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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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      »Haben Sie Angst, ich werde Ihnen Ihre beste Schauspielerin wegholen, weil Sie mir nicht antworten?«

      Ronald trommelt nervös mit der Hand auf den Tisch. »Lieber Malton, wenn Chris Velden Sie liebte, könnte ich sie mit tausend Banden nicht halten. Davon bin ich überzeugt. Natürlich werde ich sie suchen. Schließlich haben wir einen Vertrag.«

      Ehrlich erfreut streckt Malton dem Regisseur die Hand über den Tisch hinweg zu. »Ich danke Ihnen, Ronald, und ich verlasse mich auf Sie.«

      Die beiden Herren unterhalten sich noch eine halbe Stunde, dann verläßt Ronald das Appartement des Schauspielers. Es wartet noch andere Arbeit auf ihn.

      *

      Allmählich kehrt Chris Velden aus tiefer Bewußtlosigkeit in die Wirklichkeit zurück. Sie versucht, den Kopf ein wenig zu heben und sinkt mit einem Schmerzenslaut sofort zurück.

      Die tiefblauen Augen wandern umher. Verwundert mustert sie die ihr völlig fremde Umgebung. Diesen weiten, sonnendurchfluteten Raum mit den gemütlichen Sitzecken, den Glasvitrinen mit wertvollem Inhalt, die kostbaren Teppiche.

      »Wie geht es Ihnen?« Ein paar helle, zwingende Augen sind auf sie gerichtet. Ein schmales, rassiges Gesicht neigt sich etwas zu ihr.

      »Was – was ist denn los mit mir?« flüstert sie leise. Ihre Hand tastet dabei nach dem Kopf. Sie fühlt einen Verband, und da weiß sie Bescheid. »Ich bin verunglückt, nicht wahr?«

      »Ja«, hörte sie eine warme, sonore Männerstimme. »Und ich trage die Schuld daran. Mein Pferd hat Sie erschreckt –«

      Schon eine ganze Weile, seit der Arzt das Haus verlassen hat, betrachtet er dieses schöne, bezaubernde Frauenantlitz. Er sieht das erschrockene Gesicht seiner Hausdame vor sich, als er mit der Fremden auf dem Arm das Haus betrat. Trotz des Unglückes mußte er über den bekümmerten Ausdruck ihres Gesichtes leise auflachen.

      »Sehen Sie, Frau Irene«, hat er ihr leise zugeflüstert, »nun habe ich mir tatsächlich einen Gast von der Straße aufgelesen.«

      »Ich rufe sofort den Arzt, Herr Hagen«, hat er von ihr gehört, dann lief sie zum Telefon, während er die Frau im Terrassenzimmer auf die weiche, breite Couch bettete.

      Und nun ist er abermals mit ihr allein. Während ihrer tiefen Bewußtlosigkeit hat er jeden Zug in diesem zarten, ebenmäßigen Antlitz studiert. Selten hat er eine so schöne Frau gesehen. Dagegen verblaßt sogar Ediths Bild.

      Selbst der Hausarzt hat seine polternde Art gemäßigt, als er die Verletzte vor sich sah. Stumm und geschickt hat er die Stirnwunde verbunden.

      »Es wird keine Narbe zurückbleiben«, meint er zu dem danebenstehenden Hagen. »Wäre schade um so viel Schönheit.«

      Ob sie wieder ohnmächtig geworden ist? überlegt Hagen. Just in diesem Augenblick schlägt sie die Augen auf. Es sind zwei tiefblaue Sterne, die sein Gesicht erforschen.

      »Ich bereite Ihnen wohl sehr viel Unannehmlichkeiten?«

      Ihre Stimme ist von einem seltenen Wohllaut. Stundenlang möchte er ihr lauschen.

      »Überhaupt nicht«, erwidert er hastig. »Sie müssen aber Ruhe haben. An eine Weiterfahrt ist vorläufig nicht zu denken.«

      »Oh, wie schade«, murmelt Chris Velden und denkt an Elfi und an die Heimleiterin. Sie hat ihren Besuch angekündigt. Und nun liegt sie hier bei einem völlig fremden Mann in einem ihr fremden Haus.

      »Machen Sie sich Sorgen?« Seine Stimme klingt teilnehmend. »Kann ich Ihre Angehörigen benachrichtigen?«

      »Ich – ich bin alleinstehend. Nur – nur…« Sie verstummt. In ihre Augen tritt Angst.

      Er läßt sich neben ihrem Lager nieder und ergreift ihre Hand. Eine schmale, edelgeformte Hand.

      »Sie dürfen sich mir ruhig anvertrauen. Gestatten, Georg Hagen«, stellt er sich vor. »Und Sie befinden sich auf dem Hagenhof. Was kann ich für Sie tun?«

      Ihre Augen wandern umher. »Meine Tasche«, flüstert sie, und sofort erhebt er sich und nimmt sie vom seitlich stehenden Tisch, um sie ihr in die Hand zu drücken.

      Ihre Hände zittern, so sehr sie sich auch zusammenreißt. Sie holt ein Notizbuch hervor und reicht es ihm. »Sie finden eine Telefonnummer auf dieser Seite. Bitte, rufen Sie an. Es meldet sich ein Kinderheim. Verlangen Sie die Heimleiterin, und sagen Sie ihr, daß ich später komme, um meine Nichte zu holen. Man erwartet mich.«

      »Gern«, sagt er bereitwillig und geht sofort zum Telefon. Chris Velden hört seine Stimme, hört, was er spricht. Die Verbindung ist schnell hergestellt. Enttäuscht läßt sie sich tiefer in das Kissen sinken. Arme Elfi! Sie wird gezappelt haben, und nun wird das Kind bitter enttäuscht, genauso wie sie selbst. Dann überrascht sie sich dabei, daß sie gar nicht mehr auf seine Worte, vielmehr auf seine Stimme lauscht, diese sonore eindrucksvolle Stimme, die so gar nicht zu den tiefernsten, ja, harten grauen Augen paßt.

      »So«, sagt er und nimmt seinen Platz neben ihr wieder ein. »Das wäre erledigt. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?«

      »Danke«, flüstert sie. »Ich hätte nur gern gewußt, wie lange ich Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen muß.«

      Ein flüchtiges Lächeln geht über seine Züge. »Es ist Ihnen wohl sehr unangenehm?«

      Aus ihren großen tiefblauen Augen blickt sie ihn unverwandt prüfend an. Er hält diesem Blick stand. Nicht mit der Wimper zuckt er. Etwas hat die Fremde in ihm berührt, aber er möchte es nicht einmal vor sich selbst eingestehen.

      »Ja, auch das«, gibt sie ehrlich zu. »Aber in erster Linie bin ich in Sorge um meine kleine Nichte. Sie hat sich so sehr auf meinen Besuch gefreut. Wir wollten gemeinsam Ferien machen.«

      »So ist das«, erwidert er nachdenklich, ohne sie aus den Augen zu lassen. Ein selten schöner Paradiesvogel ist ihm da ins Haus geflattert. Ehrlich gibt er das zu, denn er liebt alles, was schön ist und das Auge erfreut, und diese Frau ist eine Augenweide.

      Georg, du bist verrückt, ruft er sich zur Ordnung. Und dann überlegt er, wie er ihr helfen kann.

      Dann läßt der sonst so besonnene Mann sich zu einem Impuls hinreißen.

      »Wie wäre es, wenn wir Ihre Nichte hierher holen? Mein Besitz ist groß genug, als daß darin nicht noch ein Kind Platz hätte. Nun, einverstanden?«

      »Das geht doch nicht.« Vor freudigem Schreck steigt in ihre zarten Wangen leichtes Rot. »Sie kennen noch nicht einmal meinen Namen –«

      Jetzt lachte er auf. »Aber, meine Gnädigste, das ist doch wohl schnell nachzuholen. Bisher waren Sie ja ohnmächtig und konnten ihn nicht nennen!«

      Elfi hierherholen, überlegt sie. Das wäre wunderbar. Ihre Blicke wandern umher. Weit sind die Terrassentüren geöffnet. Die Sonne malt lustige Kringel auf den Marmorboden und huscht über den Teppich. Auf einem großen Gemälde, das seine dunkelhaarige schöne Frau darstellt, bleiben ihre Augen haften.

      Er folgt ihrem Blick. »Oh«, kommt es bewundernd von ihren Lippen. »Ihre Frau Gemahlin?«

      Eine kleine peinliche Pause tritt ein. Dann steht er unvermittelt auf. Schroff sagt er. »Ja!« Er geht hinüber zu dem wunderbaren Gemälde, streicht über die Blumen in der Kristallvase und dreht sich dann mit einem Ruck zu ihr um. »Meine Frau ist tot. Heute ist ihr Todestag.« Ihren kleinen erschreckten Laut übergeht er. »Sie hat sich eingebildet, eine große Schauspielerin zu sein und ist mir davongelaufen. Trotz meiner Liebe konnte ich sie nicht halten. Das Theater zog sie an wie das Licht die Motten. Ich blieb allein zurück, wurde verbittert und einsam. Und dann traf ein Telegramm ein. Es kam aus Paris. Die Adresse war eine Straße in einem Vorort. Sofort machte ich mich auf den Weg. Ich traf nur noch eine Tote an, in einer armseligen Umgebung. Ich wollte ihr vergeben, sie gesund pflegen lassen. Zu spät. Als Tote nahm ich sie mit zurück. Sie ruht in der Familiengruft.«

      Wieder dieses qualvolle Schweigen, in dem Chris Veldens Herz hämmert, als müßte es ihr zum Hals herausspringen.


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