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Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch). Артур Конан ДойлЧитать онлайн книгу.

Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) - Артур Конан Дойл


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nur, was Sie verdienen. – Nun noch zwei Kleinigkeiten – nur der Form wegen – über die wir uns einigen müssen. Dort neben Ihnen liegt ein Blatt Papier. Schreiben Sie gefälligst: »Ich erkläre mich hierdurch bereit, in die Anglofranzösische Aktiengesellschaft für einen Anfangsgehalt von 500 Pfund als Geschäftsführer einzutreten.«

      Ich tat, wie er verlange, und er steckte das Papier ein.

      »Und nun noch eins«, sagte er. »Was denken Sie wegen Mawson zu tun?«

      Ich hatte Mawson in meiner Freude ganz vergessen. »Ich werde ihm sogleich schreiben und mich abmelden.«

      »Wissen Sie, davon würde ich entschieden abraten. Ich habe nämlich Ihretwegen mit Mawsons Geschäftsführer einen kleinen Wortwechsel gehabt. Als ich dort war, um Erkundigungen über Sie einzuziehen, wurde er sehr unverschämt, beschuldigte mich, Sie seiner Firma abspenstig machen zu wollen und dergleichen. Schließlich verlor ich die Geduld und sagte ihm: »Wenn Sie tüchtige Leute haben wollen, so müssen Sie sie auch anständig bezahlen.« Darauf erwiderte er: »Pycroft wird lieber unser kleines Gehalt nehmen als Ihr großes« – »Und ich wette eine Fünfpfundnote, daß Sie nichts mehr von ihm zu hören bekommen, wenn ich ihm mein Anerbieten mache«, rief ich. – »Gut, es gilt«, sagte er, »wir haben ihn von der Straße aufgelesen, und er wird uns anhängen wie eine Klette.« Das waren seine eigenen Worte.«

      »Der unverschämte Mensch«, rief ich. »Ich habe ihn nie im Leben mit Augen gesehen, und brauche auch keine besondere Rücksicht auf ihn zu nehmen. Unter solchen Umständen werde ich also nicht an ihn schreiben.«

      »Recht so – ich nehme Sie beim Wort«, sagte er und stand auf. »Hier ist Ihr Vorschuß von hundert Pfund und hier der Brief. Notieren Sie sich die Adresse: Korporationsstraße 126 B und versäumen Sie nicht, morgen um ein Uhr an Ort und Stelle zu sein. Gute Nacht! Ich wünsche Ihnen alles Glück, das Sie verdienen.« – Weiter ist nichts zwischen uns verhandelt worden, soviel ich mich erinnere. Sie können sich denken, Herr Doktor, wie aufgeregt ich über einen so außergewöhnlichen Glücksfall war. Ich tat vor lauter Entzücken die halbe Nacht hindurch kein Auge zu. Am nächsten Tage fuhr ich mit dem Frühzug nach Birmingham und kam lange vor der verabredeten Zeit dort an. Meine Sachen schaffte ich in ein Hotel und sah mich dann nach der bezeichneten Adresse um. Es war noch eine Viertelstunde zu früh, doch meinte ich, das würde nichts schaden. Die Nummer 126 B stand über einem Durchgang zwischen zwei großen Kaufläden, welcher zu einer steinernen Wendeltreppe führte; auf dieser gelangte man in die oberen Stockwerke, in denen Büros an Geschäftsleute und Anwälte vermietet waren. Alle Namen der Inhaber konnte man unten auf einer Tafel an der Wand lesen; aber die Anglofranzösische Aktiengesellschaft war nicht darunter! Ein paar Minuten stand ich starr da, und mir sank aller Mut. War etwa die ganze Sache nichts als ein riesiger Schwindel? – Da trat ein Herr auf mich zu. Er sah meinem Besucher vom vorhergehenden Abend sehr ähnlich – dieselbe Gestalt, dieselbe Stimme, nur war er glatt rasiert und hatte helleres Haar.

      »Sind Sie vielleicht Herr Hall Pycroft?« fragte er.

      »Zu dienen.«

      »Ah, ich erwartete Sie; aber Sie kommen etwas vor der bestimmten Stunde. Ich erhielt heute früh einen Brief von meinem Bruder; er singt Ihr Lob aus allen Tonarten.«

      »Ich sah mich vergebens nach einem Schild der Gesellschaft um, als Sie kamen.«

      »Der Name ist noch nicht angeschlagen; wir haben diese Geschäftsräume erst letzte Woche vorläufig gemietet. – Kommen Sie jetzt mit mir und lassen Sie uns die Angelegenheit besprechen.«

      Ich folgte ihm eine sehr hohe Treppe bis dicht unter das Dach hinauf, wo er mich in ein paar leere, staubige, kleine Zimmer ohne Teppich und Vorhänge führte. Mir hatte ein großer Raum mit polierten Pulten und einer Reihe von Gehilfen vorgeschwebt, wie ich es gewohnt war; so starrte ich denn etwas verblüfft auf die beiden tannenen Holzstühle und den kleinen Tisch, welche nebst einem Hauptbuch und einem Papierkorb fast die ganze Einrichtung ausmachten.

      »Lassen Sie sich nicht entmutigen, Herr Pycroft«, sagte mein neuer Bekannter, als er sah, was ich für ein langes Gesicht machte. »Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden, und wir besitzen reiche Geldmittel, wenn wir auch mit unseren Geschäftsräumen noch keinen Staat machen können. Setzen Sie sich und geben Sie mir Ihren Brief.«

      Er las das Schreiben sehr aufmerksam durch. »Sie müssen einen gewaltigen Eindruck auf meinen Bruder gemacht haben«, sagte er, »und ich weiß, daß Arthur ziemlich scharf urteilt. Freilich läßt er nichts gelten, was nicht aus London kommt – und ich bin ganz für Birmingham; aber diesmal werde ich seinem Rate folgen. Betrachten Sie sich gefälligst als fest angestellt.«

      »Und was sind meine Obliegenheiten?« fragte ich.

      »Sie werden wahrscheinlich sehr bald die Leitung der großen Niederlage in Paris übernehmen müssen, die mit ihren Sendungen englischer Stahlwaren die Läden unserer hundertvierunddreißig Agenten in Frankreich zu versorgen hat. Der Einkauf soll in der nächsten Woche beendet sein. Einstweilen bleiben Sie in Birmingham und machen sich hier nützlich.«

      »Auf welche Weise?«

      Statt der Antwort nahm er ein dickes rotes Buch aus der Schublade. »Hier ist ein Adreßbuch von Paris; die Geschäfte stehen immer hinter den Namen. Nehmen Sie es mit nach Hause und machen Sie mir einen Auszug von allen Eisenwarenhandlungen. Es wird mir von größtem Nutzen sein, das Verzeichnis zu haben.«

      »Es muß aber doch fertige Geschäftsadressen geben«, erlaubte ich mir zu bemerken.

      »Keine zuverlässigen. Das französische System ist nicht wie unseres. – Machen Sie sich an die Arbeit, damit ich die Liste bis Montag um zwölf Uhr haben kann. – Und nun leben Sie wohl, Herr Pycroft. Wenn Sie auch ferner Eifer und Verständnis zeigen, werden Sie sich über die Gesellschaft nicht zu beklagen haben.«

      Mit dem dicken Buch unter dem Arm ging ich, von sehr widerstreitenden Gefühlen bewegt, in mein Hotel zurück. Einerseits war ich angestellt und trug meine Hundertpfundnote in der Tasche; andererseits aber hatten auf mich das armselige Aussehen des Büros, der fehlende Namen der Firma und noch einige Punkte, die einem Geschäftsmann befremdlich vorkommen mußten, einen recht schlechten Eindruck gemacht. Indessen, was auch daraus werden mochte, ich hatte das Geld und meine Aufgabe. Den ganzen Sonntag über blieb ich bei der Arbeit, und doch war ich am Montag nur bis zum H gelangt. Ich ging zu meinem Prinzipal, fand ihn in demselben kahlen Zimmer und erhielt die Anweisung, bis Mittwoch fortzuarbeiten und dann wiederzukommen. Beenden konnte ich die Liste auch bis zum Mittwoch nicht, und so trieb ich’s weiter bis Freitag – das heißt bis gestern. Dann brachte ich Herrn Harry Pinner das fertige Verzeichnis.

      »Ich danke Ihnen sehr«, sagte er, »vermutlich habe ich die Schwierigkeit der Aufgabe unterschätzt. Die Liste wird aber von wesentlichem Wert für mich sein.«

      »Sie hat viel Zeit gekostet«, bemerkte ich.

      »Nun bitte ich Sie, mir ein Verzeichnis der Möbelhandlungen anzufertigen, die zugleich auch Stahlwaren verkaufen.«

      »Sehr wohl.«

      »Sie können sich morgen abend um sieben Uhr hier einstellen und mir sagen, ob Sie gut vorwärts kommen. Strengen Sie sich aber nicht zu sehr an. Ein paar Abendstunden in einem Varieté werden Ihnen nach der Arbeit wohl tun.« Bei diesen Worten lachte er, und ich sah, daß sein zweiter Zahn auf der linken Seite schlecht mit Gold gefüllt war – das fuhr mir durch alle Glieder.«

      Sherlock Holmes rieb sich die Hände vor Vergnügen, während ich unsern Klienten verwundert anstarrte.

      »Ich begreife Ihr Erstaunen, Herr Doktor«, fuhr er fort; »die Sache verhält sich nämlich folgendermaßen: als der andere Herr in London während unserer Unterhandlung darüber lachte, daß ich nicht bei Mawson eintreten würde, hatte ich zufällig bemerkt, daß derselbe Zahn bei ihm ganz auf die nämliche Art plombiert war. Damals wie jetzt war mir das Blinken des Goldes aufgefallen. Bedachte ich nun, daß die beiden sich auch in Stimme und Gestalt genau glichen und nur in dem verschieden waren, was sich mit Hilfe von Rasiermesser und Perücke leicht verwandeln ließ, so mußte mir einleuchten, daß derselbe


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