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Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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wird bald serviert«, fügte Lady Agatha grollend hinzu. »Ich werde noch drei Minuten warten, länger nicht.«

      »Der Imbiß, Mylady«, meldete Parker, der zur Küche hinübergeblickt hatte. Der Wirt erschien mit der Schlachtplatte. Myladys Gesicht entspannte sich und wurde weich. Sie leckte sich verstohlen die Lippen.

      *

      Man hatte Stew Webster an einem Bahnhof abgesetzt und war dann in die Stadt zurückgefahren. Der Journalist war in Richtung Seebad Brighton unterwegs und wollte sich telefonisch melden, sobald er sein Ziel erreicht hatte.

      »Was hatte ich denn noch für den Rest des Tages geplant, Mister Parker?« wollte die ältere Dame von ihrem Butler wissen. »Da war doch etwas, oder?«

      »Mylady dachten sicher, Mister Artie Bellow einen Besuch abzustatten«, vermutete Parker zielsicher.

      »Völlig richtig«, stimmte sie sofort zu. »Und wer ist das, Mister Parker?«

      »Mister Artie Bellow ist Statiker, Mylady, er war früher bei der Baubehörde tätig«, gab Parker Auskunft.

      »Und er ist der Kopf dieser Nullen«, behauptete sie umgehend und mit viel Nachdruck. »Wer sonst als er sollte die Unterlagen manipulieren, Mister Parker? Ich hoffe, Sie sind meiner Meinung.«

      »Wie Mylady zu wünschen geruhen.«

      »Ich werde dieses Subjekt überführen, Mister Parker.«

      »Es dürfte gegen Mylady so gut wie keine Chance haben.«

      »Ich brauche nur noch ein paar handfeste Beweise«, verlangte sie. »Sie werden dafür sorgen, Mister Parker.«

      »Meine Wenigkeit wird sich immer strebend bemühen, Mylady.«

      »Zudem werde ich auch noch die Handlanger dieses Kriminellen hinter Schloß und Riegel bringen.«

      »Chief-Superintendent McWarden wird wieder mal ungemein dankbar sein müssen.«

      Agatha Simpson nickte, lächelte versonnen und teilte ihrem Butler mit, sie habe die Absicht, noch ein wenig zu meditieren. Dann kuschelte sie sich wie eine Riesenglucke in der Ecke zurecht, schloß die Augen und gab sich ihren Gedanken hin. Sie besorgte das sehr gründlich, wie erste Schnarchtöne bewiesen.

      Parker dachte über die Hinweise des Journalisten nach. Was er da gehört hatte, war neu für ihn. Er kannte von ähnlich gelagerten Fällen her die Preisabsprachen, daß nun aber die Angebote selbst gefälscht Wurden, war ihm neu. Ein kleiner Kreis von Anbietern wollte damit überregionale Firmen ausschalten, die sich an Ausschreibungen beteiligten.

      Ging es hier um Korruption, waren Angestellte der überörtlichen Baubehörden daran beteiligt? Oder verschaffte man sich heimlich Zugang zu den bereits eingereichten Unterlagen?

      Wie groß mochte der Kreis der kriminellen Anbieter sein? Wie konnte man die Gangster überführen?

      Der Journalist Webster hatte ihm noch einige Namen genannt und niedergeschrieben. Dabei handelte es sich um Mitarbeiter im überregionalen Büro der Baubehörde.

      Gab es hier eine undichte Stelle? Stew Webster hatte nur Vermutungen geäußert und sich auf keine bestimmte Person festlegen wollen.

      Der Überfall aber auf ihn sprach Bände. Man wollte diesen unbequemen Journalisten ausschalten, fürchtete seine weiteren Ermittlungen. Webster schien demnach auf der richtigen Fährte zu sein.

      Die Nullen – Parker blieb bei dieser Bezeichnung – wußten nun nach dem mißglückten Attentat, daß Mylady und er, Josuah Parker, den Journalisten aufgesucht hatten. Sie konnten sich also leicht ausrechnen, daß Webster Namen genannt hatte. Folglich hatten die Gangster inzwischen Zeit, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

      Demnach erwartete ein gewisser Artie Bellow baldigen Besuch. Parker hatte vor, diesen Mann nicht zu enttäuschen.

      *

      Artie Bellow mochte etwa vierzig sein, war groß, schlank und hatte ein gutgeschnittenes, tief gebräuntes Gesicht. Er schien regelmäßig eine Sonnenbank aufzusuchen. Sein Statik-Büro befand sich in der obersten Etage eines ehemaligen Lagerschuppens, den man umgebaut und innen neu ausstaffiert hatte.

      Alles war jetzt auf dem modernsten Stand. Die Messingschilder links und rechts am Eingang zu diesem Bürohaus zeigten an, daß viele Firmen hier ansässig waren. Wapping war in jüngster Zeit zu einer guten Adresse geworden.

      Bisher hatte der Stadtteil von seiner Vergangenheit gezehrt, war aber heruntergekommen. Die vielen großen und kleinen Lagerhallen an den Kais der ausgedehnten Hafenanlagen waren jahrelang gemieden worden, doch nun blühte Wapping neu auf. Es herrschte ein wahrer Bauboom.

      Artie Bellows Firma bestand aus einem Großraum-Büro und einigen abgetrennten Arbeitsräumen. Der Statiker, der laut Webster für die Mafia tätig war, empfing seine Besucher privat und gab sich überaus höflich. Er bot sofort Erfrischungen an, und Lady Simpson konnte wieder mal nicht widerstehen. Sie verlangte einen französischen Cognac, den Artie Bellow umgehend reichte.

      »Kann Lady Simpson davon ausgehen, Mister Bellow, daß dieser Besuch bereits angekündigt wurde?« fragte Parker.

      »Angekündigt? Wer sollte das getan haben?« Artie Bellow blickte den Butler erstaunt an und schüttelte den Kopf.

      »Es könnte sich um den Besitzer einer doppelläufigen Schrotflinte gehandelt haben, deren Ladung für einen gewissen Mister Stew Webster gedacht war.«

      »Ich verstehe kein Wort«, erwiderte Bellow und runzelte die Stirn. »Das heißt, einen Webster kenne ich. Ist das nicht ein freier Journalist, der sich auf Enthüllungen spezialisiert hat?«

      »Er muß Sie in jüngster Vergangenheit einige Male kontaktiert haben, Mister Bellow.«

      »Richtig«, bestätigte der Statiker. »Er ist da Leuten auf der Spur, die sich die Nullen nennen, was immer man sich darunter auch vorstellen mag.«

      »Diese Nullen, Mister Bellow, sollen Leistungsverzeichnisse für ausgeschriebene Bauvorhaben fälschen«, präzisierte der Butler.

      »Davon hat er geredet«, bestätigte Artie Bellow erneut. »Offen gesagt, es handelte sich um ungereimtes Zeug und wilde Vermutungen.«

      »Sie können sich demnach solche Manipulationen überhaupt nicht vorstellen, Mister Bellow?«

      »Möglich ist schließlich alles«, erwiderte der Statiker und grinste. »Aber ich wundere mich, wieso er ausgerechnet von mir Details zu diesen Ausschreibungen erwartet. Sie müssen wissen, daß ich damit überhaupt nichts zu tun habe. Mein Büro reicht keine Angebote ein, ich werde von den Firmen beauftragt, die von den Behörden einen Zuschlag bekommen haben.«

      »Sie sind also ein reines Unschuldslamm, wie?« schaltete die ältere Dame sich ein und lächelte hintergründig.

      »Nur, was die Ausschreibungen betrifft, Mylady«, gab Bellow lächelnd zurück. »Ansonsten lege ich für mich keine Hand ins Feuer, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

      »Man hält Sie für den Kopf einer Gang«, fügte die Detektivin hinzu. »Sie sollen sogar für die Mafia arbeiten. Ihr Cognac ist übrigens recht passabel, junger Mann.«

      »Hat dieser Webster behauptet, ich würde für die Mafia arbeiten?«

      Artie Bellow stand auf und füllte Myladys Cognacschwenker.

      »Dies stammt aus anderen Quellen, Mister Bellow«, schwindelte der Butler. »Sie haben beruflich mit einem gewissen Mister Ray Stifton zu tun, nicht wahr?«

      »Sehr oft sogar«, bestätigte Bellow. »Seine Behörde prüft schließlich die statischen Unterlagen, die die Firmen einreichen und die ich erstellt habe. Es gibt sogar enge Kontakte mit Stiftons Büro. Will man ihm auch etwas anhängen?«

      »Es soll Beweise dafür geben, daß in dem überregionalen Planungsbüro des Mister Stifton Angebotsfälschungen vorgenommen wurden, Mister Bellow.«

      »Und weshalb geht man dann nicht zur Polizei und


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