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Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      »Sie sollten wirklich kein Risiko eingehen, mein lieber McWarden«, bestärkte die Lady ihn eilig. »Aber ich könnte mir jetzt ein Schlückchen genehmigen.«

      Während Parker zum Wandschrank schritt und die Kristallkaraffe mit dem Sherry holte, erhob sich McWarden und verabschiedete sich von der Hausherrin.

      »Und vergessen Sie den Sherry nicht«, rief Mylady noch hinterher, als Parker den Gast schon zur Tür geleitete.

      *

      »Mylady haben den Zielort erreicht, sofern der Hinweis gestattet ist.«

      Gemächlich ließ Parker sein hochbeiniges Monstrum am Straßenrand ausrollen.

      Der schwarze Kasten hatte früher als Taxi gedient. Viel mehr als die äußere Gestalt war aber nicht geblieben. Es lag an dem temperamentvollen Renntriebwerk unter der eckigen Haube und einigen anderen Überraschungen, daß das schwerfällig wirkende Gefährt bei Freund und Feind respektvoll »Trickkiste auf Rädern« genannt wurde.

      »Passen Sie gut auf, wie ich dem Burschen auf den Zahn fühlen werde, Mister Parker«, ermahnte Mylady den Butler, während sie schnaufend ihre eindrucksvolle Körperfülle durch die Türöffnung zwängte. »Vielleicht können Sie auf Ihre alten Tage noch etwas lernen.«

      »Meine Wenigkeit wird es nicht an der nötigen Aufmerksamkeit fehlen lassen, Mylady«, beteuerte Parker, während man den Hof der Kaffeerösterei Ball betrat.

      »Darf man sich höflich erkundigen, ob Mister Daniel Ball anwesend ist?« wandte Parker sich an einen Arbeiter im grauen Kittel, der verkohlte Balkenreste zu einem Haufen zusammentrug.

      »Der hat keine Zeit«, gab der Mann mürrisch zurück, ohne die Arbeit zu unterbrechen.

      »Mister Mall kann es sich gar nicht erlauben, für mich keine Zeit zu haben«, herrschte Lady Agatha den Arbeiter mit ihrem sonoren Organ an.

      »So? Wer sind Sie denn überhaupt?« gab der Mann gedehnt zurück und musterte das skurrile Paar mit einem langen Blick, der halb belustigt, halb verunsichert wirkte.

      In der Tat boten Agatha Simpson und ihr Butler einen nicht ganz alltäglichen Anblick. Die korpulente Detektivin trug ein sommerliches Kostüm, das mal sehr modern gewesen sein mußte. Dagegen war ihr Hut ein zeitloses Gebilde. Zwei Nadeln, die das Format von Grillspießen besaßen, steckten in dem Ungetüm.

      Mehr praktisch als schick wirkten die sportlichen Halbschuhe mit den derben Profilsohlen. Ein perlenbestickter Pompadour von beachtlichem Maß vervollständigte die Ausstattung der Detektivin, die im übrigen die Sechzig schon überschritten hatte.

      Josuah Parker, ein wenig mehr als mittelgroß, mit leichtem Bauchansatz, wirkte trotz der grauen Schläfen alterslos. Möglicherweise rief sein glattes, undurchdringliches Pokergesicht diesen Eindruck hervor.

      Gekleidet war er in einen konservativ geschnittenen Zweireiher aus schwarzem Tuch und schwarz-grau gestreifte Beinkleider. Der steife, weiße Eckkragen, die Melone und der altväterlich gebundene Regenschirm am angewinkelten Unterarm korrespondierten mit tadellosen Umgangsformen alter Schule. Mit einem Wort: Parker war von, Kopf bis Fuß und Zoll für Zoll ein hochherrschaftlicher Butler, wie man ihn eigentlich nur noch im Film zu sehen bekam.

      »Darf man Sie höflichst ersuchen, Mister Ball unverzüglich mitzuteilen, daß Lady Simpson ihn zu sprechen wünscht«, riß Parker den Mann aus seinen Betrachtungen.

      Der Arbeiter steckte zwei Finger in den Mund und ließ einen gellenden Pfiff ertönen.

      »He, Chef?« rief er anschließend in den Hof.

      »Was ist, Tom?« antwortete eine Stimme aus dem massiven Teil des Gebäudes, der den Brand unversehrt überstanden hatte.

      »Da sind zwei, die wollen Sie sprechen, Chef.«

      »Wer denn?«

      »So ’ne komische alte Schachtel, angeblich ’ne echte Lady, und ein Butler, der aussieht, als käme er aus dem Wachsfigurenkabinett.«

      Daß Parker alles andere als eine starre Wachsfigur war, sollte der Mann zu seinem Leidwesen wenig später erfahren. Zuerst aber hatte Lady Agatha das Wort.

      »Habe ich mich verhört, Mister Parker, oder hat dieser Lümmel mich eben in unflätiger Weise beleidigt?« erkundigte sie sich genießerisch und ließ schon den ledernen Pompadour kreisen. Die martialischen Hutnadeln wippten bedrohlich.

      »Beleidigt?« wiederholte der Arbeiter und setzte ein unverschämtes Grinsen auf. »Das war doch noch geschmeichelt, was ich ...«

      Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment ereilte ihn das Geschick in Gestalt von Lady Simpsons sogenanntem Glücksbringer. Dabei handelte es sich um ein ansehnliches Hufeisen, das von einem stämmigen Brauereipferd stammte. Dieses Eisen hatte die ältere Dame in eine dünne Lage Schaumstoff gewickelt und in ihrem Pompadour verstaut.

      Dem Mann blieb augenblicklich die Luft weg, als sich der perlenbestickte Beutel mit der Zärtlichkeit einer Dampframme an seine Brust schmiegte. Sein gebräuntes Gesicht nahm eine ungesunde gelbliche Färbung an. Schweißtropfen traten auf seine Stirn.

      Zitternd stand er auf schwankenden Beinen und bedachte die Detektivin mit Blicken, die ebenso haßerfüllt wie fassungslos waren. Röchelnde Laute entrangen sich seiner Kehle, während er vorsichtig seine Rippen abtastete.

      Der Befund dieser Untersuchung schien ihm Mut zu geben. Blitzschnell griff der Arbeiter nach einem schweren Vorschlaghammer und stürzte sich mit einem dumpfen Schrei in Myladys Richtung.

      Parker blieb auch in dieser Situation gelassen und verzog keine Miene. Er tippte nur mit der bleigefüllten Spitze seines schwarzen Universal-Regenschirmes auf das Handgelenk des Angreifers.

      Der Mann reagierte mit einem Jaulen, das an einen einsamen Wolf bei Vollmond erinnerte. Er vergaß den Hammer in der höllisch schmerzenden Hand und wurde erst wieder an ihn erinnert, als seine Hühneraugen die Ankunft des gewichtigen Werkzeuges meldeten.

      Jämmerlich heulend begann er eine Pirouette auf einem Bein zu drehen. Da er gleichzeitig das rasch schwellende Handgelenk massierte, mußte die Darbietung mißglücken. Schon nach wenigen Umdrehungen geriet der ungeübte Tänzer ins Pendeln. Er torkelte vor und zurück, ehe er sich erschöpft gegen den Stapel verkohlter Balken fallen ließ.

      Dabei zeigte sich, daß der Mann bei seiner Arbeit offenbar elementare statische Prinzipien vernachlässigt hatte. Jedenfalls geriet der recht ansehnliche Stapel ins Rutschen und sorgte für eine erneute Hühneraugenmassage, die noch lautere Jaultöne auslöste.

      Für die Nerven des nicht mehr ganz jungen Arbeiters schien das etwas zu viel zu sein. Planlos wollte er flüchten, stolperte aber über einen Balken und suchte so temperamentvoll den Kontakt zum gepflasterten Hof, daß er jedes Interesse an dem Paar aus Shepherd’s Market verlor.

      Dafür zeigte sich sein Chef, der in diesem Moment über den Hof kam, um so interessierter...

      *

      »Was ist denn hier passiert?« Ungläubig musterte Daniel Ball seinen friedlich schlummernden Arbeiter. Offensichtlich fiel es ihm schwer, Toms Mißgeschick mit Agatha Simpson und Parker in Zusammenhang zu bringen.

      »Der dreiste Lümmel hat es gewagt, eine Dame zu beleidigen«, erläuterte Mylady mit verächtlichem Seitenblick auf den gemaßregelten Arbeiter. »Ich mußte ihm deshalb eine kleine Lektion erteilen.«

      »Sie waren das?« vergewisserte sich der Kaffeeröster. Entgeistert sah er die Detektivin an.

      »Mylady pflegt auf Beleidigungen außerordentlich sensibel zu reagieren, Mister Ball«, setzte Parker den Mann ins Bild.

      »Unglaublich«, murmelte der Sommersprossige. Er ließ seine Blicke zwischen dem am Boden liegenden Arbeiter und der selbstbewußten älteren Dame hin- und herschweifen. »Unglaublich!«

      »Falls Sie mir wirklich nicht glauben wollen, Mister Mall, könnte ich Sie durch eine Kostprobe schnell überzeugen«, bot Agatha Simpson an und schwenkte unternehmungslustig ihren perlenbestickten


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