Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Und Sie wissen nicht, wer oder was sie ist, wie? Mädchen, Frau oder Witwe? Na schön." Er schüttelte neckend den Kopf und sah mich mit lachenden Augen an.

      „Wollen Sie -", begann ich. Es lag mir auf der Zunge, ihn zu fragen, ob er die Schiffbrüchigen nach Yokohama bringen würde.

      „Ob ich was will?" fragte er.

      „Was wollen Sie mit Leach und Johnson machen?"

      Er schüttelte den Kopf. „Wirklich, Hump, ich weiß es nicht. Sie sehen doch, daß wir mit den Leuten, die wir vorhin an Bord genommen haben, genügend Mannschaft besitzen."

      „Die beiden haben sicher genug vom Desertieren", meinte ich. „Nehmen Sie sie an Bord, und seien Sie anständig gegen sie. Was sie auch getan haben: Sie sind dazu getrieben worden."

      „Durch mich?"

      „Durch Sie", entgegnete ich fest. „Und ich warne Sie, Wolf Larsen, ich könnte meine Liebe zum Leben vergessen über dem Wunsch, Sie zu töten, wenn Sie in Ihrer Rache an diesen Unglücklichen zu weit gehen."

      „Bravo!" rief er. „Sie machen mir wirklich Ehre, Hump! Sie machen sich, und darum habe ich Sie gern." Er änderte Stimme und Ausdruck. Sein Gesicht wurde ernst. „Glauben Sie an Versprechungen?"

      „Natürlich", erwiderte ich.

      „Dann schließen wir einen Pakt", fuhr er fort, dieser vollendete Schauspieler. „Wenn ich verspreche, keine Hand an Leach und Johnson zu legen, versprechen Sie mir dann, nicht zu versuchen, mich zu töten? Oh, ich fürchte mich nicht vor Ihnen, das nicht", beeilte er sich hinzuzufügen.

      Ich wollte meinen Ohren kaum trauen. Was ging in dem Mann vor?

      „Abgemacht?" fragte er ungeduldig.

      „Abgemacht", antwortete ich.

      Er streckte mir die Hand entgegen, aber als ich sie herzlich schüttelte, hätte ich schwören mögen, seine Augen höhnisch aufblitzen zu sehen.

      Wir schlenderten nach Lee. Das Boot war jetzt fast zum Greifen nahe und befand sich in einem elenden Zustande. Johnson steuerte, während Leach schöpfte. Wolf Larsen bedeutete Louis, etwas seitwärts zu halten, und wir schossen, keine sechs Meter in Luv, an dem Boot vorbei. Die Ghost narrte sie. Das Sprietsegel flatterte schlaff, und das Boot richtete sich auf, was die beiden Männer schleunigst veranlaßte, die Plätze zu wechseln. Das Boot stampfte, und während wir uns jetzt auf einer hohen Woge hoben, stürzte es tief hinab.

      In diesem Augenblick sahen Leach und Johnson die Gesichter ihrer Kameraden, die mittschiffs über die Reling lehnten. Keiner grüßte. In den Augen der andern waren sie Tote, und zwischen ihnen lag der Abgrund, der Lebendige und Tote scheidet.

      Gleich darauf befanden sie sich dem Hüttendeck gegenüber, auf dem Wolf Larsen und ich standen. Wir sanken in das Wellental, während sie sich auf den Kamm erhoben. Johnson blickte mich mit einem unsagbar zerquälten Ausdruck an. Ich winkte ihm zu, und er erwiderte meinen Gruß, aber miteinem Winken, das hoffnungslos und verzweifelt war. Es war, als nehme er Abschied.

      Dann waren sie achteraus gekommen. Plötzlich füllte sich das Sprietsegel mit Wind, und das offene Fahrzeug krängte so, daß es aussah, als wollte es kentern. Eine Sturzsee schäumte darüber hinweg und begrub es unter schneeweißem Gischt. Dann hob sich das Boot wieder. Es war halb voll Wasser, und Leach schöpfte wie wahnsinnig, während Johnson sich an die Ruderpinne klammerte. Wolf Larsen lachte kurz und spöttisch und schritt nach der Achterhütte. Ich erwartete, daß er befehlen würde beizudrehen, aber die Ghost hielt ihren Kurs, und er gab kein Zeichen; Louis stand unbeweglich am Steuerrad, aber ich bemerkte, daß die vorn in Gruppen stehenden Matrosen uns bestürzt anblickten. Immer weiter schoß die Ghost, bis das Boot nur noch ein kleiner Punkt war. Da ertönte Wolf Larsens Stimme, die befahl, steuerbord zu halsen.

      Wir gingen zurück, zwei Meilen oder mehr in Luv der mit den Wellen ringenden Nußschale, dann wurde der Außenklüver niedergeholt, und wir drehten bei.

      Robbenboote sind nicht dafür eingerichtet, gegen den Wind zu gehen. Sie sind darauf angewiesen, sich in Luv zu halten, um, wenn der Schoner anfährt, vor dem Winde laufen zu können. In dieser ganzen wilden Einöde gab es jedoch keine Zuflucht für Leach und Johnson außer der Ghost, und so begannen sie entschlossen gegen den Wind anzukämpfen. Es ging nur langsam in der schweren See. Jeden Augenblick konnten sie unter den schäumenden Sturzseen begraben werden. Immer wieder, unzählige Male, sahen wir das Boot luven und wie ein Kork wieder zurückgeschleudert werden.

      Johnson war ein ausgezeichneter Seemann. Nach anderthalb Stunden befand er sich fast Seite an Seite mit uns und dachte uns beim nächsten Halsen zu erreichen.

      „So, ihr habt's euch überlegt?" hörte ich Wolf Larsen murmeln, als ob sie ihn hätten hören können. „Ihr wollt an Bord, was? Na schön, dann versucht's doch. Hart Steuerbord!" befahl er Oofty- Oofty, dem Kanaken, der unterdessen Louis am Rad abgelöst hatte. Ein Befehl folgte dem andern. Der Schoner ging in den Wind, und Fockschot und Großschot wurden gelockert. Und vor dem Winde liefen wir und hüpften über die Wogen, während Johnson unter Lebensgefahr seine Schot nachließ und, dreißig Meter hinter uns, unser Kielwasser kreuzte. Wieder lachte Wolf Larsen, und diesmal machte er ihnen Zeichen, uns zu folgen. Er hatte offenbar die Absicht, mit ihnen zu spielen, ihnen statt der Prügel, wie ich annahm, eine Lehre zu erteilen, allerdings eine gefährliche Lehre. Denn das leichte Fahrzeug konnte jeden Augenblick kentern. Johnson braßte sofort wieder vierkant und folgte uns. Es blieb ihm nichts anderes übrig. Wohin sie sich auch wandten, sie sahen sich dem Tode preisgegeben, und es war nur eine Frage der Zeit, daß eine der ungeheuren Sturzseen das Boot treffen, darüber hinweg- und weiterrollen würde.

      „Der Tod sitzt ihnen im Nacken", murmelte Louis mir ins Ohr, als ich nach vorn ging, um dafür zu sorgen, daß Außenklüver und Stagsegel eingeholt wurden.

      „Ach, er wird wohl bald beidrehen und sie aufnehmen", ermunterte ich ihn, „er will ihnen nur eine Lehre erteilen, das ist alles."

      Louis sah mich von der Seite an. „Glauben Sie das wirklich?" fragte er.

      „Natürlich", erwiderte ich. „Du nicht?"

      „Ich denke nur an meine eigene Haut", lautete seine Antwort. „Und ich bin gespannt, wie alles ausläuft. Eine schöne Bescherung hat der Whiskey angerichtet, den ich in Frisko trank, und das Mädchen achtern wird noch eine schöne Bescherung für Sie anrichten. Aber eins weiß ich: Sie sind ein echter Narr!"

      „Wie meinst du das?" fragte ich Louis, der sich, nachdem er seinen Pfeil abgeschossen hatte, abwandte.

      „Wie ich das meine?" rief er. „Das fragen Sie noch? Auf meine Meinung kommt es nicht an, nur auf die vom Wolf. Vom Wolf, sage ich, vom Wolf!" „Würdest du mir beistehen, wenn es not täte?" fragte ich unwillkürlich, denn er hatte nur meiner eigenen Besorgnis Ausdruck verliehen.

      „Ihnen beistehen? Ich stehe nur dem alten dicken Louis bei, und damit hab ich schon genug zu tun. Wir sind erst am Anfang, sage ich Ihnen, ganz am Anfang."

      „Ich hätte dich nicht für einen solchen Feigling gehalten", höhnte ich.

      Er warf mir einen geringschätzigen Blick zu. „Ich hab nie einen Finger für die armen Narren da draußen gerührt", er wies auf das winzige Segel achtern, „und da meinen Sie, ich sei verrückt genug, mir den Hals für eine Frau zu brechen, die ich bis zum heutigen Tage noch nie gesehen habe?"

      Verächtlich wandte ich mich ab und ging nach achtern.

      „Es ist am besten, wenn Sie das Toppsegel einholen lassen, Herr van Weyden", sagte Wolf Larsen, als ich auf das Hüttendeck kam.

      Ich spürte eine Erleichterung, wenigstens bezüglich der beiden Männer. Es war klar, daß er ihnen nicht zu weit weglaufen wollte. Bei diesem Gedanken schöpfte ich wieder Hoffnung und führte den Befehl rasch aus. Ich hatte kaum den Mund geöffnet, als die Leute auch schon eifrig in die Takelung sprangen. Wolf Larsen sah ihren Eifer und lächelte grimmig.

      Das Boot kam immer näher und wurde wie ein lebendes Wesen durch die wallende grüne Masse gewirbelt. Es hob


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