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Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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sah es nicht aus. Es war keine einfache Platzwunde. Der Junge hatte die Lippen aufeinandergepresst. Sein Gesicht hatte einen beinahe hasserfüllten Ausdruck, der Dr. Allard sehr nachdenklich stimmte.

      »Wie heißt du denn?«, fragte er.

      Er bekam keine Antwort.

      »Schwester Selma, nehmen Sie bitte die Personalien auf«, sagte Dr. Allard ruhig. »Wir müssen den Jungen hierbehalten. Er muss geröntgt werden. Eine Schädelfraktur ist nicht ausgeschlossen?«

      »Muss das sein?«, fragte die Fremde, die ihren Namen noch immer nicht genannt hatte. »Na, vielleicht ist es besser so.«

      »Ja!«, stieß der Junge hervor. »Ich will nicht wieder dahin!«

      Das überraschte Dr. Allard sehr, denn die meisten Kinder waren sehr gern auf dem Fohlenhof.

      *

      »Das sind vielleicht komische Leute«, bemerkte Schwester Dorle. »So was von einer Mutter gibt es auch selten, und vor dem Jungen kann man fast Angst bekommen.«

      »Er ist verschreckt«, entgegnete Schwester Selma beschwichtigend. »Hab’ du mal solche Verletzung, da würdest du auch nicht gerade lachen.«

      »Was ist denn eigentlich passiert?«, fragte Ursula, die damit beschäftigt gewesen war, den Kindern das Abendessen zu bringen. »So erbost habe ich Dr. Allard auch noch nicht gesehen.«

      »Da kann es einem ja auch anders werden, wie sich diese Frau Pohl aufgeführt hat«, sagte Schwester Dorle.

      Ursula wurde totenblass und hielt sich an der Tischkante fest, als sie den Namen hörte. Es war gut, dass Schwester Selma bereits gegangen und Dorle damit beschäftigt war, das Krankenblatt auszufüllen.

      Ursula zwang sich zur Ruhe. Warum sollte sie gleich in Panik geraten. Der Name Pohl war nicht gerade selten.

      Dorle sprang auf. »Himmel, ich habe ja vergessen zu fragen, bei welcher Kasse sie versichert sind! Hoffentlich erwische ich sie noch.«

      Das Krankenblatt blieb liegen. Ursula starrte darauf nieder. Die sauberen Buchstaben flimmerten vor ihren Augen.

      »Oliver Pohl«, stand da. Zehn Jahre. Name der Mutter: Lucia Pohl. Der Name des Vaters war nicht angegeben.

      Dorle kam wieder zurück.

      »Sie war schon fort. Na, ich kann ja im Fohlenhof anrufen, und kümmern wird sich diese hochnäsige Mutter wohl auch mal um ihren Sprössling. Die Klunkern hätten Sie sehen sollen, Ursula, mit denen sie sich behängt! Zu Pferde kann ich sie mir nicht vorstellen. In einem Nachtklub schon eher.«

      Ursula zwang sich zu einem Lächeln.

      »Waren Sie denn schon mal in einem Nachtklub, Dorle?«

      »Nö, aber ich habe so meine Vorstellungen davon. Das war ein Tag! Mehr davon und wir können uns vierteilen. Ich sehe jetzt nach dem Jungen. Um die Nacht beneide ich Sie nicht, Ursula.«

      *

      »Du hättest ihn töten können«, sagte Lucia Pohl zu dem Mann, der in einem Sessel lehnte, die Beine auf den Tisch gelegt und ein Glas Whisky in der Hand haltend.

      »Wenn er mich so provoziert!«, stieß er hervor. »Ein renitenter Bursche, dein Sohn.«

      »Der Arzt hat nicht geglaubt, dass er gefallen ist. Er hat so komische Fragen gestellt.«

      »Du brauchst ihm ja keine Antwort zu geben. Herrgott, ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen. Hast du nicht gesehen, dass er mit der Reitpeitsche auf mich losging?«

      »Es musste ja auch ein Reiterurlaub sein, und dann dieses Kaff!«, höhnte sie. »Hast du dir nicht etwas Besseres ausdenken können?«

      »Du weißt, warum ich hier bin. Ich muss mit Janus ins Geschäft kommen. Er ist nun mal ein eigenwilliger Mensch mit seinen Passionen. Ich bin bemüht, dein Geld zu vermehren, meine Liebe. Du hättest diesen Lümmel ja zu Hause lassen können.«

      »Du weißt genau, warum das nicht möglich war. Du hast mich in eine verteufelte Situation gebracht, Wally.«

      »Dramatisiere es doch nicht, mein Schatz. Komm, setz dich, Darling. Morgen kommt Janus, da müssen wir uns einig sein und ihm stilles Glück vorheucheln.«

      Es passte ihr nicht, wie er das sagte. Sie kniff die Augen zusammen.

      »Aufs Heucheln verstehst du dich ja«, äußerte sie zornig.

      »Dreh mir doch nicht das Wort im Mund herum, Lucia. Für ein stilles Glück sind wir doch beide nicht geschaffen. Feuer, meine Sünde, Leidenschaft. Wir sind ungestört.«

      Und damit machte er sie nachgiebig. Sie hatte immer nachgegeben, und sie dachte auch nicht mehr an ihren Sohn Oliver.

      *

      Oliver und der kleine Wolfgang Teupel waren in einem Zimmer untergebracht worden. Sie waren beide gleichermaßen schweigsam, was in Anbetracht ihrer Verletzungen nicht verwunderlich war.

      Dr. Allard betrachtete die Röntgenaufnahme, die er von Oliver gemacht hatte.

      »Ich würde meinen Kopf verwetten, dass ihn ein sehr harter Gegenstand getroffen hat«, sagte Nicolas zu André Fernand.

      »Er kann doch auf einen Stein gefallen sein.«

      »Niemals. Bei einem solchen Sturz müsste er auch am Körper zumindest Prellungen aufweisen. Dieses seltsame Benehmen seiner Mutter, ihre Erklärung, dass sie überhaupt nicht wüsste, wie es passiert ist, haben mich gleich stutzig gemacht. Der Junge ist um Haaresbreite mit dem Leben davongekommen, und wäre er nicht so kräftig, sähe ich schwarz. Aber es ist möglich, dass noch böse Folgen auftreten.«

      »Du meinst, ein Blutgerinsel im Gehirn?«

      »Es könnte sein. Ich gehe jetzt schnell rüber zum Essen, dann komme ich wieder. Lasst den Jungen nicht aus den Augen.«

      »Kann er denn nicht vom Pferd gefallen sein?«, fragte André.

      »Das hätte sie doch sagen können. Damit muss man rechnen. Nein, diese Frau war sehr unsicher, und außerdem hat sie die Personalien zu zögernd angegeben. Vielleicht sagt der Junge etwas. Pass auf, André, damit wir später nicht Schwierigkeiten bekommen.«

      »Ein Gemüt wie ein Pferdeschlächter muss sie ja haben, dass sie gleich wieder abgeschwirrt ist«, bemerkte André, als er Nicolas noch bis zur Tür begleitete. Und das hörte Ursula, die Tee aus der Küche holte. Instinktiv wusste sie, dass von Olivers Mutter die Rede war.

      Sie ging zu Dagmar und gab ihr zu trinken. Die Kleine hatte so viel geredet, dass ihr der Mund trocken geworden war. Aber noch immer stand das Plappermäulchen nicht still.

      »Ich darf doch zu Maxis Papi in die Schule gehen, Mutti?«

      »Jetzt wirst du erst einmal schlafen, mein Kleines. Ich habe noch zu tun.«

      »Aber du erlaubst es doch, dass ich zu ihm in die Schule gehe?«

      »Ja. Aber da darfst du nicht so viel schwatzen.«

      »Ich schwatze mit dir so gern. Wir haben lange nicht miteinander schwatzen können.«

      »Das holen wir alles nach, mein Liebling«, versprach Ursula und gab ihr noch einen zärtlichen Kuss.

      Dann ging sie in das Zimmer zehn, wo die beiden Jungen lagen.

      Der kleine Wolfgang schlief ganz ruhig, und sein Puls ging auch recht gleichmäßig. Anders war es bei Oliver. Er stöhnte.

      »Oliver!«, sagte Ursula eindringlich an seinem Ohr.

      Er stieß nach ihr. »Weg, geht weg! Mein Vater soll kommen! Er soll mich holen!«

      Er fieberte. Ursula rief Dr. Fernand. Er nickte, als sie ihm von der Reaktion des Jungen erzählte.

      »Dr. Allard hat schon Komplikationen befürchtet«, bemerkte er. »Die Mutter scheint nicht gerade liebevoll zu sein. Da ist es verständlich, dass er nach seinem Vater verlangt. Rufen Sie doch mal im Fohlenhof


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