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Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch). Артур Конан ДойлЧитать онлайн книгу.

Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) - Артур Конан Дойл


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er.

      »Für außerordentlich wichtig.«

      »Könnten Sie mich nicht noch auf einen oder den andern Punkt aufmerksam machen?«

      »Jawohl – auf das sonderbare Benehmen des Hundes während der Nacht.«

      »Der Hund hat sich in der Nacht ganz ruhig verhalten.«

      »Ja, darin bestand eben die Sonderbarkeit«, versetzte Sherlock Holmes.

      Vier Tage später saßen Holmes und ich abermals im Zuge, um nach Winchester zu fahren, wo das Rennen um den Ehrenpreis von Wessex stattfinden sollte. Oberst Roß empfing uns verabredetermaßen am Bahnhof und nahm uns in seinem Wagen nach dem Rennplatz mit, der außerhalb der Stadt lag. Er machte eine sehr ernste Miene, und sein Wesen war schroff und kalt. »Ich habe mein Pferd nicht zu Gesicht bekommen«, sagte er.

      »Vermutlich würden Sie es aber doch wiedererkennen, wenn Sie es sähen?« äußerte Holmes.

      Der Oberst war sehr ärgerlich. »Seit zwanzig Jahren halte ich Rennpferde«, rief er, »aber eine solche Frage hat noch nie ein Mensch an mich gestellt! Jedes Kind würde doch Silberstrahl an seiner weißen Stirn und dem gesprenkelten rechten Vorderbein erkennen.«

      »Wie steht’s mit den Wetten?«

      »Sie sind in vollem Gange, und Silberstrahl steht mehr in Gunst als je.«

      »Hm«, meinte Holmes, »irgend jemand muß das Publikum beruhigt haben, das ist klar.«

      Als der Wagen innerhalb der Umzäunung am großen Halteplatz vorfuhr, warf ich einen Blick auf das Programm, welches die Namenliste enthielt. Es lautete:

      Wessex-Preis, 50 Sovereigns, die Hälfte Reugeld für 4 jähr. und 5 jähr. Pferde. Zusatzpreis 1000 Sovereigns.

      Zweiter Preis 300 Pfund. Dritter Preis 200 Pfund. Distanz 2615 Meter.

      1. Der Neger. Eigent. Herr Heath Newton (Mütze rot, Jacke zimmetfarben).

      2. Gräfin Leah. Eigent. Oberst Wardlow (Mütze rosa, Jacke blau und schwarz).

      3. Desborough. Eigent. Lord Backwater (Mütze und Ärmel gelb).

      4. Silberstrahl. Eigent. Oberst Roß (Mütze schwarz, Jacke rot).

      5. Iris. Eigent. Herzog von Balmoral (Mütze und Jacke schwarz und gelb gestreift).

      6. Rasper. Eigent. Lord Singleford (Mütze lila, Ärmel schwarz).

      »Wir haben unser zweites Pferd zurückgezogen und unsere ganze Hoffnung auf Ihr Wort gesetzt«, sagte der Oberst.

      »Eben wird die Tafel mit den Nummern angehängt«, rief ich. »Alle sechs stehen darauf.«

      »Alle sechs! Dann läuft also mein Pferd auch?« sagte der Oberst in großer Erregung. »Aber ich sehe es nicht. Meine Farben sind nicht dabei.«

      »Bis jetzt sind nur fünf vorübergekommen. Dies hier muß es sein.«

      Als ich diese Worte sprach, trabte gerade ein mächtiger Brauner von der Waage her an uns vorbei; der Jockey auf seinem Rücken trug des Obersten wohlbekannte Farben, die schwarze Mütze und rote Jacke.

      »Das ist nicht mein Pferd!« rief der Besitzer des Silberstrahl. »Das Tier hat ja kein weißes Haar am Leibe. Was haben Sie da angerichtet, Herr Holmes?!«

      »Lassen Sie uns doch erst sehen, was es zu leisten vermag«, sagte mein Freund mit unerschütterlicher Ruhe. Einige Minuten lang ließ er meinen Feldstecher nicht vom Auge. »Vortrefflich! Ein ausgezeichneter Start!« rief er plötzlich. »Da – jetzt kommen sie eben um die Biegung!«

      Von unserem Wagen aus konnten wir die gerade Bahn ihrer ganzen Länge nach prächtig übersehen. Die sechs Pferde waren ganz nahe beisammen, man hätte sie alle mit einem einzigen Teppich bedecken können. Halbwegs kam jedoch der gelbe Jockey aus Mapleton an die Spitze. Aber noch ehe die Renner in unserer Nähe waren, hatte des Obersten Pferd den Desborough überholt; es schoß wie ein Pfeil dahin und erreichte das Ziel reichlich sechs Pferdelängen vor seinem Nebenbuhler. Die ›Iris‹ des Herzogs von Balmoral folgte als drittes in geringer Entfernung.

      »Jedenfalls habe ich das Rennen gewonnen«, stieß der Oberst keuchend heraus und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Aber kein Mensch kann klug daraus werden. Mir scheint doch, Herr Holmes, Sie haben Ihr Geheimnis nun lange genug für sich behalten.«

      »Jawohl, Herr Oberst. Sie sollen alles wissen. Kommen Sie, wir wollen uns das Pferd zusammen betrachten. – Da ist es«, fuhr er fort, als wir die Umzäunung bei der Waage betraten, in die nur die Besitzer der Rennpferde und ihre Freunde Einlaß erhalten. »Sie brauchen ihm nur das Gesicht und das Vorderbein mit Spiritus zu waschen, dann haben Sie Ihren alten Silberstrahl unverändert wieder.«

      »Ist das möglich?!«

      »Ich fand ihn in den Händen eines Betrügers und nahm mir die Freiheit, ihn das Rennen so mitmachen zu lassen, wie er hierher geschickt worden war.«

      »Mein bester Herr, Sie haben Wunder getan. Das Pferd ist in vortrefflichem Zustand. So gut ist es noch nie gelaufen. Ich muß mich tausendmal bei Ihnen entschuldigen wegen meiner Zweifel an Ihrem Können. Sie haben mir durch die Auffindung des Pferdes einen großen Dienst erwiesen. Noch lieber wäre es mir freilich, wenn Sie auch den Mörder des John Straker entdecken könnten.«

      »Ist schon besorgt«, sagte Holmes mit größter Ruhe.

      Wir starrten ihn beide mit offenem Munde an, der Oberst und ich. »Sie haben ihn festgenommen! Wo ist er denn?«

      »Er ist hier.«

      »Hier! Wo?«

      »In meiner nächsten Nähe in diesem Augenblick.«

      Der Oberst wurde rot vor Zorn. »Ich erkenne vollkommen an, daß ich Ihnen zu Dank verpflichtet bin, Herr Holmes«, sagte er, »aber, was Sie soeben sagen, kann ich nur als einen sehr schlechten Spaß oder eine Beleidigung ansehen.«

      Sherlock Holmes lachte. »Ich glaube durchaus nicht, daß Sie auf irgend eine Weise an dem Verbrechen beteiligt sind, Herr Oberst«, sagte er; »der wahre Mörder steht unmittelbar hinter Ihnen.«

      Er schritt an ihm vorbei und legte seine Hand auf den glänzenden Hals des Vollblutpferdes.

      »Silberstrahl!« riefen der Oberst und ich wie aus einem Munde.

      »Ja, das Pferd. Seine Schuld wird dadurch gemildert, daß es aus Notwehr gehandelt hat, und daß John Straker ein Ihres Vertrauens durchaus unwürdiger Mensch war. – Aber da tönt eben die Glocke; ich erwarte einen kleinen Gewinn beim nächsten Rennen und will daher meinen ausführlichen Bericht auf eine spätere Zeit verschieben.«

      Als wir am Abend nach London zurückfuhren, hatten wir eine Ecke des Pullmanwagens ganz für uns. Vermutlich wird die Reise dem Obersten ebenso kurz vorgekommen sein wie mir, denn unterwegs erzählte uns mein Freund, was sich in jener Nacht im Stall von Dartmoor zugetragen hatte und auf welche Weise es ihm gelungen war, das Geheimnis zu enträtseln.

      »Ich gestehe«, sagte er, »daß alle Schlüsse, die ich aus den Zeitungsberichten gefolgert hatte, ganz auf Irrtum beruhten. Und doch enthielten sie Andeutungen der Wahrheit, die nur durch verschiedene Einzelheiten verdunkelt wurde, welche mich von der Fährte ablenkten. Als ich nach Devonshire fuhr, war ich überzeugt, daß Fitzroy Simpson das Verbrechen begangen hätte, obwohl ich natürlich einsah, daß noch nicht genügende Beweismittel gegen ihn beigebracht waren.

      Im Wagen, auf unserer Fahrt nach Strakers Hause, kam mir zum erstenmal der Gedanke, welche wichtige Rolle das Hammelragout bei der Sache gespielt hatte. Sie erinnern sich vielleicht, daß ich in meiner Zerstreutheit noch sitzen blieb, während alle schon ausgestiegen waren. Ich verwunderte mich gerade innerlich darüber, wie ich imstande sein konnte, eine so deutliche Spur zu übersehen.«

      »Wozu sie nützen sollte, begreife ich auch jetzt noch nicht«, warf der Oberst ein.

      »Es


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