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Butler Parker 144 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 144 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Taucher, Sir, gehörte zu einer Gruppe von Schatzsuchern, wenn man so sagen darf. Man tauchte in einem kleinen Bergsee nach Barrengold und wurde von einem Berggeist nachdrücklich vertrieben.«

      »Berggeist? Eine Erfindung dieser Zeitungsleute, nicht wahr?« Rander lachte spöttisch.

      »In der Region, wo der kleine Bergsee sich befindet, spricht man schon seit Jahren von einem Berggeist, Sir. Dies ging aus dem erwähnten Artikel deutlich hervor. Danach scheint dieser Berggeist mehr als nur eifersüchtig über den kleinen See zu wachen.«

      »Und woher sollen die Goldbarren stammen?«

      »Sie sollen in den Wirren der letzten Kriegstage dort versenkt worden sein, Sir.«

      »Nun ja, davon liest man doch immer wieder«, meinte der Anwalt wegwerfend, »mal geht es um Banknoten, dann um Diamanten und jetzt eben um Goldbarren.«

      »Insgesamt wurden bisher vier Opfer verzeichnet, Sir«, sagte Josuah Parker, »und in allen Fällen handelt es sich um Amateurtaucher, wenn man so sagen will und darf.«

      »Sie gehen davon aus, daß dort Feuer sein muß, wo Rauch aufsteigt, wie?« Mike Rander lächelte.

      »Ein passenderes Sprichwort, Sir, ließe sich kaum zitieren.«

      »Und wie wollen Sie Lady Simpson für diesen Fall interessieren?«

      »Man müßte eine kleine Manipulation vornehmen.«

      »Okay, Einzelheiten interessieren mich nicht«, erwiderte der Anwalt, »Sie wissen schon, wie man so etwas hinzaubert, Parker. Hauptsache, Mylady strampelt sich für einige Tage in den Bergen ab und sieht ein, daß ein Achttausender nicht gerade das Passende für sie ist.«

      *

      Er war die Höflichkeit in Person, hieß Paul Karoly und mochte etwa sechzig sein. Er trug einen Trachtenanzug aus Loden, war groß, schlank und sprach ein ausgezeichnetes Englisch.

      Paul Karoly hatte sich vorgestellt, Lady Agatha mit einem vollendeten Handkuß begrüßt und lächelte gewinnend. Er deutete auf zwei Landrover.

      »Ich hoffe, Mylady, Sie werden zufrieden sein«, sagte Karoly, »ich habe mich strikt an Ihre Anweisungen gehalten.«

      »Sie haben die Tauchausrüstungen besorgt?« erkundigte sich Agatha Simpson.

      »Und an die Kletterausrüstungen«, erwiderte Karoly, »auch mit der Unterkunft werden Sie gewiß zufrieden sein.«

      »Man wird sehen«, entgegnete die ältere Dame, die erstaunlicherweise nicht grollte. Sie stand noch völlig unter dem Eindruck des Handkusses. Soviel Charme und Höflichkeit hatte sie nicht erwartet.

      »Es handelt sich um einen ehemaligen Bauernhof, der in ein Ferienhaus umgewandelt worden ist«, berichtete Karoly, »vom Gebirgshof aus haben Sie einen wundervollen Blick auf den kleinen See. Und dort oben werden Sie völlig ungestört sein.«

      »Sie haben meine Ankunft diskret behandelt, junger Mann?«

      »Selbstverständlich, Mylady. Diskretion ist mein Beruf.«

      »Sehr schön, Mr. Karoly.« Lady Agatha war äußerst zufrieden. »Was halten Sie übrigens von diesem Berggeist?«

      »Es soll ihn geben, Mylady.«

      »Nonsens«, reagierte Lady Agatha verächtlich, »das sind doch Ammenmärchen, mein Bester.«

      »Dazu möchte ich mich lieber nicht äußern«, erwiderte Paul Karoly, »Sie wissen sicher, daß bisher vier Taucher unten im See ihr Leben verloren.«

      »Weil es Amateure waren«, erwiderte die ältere Dame, während sie zusammen mit Karoly zu den beiden Landrovern schritt, »wie tief ist denn dieser See?«

      »Hundertfünfzehn Meter, Mylady«, ließ Josuah Parker sich vernehmen, der sich bisher vornehm zurückgehalten hatte. Er trug über seinem schwarzen Zweireiher den schwarzen Covercoat. Auf seinem Kopf saß eine sogenannte Melone in ebenfalls schwarzer Farbe. Am angewinkelten linken Unterarm hing sein altväterlich gebundener Regenschirm.

      »Das klingt nicht besonders aufregend«, meinte die passionierte Detektivin lässig, »da bin ich schon in ganz andere Tiefen getaucht, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Wie Mylady zu meinen belieben.« Parker enthielt sich bewußt jeder zusätzlichen Äußerung.

      »Tief unten im See liegen Baumstämme, Mylady, die eine Art Sperre bilden«, berichtete Karoly weiter, »dort scheiterten bisher alle Tauchversuche.«

      »Ich werde das kleine Hindernis selbstverständlich beseitigen«, wußte die ältere Dame bereits im vorhinein, »es soll aber stimmen, daß man in den Bergesee Goldbarren versenkt hat?«

      »Dies wird hier überall so gesagt«, meinte Karoly vorsichtig, »aber ob es stimmt, ist natürlich fraglich. Sie müssen übrigens erstklassige Beziehungen haben, Mylady. Der See wurde für Tauch- und Bergungsversuche eigentlich gesperrt. Man möchte keine weiteren Opfer beklagen.«

      »Ein weiser Entschluß, junger Mann. So etwas ist eben nur für Profis.«

      »Mylady bemühte die Regierung dieser bemerkenswerten Republik«, fügte Josuah Parker hinzu, »Mylady erhielt eine Sondergenehmigung, was die geplanten Tauchversuche betrifft.«

      »Erzählen Sie mir etwas über diesen Berggeist, Mr. Karoly«, wünschte die ältere Dame unternehmungslustig, »man hat ihn also schon einige Male gesehen? Wie sieht er aus? Ich wette, er trägt einen Vollbart?«

      »So wird er beschrieben«, antwortete Paul Karoly, »der Berggeist soll übergroß und breitschultrig sein und einen weiten Umhang tragen. Auf seinem Kopf soll ein breitkrempiger Hut sitzen.«

      »Ich hoffe sehr, daß dieses Subjekt sich möglichst bald vorstellen wird«, sagte Agatha Simpson spöttisch, »wie sind denn die Taucher eigentlich umgekommen?«

      »Sie tauchten und kamen nie wieder ans Tageslicht, Mylady.«

      »Dann muß der Berggeist aber auch recht gut schwimmen und tauchen können.« Die ältere Dame zog die Augenbrauen hoch und winkte dann abfällig, »nun ja, man wird sehen, Mr. Karoly. Kommen Sie, fahren wir hinauf zum Gebirgshof! Vielleicht hat der komische Berggeist bereits alles zum Empfang vorbereitet.«

      »Ich kann Ihren Spott durchaus verstehen, Mylady«, sorgte sich Karoly, »Sie kommen aus einer Millionenstadt, wo man kaum etwas von Geistern weiß, doch hier in den Bergen ist das anders, glauben Sie mir.«

      »Glauben Sie denn etwa an einen Berggeist?«

      »Ich weiß nicht recht.« Karoly hob ratlos die Schultern, »aber hier passieren Dinge, die man mit dem Verstand nicht erklären kann. Hoffentlich erleben Sie keine bösen Überraschungen.«

      »Papperlapapp, junger Mann.« Agatha Simpson winkte ab und nahm auf dem Beifahrersitz des Landrover Platz, während Parker sich auf die Rückbank setzte. Karoly übernahm das Steuer und winkte dann durch das geöffnete Wagenfenster nach hinten. Kurz danach setzte sich auch der zweite Rover in Bewegung. Er wurde von einem Angestellten Karolys gesteuert.

      »Wie lange werden Mylady fahren müssen?« erkundigte sich Parker, als man durch das hübsche Gebirgsdorf rollte.

      »In einer halben Stunde müßten wir oben sein, falls nichts dazwischen kommen sollte.«

      »Und was sollte schon dazwischen kommen?«

      »Wer weiß?« Karoly atmete tief durch. »Wie gesagt, ich glaube an diesen Berggeist, auch wenn Ihnen das vielleicht lächerlich erscheint.«

      *

      »Sie wissen hoffentlich, Mylady, daß wir verfolgt werden«, sagte Kathy Porter beiläufig.

      »Seitdem wir den Gasthof verlassen haben.« Mike Rander nickte. »Es handelt sich um den kleinen Fuchs mit dem roten Haar, nicht wahr?«

      »Genau der, Mike.« Kathy hatte sich bei Mike Rander eingehakt und schmiegte sich an ihn. Das junge Paar war vor einigen Stunden im Edener


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