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Dr. Norden Staffel 8 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 8 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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wunderbaren, heiß begehrten Computertomographen. Sie müssen nichts weiter tun, als sich auf die Liege hier zu legen. Bevor es losgeht, spritzt Schwester Annabel Ihnen ein Kontrastmittel.« Er trat zur Seite und machte eine einladende Geste. Folgsam legte sich Nicole auf die Liege. »Das, was Sie in Ihrem Kopf haben, leuchtet dann wie ein Weihnachtsbaum und erleichtert uns die Diagnose.« Er blickte freundlich auf sie hinab. »Noch Fragen?«

      Nicole zögerte.

      »Dummerweise leide ich unter Platzangst«, gestand sie leise und wich seinem Blick aus.

      »Ich habe es also mit einer klaustrophobischen Lügnerin zu tun, die obendrein auch noch bildhübsch ist«, fasste Matthias seine Erkenntnisse in einem Satz zusammen. Er spürte, dass sie Angst hatte, und wollte alles dafür tun, um sie abzulenken. »In diesem Fall kann ich Ihnen ein Beruhigungsmittel geben. Oder aber Sie legen Ihr Schicksal vertrauensvoll in meine Hand. Ich überwache die Aufnahmen im Nebenraum und werde die ganze Zeit nicht von Ihrer Seite weichen. Wir sind über ein Mikrofon miteinander verbunden. Außerdem gibt es einen Notfallknopf, den Sie drücken können. Na, was sagen Sie jetzt?«

      Diesen Vorschlag ließ sich Nicole durch den Kopf gehen. Dann nickte sie.

      »Also gut. Ich bin einverstanden.«

      »Sehr schön.« Dr. Weigand freute sich sichtlich darüber, ihr Vertrauen gewonnen zu haben. »Dann legen wir mal los.« Er machte für Schwester Annabel Platz, die schon in den Startlöchern stand.

      Ohne dass Nicole etwas davon spürte, spritzte sie das Kontrastmittel. Nur ein paar Minuten später war es so weit. Ein Gestell wurde über ihren Kopf geschoben.

      »Wenn Sie einverstanden sind, schicken wir Sie jetzt in die Höhle des Löwen«, kündigte Dr. Weigand an.

      Als sich die Liege in Bewegung setzte, schluckte Nicole Rosenholz. Ihr war ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut. Der von dem Internisten angekündigte Lärm setzte ein. Ihre Schläfen dröhnten von dem Geräusch, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie starrte auf das weiße Plastik, das sie wie ein Sarg umgab.

      »Mir … mir ist nicht gut«, stammelte sie.

      Wie versprochen saß Matthias Weigand im Nebenzimmer. Schwester Annabel war bei ihm.

      »Schon gut. Das kommt wahrscheinlich von dem Kontrastmittel. Atmen Sie ganz ruhig. Tief ein und aus, ein und aus«, gab er ihr den Takt vor.

      »Und? Wie fühlen Sie sich?«, erkundigte er sich.

      Dr. Weigand setzte sich kerzengerade auf, den Blick starr auf den Monitor gerichtet, der die Bilder übertragen sollte.

      »Nicole?«

      »Vielleicht ist sie eingeschlafen«, vermutete die Schwester.

      Doch Matthias war anderer Meinung.

      »Ausgeschlossen. Wir haben vor dreißig Sekunden noch miteinander gesprochen. Wir brechen die Untersuchung ab. Holen Sie sie da raus! Und informieren Sie einen Kollegen. Ich brauche Unterstützung«, wies er Annabel an und sprang vom Stuhl auf. Mit fliegenden Schritten eilte er hinüber ins CT-Zimmer.

      Ungeduldig wartete er darauf, dass die Liege aus dem Inneren der Röhre zurückkehrte.

      »Ach, du liebe Zeit!«, entfuhr es ihm, als er Nicole zu Gesicht bekam. Ihr Gesicht war grau.

      Im selben Moment spürte er, dass jemand den Raum betreten hatte.

      »Was ist mit ihr?«

      Matthias erkannte die Stimme sofort. Niemand anderer als sein Freund und Kollege Dr. Danny Norden war hinter ihm aufgetaucht. In diesem Augenblick spielte es keine Rolle, was er um diese Uhrzeit hier zu suchen hatte. Darüber konnten sie später sprechen. Im Moment zählte nur Nicole Rosenholz.

      »Möglicherweise ein allergischer Schock wegen des Kontrastmittels.«

      Danny beugte sich über Nicole, nichtahnend, dass es sich um eine Patientin seines Vaters handelte.

      »Atmung negativ.«

      »Die Luftröhre hat dicht gemacht. Wir machen eine Tracheotomie. Aber schnell.«

      Mit sicheren Handgriffen arbeiteten die beiden Ärzte an der Rettung der Patientin. Ein Beatmungsgerät wurde gebracht.

      Endlich konnte Matthias Entwarnung geben.

      »Wir haben sie wieder!« Keuchend richtete er sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      »Gute Arbeit, mein Freund.« Auch Danny war erschöpft. Trotzdem klopfte er Matthias auf die Schulter. Einen Moment standen sie neben der Liege und beobachteten, wie das Beatmungsgerät schnaufend seine Arbeit tat. Nicoles Brust hob und senkte sich. Das Herz im Brustkorb schlug wieder. Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich. »Wer ist sie? Und was fehlt ihr?«, erkundigte sich Danny schließlich.

      Für ihn war ein Patient immer in erster Linie ein Mensch mit einem Schicksal.

      »Dein Vater hat sie hergeschickt. Offenbar hat sie heute einen epileptischen Anfall erlitten. Ich sollte herausfinden, was dafür verantwortlich ist.«

      Danny grinste.

      »Komische Methoden hast du, das muss ich schon sagen.«

      »Einen Versuch war es wert«, gab Matthias belustigt zurück und boxte seinen Freund in die Seite, ehe es Zeit wurde, Nicole Rosenholz zur Beobachtung auf die Intensivstation zu verlegen.

      *

      Nach Nicole Rosenholz war Danny Nordens Patientin an der Reihe. Diesmal verlief alles ohne Zwischenfall. Bis die Bilder entwickelt waren, wartete Stella mit ihrem Bruder in einem der gemütlichen Aufenthaltsräume, die für die Angehörigen der Patienten bereitstanden. Es gab Heißgetränke und frisches Gebäck aus der Klinikbäckerei. Doch Stella hatte weder Durst noch Hunger. Wie eine Löwin im Käfig lief sie im Zimmer auf und ab. Moritz dagegen hatte sich Kaffee eingeschenkt und auf einem der Stühle Platz genommen. Keiner der beiden sprach ein Wort.

      Jedes Mal, wenn sich draußen Schritte näherten, hielt Stella in ihrer rastlosen Wanderung inne und starrte angespannt zur Tür. Einige Male wurde sie enttäuscht und dachte schon, dass Dr. Norden junior sie vergessen hatte, als er endlich mit den ersehnten Neuigkeiten zurückkehrte.

      »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.« Um nicht gestört zu werden, schloss er die Tür hinter sich.

      Unwillig kam Stella seiner Einladung, Platz zu nehmen, nach. Erst dann setzte er sich selbst und sah seine Patientin an.

      »Wie geht es Ihnen jetzt?«, erkundigte er sich zunächst.

      »Ging schon mal besser. Aber zumindest haben die Schmerzen ein bisschen nachgelassen.«

      »Gut.« Danny nickte, auch wenn er nicht sonderlich beruhigt war. »Was weniger gut ist, ist der Befund. Sowohl Ultraschall als auch CT zeigen mehrere Bereiche in der Leber, die auf große Mengen freier Flüssigkeit hindeuten. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das eine Folge des Unfalls.«

      Vor Schreck riss Stella die Augen auf.

      »Und was bedeutet das genau?«, fragte sie, obwohl sie die Wahrheit bereits ahnte.

      »Dass Sie sofort operiert werden müssen. Es tut mir leid.«

      Diese Botschaft musste das Geschwisterpaar erst einmal verdauen.

      »Dann können wir das Palasthotel in Dubai also abhaken«, seufzte Moritz und leerte seine Tasse.

      Doch davon wollte Stella nichts wissen.

      »Gibt es keine andere Möglichkeit?« Ihre Stimme war schrill. »Pillen? Tropfen? Irgendwelche Medikamente?« Sie wollte vom Stuhl aufspringen, doch Moritz hielt sie am Handgelenk fest.

      »Stella, bitte!« Er versuchte, sie zu beruhigen. »Dr. Norden sagt das nicht zum Spaß. Wenn es eine andere Lösung gäbe, hätte er es dir gesagt.«

      Ärgerlich riss sie ihre Hand weg und sprang nun doch auf. Sie fuhr zu ihrem Bruder herum und funkelte ihn an.

      »Warum


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