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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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und es beide Hände gegen seine Brust stemmte.

      »Nicht, Vati, du tust mir weh!«

      Ernüchtert ließ er Ursula los.

      »Bist du gern zu mir gekommen, Ulli?« erkundigte er sich, ein zufriedenes Lächeln um den Mund.

      Ursula zögerte, dann schüttelte sie ehrlich den Kopf und meinte nachdenklich: »Eigentlich nicht, Vati. Mami und ich – wir wollten einen Ausflug machen. Weit, weit fort mit der Eisenbahn fahren.«

      Markhoff lachte triumphierend auf. Da hatte er Brigitte einen schönen Strich durch ihre Rechnung gemacht!

      »Weißt du was, Ulli, wir lassen uns den Wagen bringen, und dann fahren wir ein Stück ins Freie, essen irgendwo zu Mittag, und ich bringe dich dann wieder heim.«

      Heftig schüttelte Ursula den Kopf.

      »Nein! Ich darf nur eine Stunde bleiben. Mami wartet auf mich. Wirst du mir auch ganz bestimmt sagen, wann eine Stunde um ist?«

      Er umfaßte das Kind und setzte es in den Sessel, der ihm gegenüber stand. Zwischen ihnen war ein Tisch mit allerlei leckeren Dingen gedeckt.

      »Jetzt essen wir erst einmal, Kleine, dann werden wir weitersehen.«

      Ursula saß unbeweglich. Ängstlich schaute sie auf den Vater.

      »Du hast mir noch gar nicht gesagt, ob du mich in einer Stunde wieder zu Mami bringst.«

      Markhoff lachte ärgerlich auf.

      »Aber gewiß, Ursula – du wirst ja sehen.«

      Das Kind atmete auf und griff behutsam in die Konfektdose, die der Vater ihr reichte.

      »Iß tüchtig, Ursula!« ermunterte er sie.

      »Mami meint, man soll am frühen Morgen nicht so viel Süßigkeiten essen. Ein Butterbrötchen möchte ich aber gern haben.«

      Markhoff bediente Ursula und fühlte dabei einen prickelnden Reiz. Seine Freunde und Eva würden ihn mächtig auslachen, wenn sie ihn so sehen könnten, wie er bemüht war, seiner kleinen Tochter Wünsche zu erfüllen! Nun, er mußte zugeben, Ursula war gut erzogen, bescheiden und gar nicht lärmend wie andere Kinder. Sie quälte ihn auch nicht mit Fragen, so daß er nun ruhig seine Zeitung lesen konnte.

      Still saß Ursula dem Vater gegen-über. Sie hatte nur wenig gegessen. Traurig, die Händchen im Schoß gefaltet, das Köpfchen zur Seite geneigt, schaute sie sehnsüchtig durch das geöffnete Fenster nach dem Himmel.

      Mami würde gewiß noch am Fenster stehen und auch den schönen blauen Himmel sehen. Ob sie auch so viel Sehnsucht hatte wie sie?

      Ach, da fiel ihr ein: Sie hatte ja Moritz, den Teddy, noch nicht einmal guten Morgen gesagt! Nun würde er ganz traurig sein. Und Hunger würde er auch haben. Mami würde sicherlich nicht daran denken, ihn zu füttern.

      Sie rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her, und das kleine Herz war ganz schwer, weil der Vater sie gar nicht mehr beachtete.

      Schließlich glitt sie vom Sessel, ging auf Zehenspitzen zu Markhoff und berührte leicht seinen Arm.

      »Vati, ist die Stunde schon um?«

      Markhoff faltete die Zeitung zusammen und sagte leichthin, wie entschuldigend:

      »Ich habe dich tatsächlich vergessen, kleine Ursula. Paß auf, jetzt fahren wir fort.«

      Ursula glaubte, er würde sie nun heimbringen und klatschte vor Freude in die Hände.

      Während Markhoff im Nebenzimmer verschwand, seine Joppe mit einem Anzug zu vertauschen, trippelte sie im Zimmer umher und besah sich aufmerksam nach Kinderart die einzelnen Gegenstände.

      Schön war es hier, stellte sie fest. Aber gleich setzte sie in Gedanken hinzu, bei Mami war es viel, viel schöner! Da konnte man sich überall hinsetzen, hier wagte man ja kaum, aufzutreten. Mit spitzen, zaghaften Fingern fuhr sie über das glänzende Holz des Tisches.

      Endlich erschien Markhoff, elegant und in eine Wolke von Wohlgerüchen gehüllt, aufgeräumt und heiter, und winkte Ursula zu.

      »Komm, Kleines!«

      Sie lief wie ein Wiesel hinter ihm her. Mami würde schöne Augen machen, wenn sie jetzt schon wieder zu ihr kam! Dann konnte sie gleich gehen, und Mami würde gar nicht mehr traurig sein.

      Unten setzte Markhoff das Kind neben sich und nahm hinter dem Steuer Platz.

      »Und nun fahren wir zu Mami, nicht wahr?«

      Seine Antwort ging im Brummen des Motors unter. Ein hämisches Lächeln lag um seinen Mund.

      Aber Ursula sah das nicht. Sie war viel zu sehr mit sich beschäftigt und hätte es zudem gar nicht deuten können. Ihr Vertrauen war unerschütterlich. Vater brachte sie heim!

      Wie eine kleine Dame setzte sie sich zurecht, sah aus großen Augen auf die Fahrbahn, auf die Bäume, die im Nu vorüberhuschten. Das war so lustig.

      Erst als sie die Stadt hinter sich hatten, fuhr sie aus ihren kindlichen Betrachtungen auf.

      »Wo fährst du denn hin, Vati? Wir – wir müssen doch längst bei Mami sein!«

      Markhoff rührte sich nicht; starr sah er geradeaus. Sie glaubte, er habe sie nicht verstanden. Leicht zog sie ihn am Rockärmel.

      »Ich will zu Mami!«

      »Sei doch still!« herrschte er sie an. Aber Ursula ließ sich nicht abschütteln.

      »Ist die Stunde noch nicht um, Vati? So sag es mir doch. Mami wartet auf mich! Wir wollen doch…«

      Der Rest ihrer Worte erstickte in bitterlichen Tränen.

      »Ich will heim – ich will zu Mami!«

      »Sei nicht so albern, Ursula!« brüllte Markhoff sie rücksichtslos an. »Du kommst auch heute abend noch zur rechten Zeit.«

      »Heute abend?« Ursulas Tränen waren vor Schreck versiegt. Das war doch nicht möglich! Was man versprochen hatte, mußte man doch halten, und Vati hatte ihr versprochen, sie nach einer Stunde wieder zur Mami zu bringen!

      »Du mußt schnell umkehren, ich will zu Mami!« weinte sie bitterlich auf.

      Markhoffs Hand schnellte vor und traf das Kind hart auf die Wange.

      »Willst du wohl artig sein? Jetzt bist du bei mir, und wenn du noch einen Laut tust, dann bring’ ich dich überhaupt nicht wieder zu Mami!«

      Ursulas kleines Herz blieb beinahe stehen vor Schreck. Er wollte sie nicht wieder heimbringen? Nicht wieder zu Mami? Nur das nicht!

      Scheu und eingeschüchtert drückte sie sich in die Ecke. Die Wange brannte von dem derben Schlag. Mami hatte sie noch nie geschlagen. Es hatte ihr sehr weh getan. Aber wenn er sie nicht wieder zurückbrachte, würde das noch viel, viel weher tun.

      Sie wollte auch gar nicht mehr weinen, damit Vati nicht wieder böse wurde, aber die Tränen liefen doch unaufhaltsam aus ihren Augen, rollten über die Wangen und fielen auf die kleinen Hände.

      Sehnsüchtig starrte sie in den blauen Himmel.

      Mami! Mami! schrie das kleine Herz voll Sehnsucht.

      *

      Eine Stunde war vergangen. Brigitte stand am Fenster, sah die Straße hinauf und hinunter. Irgendwoher mußte Ursula kommen.

      Sie trug ebenfalls ein helles, duftiges Kleid und sah sehr lieblich darin aus. Ursulas Spielzeug hatte sie schon eingepackt. Im Wald wollten sie zusammen spielen.

      Auf dem Tisch saß der Teddy, dem Brigitte eigens für diesen Ausflug ein weißes Kittelchen genäht hatte. Nun schaute er aus runden Glasaugen zu ihr herüber, als wollte er sagen: Wo bleibt denn meine kleine Mami?

      Die Zeit verging – Ursula kam nicht.

      Da ergriff Brigitte eine wahnsinnige Angst. Ruhelos lief sie von Zimmer zu Zimmer, von Fenster zu Fenster, lauschte


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