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Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch). Артур Конан ДойлЧитать онлайн книгу.

Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) - Артур Конан Дойл


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und flüsterte dem Stallmeister etwas ins Ohr. Dieser schrak heftig zusammen und wurde rot bis an die Schläfen.

      »Das ist nicht wahr«, schrie er. »Es ist eine verdammte Lüge.«

      »Sehr wohl. Sollen wir hier draußen öffentlich darüber verhandeln oder drinnen in Ihrem Wohnzimmer?«

      »Kommen Sie meinetwegen herein, wenn Sie wollen.«

      Holmes lächelte. »Ich bin gleich wieder hier, du brauchst nur ein paar Minuten auf mich zu warten, Watson«, sagte er. »Nun stehe ich ganz zu Ihrer Verfügung, Herr Brown.«

      Es vergingen wohl zwanzig Minuten; das Wendrot hatte bereits einer grauen Dämmerung Platz gemacht, als Holmes und der Stallmeister wieder erschienen. In der kurzen Zeit war mit Silas Brown eine Veränderung vorgegangen, wie ich das nie zuvor gesehen hatte. Sein Gesicht war aschbleich, Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn, und er zitterte so heftig, daß die Reitpeitsche in seiner Hand hin und her schwankte, wie ein Zweig, den der Wind bewegt. Das herrische, unverschämte Wesen, das er zur Schau getragen, war völlig verschwunden; er begleitete meinen Gefährten mit kriechender Höflichkeit, wie ein Hund, der neben seinem Herrn herläuft.

      »Ihre Anweisungen sollen befolgt werden; ich will alles pünktlich ausrichten«, sagte er.

      »Es darf keinerlei Mißverständnis vorkommen, beherzigen Sie das wohl«, erwiderte Holmes, und der andere erschrak, als er seinem drohenden Blick begegnete.

      »O nein, jeder Irrtum ist ausgeschlossen. Es wird zur Stelle sein. Soll ich erst die Veränderung vornehmen oder nicht?«

      Holmes überlegte ein wenig und lachte dann hell auf. »Nein, tun Sie’s nicht«, sagte er. »Ich schreibe Ihnen noch darüber. Aber spielen Sie mir keinen Streich, sonst –«

      »Oh, Sie können mir trauen; verlassen Sie sich fest auf mich.«

      »Sie müssen an dem Tage dafür sorgen, als ob es Ihr eigenes wäre.«

      »Das versteht sich.«

      »Ich glaube, Sie werden Wort halten. Morgen sollen Sie noch von mir hören.« Er wandte sich ab, ohne zu beachten, daß der andere ihm zitternd die Hand bot, und wir machten uns wieder nach Kings Pyland auf den Weg.

      »Ein solches Gemisch von Unverschämtheit, Feigheit und Hinterlist wie bei diesem Herrn Silas Brown ist mir noch selten begegnet«, äußerte Holmes, während wir zurückwanderten.

      »Also, er hat das Pferd?«

      »Er versuchte, es zu leugnen; aber ich habe ihm alles, was er an jenem Morgen getan hat, ganz genau beschrieben, und er ist überzeugt, daß ich ihn dabei beobachtet haben muß. Natürlich sind dir bei dem Abdruck der Stiefel die ungewöhnlich breiten Spitzen aufgefallen, und daß seine eigenen Stiefel genau dieselbe Form hatten. Wie sollte sich auch ein Untergebener so etwas herausnehmen! Er war, seiner Gewohnheit gemäß, der erste auf dem Platz gewesen, hatte ein fremdes Pferd bemerkt, welches über das Moor dahergetrabt kam, ging ihm entgegen und erkannte es mit Staunen an dem weißen Streifen vorn am Kopf, dem es seinen Namen verdankt. Der Zufall hatte ihm das einzige Pferd zugeführt, welches den Renner besiegen konnte, auf den er sein Geld gesetzt hatte. Das alles sagte ich ihm und schilderte ihm dann, wie sein erster Antrieb gewesen wäre, das Tier nach Kings Pyland zurückzuführen. Da habe ihm aber der Teufel den Gedanken eingegeben, auf welche Art er Silberstrahl verbergen könne, bis das Wettrennen vorüber wäre; worauf er wieder mit ihm umgekehrt sei, um ihn in Mapleton zu verstecken. Als ich ihm das alles haarklein auseinandersetzte, gab er das Leugnen auf und war nur noch bedacht, seine Haut zu retten.«

      »Aber seine Ställe sind doch durchsucht worden.«

      »Bah, ein alter Pferdehändler wie Brown versteht sich auf allerlei Kniffe.«

      »Aber fürchtest du denn nicht, das Pferd in seiner Gewalt zu lassen, da er ein Interesse daran hat, ihm Schaden zuzufügen?«

      »Er wird es hüten, wie seinen Augapfel, liebster Freund. Nur wenn er es gesund und heil zum Vorschein bringt, darf er auf Gnade hoffen.«

      »Oberst Roß sieht mir nicht gerade aus wie jemand, der sehr geneigt wäre, Gnade für Recht gelten zu lassen.«

      »Über die Sache hat auch der Oberst nicht zu entscheiden. Ich verfahre stets nach eigener Methode und teile den andern so viel oder so wenig mit, wie mir beliebt. Das ist der Vorteil, wenn man kein angestellter Beamter ist. Ich weiß nicht, ob du bemerkt hast, Watson, daß der Oberst mich etwas von oben herab behandelt, dafür will ich mir jetzt einen kleinen Spaß auf seine Kosten machen. Erwähne gegen ihn nichts von dem Pferd.«

      »Gewiß nicht ohne deine Erlaubnis.«

      »Das alles hat ja natürlich nur sehr geringe Bedeutung im Vergleich zu der Frage, wer John Straker getötet hat.«

      »Das wirst du jetzt natürlich zu erforschen suchen!«

      »Bewahre; wir kehren beide mit dem Nachtzug nach London zurück.«

      Ich war bei diesen Worten meines Freundes wie vom Donner gerührt. Daß er eine Untersuchung, die er mit so glänzendem Erfolg begonnen hatte, wieder aufgeben wollte, nachdem wir uns kaum ein paar Stunden in Devonshire aufgehalten, schien mir ganz unbegreiflich. Doch konnte ich nichts mehr aus ihm herausbringen, bis wir wieder in Strakers Wohnung angekommen waren. Der Oberst und der Inspektor erwarteten uns im Besuchszimmer.

      »Wir fahren mit dem Nachtschnellzug zur Stadt zurück, mein Freund und ich«, erklärte Holmes. »Ihre köstliche Luft hier hat uns bei dem kleinen Ausflug sehr wohl getan.«

      Der Inspektor machte große Augen, und um den Mund des Obersten zuckte es spöttisch.

      »Sie geben also die Hoffnung auf, den Mörder des armen Straker festzunehmen?« sagte er.

      Holmes zuckte die Achseln. »Die Sache hat ihre großen Schwierigkeiten. Dagegen ist begründete Aussicht vorhanden, daß Ihr Pferd am nächsten Dienstag am Rennen teilnehmen wird. Halten Sie jedenfalls den Jockey in Bereitschaft. Jetzt möchte ich Sie nur noch um eine Photographie von John Straker bitten.«

      Der Inspektor nahm das gewünschte Bild aus einem Umschlag, den er in der Tasche trug, und händigte es ihm ein.

      »Mein lieber Gregory, Sie kommen immer meinem Verlangen zuvor. Seien Sie so freundlich, nur einen Augenblick zu warten, ich habe noch eine Frage an das Mädchen zu richten.«

      »Ich muß gestehen, daß mich unser Londoner Berater gründlich enttäuscht hat«, sagte Oberst Roß ganz unumwunden, sobald mein Freund das Zimmer verlassen hatte. »Soviel ich sehe, sind wir um keinen Schritt weiter, als vor seiner Ankunft.«

      »Wenigstens hat er Ihnen aber doch ziemlich bestimmt die Versicherung gegeben, daß Ihr Pferd das Rennen mitmachen wird.«

      »Jawohl«, meinte der Oberst achselzuckend, »aber das kann jeder sagen.«

      Ich wollte eben etwas erwidern und meinen Freund in Schutz nehmen, als er selbst eintrat.

      »Nun, meine Herren«, sagte er, »bin ich zur Abfahrt bereit.«

      Als wir das Haus verließen, öffnete uns einer der Stalljungen die Türe. Holmes fuhr ein plötzlicher Einfall durch den Kopf, er wandte sich um und berührte den Arm des Jungen.

      »Ihr haltet doch ein paar Schafe im Pferch«, sagte er. »Wer besorgt denn ihre Pflege?«

      »Ich, Herr.«

      »Ist ihnen in letzter Zeit nichts Besonderes zugestoßen?«

      »Nichts von Bedeutung; drei Schafe waren allerdings etwas lahm.«

      Die Antwort schien Holmes große Freude zu machen, denn er lachte und rieb sich die Hände.

      »Ein richtiger Treffer, Watson, ein Schuß ins Schwarze«, sagte er und kniff mich in den Arm. »Gregory, ich empfehle diese seltsame Krankheit unter den Schafen Ihrer Aufmerksamkeit. – Aber nun wollen wir abfahren.«

      Im Gesicht des Obersten stand deutlich zu lesen, welch


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