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Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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wo ist er denn jetzt?«

      »Im Untersuchungsgefängnis.«

      Irene wurde bleich. Sie klammerte sich an die Tischkante. »Und Emilia?«

      »Sie ist in der Klinik. Ihretwegen bin ich hiergeblieben. Meine Kinder brauchen mich jetzt wohl nicht mehr, aber mein Enkel wird mich brauchen. Das Kind eines Bankräubers!« Es klang hart und verächtlich.

      »Du bist wahnsinnig, Mutter«, stieß Irene hervor. »Wie kannst du das sagen?«

      »Ich kann es sagen, weil es Beweise dafür gibt. Ja, ich gehe noch weiter und behaupte, daß du mit ihm unter einer Decke steckst.«

      Irene starrte ihre Mutter an.

      »Beweise, welche Beweise?« fragte sie tonlos.

      »Tu nicht so scheinheilig. Hast du Emilia Geld geschickt oder nicht?«

      »Ja, ich habe es ihr geschickt, aber…«

      »Es waren Noten aus dem Bankraub. In den beiden Koffern unter deinem Bett war die übrige Beute. Wenigstens der größte Teil. Ja, da staunst du, daß ich die Koffer entdeckt habe.«

      »Koffer unter meinem Bett?« murmelte sie. »O Gott!«

      Sie lief zur Tür, aber Charlotte verstellte ihr den Weg. »Wohin willst du? Dich etwa auch Monate verstecken? Aber Sie werden dich schnell kriegen. Ich werde dich nicht decken. Meine Kinder – das sind meine Kinder!«

      »Ich fahre zur Polizei, Mutter«, flüsterte Irene. »Ich schwöre es dir. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.«

      »Ja, hoffentlich hast du noch so viel Anstand, daß du es deinen Bruder nicht allein ausbaden läßt«, sagte Charlotte kalt. »Ich habe jetzt wenigstens Emilia, und dem armen Kind habe ich so sehr unrecht getan.«

      Die letzten Worte hörte Irene schon nicht mehr. Sie jagte die Treppe hinunter, an der Rezeption vorbei, hinaus ins Freie.

      Doch da packte sie plötzlich eine feste Hand. »Wohin so eilig, Fräulein Geßner?« fragte eine tiefe Männerstimme.

      Sie blickte in ein noch junges Gesicht, das aber jetzt hart und entschlossen wirkte.

      »Was wollen Sie? Lassen Sie mich los? Ich habe es eilig.«

      »Das sehe ich, und deswegen halte ich Sie fest. Fräulein Geßner, Sie sind verhaftet.«

      »Ich wollte ohnehin zur Polizei«, stieß sie hervor, als sie endlich begriffen hatte.

      »Das können Sie jetzt leicht sagen«, meinte der Beamte spöttisch.

      *

      Dr. Laurin war bestürzt, als Kommissar Thal Emilia Geßner nun doch zu sprechen wünschte. Zuvor hatte der Kommissar schon einen vernichtenden Blick von Hanna Bluhme einstecken müssen. Ihr hatte er allerdings nicht gesagt, was er nun Dr. Laurin erzählte.

      »Leider scheint Geßner doch nicht das Unschuldslamm zu sein, als das er sich ausgibt«, sagte er. »Ich muß Frau Geßner ein paar Fragen stellen. Es ist unerläßlich.«

      »Aber Sie dürfen ihr nicht sagen, daß Sie ihren Mann für schuldig halten.«

      »Ich werde ihr nichts sagen«, versprach Kommissar Thal. »Ich möchte nur wissen, ob sich ihre Aussagen mit denen ihres Mannes decken, was die Unglücksnacht anbetrifft. Ich kann es ja selbst nicht glauben, daß ich mich so in dem Mann getäuscht haben soll, aber unter Gottes weitem Himmel ist kein Ding unmöglich. Wir haben schon die bittersten Erkenntnisse sammeln müssen.«

      »Ich auch«, gab Dr. Laurin seufzend zu, und er sah das Wochenende im Kreise seiner Lieben schon in der Ferne entschwinden. »Ich werde Frau Geßner in mein Zimmer holen. Dort sind Sie ungestört.«

      »Darf sie denn schon aufstehen?« fragte Thal, nun doch besorgt.

      »Sie muß sogar. Es ist gut, wenn sich junge Mütter beizeiten bewegen.«

      Dr. Laurin war überzeugt, daß er sanft mit Emilia Geßner umgehen würde.

      »Na, wollen wir beide mal einen kleinen Spaziergang machen?« fragte Dr. Laurin Emilia.

      Das Blut kroch ihr in die Wangen, und sie sah gleich viel lieblicher aus. Sie ahnte auch, warum er sie aus dem Zimmer haben wollte.

      »Gibt es etwas Neues?« fragte sie bebend.

      »Kommissar Thal möchte sich gern einmal mit Ihnen unterhalten. Da kommen wir doch nicht drumherum«, erwiderte er betont harmlos. »Es wird bestimmt nicht schlimm. Er ist ein netter Mann.«

      Kommissar Thals Gesicht strahlte väterliche Güte und Wohlwollen aus.

      »Geht es dem Baby gut?« erkundigte er sich.

      »Doch, sehr gut. Wie geht es meinem Mann?«

      »Auch gut«, erwiderte er ausweichend. »Ich werde mich kurz fassen, Frau Geßner. Ich möchte mir nur noch einmal von Ihnen die Ereignisse jener Nacht berichten lassen. Vielleicht ist Ihrem Mann doch einiges entfallen. Können Sie sich erinnern?«

      »Ganz genau. So schnell werde ich diese Nacht nicht vergessen«, erwiderte sie und begann dann mit Horsts Zahnschmerzen.

      Kommissar Thal lauschte aufmerksam. Kein Wort entging ihm. Sie war ganz ruhig und wußte sehr anschaulich zu erzählen. Es waren Nebensächlichkeiten, aber er unterbrach sie dennoch nicht.

      »Dann erklärte er, Dieter habe ihn angerufen, er sei mit ihm verabredet«, sagte sie. »Dieter Lück, der Verlobte meiner Schwägerin. Es war genau halb neun Uhr. Ich wollte mich hinlegen, weil es mir nicht gutging. Da habe ich die Uhr und den Wecker gestellt.«

      Genau das hatte Horst Geßner auch gesagt. Aber irgend etwas fehlte. »Sie wußten nicht, wohin er fuhr?« fragte er.

      »Doch, natürlich«, stammelte sie. »Mir ist da eben etwas eingefallen. Horst verriet mir zwar nicht, was er so Wichtiges mit Dieter zu besprechen hatte, aber er sagte mir, daß er ihn im Hotel ›Astor‹ aufsuchen würde, und er nannte auch die Straße. Es kann einfach nicht möglich sein, daß er sich vertan hat, aber im ›Astor‹ wohnte Dieter nicht, sondern in der Pension Astoria, aber die ist in einer ganz anderen Gegend. Das kommt mir eben in den Sinn.«

      »Sehen Sie, wie gut es ist, daß wir uns unterhalten haben, Frau Geßner!« meinte der Kommissar. »Das genügt mir eigentlich.«

      »Aber wieso? Ist das denn so wichtig?«

      »Es kann sehr wichtig sein. Wir brauchen jetzt nur festzustellen, ob Herr Lück Ihrem Mann die falsche Adresse angegeben hat und warum.«

      Sie sah ihn konsterniert an. »Dieter? Aber er ist doch Horsts Freund.«

      »Sind Sie ganz sicher? Er ist der Verlobte Ihrer Schwägerin, aber er könnte andere Freunde haben, die man einmal unter die Lupe nehmen sollte, oder…«

      Er behielt lieber für sich, was er noch sagen wollte. »Ich danke Ihnen sehr, daß Sie mir so genaue Auskunft gegeben haben, Frau Geßner. Hoffen wir, daß bald alles für Sie durchgestanden ist.«

      »Würden Sie meinen Mann von mir bitte grüßen?« fragte sie flüsternd.

      »Selbstverständlich.«

      Dr. Laurin war beruhigt, als Emilia erleichtert sagte: »Er war wirklich sehr nett und freundlich. Ich bin froh, daß Horst mit ihm zu tun hat.«

      Ihre Hoffnungen waren wenigstens nicht zerstört worden.

      *

      »Irene Geßner haben wir auch«, wurde Kommissar Thal empfangen.

      »Um so besser«, sagte er. »Dann wird der Kreis sich ja hoffentlich bald schließen. Herein mit ihr.«

      Er war so gut gelaunt, daß man staunte und noch mehr überzeugt war, daß die großen Fische im Netz saßen.

      Irene hatte ihre Fassung wiedergewonnen und gab erst einmal ihrem Unwillen Ausdruck.

      »Ich wollte freiwillig kommen, Herr Kommissar, aber Ihr Beamter


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