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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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hinüber zu Ursula, die wieder in leisen Schlummer gefallen war.

      Abreisen? Sofort? Woher sollte sie die Kosten für einen bequemen Reisewagen für Ursula nehmen? Und Leonore hatte sich schon zwei Tage nicht mehr sehen lassen, daß sie sich mit ihr hätte besprechen können. Außerdem hatte sie die Wirtin dringend davon abgeraten.

      »Lieber Gott! Was soll ich tun?« flüsterte sie ratlos, und plötzlich wurden ihr die vier Wände zu eng. Sie warf den Mantel über die Schultern und verließ leise das Zimmer, stieg die Stiege hinab und lehnte sich dann tiefatmend an die Hauswand.

      Die ersten Sterne blinkten schon am Himmel. Die Luft war herb und würzig. Im Sporthotel flammten die Lichter auf, eins nach dem anderen. Brigitte sah dies alles wie durch einen Nebel. Allerlei Gedanken schwirrten ihr im Kopf herum.

      Jetzt einen Menschen neben sich wissen, mit dem sie sich vertrauensvoll über ihr Schicksal hätte aussprechen können!

      Sie schluchzte auf und barg das Gesicht in den Händen.

      Ein Motor brummte plötzlich in der Nähe. Zwei helle Lichter durchbrachen die Dunkelheit. Sie waren direkt auf die Hauswand gerichtet, an der Brigitte lehnte. Der Wagen kam den Berg herauf.

      Sekundenlang war Brigitte geblendet, und als sie die Augen wieder aufschlug, da hielt der Wagen bereits dicht vor ihr, und der Schlag wurde geöffnet.

      »Brigitte!«

      Die Frau schrak zusammen und fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über Stirn und Augen. Ich träume – dachte sie – das kann nur ein schöner Traum sein, der gleich wieder zerrinnen wird.

      »Brigitte!« Da war diese Stimme wieder. Gleichzeitig fühlte sie sich von zwei starken Armen umschlungen. Ein Lippenpaar preßte sich auf ihren kalten Mund und küßte ihn, immer wieder.

      »Kannst du mir verzeihen, Brigitte! Ich liebe dich so unsagbar! Wie war es möglich, daß ich an deiner Aufrichtigkeit einmal zweifeln konnte. Verzeih mir, verzeih mir!«

      Brigitte brachte kein Wort über die Lippen, zumal Rudolf Strantz sie immer wieder küßte. Endlich hatte sie begriffen. Sie schlang die Arme um seinen Hals und preßte sich fest, ganz fest an ihn.

      »Rudolf!«

      Lachend und weinend zugleich lag sie an seinem Herzen. Und er schwor sich, dieses leidgeprüfte Herz nie wieder zu betrüben. Von nun an durfte ein Fred Markhoff nie wieder Einfluß auf ihr Leben gewinnen. Er würde sie schützen und behüten wie sein kostbarstes Glück. Sie und das Kind.

      »Brigitte – wie geht es Ursula?«

      »Komm!« sagte sie nur, nahm ihn an die Hand und führte ihn hinauf in ihr Stübchen, das er mit seltsamer Scheu betrat.

      Ursula schlief. Still setzte sich Rudolf neben das Bett. Brigitte lehnte am Fußende. Keinen Blick ließ sie vom Antlitz des geliebten Mannes. Zu schnell hatte sich ihre Herzensnot in Glückseligkeit gewandelt. Sie sah wunderschön aus, ihre Wangen brannten, die Lippen glühten und die Augen leuchteten vor Glück.

      »Mami!«

      Rudolf Krantz beugte sich hinab zu dem weißen Kindergesicht, dessen leidvolle Züge ihn zutiefst erschütterten.

      »Ja, was fällt dir denn ein?« antwortete er anstelle Brigittes, sich zu einem scherzenden Ton zwingend. »Du legst dich einfach ins Bett und bist krank? So etwas tut meine kleine tapfere Freundin nicht.«

      Im Nu saß Ursula aufrecht. Ganz ernst war ihr Gesichtchen, groß schauten die Augen auf Strantz.

      »Du bist da?« Und plötzlich jubelte sie auf, schlug die Decke zurück und krabbelte dem Mann auf den Schoß, dem die Tränen in die Augen stiegen. Sie legte beide Ärm-chen um den Hals und lehnte die weiche Wange gegen die seine. »Siehst du«, raunte sie geheimnisvoll. »Ich habe es doch gewußt, daß du wiederkommst. Ich habe immer an dich gedacht. Und nun bist du endlich da. Nicht wahr, nun gehst du nie wieder fort von uns?«

      Strantz preßte das zarte Körperchen fest an sein Herz. Seine Augen suchten Brigitte, über deren Wangen heiß die Tränen liefen.

      »Da müssen wir erst mal Mami fragen, ob sie mich auch für immer bei sich haben will.«

      »Mami, schnell.« Ursulas Stimme überschlug sich fast. »Sag ganz schnell, daß wir Onkel Rudolf nicht wieder fortlassen.«

      Brigittes Hände lösten sich langsam von der Bettkante. Mit verklärtem Gesicht trat sie zu den beiden ihr liebsten Menschen, legte ihre Arme um sie und flüsterte glücklich, unter seligem Lächeln:

      »Nein, Ursula, wir lassen ihn nicht wieder fort. Nun bleiben wir für immer zusammen.«

Kinder ohne Nestwärme

      Ferdinand Ronald, Spitzen-Regisseur der Awa-Film-Produktion, von dem für gewöhnlich eine wohltuende Ruhe ausgeht in dem Be­trieb, der mitunter einem Hexenkessel gleicht, jagt freudig erregt durch die Ateliers. Wer ihm gerade in die Hände läuft, wird von ihm gefragt:

      »Haben Sie Frau Velden gesehen?«

      Schon an dem Ausdruck des Gefragten, der meist ratlos ist, er­kennt er, woran er ist und stürmt weiter.

      Endlich stößt er auf Anna Wiesel, genannt das Wieselchen, die Garderobiere von Chris Velden.

      Er packt sie an den Schultern.

      »Zum Donnerwetter! Sie müssen doch wissen, wo Frau Velden sich aufhält.«

      »Sie – sie –«, stottert sie erschrokken, denn noch nie hat der Re­gisseur einen solchen Ton angeschlagen, »sie muß in ihrer Gardero­be sein. Dort habe ich sie zuletzt gesehen.«

      »Danke«, murmelt er und hastete davon. Das Telegramm, das das Erscheinen James Maltons zur Premiere von »Verwehte Her­zen« ankündigt, trägt er wie ein Fähnchen in der Hand.

      James Malton kommt extra aus London, um an der Premiere sei­nes und Chris Veldens Film teilzunehmen. Daß er sein Kommen von dem Erscheinen Chris Veldens abhängig macht, stört Ronald weiter nicht.

      Chris Velden ist immer zur Stelle, wenn sie benötigt wird. Aber er muß ihr die freudige Nachricht sofort bringen. Sie muß es unbe­dingt wissen.

      Vor Chris Veldens Garderobentür stockt sein Fuß. Er weiß, Chris läßt sich hier nicht stören. Er klopft zaghaft, dann energischer.

      Als keine Aufforderung zu hören ist, öffnet er die Tür. Die Garderobe ist leer. Merkwürdig leer und aufgeräumt, so als würde ihr Besitzer nicht mehr zurückkommen wollen. Sein Blick gleitet zum Toilettenspiegel. Langsam geht er darauf zu. Quer über die Scheibe steht mit Lippenstift geschrieben:

      Ferdinand, ich habe mir Urlaub genommen. Ich brauche Ruhe, völlige Ruhe. Suche mich nicht. Zur rechten Zeit melde ich mich wieder. Chris.

      Wie erschlagen sinkt er auf dem Hocker vor dem Spiegel nieder. Immer wieder liest er die für ihn bestimmte Nachricht.

      Er fährt sich nervös über Stirn und Augen. Chris ist auf und davon? Ohne ihn von ihrem Plan zu unterrichten?

      Du lieber Himmel! Und es ist alles für die Premiere vorbereitet! Er sieht die Schlange von Menschen vor sich, die alle eine Karte zur Premiere für den Awa-Film-Palast kaufen wollen. Sie wollen Chris Velden sehen. Allein ihretwegen kommen sie.

      Wut und Empörung steigen in ihm auf. Er weiß wirklich nicht, was er tun soll. Vielleicht ist sie noch in ihrem Haus zu erreichen?

      Er springt auf und eilt in sein Büro. Dann läßt er sich mit Chris Veldens Haus verbinden.

      Er atmet auf, als er die Stimme der Zofe erkennt.

      »Lidy«, schreit er in den Apparat. »Wo ist Frau Velden zu erreichen?«

      »Frau Velden?« Er hört deutlich Erstaunen aus ihrem Ton. »Aber ich bit-

      te Sie, Herr Ronald, sie ist doch im Atelier –«


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