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Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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den Kellerraum gerade verlassen und Schutz hinter einem der Betonbottiche gefunden, als die Gangster auch schon feuerten. Zwar schallgedämpft, aber immerhin.

      Unter dem bekannt widerlichen »Ploppen«, wie es schallgedämpfte Waffen von sich geben, gaben sie Schuß auf Schuß in Richtung Kellerraum ab. Oder besser gesagt, in die Richtung, in der sie diesen Raum vermuteten, denn sehen konnten sie nichts. Dafür sorgte schon der hochwallende Nebel, der nach wie vor aus der unförmigen Zwiebeluhr hervorquoll.

      »Die Runde ging an uns«, flüsterte Mike Rander seinem Butler zu, »hoffentlich bleibt das Glück auf unserer Seite!«

      *

      Parker spitzte die Ohren.

      Er hörte nicht weit von sich entfernt schleichende, vorsichtige Schritte. Dann waren Stimmen zu vernehmen, die miteinander tuschelten. Wenig später waren sogar zusammenhängende Sätze zu hören.

      »Klar, die sind noch drin, Boß«, flüsterte eine Stimme, die dem Butler sehr bekannt vorkam. Wenn ihn nicht alles täuschte, gehörte sie Red. »Soll ich das Ding jetzt ’rüberwerfen?«

      »Noch näher ’ran«, antwortete Steve Morgans Stimme. Und dann entdeckte der Butler nur dreißig Zentimeter neben sich Red, der einen runden, tennisballgroßen Gegenstand in der rechten Hand hielt. Es handelte sich offensichtlich um eine Eierhandgranate.

      Red war ahnungslos.

      Er schob sich noch näher an den Butler heran, der neben dem Betonbottich in Deckung blieb, während Mike Rander nach hinten und zur Seite auswich, um Steve Morgan angreifen zu können.

      Red hob den Arm und riß den Zündring los.

      Josuah Parker wartete, bis Red das Teufelsei hinüber in Richtung Kellerraum befördert hatte. Da aber griff er blitzschnell zu und kippte den völlig überraschten Red über die niedrige Betoneinfassung des Beckens hinein in die Flüssigkeit.

      Platschend verschwand der Gangster in der schmierigen Flüssigkeit. Als er auftauchte, gurgelte er wie beim Zahnarzt. Er schrie gellend auf und wurde eingedeckt vom Dröhnen der explodierenden Eierhandgranate. Ein Lichtblitz schoß durch den wallenden Nebel. Stahlsplitter wirbelten durch die Luft.

      Red schrie wieder gellend auf.

      Er faßte nach der Betonumfassung des Beckens und zog sich dann hinaus. Anschließend blieb er wie ein begossener Pudel stehen. Hilflos tappte er herum. Er hatte die Orientierung verloren.

      Parker nickte beifällig und wunderte sich wieder einmal über die Wirkungsweise der modernen Chemie. Die Farbe im Betonbottich war gewiß schon alt, doch an Einfärbungskraft hatte sie nicht gelitten. Wasch- und lichtecht präsentierte sich der Gangster Red. Er sah aus wie ein violettes Osterei.

      »Was ist denn los?« war die Stimme von Butch zu hören.

      Schritte näherten sich.

      Dann brach ein schadenfrohes Gelächter, auf. Butch blieb vor seinem Partner Red stehen und schüttelte sich in einem wilden Lachkrampf. Obwohl die Lage doch wirklich ernst war, konnte Butch seine Schadenfreude nicht zügeln. Er hieb sich begeistert auf die Oberschenkel und deutete mit ausgestrecktem Arm auf Red.

      »Mann, du müßtest dich mal sehen«, jauchzte er dann. »Sagenhaft, einfach sagenhaft!«

      »Was ist hier los?« fauchte Steve Morgans Stimme dazwischen. Der Gangsterboß tauchte aus dem Nebel auf und... brach dann ebenfalls in ein wildes Gelächter aus.

      »Ich bin angegriffen worden«, heulte Red wütend, »die Kerle müssen längst 'raus sein!«

      Josuah Parker empfahl sich und folgte seinem jungen Herrn, der hinter einem zweiten Bottich in Deckung gegangen war.

      »Ich kann die beiden übrigen Burschen nicht ausmachen«, flüsterte Mike Rander, »wahrscheinlich stehen sie drüben an der Kellertreppe. Vorsicht, Parker!«

      Mike Rander hatte nicht umsonst gewarnt.

      Wieder näherten sich Schritte.

      Dann waren Red und Butch zu erkennen. Hier, wo der Nebel sich bereits verflüchtigte, waren die beiden Gangster gut auszumachen. Butch wieherte nach wie vor vor Lachen.

      Parker, der stets auf ausgleichende Gerechtigkeit hielt, folgte seinen Prinzipien. Dazu benutzte er die bleigefütterte Krücke seines Universal-Regenschirmes.

      Als Butch dicht vor ihm erschien, sich abwandte und ihm den Rücken zudrehte, schnellte der Bambusgriff des Regenschirms vor und legte sich um den Hals des völlig überraschten Gangsters.

      Butch schrie gellend auf. Er glaubte wohl, die eiskalte Hand eines Würgers habe sich um seine Luftröhre gelegt. Bevor er aber eine Abwehrbewegung machen konnte, stolperte er bereits und geriet mit den Oberschenkeln gegen den Rand eines anderen Bottichs.

      Dann spielte sich alles innerhalb weniger Sekunden ab.

      Butch warf hilfesuchend die Arme hoch in die Luft, stieß noch einen halb erstickten Kickser aus und... landete in der hochflutenden Brühe des Beckens.

      »Jetzt bin ich aber gespannt, welche Farbe drin ist«, flüsterte Mike Rander seinem Butler zu.

      Er brauchte nicht lange darauf zu warten.

      Butch tauchte auf.

      Hustend und spuckend erreichten seine Hände den Betonrand. Dann zog er sich hinauf aufs Trockene.

      »Kardinalsrot«, stellte Parker zufrieden fest, »eine äußerst satte und kräftige Farbe, Sir!«

      Butch stand inzwischen neben dem Bottich.

      Und nun war Red an der Reihe, sich vor Lachen nur so zu schütteln. Er krümmte sich und deutete mit ausgestrecktem Arm auf seinen Partner.

      »Das haste davon«, brüllte er begeistert, »das kommt davon, Butch! Ich lache mich schief!«

      Butch bekam einen mittelschweren Wutanfall.

      Er hob die noch vor Farbe triefenden Fäuste und rannte auf Red los.

      Die ersten Schläge saßen noch ziemlich ungenau. Sie hinterließen aber dunkelrote Farbspuren im Violett seines getroffenen Partners. Dann schlug Red wütend zurück und betupfte seinen Partner Butch mit violetten Farbtupfern.

      Mike Rander und Josuah Parker, die in diesem Moment an pfiffige Gassenbuben erinnerten, zogen sich hinter einen anderen Farbbottich zurück. Sie konnten sich leicht ausrechnen, daß nun Steve Morgan erschien, um den Streit zu schlichten.

      »Seid ihr wahnsinnig?« brüllte Steve Morgan prompt, der herbeigeeilt kam, »die beiden Schnüffler sausen hier noch im Keller ’rum, und ihr verprügelt euch noch! Weitersuchen. Weit können die Schnüffler nicht sein. An der Treppe sind sie bestimmt nicht.«

      Dann erst nahm Steve Morgan wahr, daß nun auch Butch eingefärbt worden war. Er stutzte, dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen, dem eine Lachsalve folgte.

      Red und Butch sahen sich blitzschnellen.

      Parker, der die beiden Gangster beobachtete, glaubte zu wissen, was non folgen würde.

      Während Steve Morgan sich ungehemmt seinem Lachen hingab und sich fast krümmte, geriet er ahnungslos in die Nähe eines anderen Farbbeckens.

      Bruchteile von Sekunden später passierte es.

      Red und Butch, sich diesmal völlig einig, drängten Steve Morgan geschickt an den Rand dieses Beckens heran. Steve Morgans Kniekehlen stießen gegen diesen Beckenrand.

      Plötzlich lachte Steve Morgan nicht mehr.

      Er verlor den Halt, da seine Beine einknickten.

      »Hilfe!« schrie er. Dann folgte ein glucksendes Gurgeln und ein Herumplantschen im Farbbecken, als würde sich ein ausgewachsener Elefant darin bewegen.

      Red und Butch beugten sich interessiert vor. Dann zogen sie den wie wild fluchenden, aufgetauchten Morgan zurück aufs Trockene.

      Selbst Parker, der stets auf Gemessenheit und Würde hielt,


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