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Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet WilsonЧитать онлайн книгу.

Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson


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Alternative wäre gewesen, das Haus zu verlassen und zu fliehen. Aber hätte Amigo das zugelassen? Wenn es ihr irgendwie gelungen wäre, hätte er sie bestimmt so lange verfolgt, bis sie nicht mehr weitergekonnt hätte. Nein, die Sache musste hier und jetzt entschieden werden. Ein für allemal.

      Molly näherte sich dem großen begehbaren Schrank, dessen Tür halb offen stand. Habe ich vergessen, sie zu schließen?, überlegte sie. Möglich wäre es. Ich bin nicht so die ganz gewissenhafte Türschließerin. Es könnte aber auch sein, dass sich dort drinnen Amigo versteckt.

      Sie richtete die Messerspitze nach vorn. Ihre Schritte wurden immer kleiner und zaghafter. Tat sie wirklich das Richtige?

      Mollys Herzschlag wurde von Sekunde zu Sekunde schneller. In ihren Ohren rauschte das Blut, das im Augenblick ziemlich in Wallung war.

      Ein kalter Schweißfilm legte sich auf ihre Stirn. Ihr ging durch den Kopf, was sein würde, wenn Amigo sich tatsächlich im begehbaren Schrank befand. Was würde er tun, wenn sie ihn entdeckte?

      Würde er sie angreifen? Würde er sich auf sie stürzen, obwohl sie das große Fleischmesser in der Hand hatte? Wenn ja – was dann?

      Herr im Himmel, lass nicht zu, dass ich ihn mit dem Messer … Bitte, ich flehe dich an, lass das auf gar keinen Fall zu. Es muss eine andere Lösung geben.

      Es ging fast über ihre nervlichen Kräfte, die Hand auf den Türgriff zu legen. Als sie das kalte Metall berührte, hätte sie die Hand beinahe wieder zurückgezogen. Gleich … Gleich würde sie der Tür den entscheidenden Stoß versetzen und dann …

      Es kam nicht dazu, denn plötzlich vernahm sie ein dumpfes Poltern ­hinter sich und fuhr erschrocken herum.

      *

      Molly Stone versuchte das Geräusch zu analysieren. Es hatte sich angehört, als wäre in der Nähe der Haustür ein Körper auf den Boden gefallen. Amigo? War er auf dem Weg nach draußen gestrauchelt, gestolpert, hingefallen? Hatte er sich heimlich absetzen wollen, während sie ihn im begehbaren Schrank suchte?

      Sie lief los. Da lag tatsächlich jemand im Eingangsbereich mit dem Gesicht nach unten regungslos auf dem Boden.

      Amigo? Hatte ihn der Schlag getroffen? Mit Sicherheit nicht, dachte Molly, während sie sich dem Ohnmächtigen äußerst gehemmt näherte. Aber wieso liegt dieser Mann hier? Spielt er mir etwas vor? Ist er gar nicht bewusstlos? Will er mich blitzschnell packen, sobald ich mich zu ihm hinunter beuge?

      Sie stieß ihn nervös mit der Fußspitze an. Er reagierte nicht. Sie ging langsam in die Hocke, roch Alkohol – und sah Blut!

      Da war eine Platzwunde am Hinterkopf. Wie war das passiert? Molly schrieb es später ihrer übergroßen Aufregung zu, dass sie nicht sofort erkannt hatte, wer da vor ihr auf dem Boden lag.

      Und auch dem Umstand, dass Harry Baxter Klamotten an hatte, die sie nicht kannte.

      *

      Harry. Es war tatsächlich Harry Baxter. Victor Corran hatte zunächst gemeint, Harry wäre unpässlich, doch dann hatte er klipp und klar gesagt, dass sein Freund zu viel Grappa erwischt habe und zur Ausnüchterung ein paar Stunden Schlaf brauche.

      Diese Zeit hatte sich Harry aber nicht gegönnt, sondern sich gleich – obwohl volltrunken – auf den Weg zu Molly gemacht und war hier im Haus hinterrücks niedergeschlagen worden.

      Dreimal darfst du raten, von wem, dachte Molly zynisch. Im gleichen Moment spürte sie seine Nähe, und als sie sich, noch in der Hocke, umdrehte, erblickte sie ihn.

      Ihre Augen weiteten sich in grenzenlosem Staunen. Der Mann war ihr zwar fremd, aber sie sah ihn dennoch nicht zum ersten Mal.

      Sie war ihm schon mal begegnet.

      Hier.

      An der Haustür.

      Der Mann war groß und schlank, hatte einen dunklen Walrossbart und eine dicke Nase, trug eine Hornbrille und eine Schirmmütze.

      »Amigo«, flüsterte Molly verstört.

      »Ja, Molly«, bestätigte er. »Ich bin Amigo, dein Freund.«

      *

      Molly richtete sich langsam auf. Ihre Nerven vibrierten. Sie war völlig durcheinander. Sie glaubte, dass Harry tot war. Erschlagen von diesem eiskalten, skrupellosen Verbrecher.

      Amigo zeigte auf Harry. »Das war nicht geplant.«

      »Sie haben ihn …« Es fiel ihr schwer, das Grauenvolle auszusprechen.

      Alles in ihr wehrte sich dagegen, sich damit abzufinden, dass Harry Baxter … Ihr geliebter Harry … Egal, was zwischen ihnen vorgefallen war. Das war jetzt nicht mehr wichtig, war in diesem Moment so was von bedeutungslos geworden … Molly wollte auf gar keinen Fall akzeptieren, dass Harry Baxter nicht mehr lebte.

      Amigo zuckte teilnahmslos mit den Achseln. »Er kam dazwischen«, sagte er ohne erkennbare Reue. »Du kannst mich übrigens duzen.«

      Ihr fiel auf, dass er maskiert war. Wieso hatte sie das nicht schon bei ihrer ersten Begegnung bemerkt? Seine Maskierung war schließlich alles andere als perfekt. Hornbrille, dicke Nase und Walrossbart bildeten eine Einheit. Wenn er die Brille abnahm, gingen die Nase und der Bart gleich mit.

      Er war der Mann, der ihr das Buch gebracht hatte. Amigos Buch. Sein Buch. Er war sein eigener Bote gewesen. »Sie haben Harry …«, begann Molly erschüttert. Dann versagte ihr die Stimme.

      »Ich sagte ja schon, dass das nicht geplant war«, fiel Amigo ihr frostig ins Wort.

      »Mörder!«, schluchzte Molly Stone. Alles in ihr war wund und schmerzte so sehr, dass sie es kaum ertragen konnte. Sogar ihre Seele.

      »Woher hätte ich vorhersehen sollen, dass er mir hier in die Quere kommt?«, blaffte Amigo. »Ich dachte, ich würde mit dir allein sein.«

      Mollys Augen füllten sich mit Tränen. »Er hat Ihnen nichts getan.«

      Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, vergiss ihn«, brummte er verdrossen. »Kümmere dich lieber um dich selbst«, riet er ihr.

      »Wer sind Sie?«, fragte sie schaudernd.

      »Amigo.« Er grinste, als wäre er amüsiert. »Ich bin Amigo. Ich dachte, das hätten wir schon geklärt.«

      »Wie heißen Sie wirklich?«, fragte Molly mit belegter Stimme.

      Er wackelte mit dem Kopf. »Sollte dir das in dieser Situation nicht egal sein?«

      »Ich will es wissen.« Molly war voller Abscheu.

      »Mein Name wird dir nichts sagen«, bemerkte er gleichgültig, »aber wenn du ihn unbedingt erfahren möchtest … Ich heiße Toby Haggerty.«

      Molly hatte tatsächlich keine Ahnung, wer er war. Auch dann nicht, als er sich demaskierte. Er nahm die Brille plus Nase und Bart und sogar die Mütze ab, und Molly hatte jemanden vor sich, den sie garantiert noch nie gesehen hatte. Er sah gut aus, war schätzungsweise Mitte dreißig, hatte scharf geschnittene Züge, pechschwarzes Haar, ein energisches Kinn und hätte sich fürs Kino bestens als fieser Schönling geeignet.

      Wer war dieser Toby Haggerty, mit dem sie noch nie im Leben zu tun gehabt hatte? Und warum hatte er sich so viel Mühe gemacht, ihr Leben total auf den Kopf zu stellen?

      Er rümpfte die Nase. »Was willst du mit dem Messer, Molly?«

      Sie wurde sich dessen jetzt erst wieder bewusst und streckte es ihm kriegerisch entgegen. Ihre Miene drückte große Entschlossenheit aus.

      »Was hast du damit vor?«, erkundigte er sich dennoch amüsiert.

      »Was wohl?«, fauchte sie.

      Er nahm sie noch immer nicht ernst. »Du willst mich doch nicht etwa verletzen.«

      »Sie haben Harry …«

      Er brauste auf. »Meine Güte, wie oft hältst du mir das denn noch vor? Willst du, dass ich mich entschuldige? Darauf kannst du lange


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