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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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bedenklich. Du mußt tapfer sein, Brigitte, hörst du? Sehr tapfer!«

      Sie schloß die Augen, ein tiefer Atemzug entrang sich ihren Lippen.

      »Sie lebt?« wiederholte sie kaum hörbar. »Dann ist auch Hoffnung vorhanden. Komm!«

      Gerda stand hilflos dabei, wandte keinen Blick von dem bleichen, zuckenden Antlitz der jungen Frau.

      »Komm!« drängte Brigitte noch-mals.

      In der kleinen Diele nahm Gerda Brigittes Hut von der Garderobe und hüllte sie in einen leichten Mantel. Brigitte ließ alles willenlos mit sich geschehen.

      In ihren Augen brannte nur die Sehnsucht nach ihrem Kind.

      »Komm!« forderte sie immer ungeduldiger.

      Da führte der alte Herr die Tochter aus der Wohnung. Traurig ging Gerda davon, während Freier dem Taxistand zuschritt, die junge Frau am Arm, durch deren Körper ab und zu ein Zucken ging.

      Ich hätte besser allein fahren sollen, dachte er, Brigitte ist ja nur noch ein Nervenbündel.

      So ein Unglück, so ein großes Unglück.

      *

      Im Geschäftszimmer des Krankenhauses Hellerau trafen sie auf Fred Markhoff, der noch immer auf den Bescheid der Schwester wartete.

      Als er Brigitte am Arm ihres Vaters erblickte, hatte es den Anschein, als wolle er ihr entgegengehen. Aber ein drohender Blick aus Freiers Augen bannte ihn auf seinen Platz.

      Da erschien auch schon die Schwester in Begleitung des Arztes.

      »Sind Sie die Angehörigen des Kindes?« wandte sich der Arzt zuerst an Brigitte.

      »Ich bin die Mutter«, hauchte die junge Frau, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.

      Markhoff trat näher.

      »Und ich der Vater!« stellte er sich vor.

      Von dem blassen Gesicht der Mutter glitt der Blick des Arztes zu dem Mann hin.

      »Es steht leider nicht gut um das Kind. Ein sehr komplizierter Fall. Die Operation ist soweit gut verlaufen – wir müssen abwarten.«

      Der knappe Bericht vernichtete jedes Fünkchen Hoffnung in Brigitte.

      »Darf ich mein Kind wenigstens sehen?« fragte sie.

      Der Arzt wechselte einen raschen Blick mit der Schwester, dann erklärte er:

      »Es dürfte wenig Zweck haben. Das Kind liegt noch in der Narkose.«

      »Nur einen Blick – einen einzigen Blick!« bat Brigitte flehend.

      »Gut. Schwester Irmgard, begleiten Sie bitte die Herrschaften! Aber nur ein paar Minuten«, entschied er.

      Freier nahm Brigittes Arm und führte sie davon. Es ging über Gänge und Treppen, bis sie endlich vor einer Tür haltmachten.

      Fred Markhoff folgte langsam. In seinem Gesicht arbeitete es. Jetzt bereute er bitter, was er getan hatte. Er hätte Ursula heimschicken sollen, dann wäre das Unglück nicht geschehen.

      Nun aber war es zu spät! In diesem Augenblick vergaß er sogar seinen Haß auf Brigitte. Er wagte keinen Blick in das wachsbleiche Gesicht seiner geschiedenen Frau zu tun.

      Behutsam öffnete die Schwester die Tür und winkte Brigitte herbei.

      »Nur einen Blick!« flüsterte sie.

      Brigitte sah in ein schmales sonnendurchflutetes Zimmer. Ein Bett stand darin, vor dem eine Schwester saß, und sich eben erhob.

      Der Blick auf das Kinderbett war nun frei. Brigitte preßte die Hand auf den Mund, um nicht aufschreien zu müssen, als sie das stille, wächserne Kindergesicht sah.

      »Sie wird sterben!« flüsterte sie. Dann sank sie bewußtlos in die Arme des Vaters.

      Markhoff wollte helfend einspringen, aber mit einer herrischen Handbewegung hinderte Freier ihn daran.

      Wenig später kam Brigitte mit Hilfe der Schwester wieder zu sich. Sie sah sich aus großen, verstörten Augen um und schien nicht gleich zu begreifen.

      Ihr Blick heftete sich fragend auf den Vater, dann auf die Schwester.

      »Ursula!« murmelte sie und schloß wieder die Augen.

      Voll Mitleid beugte sich Philipp Freier über das blasse Gesicht der Tochter.

      »Wie fühlst du dich, Brigitte? Können wir bald heimfahren?«

      Brigitte schlug die Augen wieder auf; ein trockenes Schluchzen quälte sie.

      »Ohne Ursula – Vater – wie soll ich das ertragen?«

      »Denk an das Kind!« tröstete er mit bebender Stimme. »Denk an seine Schmerzen! Es ist hier sehr gut aufgehoben.«

      Die Schwester war der jungen Frau beim Aufstehen behilflich.

      »Sie dürfen morgen wiederkommen.«

      »Und – und wenn Ursula inzwischen stirbt?« kam es stockend über ihre Lippen.

      »Es wird alles getan, um das Leben Ihres Kindes zu retten. Tritt etwas Unvorhergesehenes ein, werden Sie sofort benachrichtigt.«

      Mit diesem schwachen Trost verließ Brigitte das Krankenhaus. Das Herz lag ihr schwer wie ein Stein in der Brust.

      »Wenn Ursula mir genommen wird – hat das Leben keinen Zweck mehr für mich«, stöhnte sie.

      »Aber Brigitte!« verwies Freier sie sanft. »Solange das Lebenslicht noch flackert, dürfen wir auch hoffen.«

      Bevor Brigitte in den wartenden Wagen stieg, sah sie sich suchend um.

      »Sag mal, Vater – war Markhoff nicht hier?«

      Freier wies zum Eingang des Krankenhauses.

      »Da kommt er!«

      Ehe der Vater sie hindern konnte, hatte sich Brigitte von ihm losgerissen. Wenig später stand sie vor Markhoff. Ihre Augen flammten, als sie ihn zur Rede stellte.

      »Was hast du mit Ursula gemacht? Wie konnte das Kind in das Auto laufen? Willst du mir nicht darüber eine Erklärung geben?«

      Krampfhaft suchte Markhoff jetzt nach Worten. Die anklagenden Augen Brigittes hatten ihn unsicher gemacht.

      »Wie soll ich dir das erklären«, sagte er zögernd. »Ursula ist mir davongelaufen, als wir am Elsing-See waren. Es hatte ihr ausgezeichnet gefallen. Als ich sie daran erinnerte, daß sie heim zu dir müßte – lief sie mir davon.«

      »Du lügst!« schleuderte Brigitte ihm kalt entgegen. Ganz dicht trat sie an ihn heran.

      »Du hast wahrscheinlich das Kind gewaltsam zurückgehalten, und da wußte es sich in seiner Not nicht anders zu helfen, als davonzulaufen. Ich kenne doch mein Kind. Es wollte zu mir! Was bist du nur für ein gewissenloser Schuft, daß dir nicht einmal dein eigen Fleisch und Blut heilig ist!«

      »Brigitte!« zischte Markhoff schwer getroffen von diesen Worten. »Bezähme dich, sonst könnte ich vergessen, daß du eine Frau bist.«

      Voll Verachtung sah sie ihm ins Gesicht, aber ihr Herz blutete dabei. Kein Wort glaubte sie ihm.

      »Damit du Bescheid weißt: Ich werde nichts unversucht lassen, damit du das Kind niemals wieder zu sehen bekommst…« Ihre Stimme versagte, weil der Schmerz sie übermannte. Stockend setzte sie hinzu: »Wenn der Herrgott mir das Kind nicht nimmt.«

      Hastig wandte sie sich um. Markhoff sollte nicht sehen, wie sehr sie litt, daß sie halb von Sinnen war aus Angst um das junge Menschenleben, das dort hinter der grauen Mauer mit dem Tod rang.

      Markhoffs leises, unterdrücktes Hohnlachen verfolgte sie. Sie glaubte, es noch zu hören, als sie neben dem Vater im Wagen saß und ihrer Wohnung zufuhr.

      »Willst du nicht lieber mit zu uns – zu Mutter kommen?« fragte Philipp Freier,


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