gegen den Stuhl, auf dem sein junger Herr noch festgezurrt war.

      Stuhl und Mike Rander fielen prompt um und gerieten so aus der Schußlinie.

      Im gleichen Moment peitschte von der Fensteröffnung her ein erster Schuß auf.

      Das Geschoß, schallgedämpft und an sich recht harmlos klingend, jaulte gegen die Wand und bohrte sich in den Verputz.

      Bevor ein zweiter, korrigierter Schuß abgefeuert werden konnte, schlug der Butler mit seinem Universal-Regenschirm gegen die Deckenleuchte, die daraufhin zersprang und wohltätige Dunkelheit auslöste!

      *

      Von der Tür war ein wütendes Fluchen zu vernehmen.

      Durchaus verständlich, wie Parker sich eingestand, denn der potentielle Mörder konnte nun nicht mehr zielen.

      Parker schleifte seinen jungen Herrn hart an die Tür, um den Schußwinkel zu verkürzen. Dann bemühte er seinen Zigarrenabschneider, den man ihm belassen hatte und entfernte die hinderlichen Stricke, die Mike Randers Hände und Füße zusammenhielten.

      »Herzlichen Dank«, flüsterte Mike Rander, der neben seinem Butler auf dem Boden lag, »das wäre beinahe ins Auge gegangen. Bin gespannt, was die Kerle sich jetzt einfallen lassen werden.«

      »Hoffentlich nicht zuviel, Sir«, flüsterte der Butler zurück. »Es gefällt mir keineswegs, daß draußen vor der Tür alles so verdächtig ruhig geworden ist.«

      »Wenn man wenigstens eine Waffe hätte«, seufzte Mike Rander leise auf.

      Er sah zu dem Fenster hoch, unter dem er und Josuah Parker sich in Deckung begeben hatten. Der Lichtschein aus der Färberei drang in den kleinen Raum hinein, reichte aber bei weitem nicht aus, ihn zu erhellen.

      »Kommen Sie heraus!« ließ sich in diesem Augenblick die gereizte Stimme von Steve Morgan vernehmen, »wir wissen, daß ihr euch befreit habt. Aber ihr habt keine Chance, weiterzukommen. Kommt freiwillig heraus!«

      »Sie haben Angst vor der eigenen Courage«, flüsterte Mike Rander und schmunzelte unwillkürlich. »Ist Ihnen zu verdanken, Parker. Die da draußen leiden bereits unter Zwangsvorstellungen und rechnen mit weiteren Tricks von Ihnen.«

      »Hoffentlich brauche ich die Herren da draußen nicht zu enttäuschen«, gab der Butler zurück. »Ich könnte vielleicht mit einigen Knallerbsen dienen, die sich in meiner Pillendose befinden.«

      »Mehr haben Sie nicht auf Lager?« wunderte Mike Rander sich.

      »Über weiterreichende Waffen verfüge ich im Augenblick nicht«, bedauerte der Butler.

      Steve Morgans Stimme war wieder zu hören. Sie klang wütend und energisch.

      »Kommt raus!« rief er. »Ich gebe euch drei Minuten Zeit!«

      »Nicht besonders großzügig«, stellte der junge Anwalt fest. Dann fügte er hinzu: »Nicht viel Zeit für Sie, Parker. Bis dahin müssen Sie sich was einfallen lassen.«

      Parker nickte und entschloß sich, seine Zwiebeluhr zu opfern.

      Er zog sie aus seiner Westentasche und hakte sie von der soliden Universalkette los. Prüfend wog er sie in der Hand.

      »Haben Sie da etwa eine Eierhandgranate eingebaut?« fragte Mike Rander überrascht.

      »Leider nicht, Sir, aber ich erlaube mir, diesen Hinweis aufzugreifen und ihn eines Tages entsprechend auszuwerten. Im Augenblick kann diese Uhr nur der allgemeinen Sichtbehinderung Vorschub leisten.«

      Parker drückte einen Stift ein, riß die Tür auf und ließ die Zwiebeluhr hinaus in die Färberei rollen.

      Das Resultat war in der Tat verblüffend.

      Die Zwiebeluhr kollerte geruhsam über den etwas abschüssigen Betonboden.

      Gleichzeitig verströmte sie unter feinem Zischen eine Chemikalie, die sich mit der Luft verband und diese wiederum zu undurchdringlichem Nebel werden ließ.

      Dieser Umwandlungsprozeß vollzog sich innerhalb weniger Sekunden. Diese Zeit reichte aus, eine dichte Nebelwand aufsteigen zu lassen.

      »Ich würde empfehlen, Sir, dieses unfreundliche Gelaß möglichst umgebend aufzugeben«, riet Parker dann und kroch vorsichtig hinaus in die Färberei.

      Er ging damit ein gefährliches Risiko ein. Jeden Moment konnten die Gangster Sperrfeuer schießen. Sie mußten ja damit rechnen, daß ihre beiden Gefangenen nun schleunigst die Flucht ergriffen.

      Noch


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